Mule Ear Fehlversuch

    • Offizieller Beitrag

    Samuel Colt war nicht der Einzige der versuchte,

    eine mehrschüssige Waffe auf Basis eines rotierenden Zylinders zu entwickeln.

    Er war lediglich der Erfolgreiche, weil sein Konzept

    unkompliziert, zuverlässig und vergleichsweise billig war, sich

    somit für die Massenproduktion eignete.

    Anders als die durchaus geniale Ingenieursleistung von P.W.Porter, neunschüssige

    sog. "Turret Rifles", mechanich äußerst komplex, aber nicht sehr sicher, nicht wirklich

    einfach zu handhaben, und daher auch wenig erfolgreich. Auch wenn von so weit ich weiß

    3 Modellen insgesamt etwas mehr als 1.000 Stück gefertigt wurden.

    Zu laden von oben, die Kugeln werden wie beim Perkussionsrevolver eingepresst.

    Gezündet von der Seite, über einen Seitenhammer (Mule Ear), weiter-rotiert über den

    Unterhebel, von den ich mir denken kann, wer ihn kurz darauf so abgeschaut hat.

    Nach links versetztes Visier, um durch die Trommel (hier Turret) nicht behindert zu werden.

    Entstanden 1851.

    besten Gruß

    Werner

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    Wären Feuerwaffen verantwortlich für Gewalt und Leid, hätten die Menschen vor dem 13. Jahrhundert friedlich und glücklich gelebt.

    Das alte Testament als vielleicht bedeutendstes religiöses Werk der Geschichte erzählt schon auf der zweiten von rund eintausend Seiten die Legende vom ersten Mord der Menschheit. Keine Tat einer Waffe, sondern eine des menschlichen Charakters.

    Frieden braucht keine Waffenverbote, Frieden benötigt die Beherrschung des - jeweils eigenen - Charakters.

  • Werner ich muß als Technik Begeisterter Mensch zugeben. Diese Büchse hat was. Der Experimentierfreude war zu dieser Zeit keine Grenze gesetzt. Das Konzept musst du erst einmal umsetzen können. Ganz zu schweigen vom erfinden/ausdenken. Erster Eindruck. Die "Urmutter" der Winchester. Stimmt natürlich nicht. Aber der Unterhebel wird seine Beachtung zum repetieren nicht verfehlt haben. Berichte ruhig mehr zu diesem Gewehr. Sehr ansprechend das Patent. Gefällt mir.

    Ich setze mich mal mit in die erste Reihe. Auf solche Geschichten darfst du immer gerne näher drauf eingehen.

    Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte.

    • Offizieller Beitrag

    Richtig, Papa Aldo !

    Mit der Winchester hat das Gute Stück gar nichts zu tun. Und - zur Zeit als diese Büchse entstand, hat Tyler Henry bereits die ersten Vorläufer der Winchester konstruiert. Nur, da war der Unterhebel noch ringförmig. Und nachdem der hier praktisch die identischen Proportionen der späteren "Volcanic - Henry - Winchester" hat, glaube ich nicht so recht an einen Zufall. Da hat man einfach zweckmäßiges abgeschaut, würde ich meinen.

    besten Gruß

    Werner

    Wären Feuerwaffen verantwortlich für Gewalt und Leid, hätten die Menschen vor dem 13. Jahrhundert friedlich und glücklich gelebt.

    Das alte Testament als vielleicht bedeutendstes religiöses Werk der Geschichte erzählt schon auf der zweiten von rund eintausend Seiten die Legende vom ersten Mord der Menschheit. Keine Tat einer Waffe, sondern eine des menschlichen Charakters.

    Frieden braucht keine Waffenverbote, Frieden benötigt die Beherrschung des - jeweils eigenen - Charakters.

  • Richtig, Papa Aldo !

    Mit der Winchester hat das Gute Stück gar nichts zu tun. Und - zur Zeit als diese Büchse entstand, hat Tyler Henry bereits die ersten Vorläufer der Winchester konstruiert. Nur, da war der Unterhebel noch ringförmig. Und nachdem der hier praktisch die identischen Proportionen der späteren "Volcanic - Henry - Winchester" hat, glaube ich nicht so recht an einen Zufall. Da hat man einfach zweckmäßiges abgeschaut, würde ich meinen.

    besten Gruß

    Werner

    Werner genau diese Vermutung hatte ich auch. Würde ich auf einem Bild nur das hintere Teil ab dem Abzug mit dem Kolben und dessen Form plus die Form des Unterhebels in einem Forum zeigen, dann wäre bestimmt die einhellige Meinung. Das ist eine frühe Winchester. Wenn du die Möglichkeit hast dann zeige mehr von dem Patent. 1000 Gewehre ist schon was für solch ein Exponat. Auch bei 3 Modellen. Da müsste es noch etwas mehr an Infos dazu geben.

    Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte.

  • Die Kolbenform bzw. Neigung riecht schon sehr stark nach späterem Henry ( Winchester ) Konzept. Also alles was hinten ist war eigentlich schon erfunden. Ohne vom Lever reden zu wollen.

    Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte.

  • Greenhorn

    Nee Werner da fällt mir nur eines ein. Sensationell. Einfach Sensationell. Da hat sich wirklich jemand ans Zeichenbrett gesetzt und eine Idee umgesetzt die einiges an Mechanik und vor allem, das darf man nicht vergessen einiges an technischem Sachverstand voraus setzt. Überlege mal genau. Auf solch eine Idee musst du erst mal kommen und dann versuchen diese Umzusetzen. Das ganze spielt sich ja erst einmal in deinem eigenen "wirren" Kopf ab. Das ist Feinmechanik. In einer Zeit wo man sich noch nicht mal jeden Tag die Hände richtig waschen konnte. Der ganze Bewegungsmechanismus des Turret. Das riecht ja schon nach Lewis und Tellermagazin. Oder dem Antriebskonzept der Gattling. Nicht alles hat immer zum Erfolg geführt. Aber ich möchte nicht erahnen welche Schlüsse andere Konstrukteure aus solchen Patenten gezogen haben. Und aus den Fehlern. "Ja das könnte funktionieren." Nur müsste man dies und das noch ändern. Solche Geschichten sprechen mich an. Ob das Ding genau trifft wäre für mich erst einmal Nebensache. Achtkantlauf ohne Vorderschaft. Mehr Freischwingend geht da nicht mehr. Da ist die Führung der Lederhandschuh. Beiß mich ein Schwein wenn "Ol Henry" das Ding nicht inspiziert hätte.

    Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte.

    • Offizieller Beitrag

    Nu, Papa Aldo , hier eine kleine Serie etwas älterer (und daher kleinerer) Fotos. Geben nicht so viel her, aber ein paar Kleinigkeiten werden vielleicht klarer:

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    Kokillen und ein "Zweit-Turret" = "Ersatz-Trommel" wurden mitgeliefert.

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    Es lässt sich erahnen: Die Platte unter dem Mule-Ear Hahn ist die Abdeckung einer

    mit der "Trommel" rotierenden Scheibe, an der die Pistons für jede Kammer angebracht sind.

    (Corr: oder auch nicht, bei näherer Betrachtung kommen mir Zweifel, hätte ich doch lieber 'mal

    in den Pfoten)

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    Hier vielleicht deutlicher erkennbar. Hilft aber nicht viel bezüglich der Funktionsweise.

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    Das Visier "wollte" ein bisschen versetzt sein, um trotz der Mechanik eine saubere Visierlinie zu haben.

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    Für die Trommel gab es auch eine obere und eine untere Abdeckung, die nach dem Laden

    aufgesetzt wurde, bei den meisten erhaltenen Exemplaren aber verlorengegangen ist.

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    Das war's dann eigentlich. Ist nicht viel, aber vielleicht besser als garnichts.

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    Das es natürlich aufschlussreicher wäre, eine solche Antiquität 'mal in aller Ruhe zu "befingern",

    braucht nicht extra erwähnt zu werden. Da würde sich wohl keiner hier dagegen wehren...

    besten Gruß

    Werner

    Wären Feuerwaffen verantwortlich für Gewalt und Leid, hätten die Menschen vor dem 13. Jahrhundert friedlich und glücklich gelebt.

    Das alte Testament als vielleicht bedeutendstes religiöses Werk der Geschichte erzählt schon auf der zweiten von rund eintausend Seiten die Legende vom ersten Mord der Menschheit. Keine Tat einer Waffe, sondern eine des menschlichen Charakters.

