Beiträge von sammler

    Ich habe Werndl-Gewehre M.67/77 und M.73/77 auf 100m geschossen, ohne Änderungen an der Waffe. Meine Bestladung (mit SP) war 75 Grain CH5 hinter einem 380-Grain-Geschoss Durchmesser .446" (RCBS 44-370-FN) Zwischen Geschoss und Pulver saß eine gefettet Filzscheibe: OAL 73mm.


    Man kann das Werndl-Gewehr aber auch mit NC schießen. Nach der zu Beginn des ersten Weltkrieges erfolgten Wiederindienststellung der Werndl-Gewehre waren die noch in den Arsenalen lagernden Vorräte an Patronen aber schnell aufgebraucht. Deshalb wurden ab Ende 1914 bis zum Ende des ersten Weltkriegs sowohl bei Sellier&Bellot in Prag als auch bei G.Roth wieder Werndl-Patronen hergestellt. Als Geschosse wurden die üblichen papiergepflasterten Bleigeschosse verwendet, zur Ladung wurde neben Schwarzpulver jetzt aber auch bevorzugt Nitropulver verwendet, und zwar 1,5 Gramm (23,2 Grain) “Rauchloses Jagdpulver Nr. 2”, eine Sorte, die eigentlich für Schrotpatronen bestimmt war. Bei diesen Patronen war der (für Nitropulver ungeeignet große) Ladungsraum mit zwei dicken Papierpfropfen ausgefüllt, auf denen zum Geschoß hin eine gefettte Filzscheibe saß.

    .... Dazu können aber z.B. sammler .... bestens Auskunft geben !

    Wenn ich schon gerufen werde, will ich auch antworten.

    Ich schieße kaum Kugeln, aber wenn, dann liegt der Gußzapfen oben. Nicht, weil ich mir davon bessere Präzision verspreche, sondern weil ich dann immer auf die gleiche Art lade und so auch sehe, wo genau der Zapfen ist. Das könnte ich nicht, wenn er unten wäre.

    Die preußischen Jäger luden in ihren Büchsen so, dass der Gußzapfen nach unten kam. Allerdings steht irgendwo, dass Versuche ergeben hätten, das es keinen Einfluss auf die Präzision habe, ob der Zapfen oben oder unten war. Wenn Büchsenpatronen (Passpatronen) angefertigt wurden, kam der Gußzapfen nach oben.

    Beutewaffen wurden doch aber von der Wehrmacht benannt, nummeriert und im "Kennblatt fremdes Gerät" gelistet. :/

    Z.B. die (beliebte) Tokarev TT33 wurde zu P615(r).

    benannt und in den "Kennblättern" aufgeführt ja, nummeriert (also im Sinne von: neue Nummer aufgeschlagen) nein. Auch sonstige Kennzeichnungen gibt es bei technisch unveränderten Beutewaffen nicht. Wenn auf einer unveränderten Beutewaffe ein WaA-Stempel auftaucht, ist er mit Sicherheit erst nach dem Kriege aufgebracht worden. Stempel gibt es nur, wenn die Waffen technisch verändert wurden (z.B. auf 9mmPara ungestellte MPi 41)

    Anders natürlich bei Waffen, die in den besetzten Gebieten weiter gefertigt wurden (z.B. Highpower oder UNIQUE-Pistolen). Die tragen dann natürlich einen WaA-Stempel und sind "Ersatzwaffen". Üblicherweise ist bei diesen Modellen der Seriennummernbereich bekannt.

    "In deutschen Armeen und Polizeieinheiten verwendete Waffen von 1914-1949."

    "verwendet" schließt Ersatz- und Beutewaffen ein. Beutewaffen waren im ersten WK gekennzeichnet, im 2. WK nicht mehr. Es gibt aus der Zeit aber genug Fotos, die die Verwendung einzelner Modelle belegen. Allerdings sollte man bei "Beutewaffen" streng darauf achten, dass die Waffen tatsächlich "Beute" gewesen sein können. Z.B. kann ein in Ungarn 1954 gefertigter Mosin-Nagant 91/30 nie Beute gewesen sein. Und bei Kurzwaffen ist Vorsicht geboten, die Wehrmacht hat längst nicht jeden erbeuteten Revolver nachher auch wieder verwendet.

    ... ich bin neuer Waffensammler ... (Ordonnanzwaffen Deutsches Militär und Behörden)

    Zunächst mal, ich sehe mich eher als "Hardliner" bei den Sammlern.

    Mal völlig unabhängig von rechtlichen Fragen: Willst Du Ordonnanzwaffen sammeln oder irgendwas, was so ähnlich aussieht. Ordonnanzwaffen haben Abnahmestempel. Ich würde bei dem Thema nur Waffen sammeln, die nachweislich "gedient" haben, also Abnahmestempel tragen. Damit umgehst Du von vorn herein Probleme, die auftauchen können, wenn Du zivile (kommerzielle) Waffen in der Sammlung hast.
    Und zu rechtlichen Fragen. Schau mal in die WaffVwV, konkret17.4 Waffengesetz.fm (bayern.de)

    Es gibt Grenzfälle, z.B. Waffen von Offizieren, die als Selbsteinkleider ihre Waffen privat gekauft haben. Hier verlangt die WaffVwV eine Glaubhaftmachung. Aber sonst billigt sie kommerziellen Waffen nur den Status "kulturhistorisch unbedeutsam" zu.

    Es geht nicht um den Gasdruck, sondern durch die kürzeren 38er Hülsen kann es bei hart geladenen 38ern und "heißen Pulvern" in der Höhe des Hülsenmundes der 38er Erosionserscheinungen in der Trommel geben, die zu einer Schwächung der Trommel führen können.

    Das Problem ist aber "alt", ob es bei heutigen Stähle tatsächlich Erosionserscheinungen an der Trommel geben kann. Aber wenn, dann müssten sie sich Anfangs durch Probleme beim Ausziehen der .357er Hülsen bemerkbar machen.

    Ich halte das Thema eher für eine unbegründete Furcht als für real.

    Wichtig bist vor allem, von wo nach wo gereinigt wird. Korrekt ist vom Patronenlager zur Mündung hin.

    Ich schieße KK-Waffen, die sind über 80 Jahre alt. Trotz häufiger Benutzung immer noch Top Läufe. Ich habe aber auch schon neuzeitliche Waffen mit ruinierten Läufen gesehen, Da waren die Mündungen leicht elliptisch, weil mit dem stählernen Putzstock von der Mündung aus Richtung Patronenlager geputzt und der Putzstock dabei schön an der Mündung abgestützt wurde.

    Welche Ladung, welches Geschoss?
    Ich experimentiere derzeit auch mit Waffen System 71 (konkret mit der Büchse). Ich nutze ein papiergewickeltes Geschoss vor einer Wachsscheibe und 80 Grain WANO P.

    Da ich angefragt wurde:

    Ein Kürass war eigentlich schon im Deutsch-französischen Krieg überflüssig, denn das Geschoss eines Chassepot-Zündnadelgewehrs durchschlug ihn.

    Ein Bericht der Kommission von Vincennes vom 30. November 1869 liefert Daten zur Durchschlagsleistung des Chassepot-Geschosses gegen Stahlblech:


    Entfernung

    durchschlägt Stahlblech der Stärke

    0m

    4,00 mm

    50m

    3,50 mm

    120m

    3,00 mm

    160m

    2,70 mm

    250m

    2,65 mm

    400m

    2,50 mm

    600m

    1,80 mm

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