Der Spaß an der Sache ( welche Disziplin auch immer sportlich geschossen wird ) sollte für nicht zuletzt auch für uns Schwarznasen ( meiner unmaßgeblichen Ansicht nach ) an erster Stelle stehen !
Allzeit Gut Schuss
Euer enfield
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Der Spaß an der Sache ( welche Disziplin auch immer sportlich geschossen wird ) sollte für nicht zuletzt auch für uns Schwarznasen ( meiner unmaßgeblichen Ansicht nach ) an erster Stelle stehen !
Allzeit Gut Schuss
Euer enfield
Hier der scan aus meinem Exemplar , das mir Hanspeter Muster damals geschenkt hat .
Wir hatten vor vielen Jahren in der Firma, einen Werkzeugkasten, mit Berylliumwerkzeug ( soll angeblich funkenfrei/arm sein)..
Wie härtet man sowas?
Long
Berylliumwerkzeug ist tatsächlich funkenfrei und nicht magnetisierbar , weshalb in explosionsgefährdeten Bereichen ( wie Pulvermühlen ) ausschließlich solches Werkzeug verwendet werden darf !
Die Standardaushärtung erfolgt bei 315 °C (600 °F) für zwei bis drei Stunden. zwei Stunden für kaltverformte Legierungen und drei Stunden für geglühte Legierungen .
Bei einem so kleinen Teil , wie einem Piston , genügen allerdings nach meiner unmaßgeblichen Erfahrung aber bereits ca 10 - 15 Minuten .
Jedenfalls hat es bei meinen Pistons , die ich bisher gebaut habe , so immer hingehauen .
Das schon -
Den habe ich aber einem Sammlerfreund zur Komplettierung einer seiner Flinten geschenkt ...
Nein , Haselnuss eignet sich nicht gut , weil es zu leicht , vor Allem aber zu biegsam ist .
Aber mir ist eingefallen , daß ja auch noch die Einstellschraube des Stechers fehlt und so als "Faulenzerarbeit" habe ich die heute auch noch schnell gebaut :
IMG_20240325_202713.jpgIMG_20240325_202922.jpg
Es geht vorwärts
Von den Resten des Originals abgenommen ?
Zumindest die Steigung der Gewinde : genau so .
Den genau passenden Durchmesser allerdings arbeite ich immer so lange nach , bis das Piston "gerade so" mit etwas Nachdruck in das Gewinde einzuschrauben geht . Dadurch werden die Spitzen des Pistongewindes etwas gestaucht und das Gewinde passt dann auch exakt .
Danach lege ich das fertige Piston auf eine Platte meines Elektroherdes und erwärme es so lange , bis die Anlauffarben stimmen ( ca 300°C ) und lasse es langsam abkühlen .
Das so gefertigte Piston meiner Ruggles-Patent-Unterhammerpistole habe ich auch exakt so nachgefertigt und das hat , ohne daß die Zündkanaldüse ausgebrannt wäre , bisher über 1500 Schüsse ausgehalten und die ZH lassen sich immer noch problemlos setzen , ist also auch nicht gestaucht .
Wie das allerdings bei einem Gewehr mit ca 10-facher Ladung und deutlich schwererem Hahn aussieht , habe ich keinerlei Erfahrung - DIE muß ich mir erst noch erarbeiten !
Weil ich mich , bis unser Lederstrumpf den Schaft wieder auf Vordermann gebracht hat , etwas gedulden muss , habe ich heute zumindest mal das Piston aus Berylliumbronce neu angefertigt und gehärtet .
IMG_20240325_142325.jpgIMG_20240325_142413.jpg
Passt !
Pistons sind , genau wie Zündhütchen ( nur einmal verwendbar ) , Flints und Batterien , Verbrauchsmaterial und müssen ohnehin von Zeit zu Zeit erneuert werden . Wie schnell , ist allerdings auch eine Frage des Materials und seiner Vergütung . Deshalb verwende ich für meine Pistons ausschließlich Berylliumbronce !
