Verständnissproblem: Mündungsbremse vs Schalldämpfer

  • .....darum sagte ich ja....

    Ziel/Anwendung/Disziplin nicht im Vorfeld definiert und nun wird versucht den Fehler im Nachgang zu korrigieren. Kann klappen, tut es aber oftmals nicht und wenn nur für eigentlich zu viel Geld.

    Wenn die Anwendung das Präzisionschießen ist, würde ich auch zuerst an der Auflage arbeiten und dann die vohandene Waffe schwerer machen, wenn es denn die bleiben soll. Wird nicht weiter als 100m geschossen, dann ist auch das Kaliber falsch. Eine Bremse hilft da zwar, aber je nach Schießstand gibt es da schon probleme mit den Nachbarschützen. In meiner SLG haben wir die Nutzung inzwischen praktisch untersagt, da die geschlossenen Stände mit weniger als 300m alle recht eng gebaut sind und über keine Abtrennungen zwischen den Ständen verfügen. Als die Schützen rechts und links der Bremse mit Murren regelmäßig des Stand verließen (zu Recht wie ich finde), haben wir den Schützen nahegelegt, die Bremse doch bitte auf diesen Ständen nicht mehr zu benutzen.

    ...da hatten die betroffenen dann dem schlechten Geld noch viel gutes hinterhergeworfen....

    Gruß

    Frank

    ---- BDMP ---- DSB ----- ProLegal ---- German Rifle Association ---- DJV ----

    "Ein Grüner ist erst dann zufrieden, wenn er einem anderen Menschen etwas verboten hat!"

  • Vielleicht als Denkanstoss - ich konnte feststellen, dass eine Mündungsbremse die Treffer auf der Scheibe deutlich beeinflussen kann.

    Mir ist es passiert, dass ich mit Mündungsbremse bereits auf 50m eine deutliche Streuung hatte, oder dass die Treffer nicht mehr in der Mitte waren.

    Gruss, Alex

  • Vielleicht als Denkanstoss - ich konnte feststellen, dass eine Mündungsbremse die Treffer auf der Scheibe deutlich beeinflussen kann.

    Mir ist es passiert, dass ich mit Mündungsbremse bereits auf 50m eine deutliche Streuung hatte, oder dass die Treffer nicht mehr in der Mitte waren.

    Bei mir genau umgekehrt. Mit Bremse wesentlich bessere Ergebnisse. Aber vielleicht ist das auch psychologisch bedingt.

  • Der Aufwand für's Mündungsgewinde schneiden ist nicht so hoch wenn man die passenden Maschinen und Kenntnisse hat. Aber die Waffe muß danach neu beschossen werden. Dadurch entstehen diese Kosten und die Bearbeitungszeit.

    Da der Themenstarter schrieb, ER scheue den Aufwand ein Gewinde schneiden zu lassen, bezog sich meine Anmerkung auf den Aufwand für IHN !

    Das es für den Büchser nicht damit getan ist, geschwind mal ein Gewinde zu schneiden ist selbstredend.

    Ganz abgesehen vom handwerklichen Aufwand kommen Kosten für den Versand und die Rücksendung vom Beschußamt, die eigentlichen Beschußkosten, der Waffenkurier für die Rücksendung etc. hinzu.

    Deswegen schrieb ich auch, es wäre nicht wirklich "billig" diese Arbeiten ausführen zu lassen - daß der in eGun genannte Betrag also durchaus "angemessen" ist, von der relativ kurzen Bearbeitungszeit erst gar nicht zu reden,

    wird damit in keinster Weise angezweifelt !

    Ich überlege noch, wie ich es besser zum Ausdruck bringen könnte, daß ich zwar mit vielen Leuten hier dasselbe Hobby teile -

    aber ganz sicher nicht die Meinungen und Sichtweisen zu anderen Dingen.

  • Vielleicht als Denkanstoss - ich konnte feststellen, dass eine Mündungsbremse die Treffer auf der Scheibe deutlich beeinflussen kann.

    Mir ist es passiert, dass ich mit Mündungsbremse bereits auf 50m eine deutliche Streuung hatte, oder dass die Treffer nicht mehr in der Mitte waren.

    Nach meiner Feststellung die Lage der Treffer ja, Präzisionsverlust oder Streuung, nein.

    Ich überlege noch, wie ich es besser zum Ausdruck bringen könnte, daß ich zwar mit vielen Leuten hier dasselbe Hobby teile -

    aber ganz sicher nicht die Meinungen und Sichtweisen zu anderen Dingen.

