Der Karabiner K98a - K98k

  • Vorwort.

    Um es am Anfang der Übersicht halber etwas einzugrenzen, versuche ich zuerst einmal die "drängenden" Fragen der K98 Besitzer oder Kauf Interessenten soweit ich das kann zu beantworten. Die lauten oft: Was habe ich da für einen K98 und wo wäre der einzuordnen. Oft mit der Angabe Nummerngleich, XX oder Luftwaffe etc. Dazu eine Bemerkung von meiner Seite. Der "Originalen" K98 gibt es so nicht. Anmerken muss ich noch das es oft ohne Aussagekräftige Bilder der entsprechenden Stempel und der Hülsenbrücke nicht geht. Behandeln kann ich auch die Typen "Vopo" bis zum "Israeli".

    Die diversen Hersteller bzw. Fertigungslose inclusive. Und die der Zulieferbetriebe. Ein im Krieg beschädigter K98 der als Rückläufer mit diversen Teilen neu zusammengestellt wurde ist in meinen Augen immer noch Originaler als ein vermeintlich Nummerngleiches Modell unbekannter Herkunft. Obacht. Es sind mittlerweile hervorragende Stempel "Fake" Stempel auf dem Markt. Reparierte Gewehre wurden stets der Kostenkontrolle wegen den Stammeinheiten/Waffenkammer wieder Rück/Zugeführt. Die verwendeten E-Teile ( Teilemix, Zulieferer ) in Rechnung gestellt. Krieg ist immer im eigentlichen Sinne nur eines . Ein Geschäft. Von den üblichen Feldreparaturen vor Ort einmal abgesehen wo ein Kolbenbruch auch schon mal Fachgerecht mit Knochenleim verstiftet wurde bis der spärliche Ersatz falls überhaupt eingetroffen war.

    So nun kurz zu Anfang damit ihr euch ein besseres Bild machen könnt etwas zu den Baulosen. Die späten einfachen Baulose sind nicht der Materialknappheit geschuldet, sondern dem Umstand das ab 1939 der Einkaufspreis beim Hersteller von 75,- RM auf 65,- RM gedrückt "werden" musste. Später noch mehr. Volkssturm und Restverwertung aussen vor genommen. Und zu guter letzt. Trotz Umstempelung kann sich unter einem "Vopo" immer noch ein XX aus Mauthausen verbergen. Wobei der "R-Heini" im Zuge des 4 Jahres Plans stets an letzter Stelle stand. Und H-G seine Waffen deshalb explizit als Unterscheidungsmerkmal mit einem LW Stempel versehen ließ. Kompetenz Gerangel. Die "Herren" mochten sich nicht besonders. Hat doch der R-Heini dem "Barocken" den SD abgenommen. Nicht umsonst hat er deshalb immer eine eigene Fertigung angestrebt. Damit er überhaupt etwas abbekommt. Leider nicht wie manche vermuten die besten Fertigungen. Meist Phosphatierte Ware aus Brünn. Also XX sagt überhaupt nichts über die Qualität aus. Auch nicht LW. LW ist nur der Zuordnungsbereich des Gewehres welches nach erfolgter Reparatur der LW wieder zugeführt werden musste. XX und LW sind weder besser noch schlechter. Wer hier K98 Schütze ist, dem gebe ich bei Bedenken eines mit auf den Weg. Ein K98 aus Mauser Fertigung von 1935 schießt nicht schlechter als ein Phosphatierter K98 von 1944 aus Brünn. Hochglanz brünierte Stücke die angeboten werden sind übrigens "Nachbehandelt. Phosphatiert wurde übrigens nur von ausgesuchten Firmen, die diese Gewehre/Systeme vormontiert in Einzelteilen erhalten haben. Also Hochglanz hat es nie gegeben. Ihr seht. Alles nicht ganz einfach. Ein komplettes K98 Werk wird es nie geben. Das ist unmöglich. Deshalb achtet bei Verkaufsofferten darauf was euch angeboten wird. Stellt es bei Fragen hier ein.