Nunja , so einen Schaft wieder herzurichten braucht schon seine Zeit , alleine schon das Finish muß sich ja zuerst einmal setzen und auch entsprechend aushärten können --- Aber , wie Ihr mich mittlerweile schon ganz gut kennt , ist meine sprichwörtliche Geduld , abzuwarten , derart begrenzt , daß ich darauf brenne , weiter zu Basteln ! ABER BITTE , lieber Lederstrumpf , fühle Dich deshalb nicht von mir zur Eile gedrängt !
Übrigens : Falls Jemand von Euch eine Quelle weiss , wo ich einen ca 80cm langen und ca 8mm dicken Rundstab aus Hainbuche bekommen kann , oder sogar noch einen alten Holzladestock übrig hat , den ich entsprechend umarbeiten könnte : Immer her damit ! Je suis preneur !
Ich selber hatte ja noch nie eine so schicke Büchse von Wolf , aber eine seiner Bössel - Pistolen , die ich mir von ihm 1986/87 bauen liess . Einfach wunderschön
ABER :
Nach ca 1500 - 2000 Schüssen hatte die Nuss in der Schloßplatte aus ihrer Pass - Bohrung ein Oval gemacht und die Fliege war zwar noch vorhanden , aber ohne Wirkung .
Grund dafür war , daß die Teile nur gasnitriert und nicht einsatzgehärtet waren und diese harte Schicht , die ja nur ein paar tausendstel mm dick war , durchgeschliffen war und jetzt weicher Stahl auf weichem Stahl rieb .
Das war mit einer der Gründe , warum ich angefangen habe , nur noch Originale zu Schiessen : Was bereits so lange gehalten hat , hält alleine schon aus Gewohnheit noch länger .
Nach o.a. Erfahrung empfehle ich , das Gewehr als Sammlerobjekt zu hüten , aber um es als Schießgerät weiter zu vererben ... Na , ich weiss nicht ...
Aber , wie immer : only my 2 ct
Mich irritiert der seltsame Ablagerungsring im Patronenlager .
Für mich sieht das so aus , als hätte der Verschluß schon lange Zeit etwas zu früh angefangen , zu Öffnen und die Pulverrückstände hätten sich da zu einer harten Kruste abgelagert . ( Vorholfeder zu schwach ??? ) . Das verhindert/stört das Einführen der Patrone und , wenn sie dann doch ganz im Lager abgefeuert wird , verklemmt sich die Hülse wegen des deutlich höheren Ausziehwiderstandes .
Falls Dem so wäre , bekommst Du die Ablagerungen mit Öl nicht weg , da würde ich erstmal mit dem Ultraschallreiniger mit Vergaserreinigungsmittel versuchen , die zu Lösen .
Falls das nichts bringt , muß wohl ein Büchser das Patronenlager nachreiben . ( Weil da dann ja kein Metall des Laufes abgenommen wird , bräuchte es danach auch keinen Neubeschuß , oder irre ich mich da ? )
So , jetzt aber wieder zurück zu meinem fehlenden Visier !
Durch die Zeichnung , die sammler gezeigt hat , ( vielen Dank dafür ) wurde mir klar , wie ich das fehlende Kimmenblatt , das gleichzeitig als Feder arbeitet und die Kimme nach unten drückt , basteln kann .
Als Material habe ich C45 - Stahl genommen , gehärtet und auf Federhärte angelassen . Am Besten könnt ihr das auf den Bildern sehen , wie das Teil funktioniert .
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Ich habe das Ganze einfach umgedreht , damit die Kimme , weil das Visier rel. weit vorne auf dem Lauf angebracht ist , so näher ans Zielauge kommt . Außerdem ist das ohnehin kein Militärgewehr , weshalb ich auch nicht nach der Zeichnung gefertigt , sondern das Blatt frei interpretiert habe .
Das Gewehr hat ja eine Aufnahme für einen Diopter , deshalb wird es wahrscheinlich , falls überhaupt , selten bis nie über die offene Visierung geschossen .
Aber ohne ein Visier sieht das Gewehr irgendwie "falsch" für mich aus .
Den Diopter werde ich dann , wenn Lederstrumpf mit dem Schaft fertig und das Gewehr wieder montiert ist , neu bauen .
