Erfahrung mit H&K Mark 23

  • Hallo Freunde des Knallsports,

    ich frage hier mal für `nen Schützenkollegen. Mein Kollege sucht eine neue KW mit möglichst langem Lauf für die BDMP Disziplin DP2.

    Bei der letzten LM wurde ihm von einer Aufsicht die Mark 23 (.45 ACP) empfohlen. Angeblich wäre diese Waffe ein "Präzisionswunder" und sehr gut geeignet für diese Disziplin.

    Ich habe andere Beobachtungen gemacht, aber das hat wie immer ja auch was mit dem Steuermann zu tun.

    Selbst habe ich eine USP Expert und so konnte er schon mal etwas in der Richtung befummeln und er mag den Klotz.

    Gibt es Schützen unter euch die eine Mark 23 haben und etwas über die Präzision sagen können ?

    Gerne lese ich auch eure Vorschläge an alternativen Waffen in .45 ACP für diese Disziplin.

    Einen Colt 1911 Gold Cup hat er aber bereits, von daher fällt eine 1911er raus.

    Vielen Dank im Voraus

  • Die Mark 23 für DP2?

    Das ist nicht sinnvoll!

    Die Mark 23 hat eine feste Viserung und ist damit für DP1 geeignet. Sie kann zwar auch für DP2 verwendet werden, da der BDMP hier leider nicht scharf trennt, aber da bei der DP2 verstellbare Visierungen zulässig sind, gibt es geeignetere Pistolen für diese Disziplin.

    Wenn es unbedingt von H&K sein soll, wäre hier z.B. die Expert eine Empfehlung.

    Es empfiehlt sich, die Dienstpistolenliste des BDMP einmal zu studieren:

    https://www.bdmp-lvbw.de/wordpress/wp-content/files/2021/20210811_Dienstwaffenliste_06.pdf

    Von der Qualität her ist die Mark 23 in Ordnung. Allerdings sollte man große Hände haben, da das Griffstück recht voluminös ist.

  • Moin Rolf2 und vielen Dank für die schnelle Antwort.

    Für DP2 wäre es ja zulässig eine verstellbare Mikrometervisierung auf der Mark 23 zu verbauen, wenn man denn eine haben möchte,

    was natürlich Sinn macht. Von daher gibt es da kein Problem.

    Die USP Expert ist in der DP-Liste nur in 9mm aufgeführt. Deshalb müsste man erstmal Nachforschungen anstellen und einen belastbaren Beweis erbringen, dass diese Waffe irgendwo mal im Kal. .45 ACP dienstlich in Stückzahlen über 1000 Einheiten eingeführt wurde.

    Wie gesagt, er will eine 45er und die Mark 23 hätte den Vorteil des langen Laufs von 149mm. Da findet man, gaube ich, so schnell nichts vergleichbares.

    Größe Hände hat er und er kommt auch gut mit meiner Expert klar. Ich denke da dürfte sich beim Griffstück, wenn überhaut, nicht viel tun.

  • Für DP2 wäre es ja zulässig eine verstellbare Mikrometervisierung auf der Mark 23 zu verbauen, wenn man denn eine haben möchte,

    was natürlich Sinn macht. Von daher gibt es da kein Problem.

    Erkundige Dich vorsichtshalber, ob der Austausch zulässig ist.

    Ich weiß es nicht.

    Ansonsten halte ich es nicht für sinnvoll, die Lauflänge so in den Vordergrund zu schieben. Die Mark 23 ist zweifelsohne eine gute Waffe und ich kann sehr gut verstehen, wenn jemand sie unbedingt haben möchte.

    Daß die 2 oder 3cm mehr Lauf im Vergleich zu anderen .45ern aber die Treffergenauigkeit massiv erhöht, glaube ich eher nicht. Da spielen andere Gegebenheiten wie die Griffigkeit, das Abzugsverhalten oder das optische Bild der Visierung eine größere Rolle.

  • Erkundige Dich vorsichtshalber, ob der Austausch zulässig ist.