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    Einmal editiert, zuletzt von Greenhorn (30. Oktober 2021 um 23:05)

  • Greenhorn

    Moin Werner,

    ich bin gerade dabei mir das Funktionsprinzip einmal "drauf zu schaffen". Anzahl der Kammern ( glaube 9 ) habe ich noch nicht durchgezählt, ist aber auch erstmal zweitrangig. Wenn ich das ganze "System" von P.W ( manche schreiben P.T ) Porter jetzt nach dem was ich von Amerikanischen Autoren nachgelesen habe ( bitte berichtige mich falls ich falsch liege ) richtig interpretiere, galten diese Gewehre sozusagen als "Heiß" wenn sie geladen waren. Es wird folgendes ausgesagt. Da alle Kammern mit Pulver, Blei und Zündhütchen fertig geladen waren, konnte es sehr schnell durch Überhitzung bzw. durchschlagen von Funken der Trommel/Scheibe/Turret zur Entzündung weiterer Kammern kommen. Abhilfe hat man beim 2. und 3. Modell dadurch versucht zu erreichen in dem man im inneren des Systems zwei halbe "Dichtbleche" montiert hat. Nach Angaben aus der damaligen Zeit wurde zwar nie ein User getötet, aber durch diese Vorfälle wäre es das aus für das Gewehr gewesen. Gefertigt wurden zumindest die ersten 300 Stück der 1. Generation bei der Fa. G.P Foster in Massachusetts. Die 2. und 3. Auflage in New York. Man spricht von 1250 Gewehren insgesamt. Zwar keine Zahl um eine Armee auszustatten, aber damals schon beachtlich auf dem zivilen Sektor. Zumal diese Gewehre der Konstruktion wegen bestimmt nicht ganz billig waren.

    So nun bringe ich noch jemanden mit ins Spiel. Bevor ich mich etwas tiefer mit dem Patent ( gab es eins ? ) beschäftige. Besser gesagt zwei Herren. Der erste wäre Cochran. Er hat scheinbar auch schon ab 1837 an einem Mehrkammerprinzip für Gewehre gearbeitet. Da weißt du aber bestimmt mehr. Da habe ich noch nicht recherchiert dazu. Bin noch dabei in der Library alte Patentzeichnungen ausfindig zu machen. Der zweite Herr wäre S.Colt. Man "munkelt" es könne in der Zeit auch schon Patent Streitigkeiten gegeben haben. In Anlehnung zum Prinzip des Revolvers. Die Armee als Kunde. Wie der "Kenner" weiß hat ja die Armee zu Anfang sogar das Winchester Gewehr zur Einführung verworfen. Das wurde zum Anfang eigenmächtig und oft privat beschafft. Übrigens bringen Amerikanische Autoren auch die Form und den Lever als "Vorbote" in Richtung Winchester bzw. Henry. Jedenfalls in Form und Gestaltung. Des weiteren das Funktionsprinzip des Turret in Richtung späterer Leichter Maschinengewehre. Viel Raum für Spekulationen wie es aussieht. Hätte man alle Konstruktionszeichnungen aus der damaligen Zeit, dann könnte man sie gegenüber stellen und vergleichen.

    Mal wieder ein sehr interessantes Thema wie ich sehe. Gerade wenn man sich die Ladepresse einmal ansieht. Fertig geladene Turrets hätte man ja bei einem funktionierenden System mitführen können. Also strategisch schon mal ein sehr wichtiger Punkt. Schade das das Gewehr nicht weiter entwickelt wurde.

    Gruß

    Michl


    Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte.

  • Ich dachte zunächst, der Hammer sei oben auf dem Lauf. Das ist aber die Ladepresse ^^

    Das Video hier hat mir sehr geholfen, das Prinzip zu verstehen:

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    Und hier wird der Vorgänger sauber erklärt, der mit Zündpillen befeuert wurde:

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    Auf jeden Fall ein hochinteressantes System, danke für die Innovation, Werner!

    Lederstrumpf

  • Wirklich äußerst interessant, und danke auch für die Videos.

    Allerdings würde ich mich etwas unwohl fühlen, wenn eine der geladenen Kammern auf mich oder Körperteile ausgerichtet wäre.

    ---------------
    In meinen Beiträgen verwende ich bewusst Satire, Ironie, Sarkasmus und Übertreibungen, um zu verdeutlichen. Auch ohne Kennzeichnung dieser Stilelemente sollte sich der Leser dessen bewusst sein.

    Meine Finger sind einfach nicht für eine Wischtelefontastatur geeignet :(

    • Offizieller Beitrag

    Ich danke Dir, Lederstrumpf!

