- Offizieller Beitrag
Und nachdem ich in den letzten Wochen jede Menge Drohbriefe erhalten habe (vielen Dank auch dafür)
kommt es 'halt zu einem Rückfall, und ich zeige wieder ein Gewehr, das ich weder geschossen noch gebaut habe,
und auch nicht besitze. Wie das unnötige Angeber halt so tun
"Drei Jahre später" könnte man das Gewehr taufen. Die Sharps-Kontur ist noch erkennbar, hat sich aber
seit 1859 doch deutlich geändert. Nö, kein Original, sondern ein amerikanischer Nachbau der Sharps 1877
Creedmoor Rifle.
Nichts wofür man Geld ausgeben würde, zumal die Amis das gerade nicht zulassen wollen -
"Nicht für den Export bestimmt", - aber vielleicht 'mal ganz interessant zu sehen. Insbesondere
die Diopter Montage ist - sagen wir 'mal - nicht ganz alltäglich. Der Standard-Diopter fehlt, dafür
ist ein um mehr als 7.5cm verstellbare Diopter montiert, der für 1.000 Yards und mehr ausgelegt
ist.
Ausgelegt für 45-90 Patronen, ist der 24" lange konische Lauf in einem 1:20" Drall gezogen.
Auf einen Stecher wurde verzichtet, der war bei den Creedmoor Matches nicht zugelassen.
Keine Ahnung, wie genau das Bunthärten mit Holzkohle und Bein funktioniert, jedenfalls aber
ist das Schloss ein schönes Beispiel dafür.
Dass der Schaft aus - amerikanischer - Walnuss ist, habt Ihr ohnehin bereits bemerkt,
und dass die Metall-Holz Passung praktisch perfekt ist - besser als man sie von europäischer
Stangenware kennt, lässt sich auch einigermaßen gut erkennen.
Nicht unbedingt mein "Willhaben-Gewehr", aber doch beeindruckend.
Gebaut wurde das gute Stück von der Axtell Rifle Company, es ist gebraucht,
und der geneigte Amerikaner darf dafür $ 5.000,- hinblättern. OK. zugegeben,
einen weniger.
Auch wenn das Gewehr recht unscheinbar und nüchtern wirkt, steckt da eine
Menge Kunsthandwerk d'rin. Und es gibt glücklicherweise immer noch eine kleine
Gemeinde, die Derartiges auch zu schätzen weiß
besten Gruß
Werner