    Ich weiß es nicht.

    Sportordnung v. 22.07.2020 Teil C: Kurzwaffen-Disziplinen

    BDMP-HandbuchSportordnung10 von 124C

    Kurzwaffen-Disziplinen

    C.4 Dienstpistole 2 (DP 2)

    C.4.1 Waffe

    Alle serienmäßig hergestellten Dienstpistolen (halbautomatische

    Pistolen) die bei einer regulären Armee, bei der Polizei oder beim

    Zoll geführt wurden oder derzeit geführt werden.

    Als technische Veränderungen (Verbesserungen gegenüber der

    DP 1) sind nur die unter C.4.1 a) - c) aufgeführten Merkmale

    zugelassen.

    Abweichend davon sind folgende Pistolen in dieser Disziplin

    zugelassen:

    Colt „Gold-Cup“

    SIG „210-6“ - Standard

    a) Visierung

    verstellbar, Mikrometervisierung ist zulässig.

    b) Abzug

    1360 g, Triggerstopp ist zulässig

    c) Griffschalen

    Griffschalen dürfen durch verbesserte ersetzt werden

    (Hartgummi, Holz), um die Handlage und Griffigkeit zu

    erhöhen bzw. das Rutschen zu vermeiden. Sportgriffe,

    orthopädische Griffe, Umwicklungen und Überzüge

    sind nicht zulässig

  • Äh, da steht nirgends, daß Du eine mit einer festen Visierung eingeführte Dienstwaffe nachträglich mit einer Mikrometervisierung ausrüsten darfst.

    Da steht nur, daß Du für DP2 eine mit einer Mikrometervisierung eingeführte Dienstwaffe (wie z.B. die Expert) verwenden darfst.

    Deine Interpretation halte ich für gewagt. Deswegen mein dringender Rat, sich an den DP-Verantwortlichen zu wenden und diese Frage VOR dem Kauf zu klären.

    Es kann ja durchaus sein, daß ich mich irre.

    Ps.: Da ich gerne hinzulerne, wäre ich Dir dankbar, ggf. das Ergebnis der Erkundigung hier zu posten.

  • Rolf2

    Eine Rückfrage vor einem Kauf kann nie schaden, aber wenn ich mir das Zitat von Portaner mal anschaue:

    Dann weiß ich nicht, wie man das anders verstehen kann, als es von ihm oben geschrieben wurde. Ich nehme eine DP1 Waffe und darf (selbst oder wer auch immer) die drei Punkte modifizieren. Wenn es da Einschränkungen geben würde, dann müsste man doch irgendwo diese auch finden. Also z.B. es draf nur die Alternativvisierung desselben Herstellers verwendet werden oder Feineinstellungen besser als das Original sind nicht zugelassen usw. Sowas ist aber nicht zu finden. Somit: Alles was nicht verboten ist, ist auch erlaubt.

    Gruß
    Frank

    ---- BDMP ---- DSB ----- ProLegal ---- German Rifle Association ---- DJV ----

    "Ein Grüner ist erst dann zufrieden, wenn er einem anderen Menschen etwas verboten hat!"

  • Als technische Veränderungen (Verbesserungen gegenüber der DP 1) sind nur die unter C.4.1 a) - c) aufgeführten Merkmale zugelassen.

    a) Visierung

    verstellbar, Mikrometervisierung ist zulässig.


    Welchen Sinn hätte dieser Satz wenn in DP2 sowieso verstellbare Visierungen zugelassen sind.

  • Dann weiß ich nicht, wie man das anders verstehen kann, als es von ihm oben geschrieben wurde. Ich nehme eine DP1 Waffe und darf (selbst oder wer auch immer) die drei Punkte modifizieren. Wenn es da Einschränkungen geben würde, dann müsste man doch irgendwo diese auch finden. Also z.B. es draf nur die Alternativvisierung desselben Herstellers verwendet werden oder Feineinstellungen besser als das Original sind nicht zugelassen usw. Sowas ist aber nicht zu finden. Somit: Alles was nicht verboten ist, ist auch erlaubt.

