PPU JHP 115gr 9x19 Hülse "gesprengt"

  • Guten Abend zusammen,

    ich hatte in dieser Woche ein eher seltsames Erlebnis auf dem Stand. Bei Nutzung der PPU 115gr JHP 9x19 in meinem PCC hat es direkt nach dem zweiten Schuss einen ziemlich komischen Knall gegeben, kein vernünftiger Repetiervorgang und eine Dreckwolke ins Gesicht... Die Tatsache das mir beim Öffnen des Verschlusses direkt der abgerissene Hülsenboden entgegen kam sprach dafür das wohl etwas schief gelaufen war... Zuhause in aller Ruhe mal geschaut und dokumentiert. Tatsächlich sieht es so aus als wäre die Hülse im unteren Drittel einfach "explodiert". Ich habe im Gehäuse und auch am Magazin noch Messingsplitter gefunden und auch war der gesamte Verschluss recht voll mit unverbranntem Pulver. Das Geschoss hatte sich von der Hülse gelöst und saß ca. 5cm im Lauf.

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    Hat jemand eine Vermutung was hier schief gelaufen ist? Zuviel Pulver? Crimp zu fest? Materialfehler der Hülse?

    Es sei erwähnt das es sich um Fabrikmunition handelt und ich aus dem gleichen Los bis jetzt ca. 1000 ohne Probleme verwendet habe...


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  • Sabotagemunition

    Nur falsch ausgeliefert! Sollte eigentlich in Richtung Ukraine... :sla:

    Jens

    Ich teile hier mit Euch mein Wissen und vertrete meine Meinung.
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  • Firing out of Battery ! Die Patrone wurde gezündet obwohl sie nicht komplett im Lager war, das sollte eigentlich waffenseitig gar nicht möglich sein. Man sieht das daran wie aufgebläht die Hülse im hinteren Bereich ist, die Hülse allein kann dem Gasdruck bei weitem nicht standhalten.

  • Sehe ich wie Farmer..

    Das sollte man sich genau anschauen..

    Was ist das?

    ein M4 in 9Para ????


    Die Waffe darf nicht feuern wenn der Verschluss nicht zu ist..

    Einfach testen ohne Ammo idem man den verschluss langsam schließt und beobachtet, ab wann man feuern kann.....

    Und im Zweifel zum Büma...

    Das kann ins "Auge" gehen...

    :blink:

  • Schlagbolzen/Schlagbolzenkanal verdreckt sodas der SchlaBo beim schließen des Verschlusses vorstand und die Patrone zündete.

    Wäre eine logische Erklärung.

    Dann hättest du aber ein slamfire und der Schuss hätte sich ohne Betätigung des Abzuges gelöst, also ein kurzes full auto.

    Der TE schrieb davon nichts also ist das auszuschließen.

  • würde helfen wenn man das Zündhütchen am Hülsenboden sehen würde...

    Seiner Beschreibung nach könnte es durchaus ein verklemmter Schlabo sein da

    hat es direkt nach dem zweiten Schuss einen ziemlich komischen Knall gegeben, kein vernünftiger Repetiervorgang und eine Dreckwolke ins Gesicht.

  • Schon mal vielen Dank für die Anmerkungen und Hinweise

    Firing out of Battery !

    Ich habe mir dazu nochmal ein paar Beiträge und Videos angeschaut und gehe mittlerweile auch davon aus das genau das passiert ist.

    Was ist das?

    ein M4 in 9Para ????

    Ja, handelt sich um eine Hera The9er ( ~ AR15 mit aufschießendem Masseverschluss)

    Die Waffe darf nicht feuern wenn der Verschluss nicht zu ist..

    Einfach testen ohne Ammo idem man den verschluss langsam schließt und beobachtet, ab wann man feuern kann.....

    Und im Zweifel zum Büma...

    Das kann ins "Auge" gehen...

    Werde ich mir heute noch anschauen, ggf. findet sich ja noch ein Besitzer der genannten Waffe und kann einmal gegenprüfen (ob konstruktionsbedingt oder Fehlfunktion der Büchse)

    Schlagbolzen/Schlagbolzenkanal verdreckt sodas der SchlaBo beim schließen des Verschlusses vorstand und die Patrone zündete

    Hatte die Büchse das erste mal mit auf dem Stand. Hatte zum Einschießen der Visierung ~ 20 Magtech 124gr FMJ ohne Probleme genutzt. Dann wechsel auf PPU 115gr JHP. Der erste Schuss ging ohne Probleme und beim zweiten wurde es dann komisch (siehe oben)... Das der Schlagbolzen bzw. Schlagbolzenkanal verdreckt war möchte ich eigentlich fast ausschließen, da ich die Waffe vor erster Nutzung an den beschriebenen Stellen geölt und gereinigt hatte. Ich schaue mir den Schlagbolzen aber nachher auch nochmal an.

    Wie soll das gehen wenn die Patronenteile alles blockieren

    In der Tat hatte der "abgesprengte" Hülsenboden dafür gesorgt das keine weitere Patrone aus dem Magazin geladen wurde bzw. der gesamte Repetiervorgang erfolglos blieb.