    Offen gestanden, ich war einfach zu faul, mir die Forgotten Weapons Videos anzusehen (darüber gestolpert wäre ich ja)

    bevor ich den Beitrag geschrieben habe. Sonst hätte ich einige der Details gleich von Beginn an präzise darstellen können.

    Selber Schuld, - mein Fehler!

    Sollte mir noch ein 3rd Model unterkommen, landet es hier...

    besten Gruß

    Werner

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    • Offizieller Beitrag

    OK, Porter 3rd Model Turret Rifles findet man. Gar nicht schwer.

    Etwas aufwändiger ist es, eine inklusive Ladepresse zu finden. Die

    scheint bei der Mehrzahl der erhaltenen Exemplare zu fehlen.

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    Glücklicherweise aber nicht bei allen. Die hier wurde erst letzten

    May bei "Invaluable" versteigert. Keine Ahnung, welchen Preis sie

    erzielt hat. Ist auch nicht so wichtig, hätte ich mir so oder so nicht

    leisten wollen, wenn sie mir nicht sprichwörtlich nachgeworfen

    worden wäre.

    MET202.JPG

    Wäre zwar durchaus reizvoll, man sollte sich aber in seinem

    Beuteschema nicht zu sehr verzetteln:

    MET203.JPG

    Was mir auffällt: die Mechanik die beim 2nd Model das versehentliche

    Abziehen im offenen bzw. nicht verriegelten Zustand verhindern soll,

    fehlt beim 3rd Model offenbar wieder.

    MET204.JPG

    Oder sie wurde durch eine "unsichtbare" neue Mechanik ersetzt. (Noch?) Keine Ahnung.

    MET205.JPG

    Auch der Stempel ist leider nur teilweise vorhanden, wäre interessant, ob auch dieses

    Modell auf dem 1851er Patent basiert, oder ob es noch ein weiteres zu dem System

    gab.

    MET206.jpg

    Die Abdeckung hinter der "Trommel" fehlt bei dieser Variante, zumindest

    ist keine Bohrung dafür vorhanden. Entweder war sie ohnehin wirkungslos,

    oder man hielt den Zündmechanismus mit den direkt auf der "Trommel"

    aufgesetzten Zündhütchen für ausreichend sicher.

    MET207.jpg

    Und das war's dann auch schon!. Genug geschwafelt!

    besten Gruß

    Werner

    Wären Feuerwaffen verantwortlich für Gewalt und Leid, hätten die Menschen vor dem 13. Jahrhundert friedlich und glücklich gelebt.

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    • Offizieller Beitrag

    Der zweite Herr wäre S.Colt. Man "munkelt" es könne in der Zeit auch schon Patent Streitigkeiten gegeben haben. In Anlehnung zum Prinzip des Revolvers. Die Armee als Kunde. Wie der "Kenner" weiß hat ja die Armee zu Anfang sogar das Winchester Gewehr zur Einführung verworfen. Das wurde zum Anfang eigenmächtig und oft privat beschafft. Übrigens bringen Amerikanische Autoren auch die Form und den Lever als "Vorbote" in Richtung Winchester bzw. Henry.

    Zwei Kleinigkeiten dazu: Das Porter Prinzip verletzte Colt's Patente nicht.

    Offenbar hat Sam Colt die Konstruktion Porters aber ausreichend ernst

    genommen um sich dazu - im eigenen Interesse - abfällig zu äußern.

    Was mich jetzt nicht sehr erstaunt.

    Was Winchester/Henry betrifft: Das hängt davon ab, was genau gemeint ist.

    Die Marke, oder die Konstruktion. Der Unterhebel in dieser Form war schon

    bei der Volcanic Rifle zu finden, als die Firma noch Smith & Wesson gehörte,

    Tyler Henry aber bereits Werkmeister war. Ob die Formgebung von den Herren

    Smith & Wesson - immerhin beide auch Büchsenmacher - oder von Tyler Henry

    gewählt wurde, wird sich kaum mehr feststellen lassen. Es sei denn, es gibt noch

    signierte Konstruktionszeichnungen. Winchester war nur Markenname, ab 1866,

    nachdem Tyler Henry aus eigenem Antrieb die Firma verlassen hatte.