    Gruß

    Michel

    Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte.

    2 Mal editiert, zuletzt von Papa Aldo (10. Dezember 2021 um 11:23)

  • Na endlich!!!

    ;)

    Jens

    Ich teile hier mit Euch mein Wissen und vertrete meine Meinung.
    Mein Wissen kann Fehler enthalten, meine Meinung muss nicht der Euren entsprechen.
    Korrigiert meine Fehler mit Eurem Wissen. Gute Argumente können meine Meinung beeinflussen.
    Gel(i)ebtes Forum... so muss das sein!

  • Wir schreiben bei der Zuordnung immer ab der 1. der 2. usw. Ausführung und in Klammer der 1. der 2. etc, der entsprechenden Änderung. Also Oberring 1. Ausführung und 2. Änderung z.B. ( ab Baujahr ? ) Somit könnt ihr Zeitnah euer Gewehr bzw. dessen Teile schon mal grob einordnen. Verlasst euch nie auf den Zustand des Schaftes. Allgemeingültig wird immer das eigentliche System bzw. dessen Fertigungslos sein. Bei den Schäften unterscheiden wir Nußbaum ( Steuobstwiesen ) und Rotbuche Schichtholz Laminiert. ( Sehr stabil aber etwa 300 Gramm schwerer ) Warum die Unterschiede. Ganz einfach. Nußbaum hat eine sehr lange Trocknungszeit. Wassergehalt. Verzugsfrei nach Ablagerung erst nach 6-7 Jahren. Deshalb taucht der Schichtholzschaft auf. Den grenzen wir noch ein. Viele Teile lassen sich schon von ihrem äusseren Erscheinungsbild in etwa einordnen. Also ein geschweisster Oberring oder einer ohne gefräse breite Nut wird nie zu einem 1937 Gewehr gehören können. Egal wie er gestempelt ist. Enger wird es bei gestanzt, gebohrt oder gefräst. Oder geschmiedet was Gefräste und geschmiedete Kammer Stengel betrifft. Nicht selten ging der geneigte K98 Besitzer in der Vergangenheit hin, und hat sich zuerst einmal ein solides Grund Konzept in Form eines Z.B 1937-1939 gekauft. Egal mit welchen Anbauteilen. Hauptsache Hülsenbrücke, Kammer, Stengel und Lauf passt. Die "falschen" Teile wurden durch suchen mit der Zeit ausgetauscht und entsprechend dem Wissen auf die richtigen Ausführungen und Änderungen Typgerecht komplettiert. Nummerngleichheit aussen vor. Nummerngleichheit sagt beim K98 überhaupt nichts aus. Das wäre ein unberührtes Kammerstück. Da wurde immer viel "Schindluder" mit getrieben und dem Käufer sehr viel Geld aus der Tasche gezogen. "Also der Reichsheini" wohnte ja direkt neben uns und hat den K98 meinem Onkel für treue Dienste persönlich überreicht. Natürlich bei der obligaten Bohnensuppe ( wo wir sind ist vorne ) und dem anschließenden Stück Kuchen. Natürlich alles mit Brief und Siegel und wie es sich gehört Rostsicher in speziell gewachstem Papier eingewickelt. Wer das glaubt hatte nie wirklich einen K98 in der Hand, ganz zu schweigen geschossen damit.

    Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte.

    Einmal editiert, zuletzt von Papa Aldo (10. Dezember 2021 um 13:18)

