Beiträge von Lederstrumpf

    Der Ring am Lauf vorne ist mir klar, da dieser den Ausstoßer bzw. das Blech das ihn trägt vorne am Lauf fixiert, hinten wird der Ausstosser durch den Keilersatz gehalten. Ich denke, das der Ring nach vorne in Richtung Mündung getrieben werden muss um den Lauf abnehmen zu können. Ich würde in diesem Fall den Ring innen konisch ausführen, mit der dickeren Seite zur Mündung hin, oder das Blech wird zur Mündung hin dünner ausgeführt.

    ...was dann auch wieder die Entscheidung für den runden Lauf erklärt. So eine Ring-Konstruktion lässt sich auf einem runden Lauf viel einfacher realiseren als auf einem Achtkant.

    Lederstrumpf

    Ich hab auch was neues - ich meine ausser dem 1860 Perkussions Army im VL Forum.
    Ich hab ihn zwar noch nicht in den Händen, aber ich denke im Laufe der kommenden Woche wirds soweit sein.
    Gekauft hab ich ihn grad. Hier die Beschreibung des Händlers:

    Ich bin gespannt!

    Glückwunsch Ike, ein wirklich schöner Revolver. Und der Zustand ist einwandfrei für das Alter.

    Lederstrumpf

    Also bei aller Liebe zu seiner unbestreitbar guten und hochwertigen Arbeit, das Gegenblech im vorletzten Bild finde ich weder gelungen noch gut proportioniert

    Ja, das liegt sicher im Auge des Betrachters. Die Schlossgegenplatte dieser Büchse würde mich auch nicht vom Hocker hauen.
    Aber die zweite Büchse in Werners Post ist auch nicht die, die mich zur Begeisterung hinreißen ließ, sondern die zuerst gezeigte.

    Lederstrumpf

    Wunderbar. Bin ja kein Fan der Golden Ages, aber die Armstrong Büchse hats mir angetan. Eine Dekoration, die einfach nur Klasse ist. Handwerklich erstklassig, in sich stimmig und vor allem eins: nicht überladen.

    Werner, ich sags jetzt mal überdeutlich: Danke für deine Beiträge!!!!!!!
    Die sind hier das Salz in der Suppe. Ich hab wirklich sehr viel gelernt und meine Augen erfreuen sich immer wieder an den tollen Bildern. Durch dich bin ich drauf und dran, meine geliebten Jägerbüchsen zu vernachlässigen und mich den American Longrifltes zuzuwenden. Wenn das wirklich passiert, bist du der Hautschuldige. Darauf ein herzhaftes: Weiter so!

    Lederstrumpf

    Bedfords waren nie meine Sache, weil zu spät und zu eigenwillig in der Schlossform. Wieder mal eine Geschmacksfrage.
    Aber Silberbeschläge mit gebläuten Schrauben haben schon wirklich was edles.
    Mir fiel auf, dass Patchbox und Schaftkappe unterschiedlich in der Farbe sind. Bei der Schaftkappe würde ich auf Neusilber tippen. Liege ich da richtig, was meint ihr?

    Lederstrumpf

    Sicher, über Geschmack kann man (nicht) streiten.

    Ich stelle mir allerdings die Frage, warum man das so macht?
    Warum soll eine neu erzeugte Rifle den Eindruck erwecken, sie wäre tatsächlich schon 250 Jahre alt und wäre in dieser Zeit durch dick und dünn gegangen?
    Ich würde das verstehen, wenn dann einer das Erzeugnis in Absicht der Täuschung zu Geld machen will, indem er behauptet, es sei original. Auch würde ich verstehen, wenn man z. B. für eine Austellung in Ermangelung von originalen Stücken einen solchen Nachbau im Erscheinungsbild einer durch die Jahrhunderte gealterten Büchse präsentiert.
    Kann natürölich auch sein, dass die Teile nach dem Bräunieren vergessen wurde, der Erbauer plötzlich krank wurde un die Teile so viel länger dem Rost ausgesetzt waren, als geplant. (Vor kurzen vergaß ich alte Türscharniere im Entrosterbad und erinnerte mich etwa zwei Woche später daran. Die waren fast reif fürs wegschmeißen.) Diese Theorie ist aber eher gewagt.

    Fürs Schießen oder auch fürs Reenactment ist das künstliche Altern in diesem Maße "overdone", denn auch nach Jahren des wildesten Einsatzes in der Prärie müsste das Ding nicht solchermaßen patiniert daherkommen.
    Kann ja jeder halten wie er will. Ich jedenfalls würde den Zustand der Zeit bevorzugen, d. h. den Zustand, der bei halbwegs guter Pflege nach 20 Jahren Benutzung entspräche.

    Die von Werner gezeigte Büchse hat sicher was, fasziniert mich auch. Ich würde aber die Patina bevorzugen, die meinen eben genannten Kriterien entsprechen würde.

    Lederstrumpf

    Zwischenmittel?

