Sicher, über Geschmack kann man (nicht) streiten.
Ich stelle mir allerdings die Frage, warum man das so macht?
Warum soll eine neu erzeugte Rifle den Eindruck erwecken, sie wäre tatsächlich schon 250 Jahre alt und wäre in dieser Zeit durch dick und dünn gegangen?
Ich würde das verstehen, wenn dann einer das Erzeugnis in Absicht der Täuschung zu Geld machen will, indem er behauptet, es sei original. Auch würde ich verstehen, wenn man z. B. für eine Austellung in Ermangelung von originalen Stücken einen solchen Nachbau im Erscheinungsbild einer durch die Jahrhunderte gealterten Büchse präsentiert.
Kann natürölich auch sein, dass die Teile nach dem Bräunieren vergessen wurde, der Erbauer plötzlich krank wurde un die Teile so viel länger dem Rost ausgesetzt waren, als geplant. (Vor kurzen vergaß ich alte Türscharniere im Entrosterbad und erinnerte mich etwa zwei Woche später daran. Die waren fast reif fürs wegschmeißen.) Diese Theorie ist aber eher gewagt.
Fürs Schießen oder auch fürs Reenactment ist das künstliche Altern in diesem Maße "overdone", denn auch nach Jahren des wildesten Einsatzes in der Prärie müsste das Ding nicht solchermaßen patiniert daherkommen.
Kann ja jeder halten wie er will. Ich jedenfalls würde den Zustand der Zeit bevorzugen, d. h. den Zustand, der bei halbwegs guter Pflege nach 20 Jahren Benutzung entspräche.
Die von Werner gezeigte Büchse hat sicher was, fasziniert mich auch. Ich würde aber die Patina bevorzugen, die meinen eben genannten Kriterien entsprechen würde.
Lederstrumpf