    Es kann ja sein, daß Du recht hast und ich es zu eng sehe.

    Es geht mir nur darum, daß er nicht eine Waffe kauft und sie dann wegen einer nicht genehmigten Modifikation nicht einsetzen kann.

  • ich schieße eine Mark23 sportlich wie auch jagdlich (jagdlich dann mit einem IGB Austauschlauf für .400 Corbon). Es ist eine solide sehr stabile und präzise Waffe. Aber sie ist relativ groß. Wer kleine Hände hat, dürfte mit ihr nicht gut zurecht kommen! Das Griffstück ist für sagen wir mal für ordentliche Pranken gebaut. Und obwohl sehr groß ist das Gewicht mit original .45 Auto Lauf immer noch relativ gering, es ist nunmal eine Polymerwaffe. Bei langsamen standard .45ACP 230grs Laborierungen muss man daher ordentlich nachhalten sonst lässt sich der Schuss noch verreißen, was nun mal bei allen leichten .45ACP Polymerwaffen der fall ist. Der Lauf ist vorne mit einem O-Ring gelagert was die Eigenpräzision des teilverriegelten verbesserten Browning Verschlusses erhöht. Der Abzug selbst ist aber standard. Eine USP Expert/Elite hat von Haus aus einen besseren Abzug. Das original Visier ist starr nicht verstellbar und mit weißen Punkten für die Dämmerung versehen. Wer will kann natürlich ein schwarzes fein verstellbares LPA Visier nachrüsten, sofern in der geplanten Disziplin zulässig.

  • Es kann ja sein, daß Du recht hast und ich es zu eng sehe.

    Es geht mir nur darum, daß er nicht eine Waffe kauft und sie dann wegen einer nicht genehmigten Modifikation nicht einsetzen kann.

    Um Recht haben geht es nicht, Recht hat letztendlich immer die Schießleitung auf dem Wettkampf.

    Einmal mehr Fragen schadet auch nie. Ich denke wir meinen im Grunde auch alle dasselbe ::frinds::

    ---- BDMP ---- DSB ----- ProLegal ---- German Rifle Association ---- DJV ----

    "Ein Grüner ist erst dann zufrieden, wenn er einem anderen Menschen etwas verboten hat!"

  • Wie wäre es denn mit einer USP Tactical? Bis auf die Lauflänge müsste doch alles passen: Kaliber, Visierung, Abzug, Handlage...

    Die Mark 23 wurde ja von der USP Tactical abgelöst und die BW verwendet sie auch. Die Dienstpistoleneigenschaft ist also gegeben.

    Gruß

  • Wir haben in der Familie zwei Mark 23. Meine mit getuntem Abzug und LPA, die andere original mit fester Visierung.

    Beide sind extrem präzise. Wir würden sie nie wieder hergeben!

    Im Nachhinein tut es mir Leid, in eine LPA Visierung investiert zu haben, denn die Originale schoß genau so gut!

    Die Mark23 ist ein Präzisionswunder, egal mit welcher Munition und mit welcher Laborierung.

    Man brauch halt große Hände, sonst wird das nix.

  • Das liest sich ja bisher ganz positiv. Wie gesagt, ich selbst habe die USP Expert in 9mm und habe den Abzug damals bei Merkle überarbeiten lassen.

    Ich komme mit dem Teil sehr gut zurecht. Mein Schützenkollege findet den Griff super und will so eine Waffe in .45 ACP mit möglichst langem Lauf.

    Deshalb sein Interesse an einer Mark 23.

  • Der Größenunterschied beim Griff, zw USP und Mark23, ist aber recht groß. Letztere sollte man vor dem Kauf ausprobiert haben.

    Was ich noch anmerken wollte: bei dynamische Disziplinen (BDMP) dauert es mit der LPA Visirung länger, bis ich die Visierlinie vor Augen habe. Vermutlich, weil sie recht hoch baut.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!