    Pulver, Kugel und Fett - mehr is nich drin.
    Würde auch mehr als 55 Grain in den Walker füllen, mehr geht aber nicht rein. Die Kugel soll sich ja auch noch setzen lassen.
    Na gut, das ist jetzt keine Ladung für immer, aber ich schieße Walker und Dragoon nur selten und dann darf es gerne "Buuummm" machen statt "Pft".

    Lederstrumpf

    das du den einmal hattest ist mir bekannt aber wie gesagt, mir ist noch keiner in Deutschland über den Weg gelaufen.

    Also, nach Wolf darf ich das gute Stück mit stolz mein Eigen nennen und tatsächlich setzte ich den gelegentlich mal ein (allerdings mit weniger sportlichem Erfolg als Wolf freundlicherweise beschrieb). Ich weiß, das ist verwerflich für so ein Sammlerstück, aber bei mir müssen die Eisen ab und zu mal ihrer Bestimmung zugeführt werden. Das verstehe ich unter artgerechter Haltung...

    Interessanterweise klappt die Ladepresse beim Dragoon gerne mal nach unten (im Schuss mit 45 Grain Schweizer 2), während die Ladepresse beim Walker da bleibt, wo sie hingehört (selbst mit 55 Grain Schweizer 2).
    Verrückte Welt!

    Lässt sich sicher verbessern, aber bislang habe ich da noch nichts unternommen.

    Lederstrumpf

    FIL15886.JPG FIL15884.JPG FIL15885.JPG

    Hallo Elmar,
    das Problem mit der im Rahmen lockere Trommelachse ist behebbar, aber schon a bisserl speziell.
    Die "Strammheit" der Achse im Laufstück lässt sich sicher leicht beheben.
    Beim Timing muss man genau hingucken. Hört sich für mich nach einem Timingproblem an. Der Transporteur scheint die Trommel zu weit zu drehen, bevor der Trommelstopp greift.
    Auf jeden Fall ist die Aussage "Wenn man den Hahn spannt hört sich das schlimm an" schon verdächtig. Scheinbar ist in der Mechanik der Wurm drin.
    Das Material bei den Centauen ist eigentlich immer durchweg gut, die Verarbeitung der späten Prod.-Nummern ist es leider nicht immer. Schlechtes Timing bis hin zu schräg gebohrten Hahnschraubenlöchern haben wir schon gefunden. Lässt sich aber alles machen, man muss nur einen finden, der das kann. Wenn Ike sich da anbietet, würde ich das Angebot annnehmen.

    Lederstrumpf

    Einen "originalen" Pistonschlüssel gibt es nicht. Die Tingle ist ein Fantasieprodukt. An was soll sich denn das Zubehör orientieren, wenn es für die Waffe selbst kein historisches Vorbild gibt?
    Und die Vokabel "original" bei Zubehör für Neukrationen der "Replika"-Industrie ist auch falsch. Das Mitliefern von Pistonschlüsseln oder anderem, spezifischem Zubehör ist die absolute Ausnahme - will sagen, dem Hersteller ist es sch...egal, wie du das schusselige Piston rauskriegst oder wo du Ersatz herkriegst, wenn's im Eimer ist.

    Oooochh, mennoo, jetzt hab ich mich doch hier eingemischt, obwohl ich mir fest vorgenommen hatte die Tingle mit allem was mir heilig ist, zu ignorieren.

    Lederstrumpf

    Knochenleim geliert recht schnell, wenn er mit kaltem Metall in Berührung kommt. Deshalb ist eine Vorwärmung zu empfehlen. Bei kleineren Sachen wärme ich nur vor, wenns in der Werkstatt zu kalt ist (geringer als 20°). Bei einer Laufbettung würde ich Schaft und Lauf vorwärmen.
    Der Witz ist, den Knochenleim so lange flüsig zu halten, bis der Lauf richtig sitzt. Das ist ja bei einem gehakten Lauf mit Keilen schneller gemacht, als bei einem geschraubten und gestifteten Lauf. Wenn alles sitzt, ist eine weitere Erwärmung unnötig. Wenn Du also mit heißem Wasser arbeitest, sollte das wieder raus, sobald der Lauf im Bett sitzt.
    Ansonsten würde ich eine Bettung im Sommer machen und die Wärmekraft der Sonne nutzen. Beim Lauf noch etwas mit dem Heißluftfön nachhelfen und so schnell wie möglich arbeiten.
    Die Schreiner, die noch viel mit Knochenleim gearbeitet haben, waren beim Leimen immer blitzschnell, vor allem beim großflächigen Arbeiten, z. B, beim Furnieren.

    Lederstrumpf

    Sieht doch Klasse aus, Karsten! Super!
    Die Treffer liegen so mittig, dass die Visierung schon mal stimmt.
    Bin gespannt, wie es auf 50 Meter läuft, das hab ich ja auch noch vor. Wir können ja einen kleinen Wettbewerb starten, wer die engste Gruppe Zustande bringt :bud:

    Lederstrumpf

    Bei der Linieninfanterie (wieder Preußen) waren die Zündlöcher der Gewehre so gestaltet, das sie sich beim Laden des Gewehre von selbst füllten. Also auch hier keine Verwendung von Zündkraut nachweisbar.

