Beiträge von Papa Aldo

    Ob Reichspost Karabiner übernommen wurden kann ich nicht pauschal beurteilen. Eher nicht. So knapp war man durch die zurückgestellte Ware von Röhm nicht. Zumal die Reichspost weiter ihren Dienst versah und jedes Gewehr vom Chef des Amtes abgenommen war. Mir ist noch kein XX Graudenz gestempelter von der Reichspost untergekommen.

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    Aber wie habe ich schon angemerkt. Es gibt nichts was es nicht gibt. Übrigens der "Reichspost" war oft auf den Packwagen bei Zügen anzutreffen. Eigentlich wäre er schon wieder ein Thema für sich.

    Aha. Ganz sicher? Bei Fertigungen für Brasilien und Chile war, soweit ich weiß, der Hülsenkopf anders beschriftet, bei der Chile-Fertigung stand die Mauser-Tonne auf der Hülsenbrücke
    Und ich hätte bei "Mauser-Tonne" und Jahrgang 1934 immer auf das "Modell für die Deutsche Reichspost", das sog. Postschutzgewehr getippt. Das gab es wirklich, auch den Postschutz. Und viele dieser Gewehre sind irgendwann auch bei der von Dir mit XX bezeichneten Truppe gelandet.

    Eine Möglichkeit. Falls du da mehr weisst setze es mal dazu. Mit der Hülsenbrücke gebe ich dir Recht. Mir ging es darum aufzuzeigen wo die "Tonne" noch Verwendung fand. Die Reichspost Gewehre dürften sehr spärlich gewesen sein. Vielleicht ein Indiz zu den niedrigen Seriennummern. "Mehr Licht ".

    Das Abschlagen des Kolbens war sehr unüblich, ich würde sogar völlig ungebräuchlich sagen. Bekannt ist dagegen der so. "Seesackschnitt". die Waffe wurde ausgeschäftet, der, Schaft an einer "unauffälligen Stelle" (oft unter einem der Ringe) durchgesägt und in der Heimat dann mit einem Dübel wieder zusammengesetzt.

    Ein abgeschlagener Schaft deutet eher darauf hin, dass die Waffe nach Kriegsende gegen eine Hausecke geschlagen und so unbrauchbar gemacht wurde.

    Gab es zuweilen auch. Doch vor dem Hintergrund das nicht jeder ein brauchbares Gewehr mitnehmen wollte, sondern nur ein Souvenir. Nach knapp einem Jahr hatte sich das erledigt, da genug Beutegewehre im freien Verkauf in den USA erhältlich waren. Das System galt ja zudem als veraltet. Ähnlich dem Mosin Nagnat. Bei Halbautomten lag die Sache nochmal anders.

    So nun zum vorherigen K98.

    Der sollte ein sogenanntes Rucksack Gewehr darstellen. Von den "Krauts" erbeutet. 1945 in Belgien beim Einmarsch nach Aachen. Besser noch Hürtgenwald. Das gibt nochmal den "Hürtgenwald" Zuschlag beim Verkauf. Die Deutschen hatten ja in der Denkweise der Amerikaner nur sehr exquisite Feinmechanische Geräte am Start. Wir die "Boyz" haben sie trotzdem bezwungen. Stellt euch nur mal vor was die alles hatten. Das war nicht einfach. So die Legendenbildung. Aber wir müssen hier sachlich bleiben. Mein Hinweis. Es gab keine Hochglanz brünierten Gewehre bei der WH oder sonst wo. Hier sehen wir eine leider abgedrehte Systemhülse mit Mausertonne und einem 1934 Fake Zahlensatz. Das Gewehr sollte laut Story 1945 in Belgien erbeutet worden sein. Man hat weder Kosten noch Mühe gescheut um das Ding an den Mann zu bringen. Um das zu untermauern wurde alles an Stempeln eingeschlagen was vorrätig war. Hier noch einer und dort noch einer. Fast schon eine Schlagzahlen Gravur. Aber was sehen wir wirklich. Wer hatte so ein Gewehr schon einmal in der Hand. Ausser ich ! Bestimmt noch andere K98 Experten. Sonderauflage "Frankonia" ? Zum Mauserjubiläum. Kennt die noch wer ? K98 und G98 im Set. Passend auch die 08 mit "Tonne". Sehr schöne Stücke übrigens. Werksneu aufbereitet. Die neuen Schäfte dazu wurden von einem Vater und Sohn in der Röhn hergestellt. Leider einiges an Nußbaum nicht lange abgelagert. Hatte einige neue K98 Schäfte von denen. Aber auch Rotbuche Schichtholz.