  • Vielleicht als Denkanstoss - ich konnte feststellen, dass eine Mündungsbremse die Treffer auf der Scheibe deutlich beeinflussen kann.

    Mir ist es passiert, dass ich mit Mündungsbremse bereits auf 50m eine deutliche Streuung hatte, oder dass die Treffer nicht mehr in der Mitte waren.

    ...dann ist es eine schlecht konstruierte, schlecht montierte oder schlecht gefertigte Bremse. Grundsätzlich sollte so ein Anbau sich nicht nachteilig auswirken auf die Gesamtpräzision auswirken.

    Bei mir genau umgekehrt. Mit Bremse wesentlich bessere Ergebnisse. Aber vielleicht ist das auch psychologisch bedingt.

    Das liegt eher daran, dass es einfach schwieriger wird präzise zu schießen, je stärker das Kaliber wird. Eigentlich ein alter Hut - und in der einschlägigen Literatur ja auch mehrfach beschrieben. Daher hatte ich hier ja auch schon mehrfach gesagt, dass die Waffe für den Zweck vermutlich das falsche Kaliber hat. .308 ist was wenn man als Jäger eine gewisse Energiemenge für Schalenwild benötigt, wenn man als Sportschütze 300m und weiter schießen will oder wenn das Kaliber oder eine Mindestenergie durch die Disziplin vorgeschrieben ist. Ansonsten schießt man einfach angenehmere Kaliber um die ganzen negativen Einflüsse durch den Rückstoß auf Körper und Psyche möglichst zu reduzieren und dadurch schlichtweg bessere Ergebnisse auf die Scheibe zu bringen. Eine Bremse ist am Ende nur ein Versuch dies nachträglich zu erreichen.

    Gruß

    Frank

    ---- BDMP ---- DSB ----- ProLegal ---- German Rifle Association ---- DJV ----

    "Ein Grüner ist erst dann zufrieden, wenn er einem anderen Menschen etwas verboten hat!"

  • Toller Thread, der mir richtig viel bringt. Jetzt brauche ich nur noch eine Zeitmaschine, denn das hätte ich hier alles vor einigen Wochen diskutieren sollen / können / müssen. :(

    Ja, das sehe ich genau so wie Ihr - alles was ich jetzt so überlege mit Mündungsbremse und anderer Munition (evtl. Wiederladen), sind Versuche, die Zahnpasta wieder in die Tube zurückzudrücken :rolleyes:

    Aber gut, die Waffe ist jetzt da und der Preis war nicht exorbitant hoch. Ganz sicher werde ich nicht den Aufwand mit einem Mündungsgewinde treiben. Der Tipp mit dem Kupferband von Peppone, hört sich sehr gut an. Falls ich eine Mündungsbremse kaufe, hätte ich schon gerne eine Roedale.

    Ich hatte die Waffe schon mal geschossen vor zwei Jahren und dieses Rückstoßproblem war mir so nicht in Erinnerung, deshalb denke ich, es könnte ja vielleicht auch ein wenig mit der Munition zusammenhängen. Was ich jetzt geschossen habe war günstige Surplus-Munition vom Verein. Ich könnte einen der Wiederlader aus dem Verein fragen, ob er mir mal 5 Patronen mit schwacher Ladung herstellt.

    Ich geh das jetzt ganz entspannt an, probier dies und jenes, beherzige die Ratschläge von Euch – und wenn die Ruger und ich nicht zusammenpassen, dann findet sich sicher jemand, der etwas robuster ist als ich und dem sie liegt.

    Gruß

    Fritz

  • ... Menschen treffe ...

    Immer noch das geilste Statement im Kontext zum Schiess-Sport!

    :hyster:

    Jens

    Ich teile hier mit Euch mein Wissen und vertrete meine Meinung.
    Mein Wissen kann Fehler enthalten, meine Meinung muss nicht der Euren entsprechen.
    Korrigiert meine Fehler mit Eurem Wissen. Gute Argumente können meine Meinung beeinflussen.
    Gel(i)ebtes Forum... so muss das sein!

  • Toller Thread, der mir richtig viel bringt. Jetzt brauche ich nur noch eine Zeitmaschine, denn das hätte ich hier alles vor einigen Wochen diskutieren sollen / können / müssen. :(

    Tatsächlich ist es heute zwar auch nicht zu umgehen, daß man Entscheidungen trifft, die manchmal im Nachhinein falsch sind

    aber

    gerade mit den heutigen Foren wäre es tatsächlich klug, seine Überlegungen vorher zur Diskussion zu stellen.

