Beiträge von 1874

    Deine Angeaben können nicht stimen: 28 Gang ist metrisch 0,907mm

    Wie kommst Du da drauf? Wenn Du dem nicht glaubst, dann zeichne Dir das mal als Winkelverstellung auf.

    Das würde bedeuten, weiter nach hinten. Wo soll dann der Kopf / das Auge hin?

    Welche Qualität? So lange sie Ihren Schei.. hier in Europa verkaufen können, werden sie sich auch keine weitere Mühe geben.

    Dann dreh den Diopter höher. Bei Tiefschuss = Korn in richtung Schuss, also Diopterloch höher.

    Nur noch einmal zur Info:

    Bronze- oder Kupferbürsten habe in VL-Läufen nichts zu suchen. Das Problem ist eben die Lage der Borsten. In der Regel soll eine Bürste an den Spitzen der Borsten arbeiten. Doch in der Realität, passen die meisten Bürsten aber nicht genau und sind zumindest etwas zu groß. Dazu kommen dann noch die hervorstehenden Felder. Dadurch werden die Borsten gegen die Einschubrichtung gebogen und verhaken sich dann gegen das Herausziehen. Bei einem Lauf für gepflasterte Kugel oder einem Lauf für z.B. Popestyle-Geschosse hilft auch das, im Faden, angesprochene verdrehen nicht, da die Felder dieses behindern und beschädigt werden. HJA hat mit den herausschießen noch Glück gehabt, denn ich habe schon einige Läufe in der Werkstatt gehabt, die ich zum Entfernen der Bürsten öffnen musste. Bei guten VL-Läufen wird die negative Wirkung der Bürsten unterschätzt, Bronze und besonders Kupfer ist ja weich. Aber ein guter, besonders originaler VL-Lauf ist ebenfalls recht weich. Somit werden die Feldkanten in dem Bereich, in dem die Bürste auf den Rückweg geht, beschädigt. Steter Tropfen höhlt den Stein. Es kann dadurch auch kein Fall entstehen, denn diese gewollte Erweiterung ist gleichmäßig abnehmend auf ca. 1/8 der Lauflänge.

    Zum Fall: Wie schon erwähnt, ist dieses eine gewollte Erweiterung im hinteren Bereich eines VL-Laufes. Die sich im Durchmesser erweiternden Bereich von mehreren hundertstel Millimeter bewegt. Der Fall ergibt auch nur bei Minie' und schweren Langgeschossen Sinn. Sie stauchen sich erst einmal weiter auf und bekommen durch die Verjüngung eine bessere Führung. So in der Art wie enfield es schon geschrieben hatte. Der Hintergrund ist, dass sich die Geschossen natürlich nicht über die ganze Führungslänge gleichmäßig aufstauchen und somit die Führung im vorderen Geschossbereich nicht ganz so ausgeprägt, wie im hinteren Bereich ist. Ich kenne aber kein Replika, dass mit einem Fall gefertigt wird / wurde. Unter meinen Scheibenbüchsen sind zwei Stück mit einem Fall, da ist allerdings das Zugprofiel entsprechend, mein Springfield 1863 und mein Colt 1864 habe ebenfalls einen Fall, im Gegensatz zu meinem Colt 1864 mit belgischem Lauf. Wobei das Zug-Feldprofil bei den drei Gewehren ziemlich identisch ist.

    Es waren bei sportlichen Schießen auf den Bundesschießen immer nur 2 Zielmittel zulässig, auch schon zu Vorderlader-Zeiten. Die "zusätzliche" Kimme hat ihre Ursache in den damaligen Schießdisziplinen. Beim Standschießen (175m) waren Diopter zulässig. Beim Feldschießen (300m) war nur eine offene Kimme zulässig. Sollte die gleiche Waffe bei beiden Disziplinen verwendet werden (die wenigsten Schützen hatten das Geld, sich 2 Gewehre anzuschaffen), nahm man beim Standschießen die offene Kimme ab (bzw. deaktivierte sie) und nutzte den den Diopter. Beim Feldschießen nahm man dagegen den Diopter ab und setzte die offene Kimme auf (bzw. aktivierte sie). Die Notwendigkeit der zusätzlichen offenen Kimme entfiel erst mit dem Aufkommen der Gabeldiopter mit ihrem Spaltabsehen (Spaltabsehen spätestens 1875 belegbar). Das Spaltabsehen galt als "offene Kimme".

    Danke für die genaue Ausführung.

    Solche Belege gibt es. Auf den deutschen Bundesschießen war in der der Schießordnung (§9 - Zulässigkeit von Waffen und Munition) immer festgelegt:

    "Einfache Gläser dürfen auf dem Schaft befestigt sein, doch dürfen sie keinen dritten Zielpunkt bilden. ... " Spätestens ab dem Bundesschießen 1903 (Hannover) galt: "Einfache Gläser können ... auf dem Schaft, oder am Visier, Gabelvisier oder Diopter befestigt sein."