    Größe US See-Transportsack1945: 100 x 55 cm

    Größe K98: 111 cm

    Um den als Souvenir mit nach Hause zu nehmen wurde einfach der Kolben abgeschlagen. Diese Gewehre die zu Hauf mit nach drüben in die USA genommen wurden nennt man im Jargon auch "Rucksack Gewehre".

    Fragen ? Anregungen ? Ideen ?

    Ich gebe mal einen kleinen Hinweis. Googeln braucht ihr nichts dazu. Ihr werdet nichts zu der Geschichte finden. Ich kenne sie aber. Als keine Hilfestellung !

    Deutschland/USA ab 1945.

    "Rucksack Gewehr".

    Gruß

    Michel

    Okay. Kleine Hilfestellung. Dafür bekommt ihr auch später die ( nicht von mir ) erdachte Story zum Gewehr. Die ist sehr spannend.

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    Übrigens schöne Stempel. Das Baujahr. Der Stempel 1934 war scheinbar sehr beliebt. Damit auch der Unwissende weiß was er kauft. Mausertonne. Steht doch alles drauf. Man muß es nur lesen. 1934 und die Mausertonne. Ach den Versailler Vertrag. Der S-Code. Das verheimlichen wer was wo baut um keine Rückschlüsse ziehen zu können auf eine heimliche Wiederaufrüstung. Nöö. Ist 1934 nicht S42 K. War da was ?

    Hier machen wir einmal einen kleinen Schwenk. Erstens um zu erfassen was noch alles kommt, und zweitens um einige schon mal gemachten Äusserungen wieder ins Gedächtnis zu rufen. Hier seht ihr wahrscheinlich nicht das was ihr zu sehen glaubt. Hier wird subtil versucht etwas in euerem Kopf als Verkaufsargument zu verankern was es so überhaupt nicht geben kann in dieser Ausführung. Deshalb von mir nur die Frage ? Was glaubt ihr zu sehen und was sieht man wirklich. Spielt hier einfach den "Müller" und trennt mal die "Spreu vom Weizen". Einen Anhaltspunkt habt ihr schon mal gelesen von mir.

    Ich schreibe dann später etwas zum Bild. Das es ein "kaputtes" Gewehr ist, ist ja schon mal offensichtlich. Darum geht es aber in der Beurteilung nicht. Noch nicht.

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    Hier mal ein Exemplar zu dem mal eine Anfrage bestand. Breite Kolbenkappe mit Zulieferstempel. dwc. Also die hohe Kolbenkappe/Platte in dem Fall Kappe wurde von Böhme&Co in Minden gefertigt. Einem Zulieferbetrieb. Die "Serien" Nummer hat zunächst mal nichts zu sagen. Zulieferteile wurden nie auf Nummerngleich gestempelt. Warum auch ?

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    Hier der in meinen Augen sehr verwaschene Stempel. Dem ist ein XX voran gestellt. Viele versteigen sich dazu das XX der SS zuzuordnen. Da es heute als Synonym benutzt wird. Das macht man sich gerne mal zu Nutze. Stimmt aber nicht. XX wäre das Heereszeugamt HZA in Graudenz. ( heute Polen )

