Frage zu Waffenrecht bzgl. Kaliber .177 (Luftgewehr) und Mitnahme ins Ausland

  • Hallo liebe Forengemeinde,

    darf ich euch mal um etwas rechtliche Hilfe fragen? Es geht sich um den Umbau eines Luftgewehr von Kaliber 4,5mm mit glattem Lauf zu Kaliber 4,5mm mit gezogenem Lauf.

    Den Hintergrund möchte ich auch gleich kurz erläutern. Ich würde gerne den Umbau von glattem Lauf zu gezogenem Lauf an meiner 4,5mm Cowboy Rifle durchführen.

    1. Das Ziel soll sein eine etwas bessere Präzision zu erlangen und gleichzeitig die Power etwas zu drosseln. Um Darts auf ein Dartboard zu feuern braucht es nicht die volle Power.

    2. Plane ich im nächsten Jahr einen Urlaub in den USA anzutreten um dort mal an einem Darts-Turnier im Rahmen eines Western Shootings teilzunehmen und mich mit den Amis zu messen (sowas gibt es hier leider nicht). Die Amis (oder besser die Darts-Enthusiasten) nutzen aber zum großen Teil solche umgebauten Cowboy Rifles für den Sport. Dies ist dort in deren (erheblich größeren Fangemeinde als hier bei uns) ganz geläufig. Ich möchte dort dann auch dann mit einem gezogenen Lauf teilnehmen.

    Von meiner Legends Cowboy Rifle gibt es eine 4,5mm & eine 6mm Version zu kaufen. Beide aber nur mit glattem Lauf. Die 4,5mm Version läßt sich aber sehr leicht auf einen gezogenen Lauf (wird offiziell aber nicht angeboten) umbauen.

    Dazu braucht nur der glatte Lauf mit Außendurchmesser 6mm durch einen gezogenen Lauf mit Außenmesser 9mm getauscht zu werden und das Mündungsstück der 4,5mm Version durch das Mündugsstück der 6mm Version und deren 9mm Außendurchmesseraufnahme ersetzt zu werden.


    Ersetzen würde ich gerne den alten Lauf durch einen von der Fa. Walther mit gezogenem Lauf in 4,5mm.

    Darf ich den Lauf bestellen und damit zum Büchsenmacher gehen um ihn mir von ihm offiziell in meinem Luftgewehr tauschen zu lassen? Ich hätte, falls das Ganze überhaupt im Rahmen des deutschen Waffenrechts erlaubt ist, schon gerne etwas offizielles in der Hand auch mit dem Blick der Mitnahme ins Ausland.

    So sind meine Fragen solche:

    Darf ich überhaupt ohne Berechtigungsschein den Laufrohling erwerben?

    Würde mir der Büchsenmacher (falls der Umbau erlaubt ist) mir etwas schriftliches (offizielles) zur Hand geben?

    Wie geht das überhaupt von statten wenn man eine Waffe mit ins Ausland nehmen möchte.

    Ich danke euch schon mal und hoffe das es machbar ist. Andernfalls wäre es aber auch nicht so schlimm. Dann würde ich in den USA eine Cowboy Rifle erwerben und mit glattem Lauf gegen die Profis und deren umgebauten gezogenen Läufe antreten. Ist ja auch eine Herausforderung und ich hätte auch nichts bei der Einreise zu beachten wenn ich die Waffe nach dem Einsatz dort wieder verkaufen würde. Aber ich möchte mich mal mit so "selbsternannten" Profis messen. Natürlich am liebsten mit einer Waffe die ich in und auswendig kenne.

    Ich möchte ausdrücklich erwähnen nicht an einem rechtlich verbotenen Umbau interessiert zu sein. Das Ganze Vorhaben mit Reise in die USA ist aber schon ein langer Wunsch und Traum von mir. Ich möchte mich wirklich mal mit deren großen Fangemeinde messen.

  • Hallo,

    also da sind schon eine Menge Problemstellen in deinen Vorhaben, zu denen ich nicht vollständig etwas sagen kann, aber zumindest in Teilen Hinweise geben will:

    1.) Wenn du den Lauf bei einer Firma in Deutschland bestellst, wird die dir schon sagen, ob du den haben darfst oder nicht. ich würde mal vermuten eher nein, dass der Lauf auch für erwerbsscheinpflichtige Waffen nutzbar ist/sein könnte und derartige Teile somit nicht frei verkäuflich sind.

    2.) Wenn du den Lauf bestellst, könntest du ihn ja direkt zum Büma schicken lassen, dann wärst du das erste Problem schon mal los.