    Dass die Unterhebler sich beim Militär nicht (oder erst spät) durchsetzten hat damit

    zu tun, dass man es für wichtiger hielt gezielt zu schießen, als "Feuerorgien" zu

    veranstalten. Eine mit Henry-Rifles ausgestattete Einheit von 16 Mann war auf eine

    gegnerische Aufklärungseinheit getroffen, die 16 Henry's waren nach wenigen Sekunden

    leergeschossen, getroffen hatte man ein Pferd, und sonst nichts.

    Mit der Munition einschüssiger Gewehre wurde sorgfältiger umgegangen.

    Eine Sichtweise über die man streiten kann. Sicher nicht ganz falsch, sicher auch nicht ganz

    richtig. Sehr abhängig von der Bewaffnung des Gegners.

    besten Gruß

    Werner

    Wären Feuerwaffen verantwortlich für Gewalt und Leid, hätten die Menschen vor dem 13. Jahrhundert friedlich und glücklich gelebt.

    Das alte Testament als vielleicht bedeutendstes religiöses Werk der Geschichte erzählt schon auf der zweiten von rund eintausend Seiten die Legende vom ersten Mord der Menschheit. Keine Tat einer Waffe, sondern eine des menschlichen Charakters.

    Frieden braucht keine Waffenverbote, Frieden benötigt die Beherrschung des - jeweils eigenen - Charakters.

  • Aus den US Medien:

    The first ironclad warship commissioned by the United States Navy, the USS Monitor, proved the effectiveness of a rotating turret. The turret was a concept unique in design, one that had never even been tested by any navy prior to its use on the Monitor, and yet this simple concept changed the course of naval warship design. The turret was thus a game-changer for warships, yet the same thing can’t be said for small arms. In fact, several notable designs, including the Porter turret rifle, were based around a very similar concept for providing greater firepower to infantrymen.

    At its core, the turret gun was nothing more than a variation on the percussion revolver cylinder designed by Samuel Colt. Yet in many ways it failed because it essentially tried to improve what already worked while avoiding Colt’s patent. The result was like trying to reinvent the wheel. Instead of offering an equally effective alternative for rapidly delivering rounds, the Porter turret rifle provided a solution that included a truly fatal flaw.

    Not Quite Rolling

    Let’s go back to understand the situation in which the Porter turret rifle came into being. First and foremost, in the years leading up to the Civil War, gun designers—not to mention inventors with little actual experience with firearms—sought to create a practical repeating rifle. Firearms design was moving forward thanks to recent innovations including interchangeable parts, and even the world of ammunition was changing.

    The first half of the 19th century saw a transition from smoothbore muskets to rifles. However, the big step forward in the pre-Civil-War era was the introduction of the percussion system, which meant that firearms could operate reliably in nearly any weather condition.

    One of the first designs to take advantage of what this offered was the 1837 Cochran rifle, which had several chambers encased in a turret that was mounted on its vertical axis much like the spokes of a wheel. This turret could hold up to eight shots. Without the need to reload after each round, this rifle was marketed to buffalo hunters and early frontiersman as a way to take down more game.

    The design was not without a significant flaw, however. The location of the turret meant that some of the loaded chambers would point towards the face of the user, creating a situation that would be extremely dangerous given the likelihood of an accidental discharge. Due to this flaw, the Cochran rifle never saw widespread use. However, despite this, its fatal flaw was apparently forgotten all too quickly, as other designers utilized rotating turrets in their own concepts.

    Problematic Porter Turret Rifle

    The most famous—or perhaps infamous—of these oddities was the Porter turret rifle, which was designed by T.P Porter in 1851. This rifle had an almost elegant look with a cocking lever that was reminiscent of the later Winchester repeating rifles. The Porter turret rifle featured a nine-shot, .44-caliber, percussion-cap turret that also was fed from a radial magazine like the Cochran design.

    The turret was rotated and locked by the lever, and in this regard the design was successful at least in how individually loaded chambers on the perimeter of the turret were ignited by a self-priming, side-hammer mechanism. That made the operation of the rifle smooth and reliable—at least in theory.

    As the chambers opened in all directions, it also meant that one chamber would be pointed at the shooter’s face—just like the Cochran rifle. More ominous was the fact that, due to the proximity of the respective chambers, there was a good chance of a row ignition or “chain fire.” This would result in all of the rounds firing in sequence, creating an all-too-fatal accident. This could kill the operator as well as anyone standing next to the shooter as bullets could literally fire in a 360-degree arc from the turret.

    It certainly wasn’t a good weapon for armies that tended to line up in formation during a battle, because who needs an enemy if only a couple of your rifles misfire and send bullets in every direction?