  • So also dann beginnen wir mal. Wo beginnen wir . Oben am besten. Wo ist oben beim K98. Genau. Stellt ihn auf den Boden und ihr sehr es . Am Kornhalter ist oben. Der Kornhalter ist verlötet. Dazu gibt es später noch etwas. Zum verlöten selbst. Insbesondere beim Laufwechsel. Unter dem Korn muß er gegen verschieben zusätzlich durch eine Schraube gesichert sein. Ab 1944 wurde alles mal wieder geändert. Also Lauf herzeigen und wir schauen. Auch die entsprechenden Reparaturen. Habe ich es schon erwähnt. Es gibt keine Regel, und es gibt beim K98 nichts was es nicht gibt. Nur deshalb streube ich mich vor solchen Abhandlungen. Die 1. Ausführung ist ohne Kornschutz. Paradekarabiner 1935. In der 2. Ausführung d.H 1. Änderung wurde rechts und links eine kreisförmige Nut in 1,4 mm breite und 18 mm Länge eingefräst. Die Schräge wahlweise mit Kreuz ( gewaffelt ) oder Strichrändel. Dazu gibt es einiges zu beachten. Und zwar für die Leute hier die einen Korn bzw. Lauftausch vornehmen wollen. Ab 1935 ist der Werkstoff St 50.11. Erst ab 1940 wurde die Nut hinzugefügt.

    Der Kornschutz.

    Wer hat schon einmal größere Serien mit dem K98 auf dem Stand zur "Leibesertüchtigung" geschossen. Am besten im T-Shirt. Also der Lauf wird ab dem 15 Schuß in Folge schon sehr heiß. Zudem beginnt der Kammerstengel beim repetieren sehr schwergängig zu laufen. Teilweise klemmt er dann. Rein dazu erfüllt der Kornschutz zwei Aufgaben. Merke ! Die 1. Ausführung ( Parade) hatte bzw. brauchte keinen. Die Aufgabe ? Schutz des Korns. Die eigentliche Aufgabe besteht aber darin ein Flimmern bei zielen am Korn zu eliminieren. Freunde. 30 Schuß "Rapid Fire" und ihr wisst den Kornschutz zu schätzen. Also der Kornschutz dient im Gelände der gleichbleibenden Belichtung.

    Man soll ja die Deutsche DIN Norm bzw. die Kunst der Prüfung nicht unterschätzen. Gerade bei Federstahl.

    Die Abnahmevorschrift besagt folgendes. Die Federkraft des Kornschutzes wird mit einem Gewicht geprüft ab 1941 und durfte bei einer Spreizung auf 8mm im Nachgang nicht größer als 3,5 mm betragen. Feder Stahl ist HgN 12 114.

    Die einzelnen Korntypen behandeln wir noch. Da gab es einige Änderungen die nicht im Schwalbenschwanz selbst, aber in dessen Ausführung Rückschlüsse auf den Lauf sofern der Original zusammen passt zulassen.

    So nun wird es spannend. Aber bedenkt es wird alles vorerst nur "angerissen".

    Frage: Warum treffe ich mit meinem K98 auf 50 Meter nicht ? Skalierung ansehen. Die geht ab 100 Meter erst los. Aber dann ganz "Großspurig" auf 2000 Meter hoch. Standvisiere und Skalierungen bis 500 Meter ausgenommen.

    Dazu später mehr. In einzelnen Kapiteln. Mit dem K98 treffen will geübt sein.

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  • Vielleicht das zur Ergänzung:

    https://wiki.edu.vn/wiki8/2020/12/…-98k-wikipedia/

    Die Übersetzung "hakt" leider a bissl.

    Peppo leider halt immer zu Allgemein gehalten. Dem versuchen wir hier einmal etwas vorzugreifen. Sonst kommen wir dem K98 nicht nahe genug. Die K98 Schützen hier möchten ihre Ergebnisse sehr wahrscheinlich verbessern. Und dazu müssen sie ihr Gewehr kennen. Der Griff auf den oftmals früher gewünschten Schweden reicht da nicht. Der K98 zieht da locker mit und weiter. Man muß nur wissen was man in der Hand hält. Ein "richtiger" K98 Experte schießt auf dem Stand in jeder GK Disziplin vorne mit. Ausnocken konnte ich nur mal jemanden mit einem 1908 Springfield. Damit hatte er aber nicht gerechnet. Er kannte die Fertigungsmaschinen des 1908 nicht. Gekoppelt mit einem Unertl oder Ajax verweist er den K98 Scharfschützen in seine Schranken. ( Schützenabhängig ) Der Leistung eines Ajax oder Unertl konnte das Ziel 4 oder 6 von Zeiss bzw. das Hensold Dialytan 4x kaum etwas entgegen setzen.

