Problem mit 686 Abzug im Singleaction

  • Hallo Leute


    ich besitze seit Jahren einen S&W Practical Champion, den ich gebraucht gekauft habe. In jüngster Zeit habe ich im Single Action-Betrieb das Problem, das die Waffe nicht korrekt vorspannt / der Hahn nicht hält. Könnte es damit zusammenhängen, dass sich die Kontaktflächen Abzug/Hahn derart gesetzt haben oder einfach die Federn erlahmt sind? Könnte also ein neuer Federsatz Erfolg bringen oder muss das Teil zum Büchsenmacher? Beste Grüße aus dem Grandest, einem Zipfel in Franklreich, wo viele noch Fransic ( Fränkisch/ Plattdeutsch) sprechen.

    Walter

  • Nimm das Ding mal komplett auseinander und schau Dir die ( winzige ) Hahnrast und den Abzug an .

    Ich vermute mal , daß sich da einiges an Dreck angesammelt hat .

    Putz das mit einer alten Zahnbürste , reinige und fette alles ( mit Ausnahme der Hahnrast und Abzugspitze ) .

    Falls der Abzug dann immer noch nicht hält , muß wohl seine Spitze , die Hahnrast oder beide mit einem Ölstein nachgearbeitet werden .

    Dafür braucht es aber schon etwas Erfahrung , die Teile sind oberflächen/einsatzgehärtet und die Härteschicht ist ganz schnell durchgeschliffen .

    Ein neuer Federsatz bringt m.E. gar nichts , weil eine Feder ja nicht härter wird , sondern erlahmt .

    Und weil die Hahnfeder ja deutlich stärker ist , als die Abzugsfeder , würde dann der Abzug erst recht nicht mehr halten .

    Also nochmal :

    Putz und fette das Schloß mal richtig , falls es dann immer noch nicht hält : Ab damit zu einem ( guten , aber leider immer schwerer zu findenden ) BüMa

    Good luck

    enfield

    Heute ist der Erste Tag des Restes unseres Lebens - machen wir das Beste daraus ! :bud:

  • Hallo enfield, danke erst mal für den Hinweis. ich werde dann am Wochenende mal einen Zerlegungs und Putzdienst machen.

    Beste Grüße aus dem Grandest, einem Zipfel in Franklreich, wo viele noch Fransic ( Fränkisch/ Plattdeutsch) sprechen.

    Walter

  • der rote Baron: Servus und willkommen hier!

    Ein Vereinskamerad von mir hatte das Problem mit seinem S&W 629 (auch als Gebrauchtwaffe erworben) auch mal. Letztendlich gelöst, so, wie es enfield beschrieben hat und Du vermutest - Verschmutzung. Interessant dabei war, dass sich ein kleiner Metallspan (weiß der Kuckuck, woher der kam) mit in den Ablagerungen festgesetzt und zur Störung beigetragen hat.

    Und, wenn Du an das Zerlegen zwecks Reinigung gehst: Mach‘ viele, viele Fotos und Notizen. Sonst könnte es mit dem Zusammenbau eventuell schwierig werden. Ich hab‘ mein Lehrgeld bezahlt! 😄 Und, wenn es doch nicht an der Verschmutzung liegen sollte: Wenn Du keine Erfahrung mit feiner Metalloberflächenbehandlung hast und mit dem Zusammenwirken/der Funktion der Teile nicht sicher vertraut bist … ich stimme enfield zu: besser Finger weg. Ab zum BüMa. Auch da hab‘ ich schon - mutig, aber wenig wissend - Schxxx an einer Pistole gebaut, nur weil ich damals glaubte, den Abzug selber tunen zu können :wall:

    Gutes Gelingen!👍

    P.S. und OT: Wie läuft es denn für die Sportschützen in Frankreich? Auch soviel Stress, wie in D?