    Ja, das ist für Feuerstutzen etc. so gewesen.

    Bei Vorderladern hat es nach meinen Kenntnissen keine Halter für Korrekturgläser gegeben. Allerdings schon für Farbfilter. Leider weiß ich nicht mehr in welchem meiner alten Bücher es beschrieben ist. So wie isch es in Erinnerung habe, wurde bei den Dioptern ein kleines quadratische Glas von Oben eingeschoben.

    Was man aber nicht vergessen darf, der Diopter war in der damaligen Zeit als Irisblende gedacht. Deshalb habe die frühen VL-Scheibenbüchsen auch noch eine Kimme. Erst zum Ende der VL-Zeit fiel die Kimme weg.

    Das Diopter mit Monokel ist bei uns in Luxembourg, aber auch beim MLAIC nicht erlaubt.

    Hier in D ist es eben so. Ansonsten müsste der Schütze nachweisen, das es das gegeben hat. Und dafür ein Belegstück zu finden halte ich für (fast) unmöglich.

    Jetzt habe ich etwas Zeit auch meinen Senf dazu zu geben. Einiges wurde natürlich von Euch schon erwähnt.

    Die Dicke der Läufe hat sich früher aus der geringeren Festigkeit des Materiales ergeben. Erst als die Materialien eine bessere Festigkeit aufwiesen, konnten die Läufe dünner gefertigt werden. Allerdings war da der Kunde den Hemmschuh, denn viele Kunden trauten den dünneren Läufen nicht und bestellten weiterhin dickwandige.

    Bei Scheibenbüchsen machen sich die von Enfield genannten Schwingungen sehr stark bemerkbar. Besonders wenn mit kleinen Kalibern und einem Langgeschoss geschossen wurde.

    Des Weiteren wurde bei Scheibenbüchsen sehr lange dickwandige Läufe verwendet, da durch die Masseträgheit ein Pendeln im Ziel geringer ausfiel und der Rückschlag schon etwas aufgefangen wurde. Die Benchester mit Vorderladern, habe die Masse für das satte liegen der Büchse und weniger für die Schwingungen verwendet.

    Wobei Enfield mit dem Vergleich der Revolvertrommel nicht ganz richtig liegt, denn diese Wandungen konnten erst realisiert werden als die Materialien auch dazu im Stande waren.

    Bei den jagdlich geführten Büchsen hat man sich oft den geschweiften Lauf zu Nutze gemacht. Im hinteren Bereich war der Lauf dickwandig, um den druck aufzunehmen. Vorne war er wieder dickwandiger, um die Masseträgheit zu bekommen und in der Mitte dünnwandiger, damit sie noch gut geführt werden konnte.

    Bei den militärischen Waffen kam es nicht auf Präzision an. Somit spielte die Masseträgheit auch keine Rolle und sie mussten ja auch tagelang mitgeschleppt werden. Allerdings benötigten sie eine entsprechende Länge um die Pieken und andere Lanzenwaffen zu ersetzen. Man darf nicht vergessen, dass die damaligen Militärs anders dachten.



    Und genau dort liegt das Problem :

    Die Ladung wird , ggf bereits durch das ZH , nach vorne gedrückt , bis etwas verzögert die Ladung zündet ( Nachbrenner ) . Die Druckwelle knallt mit voller Wucht auf die Vorlage , wird dabei teilweise reflektiert und kollidiert dann mit den immer noch nachströmenden Gasen , was einen sprunghaften Gasdruck ergibt .


    Dummerweise zerlegt es einen Flintenlauf meistens dort , wo die Stützhand den Vorderschaft hält ... nix gutt !

    Um das von Enfield genannte Problem zu realisieren müssen aber schon recht viele unglückliche Zufälle zusammenkommen. Zum einen reicht ein normales VL-Zündhütchen kaum aus um ein Langgeschoss oder eine gepflasterte Kugel im Lauf zu bewegen. Und wenn es so wäre, liegt diese Bewegung im mm Bereich. Das wird nie zu einer Laufsprengung führen, maximal, gerade bei recht weichem Laufmaterial zu einer Aufbauchung. Das von Enfield beschriebene Phänomen mit dem Gassprung wäre typisch für Nitropulver.

    Ich habe noch keinen VL-Flintenlauf gesehen, der im Bereich der Haltehand gerissen wäre. Entweder drückt es durch das Gewinde an der Schwanzschraube, oder der Lauf reißt dort, wo das Hindernis sitzt.