Die fehlende Ladestockpfeife mit Riemenbügel fehlt ja auch noch .
Jetzt braucht das Visier noch eine Höheneinstellschraube und ein anständiges Finish , aber für Heute lasse ich es mal gut sein .
... was aber , dem Blick des Wuffis nach , ausgesprochen dankbar angenommen wird
Hallo Blacky - genau so war es ( wie ich es in Post #762 beschrieben habe ) .
Was ich allerdings bisher noch nie gesehen habe , ist , daß der Schuber mit einer Art gefederter Wippe , die durch einen Druckknopf betätigt wurde , gesichert wurde . Für den war nämlich das ominöse Loch auf der Seite .
Na , dann ist ja alles klar !
So , wie Du es beschreibst , scheint der Erbauer dieses Gewehres hoffentlich nur an dieser Stelle etwas "großzügig" vorgegangen zu sein .
Nach dem , was Du hier bereits so vorgestellt hast ( z.B. der Bau Deines Unterhammergewehres ) sollte das zu Beheben ja nur eine kleine Fingerübung für Dich sein
Jetzt gibst Du aber so richtig Gas !!!
Dir an dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön für die viele Arbeit , die Du Dir machst - ich selber hätte den Schaft wohl schon beim Versuch , die Firnis abzunehmen , komplett ruiniert !
Bevor Du an der Basküle bzw. dem Haken herumfeilst , kontrolliere bitte zuerst , ob sich der Schaft durch Trocknung nicht etwas verzogen hat !
Russe den Lauf auf der Unterseite mit einer Kerzen- oder noch besser Petroleumflamme ordentlich ein und schau , wo er im Schaftbett abzeichnet . Dort muß ggf. etwas Holz entfernt werden .
Wie sieht es denn aus , wenn Du die Kreuzschraube am Baskül löst und dann versuchst , den Lauf zu montieren ? Falls das zum Erfolg führt , muß in die Ausnehmung für die Baskülenfahne unterlegt werden . DAS würde ich empfehlen , zu allererst zu kontrollieren - gerade die Kreuzschraube wird oft viel zu stark angezogen und presst dann die Basküle zu tief ins Schaftholz , womit sich der Lauf nur noch mit Gewalt einlegen lässt ! Früher oder später leidet der Schaft und mit derartig brutaler , einseitiger Spannung würde es schon an ein Wunder grenzen , wenn der Lauf , wenn er sich nach ein paar Schüssen erwärmt hat , immer noch ein akzeptables Schußbild brächte .
Na , da lege ich doch auch mal nach :
Ich hatte da doch irgendwo noch ein altes Visier !
Und tatsächlich , nach etwas Kramerei in meinen Ersatzteilkisten fand ich das Visier , das auf dem Lauf des Fragmentes des Militärgewehrs mit Klappenverschluß à la Snider war , aus dem ich meine "Corona - Special" gebaut hatte ( Post #542 ) . Das passt ohne große Nacharbeit in den Schwalbenschwanz der Büchse !
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Leider habe ich keine Ahnung , was das einmal für ein (Militär-)Gewehr war und somit weiss ich auch nicht , wie die fehlende Kimme ausgesehen bzw. auszusehen hat . Vielleicht weiss ja einer von Euch Schwarzpulver - Patronenschützen oder sammler hier Näheres und kann mir sogar ein Bild für den Nachbau zukommen lassen ? ( Die halbrunde Ausfeilung am Scharnier ist nicht original , die habe ich eingefeilt , damit das Korn nicht verdeckt wird )
Das ( winzige ) Perlkorn mit seiner abgerosteten Perle habe ich auch neu angefertigt , hier aber bewusst dicker als das Original : Jetzt kann ich es beim Zielen auch sehen !
nach der Stahlbürsterei - dem Metall Patina zu geben.
Hat es doch schon : Der Trick ist , rechtzeitig mit der Bürsterei aufzuhören !
Frage zur Oberflächenbehandlung des Metalls: Du erwähnst „Stahlbürste“. Wie sind Deine Erfahrungen mit Stahlwolle? Die gibt es ja in verschiedenen Abstufungen der Feinheit.