    Dazu später mehr.

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  • Peppone

    Dein gewünschter "Allgemeiner" Überblick wird sich nicht so leicht erfüllen lassen. Leider oder vielleicht für manche auch gut so. Darfst du aber in 3 Jahren selbst beurteilen. Dann hätten wir 1/3 vom Thema durch.

    Den zukünftig Beteiligten die sich auf keine Fall von Fragen abhalten lassen sollen, auch nicht von umgebauten Jagdgewehren mit Original System Hülsen bis hin zu Stufen oder Birnenläufen möchte ich hier der Übersicht halber ans Herz legen. Nur was ihr habt, oder zu kaufen gedenkt, Und die passenden Aussagen kräftige Bilder dazu. Sonst kommen wir vorläufig vom Thread ab. Und da habe ich Erfahrung drin. Leider.

    Also wir sind beim Oberring vorläufig weg, und widmen uns dem oder der Visier Klappe. Den Unterring zur Arretierung vom Handschutz erstmal übersprungen.

    Das Visier.

    Jetzt kommt/muß "Butter bei die Fische". Ich komme ja trotz den diversen K98 eigentlich vom G98 und dem "Lange Visier". ( Das "Lange Visier" erkläre ich mal später konkret an anderer Stelle. ) Beim Visier könnt ihr mal auf etwas achten. Und zwar falls bei euerem früheren Modell vorhanden bis Anfang 1942 ( Anhaltspunkt ) auf die Skalierung auf der Rückseite. Die war nach den Erfahrungen im Grabenkrieg im 1. WK nicht zufällig gewählt. Der Schütze konnte damit ohne den Kopf in die Schußlinie zu halten von hinten durch hochklappen des Visiers die erforderliche Weite ablesen und einstellen. Die Viesierklappe ist hinten versetzt zur oberen Visierlinie so das der Schieber von hinten auch immer auf 100 Meter steht. Keine Skala hinten, immer ab 1942. Danach folgen noch Merkmale der Vereinfachung wie dem Sicherungsstift.

    Also merke.

    Ab Dezember 1942 fällt auf der Rückseite die Skalierung und der dazu gehörige Trennungsnut weg. Da sind wir bei der 2. Ausführung ( 1. Änderung ) Ab 1944 also der 3. Ausführung ( 2. Änderung ) fehlt auch noch das Loch für den Sicherungsstift. Zudem wurden die Härtewerte geändert. Werkstoff 1935 St C 60.61.

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  • Der Drücker und Visierschieber kommt Morgen mal etwas genauer unter die Lupe. Interessant wird es dann mal beim Schloss und Schlösschen später. Und der Systemhülse was die 3 Warzen Verriegelung betrifft. ( Großwild, DWM Systeme ) Gefräst, Geschmiedet oder nur Gepresst und Gebohrt. Gasdurchlass durch die Bohrungen in der Kammer selbst. Da wird es auch von der "Auslese" für Jagdgewehre nach 1945 interessant. K98 ist nicht gleich K98. Spätere Jäger ( nach 1950 ) wissen das. Das System ist ja auch tauglich für fast jede Großwildpatrone. ( Rigby ) Warum eigentlich?

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  • Bevor ich mich noch mal dem Visier, der Kurvenhülse und dem Kurvenstück widme komme ich zur eigentlichen Hülse. Die Hülse ist immer das Kernstück eines jeden Gewehr. Egal welches System darauf zum tragen oder seinen Einsatz findet. Ob Halbautomat alter Bauart oder Repetierer. Also die sogenannte Systemhülse. Der K98 verriegelt 3 mal. Und zwar vorne durch zwei Kammerwarzen hinter dem Patronenlager und einmal hinten in der Hülsenbrücke. Durch die hintere Verriegelung ist er Grosswild Patronen geeignet. Nach entsprechender Anpassung natürlich. Die schon durch Rigby sehr früh begonnen hat. Kommen wir später noch zurück.