    Somehow, despite a flaw that should have been seen as a deal-breaker at least, it was one of the few turret rifles to be put into serial production. Porter was able to contract out the rifle in three variations, with a total of some 1,250 rifles being produced in the 1850s. It is worth noting that 300 of first-generation Porter turret rifles were produced by G.P. Foster in Taunton, Massachusetts. According to several sources, the second and third versions were produced in facilities in New York City. As both Union and Confederate military planners sought superior firepower, the Porter turret rifle was one of those weapons that came under review.

    Killer Rumor

    However, the Porter turret rifle saw only limited use in the Civil War. As much as its design flaws, marketing actually played a factor. Even before the outbreak of the war, Samuel Colt, ever the savvy businessman, is reported to have started a rumor that his upstart rival T.P. Porter was killed by one of his own Porter turret rifles during a live-fire demonstration. Clever, eh?

    In truth, there is no evidence that any users were ever killed, but that fact, along with the rumors that were picked up by a number of newspapers, was enough to essentially kill the Porter turret rifle.

    It remains a curiosity today among firearms enthusiasts for its craftsmanship and unique design, even if that design proved to have the potential to be deadly. In the end, Porter continued to design firearms—none as dangerous or flawed as the turret rifle, but never as successful as anything produced by Colt, either.

    However, Porter might be happy to know that his badly conceived firearm is sought after by collectors—most of whom hopefully know better than to load all of the chambers when firing it. A fully functional Porter turret rifle in good condition can fetch up to $4,000 today. That’s not bad for a rifle that is all too likely to be found on a list of worst firearms designs of all time.

    Porter Turret Rifle: The Most Interesting, Flawed Civil War Gun
    Step back in time as we take a look at the interesting, but very flawed Porter turret rifle which saw limited use during the Civil War.
    www.tactical-life.com

    ---------------
    Ike Godsey

    --- Just a grumpy old man with a gun ---

  • Kann das Zufall sein. Ich hatte es ja schon erwähnt das man anstatt von P.W Porter stellenweise auch von P.T Porter spricht. P.T Porter hat einen Patenteintrag. Und zwar erst recht spät nachgereicht um 1860. Das Patent betrifft ein sogenanntes "Lever Tool". Die Patentzeichnung habe ich noch nicht gefunden. Es gab aber scheinbar Querelen sowohl mit Cochran als auch mit Colt. ( Gründe nicht bekannt )

    Was kann man sich jetzt aber ohne die passende Zeichnung unter einem Lever Tool vorstellen. Ich für meine Person denke da zuerst an den Hebelmechanismus. Jetzt muß man aber eines Bedenken. Amerikaner schreiben oft Zusammenhänge in einem Wort nieder, das dann ein größeres Spektrum abdecken kann. Im Gegensatz zur Deutschen Wissenschaft oder Ingenieur Sprache die alles explizit im einzelnen bis ins Detail benennt.

    Gibt es ein modernes Lever Tool. An dem man festmachen könnte wie das aussieht. Ja das gibt es. Und gab es sogar bei der Protektor Westentaschenpistole. Also man hat das Lever Tool Prinzip wieder aufgegriffen.

    The American Cowboy Chronicles: The Protector Palm Pistol of 1882

    Neuzeit.



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    Beim Lever Tool spricht man auch vom Multiplen Lever Tool.

    Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte.

  • The American Cowboy Chronicles: The Protector Palm Pistol of 1882

    Das Ding hab ich schon mal gesehen. Wurde das nicht mit Flobert-Patronen geladen?

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    In meinen Beiträgen verwende ich bewusst Satire, Ironie, Sarkasmus und Übertreibungen, um zu verdeutlichen. Auch ohne Kennzeichnung dieser Stilelemente sollte sich der Leser dessen bewusst sein.

    Meine Finger sind einfach nicht für eine Wischtelefontastatur geeignet :(

  • Naja, die Palm Pistol hatte immerhin Kaliber 32 Rimfire.

    Hergestellt von

    Minneapolis Firearms

    unter dem Namen: Protector Palm Pistol

    im Zeitraum 1891-1892.

    Da geschlossene Patronen verwendet wurden, sind ungewollte Kettenfeuer wohl eher nicht wahrscheinlich. Insofern mit der Porter-Rifle nicht vergleichbar. Das Konstruktionsprinzip des rotierenden, scheibenförmigen Magazins aber schon.

    Lederstrumpf

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