    Das aber erst mit erst mit Einführung des konischen Zündlochs 1780. Hier wurde das Zündloch von innen konisch aufgerieben, so dass Teile der Pulverladung in die Pfanne rieseln konnte. Das Aufbringen einer Pfannenladung Pulver fiel weg und schnellere Ladezeiten ergaben sich dadurch.
    Übrigens gar nicht so unproblematisch, weil sich die in Linien feuernden Kameraden beschwerten, dass ihnen der Zündstrahl des zur Linken stehenden Kameraden die linke Wange versengte. Durch das konische Zündloch enstand beim Feuern eine richtige Feuerdüse, die dann später nur halbwegs durch Feuerschirme gemildert werden konnte.

    Ihr lieben Leute, ich muss euch mal was sagen: so macht das Forum richtig Spaß!!! Sachliche und fundierte Beiträge werden ausgetauscht, alle sind höflich.
    "You make my day", Herzlichen Dank dafür!!


    Lederstrumpf

    Alle meine Steinschlosswaffen zünden sehr gut mit Schweizer 1. Tun sie es nicht, stimmt irgendwas mit der Schloss-/Zündlochgeometrie oder dem Zusammenspiel Stein/Batterie nicht.
    Ich bin auch mit der Zündgeschwindigkeit in aller Regel zufrieden.

    Reines Zündkraut habe ich bisher gescheut zu kaufen, weil a) zu teuer und b) nicht authentisch.
    (Letzteres ist eine gewagte Aussage, die es wert wäre, einen eigenen Thread aufzumachen. Ich behaupte einfach mal, dass die Altvorderen normales Pulver als Pfannenpulver verwendeten. Bisher habe ich keine historischen Belege für die oftmals bei Reenactments zu sehenden Extra-Pulverhörner für Zündkraut gesehen. Militärisch eh nicht, denn da wurde die Pfanne zuerst mit dem Pulver aus der Papierpatrone beschickt und dann der größere Teil als Ladung eingebracht. Das heißt, bei Musketen wurde das gleiche Pulver für Ladung und Pfanne verwendet. Soweit ich weiß auch bei der Jagd beim Laden aus dem Pulverhorn. Wer Näheres zu dem Thema beitragen kann, ist herzlich eingeladen, mir zu widersprechen. Vielleicht gab es das Thema auch schon mal im Forum. Da klingelt was in einer meiner drei Gehirnwindungen, aber ich bin zu faul, deswegen die Suchfunktion zu bemühen. Mea culpa!)

    Lederstrumpf

    So, zurück vom Schießstand.
    Habe es am Samstag gewagt. Ich hatte noch abgefüllte Rörchen mit 65 Grains Schweizer 4, habe 595er Kugeln und ein 0,20er Pflaster genommen. Die Kugel ließ sich sehr leicht setzen, eine etwas dickere Kugel (die .600er werden gerade gegossen) oder ein dickeres Pflaster wären wohl besser.
    Der Stecher ist sehr fein und man muss wirklich aufpassen, den Finger erst anzulegen, wenn man sauber im Ziel ist. Der Abzug hat eingestochen wirklich nur wenige Gramm.
    Zunächste versagte der Stein, kein Funke. Also Stein gewechselt, dann funkte es ganz gut. Einige Schüsse lösten aber trotzdem nicht aus. Offensichtlich will die Pfanne richtig gut gefüllt sein, dann wurde die Sache zuverlässiger. Ich werde die Zündlochbohrung auf 1,6 mm erweitern und leicht antrichtern. Mal sehen, wie es dann läuft.
    Sicherheitshalber habe ich erst mal auf 25 Meter versucht, um zu testen wie die Treffpunktlage ist und um dann die Visierung einzurichten. Das allerdings erwies sich als völlig überflüssig.
    Ich war überrascht, wie genau die Büchse ohne vorherige Versuche traf. Ich hielt Spiegel aufsitzend an und genau auf diesen Haltepunkt kamen die Schüsse auch an - WOW!. Hier sind fünf Treffer markiert (die kleineren Löcher sind von der 44er):

    Frühwirth1.jpg

    Na gut, der Schütze ist nicht die Granate, aber die Büchse ist es.
    Also auf die Entfernung schon mal Fleck. Ich habe dann mit den Kollegen und ihren Kleinklaliberbüchsen noch ein paar Spielchen gemacht. Wir stellten Hölzchen mit etwas 4 cm Breite (Dachlatte) auf. Mein Büchse fegte sie immer weg (also die Hölzchen, den Kollegen geht's gut!). Ein Heidenspaß!
    Der nächste Test dann also auf 50 Meter, denn das ist die Entfernung, die mir wichtig ist. Ich werde auch Schweizer 3 und 2 testen, aber mit dem 4er ging es schon sehr gut. Eventuell muss das Korn noch etwas nach links verschoben werden, denn die Tendenz war ja auf 25 Meter eher schwach Links.
    Auf jeden Fall war das schon mal ein tolles Erlebnis, einfach Klasse!!

    Lederstrumpf