    3.) Die Waffe unterliegt zwar keinem Beschuss, wie Feuerwaffen, aber dennoch der Gebrauchsmusterprüfung und dem Nachweis der Energie unter 7,5J, die mit dem F im Fünfeck gekennzeichnet wird. Wenn du den vorhandenen Lauf gegen einen anderen tauschst, dann ist der Nachweis der Gebrauchstauglichkeit sicher das größte Problem, da du ja schreibst, dass es sowas in Deutschland nicht gibt, du dich also auf keinen vorhandenen Test berufen kannst.

    4.) Waffe mit ins Ausland nehmen bedeutet immer, dass beide Länder (bei Durchreisen ggf. auch mehrere Länder) das Ding so für okay befinden. Mit der Luftpumpe hättest du in Deutschland (sofern das F im Fünfeck wieder drauf wäre) kein Problem. Wie das aber im Ausland aussieht ist immer im EInzelfall zu prüfen. Eine hier freie Waffe kann im Ausland anzeigepflichtig, vielleicht sogar verboten sein. Da die USA nicht zu den CIP Staaten gehört, kann es auch sein, dass dort deutsche Prüfungen nicht anerkannt werden. Beim Beschuss ist das definitv der Fall, bei Luftpumpen weiß ich nicht wie das läuft.

    Gruß
    Frank

    ---- BDMP ---- DSB ----- ProLegal ---- German Rifle Association ---- DJV ----

    "Ein Grüner ist erst dann zufrieden, wenn er einem anderen Menschen etwas verboten hat!"

  • Hallo Frank,

    vielen Dank für deine Antworten. Ich denke mal ich werde den von dir angesprochenen Lösungsweg mal in Erwägung ziehen. Ich gehe direkt zum Büchsenmacher und frage ihn ob er (wenn mein Projekt überhaupt erlaubt ist) den Ablauf von Laufbestellung bis Gebrauchsmusterprüfung (Macht das der Büma oder geht das dann noch über eine andere Instanz?) durchführen/übernehmen kann. So rum ist die Herangehensweise wohl der richtige Ansatz.

    Evtl. sind dann die Kosten aber auch so hoch dass es evtl. gestattet sein könnte, ich aber dann doch lieber darauf verzichte. Zumal ich denke das der Büma eh im Hinterkopf mich nur kopfschüttelnd belächeln wird. :)

    Aber egal, andere fahren zwei Autos was nicht braucht; ich gehe mit einem Luftgewehr zum Büchsenmacher. ::lachen2::

  • Hallo,

    Der Büma darf eben in diesem Bereich alles (Teile kaufen, beschießen, usw.). Er sollte auch das Verfahren, sowie alle Ansprechpartner kennen, an die er sich bei dem Prozess wenden muss. Ich bin mir beim F im Fünfeck beispielsweise nicht sicher, ob da ein Beschussamt oder die PTB oder ... der richtige Ansprechpartner ist.

    Vom Preis würde ich einfach mal 1000 Euro ansetzten. Ein guter Büchsenlauf liegt bei 300-600 Euro, Anpassung und Einbau kostet sicher noch einmal 300 Euro, Beschuss oder was auch immer mit Handling des Büma sicher auch 100 bis 150 Euro. Nur weil es eine Luftpumpe ist, wird das sicher kaum günstiger sein.

    Gruß

    Frank

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    "Ein Grüner ist erst dann zufrieden, wenn er einem anderen Menschen etwas verboten hat!"

  • ......vielleicht haben die einfach alle viel zu tun und müssen sehen, in was sie ihre begrenzte Zeit investieren.

    Wenn dir das wirklich wichtig ist, würde ich glaube ich die Firmen mal abfahren und mit denen kurz reden.


    Gruß

    Frank

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    "Ein Grüner ist erst dann zufrieden, wenn er einem anderen Menschen etwas verboten hat!"

  • Das vermute ich auch....dein Anliegen ist so speziell..........da würde ich eher persönlich auftauchen und in einem Gespräch klären was dein Wunsch und Ziel ist.... :drink:

    lg

    Das werde ich auf jeden Fall machen. Ich habe die neue Zusammenstellung mal zusammen gelegt. Es ist der gezogene Lauf einer Walther Lever Action. Es müsste eigentlich nur der muzzle holder an der Mündung für meine Umarex Legends Cowboy Rifle etwas bearbeitet (aufgebohrt) werden. Ich packe mal alles zusammen was ich an Zeichnungen, Skizzen und Material habe und frage die Büchsenmacher mal was es kosten würde eine F-Kennzeichnung für meine Seriennummer (Luftgewehr) zu erlangen. Da bin ich mal gespannt. :/

    Und ich kann mich nur wiederholen. Ich habe es nur zum testen zusammen gelegt. Ich werde KEINE ÄNDERUNG an der Waffe vornehmen.

  • Mittlerweile bin ich schon einiges fortgeschritten und musste die Überraschung meines Lebens erfahren.