    Also zum Kernstück.

    Die waren bis 1938 auspoliert. Und geschmiedet. Dazu kommen wir später einmal noch zu meinem Faible zur Großwildpatrone für 98 ger Systeme. Aber erst später. Bis heute beschäftigen sich die Büchsenmacher nur mit geschmiedeten Systemen von DWM sprich Loewe Berlin oder aus Herstal/Belgien. leider wurde ab 1940 alles schon im Kaltwalzverfahren hergestellt. Vorher wurde gefräst und nicht gebohrt. Die Führungsschiene wurde ausgeschmiedet. Die Gasabzugsöffnungen wurden Oval gefräst und nicht wie später gebohrt. Die Kammer wurde ab der 2. Ausführung 1. Änderung auch später nicht mehr poliert. Ab der 3. Ausführung 2. Änderung fällt auch die Führungsleiste weg. Die Kammer selbst wurde bei diversen Firmen im Kaltwalzverfahren hergestellt. Zum Teil mit erkennbaren Bearbeitungsspuren.

    Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte.

  • Saxcab

    Moin Andre,

    nein ist nicht OT. Habe ich schon mit gerechnet. Aber für mich ein "kleines" unterfangen hier in den Faden eine Richtung zu bekommen. Hast ja bestimmt gelesen das ich mich eigentlich drücken wollte vor der Aufgabe K98. Ich weiß ja was da alles kommen kann und wird. Dazu bringe ich ein paar bebilderte Beispiele. Nummern und Hersteller bearbeiten wir dann aber Absatzweise später. Da gebe ich dir recht. Der Übersicht halber. Zunächst schwenke ich aber mal auf die "Erkennung" von typischen und untypischen Merkmalen um. " Gibt, gab es das ? " Zwischen einem einzigen Buchstaben oder Zeichen können 3000,- Euro Unterschied im Kaufpreis liegen. Wer sich nicht wirklich auskennt sollte versuchen solch ein Objekt seiner Begierde auf jeden Fall vorab zur Diskussion zu stellen.

    So nun kommt noch etwas erschwerend hinzu. Wirklich gute K98 sind auf dem Deutschen Markt leider Mangelware. Für mich heißt es dann irgendwann einige "Exponate" auspacken. Mache ich über die Feiertage. Das haben wir leider unserem verkorksten Waffengesetz zu verdanken. Randnotiz: Die besten K98 sind nach Malta in der Mitte der 1990 ger Jahre abgewandert. Zeitgleich kam jede Menge "Ostblockware" auf den Markt. Und die "irrige" Erkenntnis das da im "Detail" viel Geld zu verdienen ist. Leider. Die besten Exemplare sind in den USA zu finden. Ich sollte eigentlich bis Februar 2022 meinen alten Urlaub abbauen. Wurde gestern aber wieder gestrichen da zu viele Leute krank gemeldet. Macht es mir z.Zt nicht gerade leichter. Wird aber klappen. Versprochen.

    Alle anderen K98 Spezis. Fragen und schreiben.

    Gruß

    Michel

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  • Hier mal ein Exemplar zu dem mal eine Anfrage bestand. Breite Kolbenkappe mit Zulieferstempel. dwc. Also die hohe Kolbenkappe/Platte in dem Fall Kappe wurde von Böhme&Co in Minden gefertigt. Einem Zulieferbetrieb. Die "Serien" Nummer hat zunächst mal nichts zu sagen. Zulieferteile wurden nie auf Nummerngleich gestempelt. Warum auch ?