Meine ganz persönliche Erfahrung und mit Sicherheit nicht der Wahrheit letzter Schluß :
Um eine etwas angeranzte Laufseele wieder zumindest wieder zu Reparieren zu versuchen , ist feinste Stahlwolle ( 000 ) mittlerweile das Medium meiner Wahl , nachdem der Lauf auf übliche Weise ( heisses Wasser mit einem Spritzer Geschirrspülmittel ) korrekt gereinigt wurde . Aber immer schön auf die gesamte Länge durch gestossen/gezogen ! Ansonsten gibt das ganz schnell eine "Olive" und der Lauf ist nicht mehr "kugelgleich" !!!
Grobere Stahlwolle verursacht , obwohl mehr Material abgetragen werden kann , eine eher raue Oberfläche , die danach mit noch viel mehr Aufwand wieder poliert werden muß . Falls allerdings bereits tiefe Rostnarben im Lauf sind und der Lauf nach intensiver Reinigung und Politur im Schiessversuch nicht dorthin trifft , wohin ich möchte , daß er trifft , ( und viele Läufe treffen trotz "Pitting" immer noch ganz ausgezeichnet ! ) muß er poliert , gefrischt ( neu gezogen ) , gelinert oder im schlimmsten Fall auch ersetzt werden .
Auch für Teile der Garnitur benutze ich mittlerweile , auch wenn es mehr Arbeit macht und länger dauert , meine Stahlbürsten oder auch 000-Stahlwolle , damit allfällig vorhandene Ecken/Kanten/Profile/Gravuren erhalten bleiben . Mit Stahlwolle ist eine gewachsene Patina ganz schnell Geschichte , mit der Stahlbürste habe ich auch hier viel bessere Erfahrungen gemacht .
Selbst wenn ich mich hier wiederhole : Das ist nur meine ganz persönliche Erfahrung nach über 40 Jahren , in denen ich als Hobby und aus Leidenschaft Vorderlader repariere .
Jemand anderes kann hier durchaus auch ganz andere Erfahrungen gemacht haben , die für ihn stimmen !
Wie so oft : Viele Wege führen nach Rom , eigene Erfahrung und gezahltes eigenes Lehrgeld ist durch NICHTS zu ersetzen !
Also , SEHR frei nach Schiller : Auf , Gesellen , frisch ans Werk : Heute soll die Büchse ( oder wasauchimmer ) werden ...
Wie schaut denn der Lauf innen aus?
Messingdrahtbürste is nix?
Gibt so schöne Patina - finde ich.
Das schon - diese "Patina" hält aber nicht allzu lange , außerdem ist Messing weicher als Rost , weshalb es auch nur äusserst mühsam wäre , den Oberflächenrost bis auf das , was ich als Braunierung möchte , weg zu bekommen .
Ich weiss schon , warum ich nach jahrelanger Erfahrung (feine) Stahlbürsten für die alten Schätzchen benutze
Übrigens : Stahlbürsten aus rostfreiem Stahl taugen hier auch nicht viel !
Wie neu!
So mal meine Erwartungshaltung.....
Jens
Hoffentlich nicht !!!
Da die Stahlteile derart schön , gleichmässig und ohne Narben verrostet sind , werde ich die nur mit der Stahlbürste polieren und danach ölen . Eine originale Braunierung ( nicht Brünierung !!! ) ist schliesslich nichts Anderes !
Ein bis zur Sterilität aufgearbeiteter Schaft in quasi Neuzustand würde da ja auch gar nicht mehr dazu passen !
Aber wir kennen ja unseren Lederstrumpf : DER macht nichts , wenn es nicht am Ende auch historisch korrekt aussieht !
Der Schaft ist bereits zu ihm unterwegs ( Ihr kennt ja meine mittlerweile schon fast sprichwörtliche Geduld ) , in der Zwischenzeit werde ich also bürsten , bürsten , bürsten und vielleicht auch versuchen , das fehlende Visier anzufertigen . Der Schwalbenschwanz auf dem Lauf sieht sonst einfach beschissen aus und nur ein Füllstück dort einzupassen : BÄH !