    Alle Menschen haben eine Wirbelsäule, aber nicht jeder hat ein Rückgrat. [Howard Spring]

  • Gerade bei den S&W , die nach der Zeit , als die Firma noch zum Bangkor Punta Konzern gehörte , ausgeliefert wurden , musste ich oft feststellen , daß die Mechanik nicht nur knochentrocken , also überhaupt nicht geschmiert war , sondern oft auch noch Späne der Verarbeitung in der Schlossmechanik vorhanden waren .

    Jahrelang habe ich die Neuerwerbe meiner Kameraden deshalb erst einmal komplett zerlegt , penibel gereinigt und mit dem guten alten Automatenfett der Schweizer Armee ( sparsam ) geschmiert - und siehe da : der Schloßgang und die Zuverlässigkeit war nach so einer Kur dann auch immer eines S&W würdig !

    Zur Ehrenrettung von S&W : Die in den letzten Jahren gebauten Revolver wurden und werden jetzt aber nach meiner Beobachtung wieder wirklich sauber ausgeliefert .

    Eine kleine Anekdote am Rande :

    Bei unserem Vereins - 629 ging die Trommel in letzter Zeit immer nur noch mit einem mehr oder weniger "zarten" Klaps auszuschwenken .

    Nachdem ich davon gehört hatte , habe ich mir den Püster letzten Mittwoch einmal zur Brust genommen und die Trommel ausgebaut .

    Dazu muß ja nur die vorderste Schraube rechts am Rahmen ausgedreht werden , dann kann der Kran mitsamt der Trommeleinheit nach vorne herausgezogen werden .

    Wie ich vermutet hatte , hatte sich lediglich die Ausstoßerstange ( LINKS - Gewinde !!! ) gelockert , dadurch konnte der Öffnungsschieber die in der Trommelachse gelagerte Stange zwar nach vorne drücken , aber die vorne im Laufgewicht gefedert gelagerte Verriegelung kam nicht außer Eingriff in die ( hohle ) Trommelachse .

    Nachdem ich das Ganze erstmal zerlegt hatte und den Dreck der letzten -zig hundert , wenn nicht tausend Schuß weggeputzt hatte und das ganze wieder sparsam gefettet zusammen gebaut hatte , habe ich selbstverständlich auch noch das Schloß zerlegt und gereinigt : ALLE Schrauben der Schloßplatte waren mittlerweile lose !

    Am Ende haben wir jetzt wieder einen SUPER Wettkampfrevolver mit TRAUMHAFTEM Schloßgang als Vereinswaffe : Nichts hakt mehr , der Abzug hält und löst knochentrocken aus .

    Als Resumée : Hin und wieder mal eine Generalreinigung und Kontrolle aller Schrauben sind ja nun wirklich kein Hexenwerk und die gesamte Prozedur dauert max. 15 Minuten !

    Aber nach wie vor : LÄUFE reinige ICH bei modernen Waffen NIE - die werden sauber GESCHOSSEN anstatt kaputt GEPUTZT !!!

    Heute ist der Erste Tag des Restes unseres Lebens - machen wir das Beste daraus ! :bud:

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  • Danke erstmal für die guten Tips! Ich hab es hinbekommen. Hab die Mechanik vermessen, mittels Fotovergrößerung die Rast-Winkel bestimmt und die Raste am Hahn einfach mit einer Hartmetalldreikantfeile behutsam nachgeformt. Ich habe insgesamt 5 mal aus und wieder eingebaut, Ich habe dabei vielleicht 5-7 Feilstriche gemacht, bis ich mit dem Ergebnis zufrieden war. Ein kleiones Taschenmikroskop war da hilfreich. (Keine Angst ich bin seit 1990 Handwerksmeister im Metallbereich) . Jetzt rastet der Hahn wieder zuverlässig. :Braverle:

    Beste Grüße aus dem Grandest, einem Zipfel in Frankreich, wo viele noch Fransic ( Fränkisch/ Plattdeutsch) sprechen.

    Walter

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