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    Hier der in meinen Augen sehr verwaschene Stempel. Dem ist ein XX voran gestellt. Viele versteigen sich dazu das XX der SS zuzuordnen. Da es heute als Synonym benutzt wird. Das macht man sich gerne mal zu Nutze. Stimmt aber nicht. XX wäre das Heereszeugamt HZA in Graudenz. ( heute Polen )

    Jetzt die Überlegung. Heereszeugamt ? Oder SS-ZZA ? Also SS-Zeugamt. Da käme aber nicht Graudenz in Frage, sondern für den Norden Berlin bzw. das Zentralzeugamt der SS in Oranienburg. XX ist übrigens auch immer der zuständige Wehrbereich. Es könnte es so gegeben haben. Spricht etwas dagegen ? Ja. HZA=Heer. Und eine evtl. Reparatur. Über das HZA. Wir erinnern uns. Die SS musste selbst schauen woher sie ihre Ausrüstung bekam. Und die SS war bei der Beschaffung eher in Richtung Bayern bzw. der "Ostmark" orientiert. Merke: "Reichsheini" und der "Barocke". Ja wir müssen auch darüber schreiben wenn wir den K98 in seinen interessantesten Varianten ( für Sammler ) mit eingemeinden wollen. Mit diesem hier gezeigten Stück habe ich so meine Probleme wie ihr schon gemerkt habt. Dazu kommen später noch bessere Bilder. Die Skepsis liegt darin begründet, das der Besitzer die Hülsenbrücke nicht zeigt. Für mich kein Problem den Hersteller nicht trotzdem herauszufinden. Der Hauptumstand ist aber das System und Lauf jeweils gleich mit XX gestempelt sind. Da der Lauf ein Verschleißteil ist wird er zwar bei der Auslieferung Nummerngleich zugehörig gestempelt, aber nicht bei der Auslieferung nach einer Reparatur. Merke. Der SS kann nicht vom HZA in Graudenz als XX abgenommen worden sein als Neuwaffe. Und schon nicht als "Teilemix".


    pasted-from-clipboard.jpg

    Bitte mal auf dem unteren Bild ganz nach rechts blicken. Das G. Dieses System entspringt einem G98 Gewehr/Karabiner. Graudenz ist in der Nähe von Danzig. Das System ist aller Wahrscheinlichkeit nach von einem Danziger K98a von 1918. Darauf lässt auch der Querriegel schließen. Also man sieht. Viel Raum für Spekulationen. Aber wir arbeiten uns an die Geschichte mal dran.

    Widmen wir uns noch dem "Hoheitszeichen" links. Also dem Adler. Eine nicht ganz korrekte Ausführung was die Flügel betrifft in meinen Augen. Zudem würde er eine Waffe des Heeres darzustellen versuchen. Wäre er richtig, dann müsste ihm das JS ( tief klein J ) angestellt sein ab 1934. Worauf man beim "Danziger G" schließen könnte vom Baujahr her. Auf der Gegenüberliegenden Seite trägt er eine gut ausgeprägte "Wolfsangel". Die ist mir ehrlich gesagt als Zeichen für Waffen der SS noch nicht untergekommen. Zumindest gibt meine Literatur der Bestempelungen kein Wolfsangel her. Soll ja nichts heissen.

    Gruß

    Michel

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  • Papa Aldo

    Bis hierher erstmal einen herzlichen Dank, dass Du das Thema jetzt aufgegriffen hast.

    ... das ich mich eigentlich drücken wollte ...

    Offensichtlich wirst Du hier die Hauptperson im Thema sein. Dann hätte es auch nichts geändert, wenn jemand anderes dieses Thema eröffnet hätte.

    Dein Wissen hier zu teilen, ist ja wohl die Hauptarbeit, nicht das Eröffnen eines neuen Threads...

    Dass das Thema K98 sehr umfangreich und kaum überschaubar ist, das ahnte ich vorher ja schon. So, wie es sich mir jetzt darstellt, ist es ja fast ein Fass ohne Boden.

    Wenn sich nur schon winzige Unterschiede auftun, ob ein Loch gebohrt oder gefräst ist.... :wall:

    Wenn man nun bedenkt, wie viele Millionen der Dinger fabriziert wurden, ist es nicht verwunderlich, welche Vielzahl an - nur im Detail - unterschiedlicher Gewehre da existierten.