    Ich habe in verschiedenen US-Foren das Problem recht oft und ausführlich beschrieben gefunden - oftmals bei "Eigen-AR9 Bauten", aber auch die CZ SCORPION EVO 3 S1 scheint da ein Thema zu haben (oder hatte es...). Oft wird auch angeführt das die Buffer-Feder unpassend wäre... Ich hatte bis jetzt die naive Hoffnung das diese Probleme bei der Hera nicht unbedingt zutreffend sind - da ich bis jetzt sehr viel gutes darüber gehört und gelesen habe.

    Sobald ich weitere Infos habe ergänze ich das ganze hier. Nochmal vielen Dank für Eure Anmerkungen und Hinweise !

  • Wie soll das gehen wenn die Patronenteile alles blockieren incl. Magazin. Da ist nix mit "full auto". X/

    Wenn der Schlabo fest ist, dann hätte sich der Schuss der "defekten Patrone" schon beim reinrepetieren gelöst, OHNE das der Abzug betätigt wird. Also 1. Schuss via Abzug, Hülse wird ausgeworfen, neue Patrone fast ganz im Lager, Schlabo guckt raus und Schuss löst sich ohne Abzug, Hülse explodiert kein repetieren! Fa!

  • Nur für den Fall das ich mich unglücklich bzw. unpräzise ausgedrückt habe:

    • Verschluss offen, Magazin eingesetzt, Verschluss wird mit Bolt-Catch geschlossen
    • Abzug betätigt -> 1. Schuss verhält sich normal, Hülse wird ausgestoßen, Geschoss landet auf Scheibe, Büchse repetiert
    • Abzug betätigt -> 2. Schuss -> "komischer" Knall, "Dreckwolke, wahrscheinlich Pulver" im Gesicht (usw.), Büchse repetiert nicht oder nicht ganz, keine weitere Patrone aus Magazin gefördert
    • Beim Öffnen des Verschlusses fällt Hülsenboden raus (usw. siehe oben)
    • Abzug betätigt -> 2. Schuss -> "komischer" Knall, "Dreckwolke, wahrscheinlich Pulver" im Gesicht (usw.), Büchse repetiert nicht oder nicht ganz, keine weitere Patrone aus Magazin gefördert

    Und deswegen ist die These mit dem festen Schlagbolzen Quatsch!

    farmer3 hat es treffend ausgedrückt. Zu prüfen ist warum die Patrone nicht vollständig im Lager war und noch wichtiger, warum sie trotzdem zünden konnte.

  • Ich habe nochmal versucht nachzustellen (rote Pufferpatrone) ob der Abzug auslöst auch wenn der Verschluss nicht vollständig geschlossen ist. Dazu habe ich den Verschluss mal wieder etwas nach hinten gezogen und gleichzeitig den Abzug betätigt, was problemlos funktioniert hatte ...

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    Scheinbar ist dies bei den "AR-9" Konstruktionen immer der Fall (?) - habe zumindest viele US-Foren Einträge mit dem gleichen Thema gefunden, welche zumindest dieser Tatsache recht wenig Aufmerksamkeit geschenkt haben. Mir ist jetzt noch aufgefallen das der Durchladehebel an der Stirnseite einen ganz guten Schlag abbekommen hat und auch das Dust-Cover sieht recht mitgenommen aus.

    Falls sich noch ein "AR-9" Besitzer (idealerweise ein Hera Besitzer) findet der die Sache ggf. nochmal bestätigen kann, wäre dies super. Ansonsten hinterlässt die ganze Sache jetzt schon ein komisches Gefühl ... Werde dazu aber auch nochmal den Händler befragen...

    Ggf. wäre das Thema im "AR-15 special" auch besser aufgehoben als bei "Munition" - da es meiner Meinung nach eher kein Munitionsfehler war... Ich kann das wahrscheinlich nicht selbst verschieben, oder?

  • Der Hammer wird auslösen, das ist soweit normal, allerdings sollte der Hammer den Schlagbolzen dann nicht erwischen. Der Hammer kommt schräg von unten hoch, ist der Verschluß zu kann der Hammer den Schlagbolzen erreichen der Hammer steht dann etwa im 90° Winkel, ist der Verschluß nicht ganz zu schlägt der Hammer unten gegen die Kante und kommt so nicht weit genug hoch um den Schlagbolzen zu erreichen.

  • Ich gehe hier nach Rücksprache mit Hera davon aus, das es eher an der Munition lag

    Aber Hera hat natürlich angeboten die Waffe zu prüfen

    Nach kurz meine 2ct zum Thema:

    Es macht mehr Sinn sich erstmal direkt an den Verkäufer oder HERA zu wenden, und nicht erstmal zu posten.

  • Ich finde solche Informationen über solche Vorfälle im Forum dennoch sehr interessant und lehrreich. Siehe S&W M29 kaputt mein Beitrag ...

    Na ja Waffenhersteller schieben die Schuld gerne auf die Munition und Munitionshersteller gerne auf die Waffe ... wäre leider nicht unüblich ...

    dennoch ist es natürlich nach solch einem Vorfall eine sehr gute Idee zunächst die Waffe überprüfen zu lassen, auf jeden Fall, bevor man die Waffe wieder verwenden will, sofern sie dafür noch tauglich erscheint.

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