Kurztest MR223 mit Preisvergleich OA-15 M5 Target
Allg. Betrachtung MR223:
Verarbeitung/finish
Oberflächen ordentlich. Upper/lower harteloxiert und schwarz pulverbeschichtet. Railhandschutz matt grau. Schweißnähte am Handschutz unsauber ausgeführt. Schrauben vermackt. Keine Railprotectoren dabei. Lauf grau phosphatiert mit kleinen Kratzern. Laufgewinde M15x1. Nicht mit US oder OA kompatibel.
Passung zwischen upper und lower nicht besonders eng. Schaft klappert wie mil-spec US-M4. Buffertube nicht mil-spec. Andere Schäfte Vltor oder LMT passen nicht. In die Buffertube sind federnde Druckstücke verbaut. Evtl als Toleranzabsorber. Kunstoffteile wirken nicht besonders hochwertig. Griffwinkel viel steiler als bei OA-15/AR15.
Beschriftungen durch Lasergravur. Sauber ausgeführt. Jedoch alleine auf der linken Waffenseite neun (9!) Schriftzüge in sieben (7!) verschiedenen Schriftgrössen/Schrifttypen. Dadurch sehr unruhiges Erscheinungsbild.
Der Vorderschaft lässt sich bei dem MR nicht abnehmen. Die Schraube ist scheinbar einbetoniert worden. Von Hand geht garnichts. Mit einem sehr grossen Kreuzschlitz und einem 13er Schlüssel hat dann der Schraubenkopf nachgegeben. Die Schraube ist aber noch zu! Anders als in der Werbung ist nur eine einseitige Sicherung montiert. Bedienungsanleitung mit kleinen Bildern. Mehr Warnhinweise als Informationen.
Erster Eindruck auf dem Schießstand
So, war grade auf dem Schießstand mit dem MR. Leider nur 25m aber immerhin.
50 Schuss ohne Hemmung. Schussbilder gleichmässig gut. Mündungsfeuer kräftig. Da muss unbedingt ein MFD rauf. Wer sich nach dem Anschaffungspreis keinen org.MR MFD
mehr leisten kann, kann auch den beim Bund "verlorenen" G3 MFD nehmen. Der
passt prima.
Der Abzug hat per digital trigger pull gauge gemessene 3960gr - das wird nicht
jeder mögen.
Der RRA Matchabzug passt und zündet auch, hinterlässt aber wg seiner
kantigen Hammerform eine Macke auf der Schlagbolzensicherung. Wie das im
Dauergebrauch ist wird sich zeigen.
Weniger schön ist, dass sich der Lauf nach ca 20 Schuss anfängt rostrot zu
verfärben. Offensichtlich wurde der Lauf nach dem Phosphatieren nicht
anständig mit Neutralisierungsöl behandelt.
Gut wiederum ist das Schussverhalten im Vergleich zum HK416. Ich habe in den
USA viel mit dem 416 geschossen und diese Waffe schiest ruppig und hat mehr
Hochschlag als ein Colt M4. Kräftige Überfunktion. Das MR wurde wohl neu
abgestimmt. Die Hülsen fliegen ca 1,5m sanft zur Seite und das wars.
Natürlich ist die Waffe auch ein recht schwerer Brocken. Das killt den
Rückstoss auch. Im freien Anschlag schaukelt die Waffe mehr als ein OA-15.
Ausserdem ist sie durch den dicken Lauf und die Funktionsteile des
Pistonsystem wesentlich vorderlastiger und schwerer als ein M5.
Fazit: Kein schlechtes Gewehr. Aber auch nicht die neue Wunderwaffe. Ob man bei dem Preis bereit ist die Mängel und das nicht „AR/OA-kompatibel“ zu akzeptieren muss jeder selber entscheiden.
So und jetzt verpacke ich die Waffe und schick sie ein, damit jemand die Schraube rausbohrt.
Gegenüberstellung MR223 vs OA-15 M5 Target mit Samson Railsystem
MR223 OA-15 M5 Target
Preis € 2749,- € 2400,-
Kaliber/chamber 5,56Nato .223Rem./cip
Lauf Marterial HK Laufstahl LW50 Stainless
Drall 1-7 1-8
Lauflänge 420mm 425mm
Gewinde ja M15x1 ja M14x1
MFD € 55,- A2 serie
Railsystem serie Aufpreis € 75,-
Railprotectoren 3x € 45,- serie
Hinterschaft HK nicht mil-spec Vltor mil-spec
Frontsight € 120,- (Klappkorn) A2 serie
Rearsight € 152,- A3 serie
Abzug standard NM-Match
Abzugsbügel US Blechstreifen OA-Winterabzugsbügel
Ersatzmagazin 10rd € 60,- € 18,-
Ersatzmagazin 30rd € 75,- € 18,-
Preis wie oben € 3256,- € 2511,-
Bei vergleichbarer Ausstattung kostet das MR223 also € 745,- mehr. Dafür bekommt man ein Leupold Mark2 3-9x40 mit ARMS#22 Montage und 1 Schachtel DAG Munition zum einschiessen. + Wechselgeld…