    Ich gehe davon aus, dass es auch spezifische Unterschiede bei den Produkten aus diversen Fertigungsstätten gibt, einfach weil man mit dem vorhandenen Material und Maschinenpark individuelle "Lösungen" suchen musste....

    Höchst interessant!

    Ich selber hatte nie wirklich einen 98er. Nur einen Fund vom Tauchen im Schweriner See hatte ich anfangs der 1990er Jahre mal - ohne Internethilfe - entrostet und brauchbar gemacht. Nur die Metallteile, mit einem Stück Holz als Pistolengriff. Einzellader, da die dünnen Bleche vom Magazinkasten die ~45 Jahre im See nicht überlebt hatten.

    Aber er schoss!

    Danach habe ich mich dann wieder von ihm getrennt....

    Ich hatte noch überlegt, mir einen Deko-98er zu kaufen, um mir dann einen "ganzen" Karabiner zurecht zu basteln.... heute ärgere ich mich, es nicht getan zu haben!

    Ein K98 sollte doch jeder haben, oder nicht?

    Jens

    Ich teile hier mit Euch mein Wissen und vertrete meine Meinung.
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  • Hier machen wir einmal einen kleinen Schwenk. Erstens um zu erfassen was noch alles kommt, und zweitens um einige schon mal gemachten Äusserungen wieder ins Gedächtnis zu rufen. Hier seht ihr wahrscheinlich nicht das was ihr zu sehen glaubt. Hier wird subtil versucht etwas in euerem Kopf als Verkaufsargument zu verankern was es so überhaupt nicht geben kann in dieser Ausführung. Deshalb von mir nur die Frage ? Was glaubt ihr zu sehen und was sieht man wirklich. Spielt hier einfach den "Müller" und trennt mal die "Spreu vom Weizen". Einen Anhaltspunkt habt ihr schon mal gelesen von mir.

    Ich schreibe dann später etwas zum Bild. Das es ein "kaputtes" Gewehr ist, ist ja schon mal offensichtlich. Darum geht es aber in der Beurteilung nicht. Noch nicht.

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  • Okay. Kleine Hilfestellung. Dafür bekommt ihr auch später die ( nicht von mir ) erdachte Story zum Gewehr. Die ist sehr spannend.

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    Übrigens schöne Stempel. Das Baujahr. Der Stempel 1934 war scheinbar sehr beliebt. Damit auch der Unwissende weiß was er kauft. Mausertonne. Steht doch alles drauf. Man muß es nur lesen. 1934 und die Mausertonne. Ach den Versailler Vertrag. Der S-Code. Das verheimlichen wer was wo baut um keine Rückschlüsse ziehen zu können auf eine heimliche Wiederaufrüstung. Nöö. Ist 1934 nicht S42 K. War da was ?

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  • Übrigens es gibt bis heute zwei Zulieferbetriebe deren Initialen unbekannt sind. C und LU. Ausgerechnet diese Kürzel tauchen öfter bei ungeklärten Herstellern/Exponaten auf.

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  • Zu dem gezeigten Karabiner fältt mir natürlich nichts auf!

    Ja, 98er System, ziemlich gute Metalloberflächen...

    Details, die ich nach der obigen Anleitung vielleicht abgleichen könnte, fallen mir nicht auf.

    Dafür bin ich doch zu ahnungslos.

    Ist halt 'n kaputter 98ger....

    C und LU. Ausgerechnet diese Kürzel tauchen öfter bei ungeklärten Herstellern/Exponaten auf.

    Das sind dann sicher die Joker beim Zusammenbasteln von kompletten Gewehren aus sackweise Einzelteilen.

    :think:

    Jens

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  • Fragen ? Anregungen ? Ideen ?

    Ich gebe mal einen kleinen Hinweis. Googeln braucht ihr nichts dazu. Ihr werdet nichts zu der Geschichte finden. Ich kenne sie aber. Als keine Hilfestellung !

    Deutschland/USA ab 1945.

    "Rucksack Gewehr".

    Gruß

    Michel

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