    Mittlerweile bin ich überzeugt das Umarex ursprünglich mit einem gezogenen Lauf für die Umarex Cowboy Rifle spekulierte. Warum es so nie kam weiß der Teufel. Aber je mehr ich mit dem Umbau beschäftigt war reiften in mir immer mehr Zweifel was denn nun eigentlich der Originallauf der Umarex Cowboy Rifle wirklich ist? Mittlerweile bin ich überzeugt den Lauf der Walther Lever Action (der Lauf der hinein kommt) als den ursprünglich geplanten Originallauf für die Umarex Cowboy Rifle anzusehen. Der Lauf aus der Walther Lever Action passt so wie er daher kommt in die Führungen der CLA wie die Faust aufs Auge. Da muss nichts am Lauf bearbeitet werden um ihn für die Umarex Cowboy Rifle passend zu machen. Der Umarex Cowboy Rifle Lauf ist in meinen Augen mittlerweile nur sowas wie das Provisorium beim Zahnarzt. Wenn ich nur die reinen Bilder sehen würde dann wäre für mich da nur eine Aussage möglich welcher der Originallauf der Umarex Cowboy Rifle.

    ist. Ich frage mich nur was oder wer Umarex da in die Suppe gespuckt hat den Lauf nicht zu verbauen. Wirklich nur der Kostenpunkt? Evzl. Lizenzärger? Das ist ein Thema für den Sonntagsfrühschoppen.


    Der dickere Lauf ist der originale Lauf der Walther Lever Action wie er ausgebaut wurde und in die Umarex Cowboy Rifle eingebaut wurde. Er passt tausendmal besser als der Originallauf. An allen Ecken sind die Führungen in der Umarex Cowboy Rifle wie für ihn gemacht. Es passt einfach alles.

    Das passt jetzt perfekt. Da wackelt nix... nicht so wie beim alten CLA-Röhrchen das sich .177 Cal BB nennt und noch nicht mal eine Kennung drauf hat. Da ist Walther ganz anders. Der Lauf ist ordnungsgemäß mit seinem Kaliber beschriftet. Aber die Verarbeitungsqualität finde ich bei Umarex gelinde gesagt eh ... Sch.... Ich musste ohne Ende alles mit feinem Schmirgel und feiner Stahlwolle von Graten befreien und polieren.

  • Es war ja eigentlich zu erwarten das noch irgendein Problem beim Umbau auftritt. Es war ja auch alles zu perfekt gelaufen. Aber das hatte ich nicht erwartet. Ich kann die Kimme nicht mehr verschrauben. Der neue Lauf blockiert die Schraube. Die Schraube zu kürzen bringt nix. Es bleibt nicht genug Länge das sie wenigstens anziehen und halten kann. Ich fürchte ich muss die Kimme wirklich fest anbringen. Im Moment sträube ich mich da noch gegen und werde mal eine Nacht drüber schlafen. Evtl. habt ihr ja auch noch Ideen.

    Die Neugier ließ mich aber nicht los und ich habe die Kimme mit Klebeband am Laufmantel für die ersten Probeschüsse fixiert. Allerdings habe ich nur drei Schüsse gemacht und gleich gestoppt. Geschossen habe ich auf 10m mit Anlegen. Beim dritten Schuss habe ich aufgehört. Er zerteilte den zweiten Schuss komplett. Das hat mich dann doch erschrocken. Es ist nicht der Robin Hood der mich bange macht. Da denke ich das es eh Glück war. Ich schiesse mit kleinen Darts und die sind eh nicht so genau wie Diabolos. Aber das der 3. Dart den 2. Dart zerteilt hat ist mir bisher noch nie passiert. Mit dem BB-Lauf habe ich auch schon gelegentlich Dart auf Dart geschossen. Das geschieht halt mal. Aber zerteilt? Das war bisher noch nie der Fall.

    Morgen krame ich den Chrono raus. Ich möchte definitiv nicht vorgegebene Grenzen überschreiten. Aber ich hatte bisher immer gehört es würde mit einem gezogenen Lauf Leistung flöten gehen. Insgesamt bin ich dennoch schon beeindruckt von der Präzision. Aber an der Visierung muss ich noch einiges einstellen/ändern. Auf der Scheibe sieht man links auch gut wie beim BB-Lauf manchmal Darts quer einschlagen. Die 3 jetzigen sind sauber geflogen. Stecken auch tief im Dartboard hinter der Papierzielscheibe.

    Aber zurück zum eigentlichen Thema. Mir wurde jetzt gesagt das es bei Luftpumpen keinen Beschuss gibt und das F-Zeichen auch nicht verfällt wenn ein anderer Lauf drin ist und es trotzdem zwischen 0,5 Joule und 7,5 Joule hat. Dann bräuchte ich auch nichts abnehmen lassen. Ist das korrekt? Vorstellen kann ich mir das nicht.

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