    Das Bild der Mündung der Kammerbüchse (erster Beitrag) sieht aus, als wenn ein glatter Lauf nachträglich mit Zügen versehen worden wäre. Ansonsten muss man immer zwischen Armeewaffen und den Waffen der Schützen unterscheiden. Der Soldat musste sein Gewehr lange Zeit tragen können. Das setzt Grenzen beim Gewicht. Und da Armeegewehre lang sein mussten (Bajonettkampf, aber auch die Notwendigkeit, dass auch das zweite Glied der Linienaufstellung schießen konnte) ergab das Gewehre um 1,40m Länge. Und da das Gewicht begrenzt war, wurde die Wandstärke der Läufe auf das technisch notwendige reduziert, was dann zu dünnwandigeren Mündungen führte. Der Sportschütze musste sein Gewehr auf dem Stand handhaben können. Außerdem war das Gewehr kürzer als eine Waffe der Linieninfanterie und hatte üblicherweise ein kleineres Kaliber.

    Laufschwingungen waren (zumindest aus der Praxis) bekannt. So wusste man, dass dickwandigere Läufe besser treffen als dünnwandige. Unter anderem deshalb wurden die Läufe geschweift; Läufe, die auf ganzer Länge die gleiche Materialstärke hatten, waren (damals) unüblich. Aber dedr gezielte Einzelschuss war keine Sache der Linieninfanterie.

    Aber es kommt noch was dazu: Am Pulversack, wo der Druck am größten war, hatten auch Ordonnanzgewehre eine große Materialstärke.

    Ja, so in der Art war es, wobei natürlich viele Läufe unter den Bajonettkampf gelitten haben und da sie sich durch die benötigte dünne Wandung bei den Balastungen verzogen wurden.

    Laufschwingungen wurden auch durch Tests ermittelt, wobei diese Erkenntnisse nur ganz selten bei Schützenwaffen angewant wurden.



    Wäre vielleicht auch was für diesen Thread, zerschundene Vorderladerläufe durch Materialfehler, falsches Laden usw. :/

    Materialfehler wirst Du heute als Schütze in der Form nicht mehr finden, denn die wurden in der Regel schon beim Beschuss aussortiert. Falsches Laden führt in der Regel, wenn überhaupt, "nur" zu einer Laufaufbauchung. Wenn Du z.B. das Pulver geladen hast und das Geschoss nur anstartest, vergisst es herunter zu schieben, passiert beim VL in der Regel nichts am Lauf. Auch ein VL-Lauf, der so falsch geladen wird, das Pulver und das Geschoss normal geladen, dann ein zweites Geschoss in den Lauf gesteckt und nicht nach Unten geschoben, erzeugt beim VL-Büchsenlau keine Laufsprengung, sondern nur die schon erwähnte Laufaufbauchung. So etwas ist mir von Jahren schon selber passiert. Ich habe meine Büchse Kal. 38 normal geladen, 38 Grain CH2 und ein Langgeschoss mit 235 Grain. Durch irgendwelche Ablenkung hatte ich dann über die Falchemündung noch ein zweites Geschoss angestartet. Das war dann ca. 30mm tief im Lauf. Das Beste war, ich hatte es, weshalb auch immer, nicht nach Unten geschoben. Als die Ablenkung zu Ende war, ging ich ins Ziel und drückte ab. Der Klang und Rückschlag war mehr oder weniger normal. Allerdings sah ich durch den Diopter, wie mein Korntunnel vom Lauf hüpfte. Der Schwalbenschwanz passte durch die entstanden Laufaufbauchung nicht mehr. Den Lauf habe ich etwas gekürzt und noch Jahre weiterverwendet.



    Das sieht eher wie ein Fehler beim Laden aus. Nicht tief genug gesetzte Geschoss.

    Wobei der gezeigte Lauf ein Nitrolauf ist, da könnten ganz ander Faktoren eine Rolle gespielt haben.

    Für den entsprechenden Zweck ok, aber eben nicht das Allheilmittel. Dehalb sollte man nichts empfehlen, wo man keine Ahnung von hat.

    Ich korrigiere: "...und nicht mit Kupferpaste sondern Graphitpuder handfest einsetzen". :D

    Peppo, wie viele Zündlochschrauben hast Du schon eingesetzt und problemlos wiederherausgeschraubt?

    Wenn schon, ist Kupferpaste dort besser als Graphitpuder, denn die Gase mit den Verbrennungsrückständen werde im inneren Bereich in die Gewindegäne gedrückt. Deshalb ist Graphitpulver kontraproduktiv.

    Wenn schon Graphit, dann als Fett. aber da gibt es auch besseres Material.

    Aus diesen Stücken wirst Du nur Splitter schlagen können, von denen unter Umständen etwas Brauchbares überbleibt.

    Das Werkzeug mit dem man schlägt, sollte nicht zu hart sein, damit die Erschütterungen bei den Schlägen nicht zu "explosionsartig" sind und der Bruch laufen kann. Ich verwende Messing“hämmer“.

    Allerdings sind die wenigsten Stücke, die man so an Stränden etc. finden kann, für die Bearbeitung zu verwenden. Sie sind meisten zu lange der Witterung, besonders der Sonne, ausgesetzt und habe viele Mikrorisse. Dadurch kann ein gezielter Riss nicht mehr laufen.