    Jetzt die Überlegung. Heereszeugamt ? Oder SS-ZZA ? Also SS-Zeugamt. Da käme aber nicht Graudenz in Frage, sondern für den Norden Berlin bzw. das Zentralzeugamt der SS in Oranienburg. XX ist übrigens auch immer der zuständige Wehrbereich. Es könnte es so gegeben haben. Spricht etwas dagegen ? Ja. HZA=Heer. Und eine evtl. Reparatur. Über das HZA. Wir erinnern uns. Die SS musste selbst schauen woher sie ihre Ausrüstung bekam. Und die SS war bei der Beschaffung eher in Richtung Bayern bzw. der "Ostmark" orientiert. Merke: "Reichsheini" und der "Barocke". Ja wir müssen auch darüber schreiben wenn wir den K98 in seinen interessantesten Varianten ( für Sammler ) mit eingemeinden wollen. Mit diesem hier gezeigten Stück habe ich so meine Probleme wie ihr schon gemerkt habt. Dazu kommen später noch bessere Bilder. Die Skepsis liegt darin begründet, das der Besitzer die Hülsenbrücke nicht zeigt. Für mich kein Problem den Hersteller nicht trotzdem herauszufinden. Der Hauptumstand ist aber das System und Lauf jeweils gleich mit XX gestempelt sind. Da der Lauf ein Verschleißteil ist wird er zwar bei der Auslieferung Nummerngleich zugehörig gestempelt, aber nicht bei der Auslieferung nach einer Reparatur. Merke. Der SS kann nicht vom HZA in Graudenz als XX abgenommen worden sein als Neuwaffe. Und schon nicht als "Teilemix".


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    Bitte mal auf dem unteren Bild ganz nach rechts blicken. Das G. Dieses System entspringt einem G98 Gewehr/Karabiner. Graudenz ist in der Nähe von Danzig. Das System ist aller Wahrscheinlichkeit nach von einem Danziger K98a von 1918. Darauf lässt auch der Querriegel schließen. Also man sieht. Viel Raum für Spekulationen. Aber wir arbeiten uns an die Geschichte mal dran.

    Widmen wir uns noch dem "Hoheitszeichen" links. Also dem Adler. Eine nicht ganz korrekte Ausführung was die Flügel betrifft in meinen Augen. Zudem würde er eine Waffe des Heeres darzustellen versuchen. Wäre er richtig, dann müsste ihm das JS ( tief klein J ) angestellt sein ab 1934. Worauf man beim "Danziger G" schließen könnte vom Baujahr her. Auf der Gegenüberliegenden Seite trägt er eine gut ausgeprägte "Wolfsangel". Die ist mir ehrlich gesagt als Zeichen für Waffen der SS noch nicht untergekommen. Zumindest gibt meine Literatur der Bestempelungen kein Wolfsangel her. Soll ja nichts heissen.

    Gruß

    Michel

    Saxcab

    Moin Andre,

    nein ist nicht OT. Habe ich schon mit gerechnet. Aber für mich ein "kleines" unterfangen hier in den Faden eine Richtung zu bekommen. Hast ja bestimmt gelesen das ich mich eigentlich drücken wollte vor der Aufgabe K98. Ich weiß ja was da alles kommen kann und wird. Dazu bringe ich ein paar bebilderte Beispiele. Nummern und Hersteller bearbeiten wir dann aber Absatzweise später. Da gebe ich dir recht. Der Übersicht halber. Zunächst schwenke ich aber mal auf die "Erkennung" von typischen und untypischen Merkmalen um. " Gibt, gab es das ? " Zwischen einem einzigen Buchstaben oder Zeichen können 3000,- Euro Unterschied im Kaufpreis liegen. Wer sich nicht wirklich auskennt sollte versuchen solch ein Objekt seiner Begierde auf jeden Fall vorab zur Diskussion zu stellen.

    So nun kommt noch etwas erschwerend hinzu. Wirklich gute K98 sind auf dem Deutschen Markt leider Mangelware. Für mich heißt es dann irgendwann einige "Exponate" auspacken. Mache ich über die Feiertage. Das haben wir leider unserem verkorksten Waffengesetz zu verdanken. Randnotiz: Die besten K98 sind nach Malta in der Mitte der 1990 ger Jahre abgewandert. Zeitgleich kam jede Menge "Ostblockware" auf den Markt. Und die "irrige" Erkenntnis das da im "Detail" viel Geld zu verdienen ist. Leider. Die besten Exemplare sind in den USA zu finden. Ich sollte eigentlich bis Februar 2022 meinen alten Urlaub abbauen. Wurde gestern aber wieder gestrichen da zu viele Leute krank gemeldet. Macht es mir z.Zt nicht gerade leichter. Wird aber klappen. Versprochen.

    Alle anderen K98 Spezis. Fragen und schreiben.

    Gruß

    Michel