    Manchen Fehler der Vergangenheit führe ich einfach auf die schlichte Tatsache zurück, daß zu meiner Anfangszeit die meisten nützlichen Tips gar nicht oder jedenfalls nur mit dem Vielfachen des Aufwands von ein paar Clicks im Internet erreichbar waren.

    ::dry::

    Ich überlege noch, wie ich es besser zum Ausdruck bringen könnte, daß ich zwar mit vielen Leuten hier dasselbe Hobby teile -

    aber ganz sicher nicht die Meinungen und Sichtweisen zu anderen Dingen.

  • Sind "außerhäusige" Wettkämpfe etwa kein Vergnügen ?

    Keine Ahnung.

    Auf alle Fälle besteht dort die Gefahr, dass man auf neugierige, vorlaute Schützen treffen könnte auf die man keine Lust hat – und denen man dann sagen müsste, sie sollen einem aus der Sonne gehen.

    Siehst Du dich eigentlich als SPORTschütze oder als VERGNÜGUNGSschütze ?

    Bei dieser Frage sehe ich keinerlei Zusammenhang zum Thema "Mündungsbremse vs Schalldämpfer".

    Sei so nett ..... geh mir aus der Sonne.

  • Bei mir genau umgekehrt. Mit Bremse wesentlich bessere Ergebnisse. Aber vielleicht ist das auch psychologisch bedingt.

    Habe mir eine EBIARMS Mündungsbremse für meine .300 Win Mag gekauft und eine deutliche Streukreisverbesserung festgestellt. Um zu ergründen ob dies nun technischer oder psychologischer Natur ist bekam auch meine .223 eine MB, diese aber von PGW und auch dort zog sich der Streukreis deutlich zusammen.

    Hierzu ein interessanter Artikel:

    Ausgebremst - WILD UND HUND
    WILD UND HUND – seit 1894 das Jagdmagazin mit dem höchsten Anspruch an Information und Unterhaltung. JETZT regelmäßig mit Jagdfilmen auf Pareygo.de
    wildundhund.de
  • Super! Danke für Deine Erfahrungen und den Link.

    Sind Deine Mündungsbremsen zum Aufschrauben oder zum Klemmen? Ich wollte ganz gerne mal in Erfahrung bringen, ob diese Klemmvariante, die ich mangels Laufgewinde benötige, irgendwelche Nachteile bringt bzw. schlechter ist, als die aufgeschraubten MB.

  • Super! Danke für Deine Erfahrungen und den Link.

    Sind Deine Mündungsbremsen zum Aufschrauben oder zum Klemmen? Ich wollte ganz gerne mal in Erfahrung bringen, ob diese Klemmvariante, die ich mangels Laufgewinde benötige, irgendwelche Nachteile bringt bzw. schlechter ist, als die aufgeschraubten MB.

    Sind beide geklemmt und die der. 300 Win Mag zusätzlich (auf Anraten meines Büchsenmachers) geklebt. Die Klemmschrauben haben Loctite "Mittelfest" bekommen und es hat sich im Laufe der Zeit nichts gelockert/gelöst.

  • Die Verarbeitung von beiden ist super, die EBIARMS hat subjektiv aus dem Rückstoßgefühl der Win Mag etwas unter dem der .308 gemacht, die PGW aus der .223 ist gefühltes KK Niveau. In Verbindung mit dem Fortmeier Zweibein bleibe ich mit beiden Waffen sauber im Ziel. Wenn Optik für dich eine Rolle spielt, wirkt die PGW aufgrund ihrerer Form weniger "klobig" an der Waffe.

    Nichts desto so trotz ist das richtige Kaliber, der Anschlag, die Auflage und deine eigene Verfassung wichtiger als irgendeine Mündungsbremse. Wenn man das Mucken versucht durch Anbauteile zu kompensieren läuft prinzipiell etwas falsch.

  • Nichts desto so trotz ist das richtige Kaliber, der Anschlag, die Auflage und deine eigene Verfassung wichtiger als irgendeine Mündungsbremse. Wenn man das Mucken versucht durch Anbauteile zu kompensieren läuft prinzipiell etwas falsch.

    Ich arbeite an mehreren Baustellen gleichzeitig :) Sauberes Einziehen, gute Polsterung an der Schulter, richtige Stellung hinter dem Schaft, andere Munition – aber das Thema Mündungsbremse ist eben auch als Option auf dem Zettel.

    Mit anderer Munition habe ich gestern schon viel bessere Ergebnisse erzielt als beim ersten Schießen.

    Die erste Gruppe lag 9cm höher als mit der alten, echt harten Surplus-Munition.

    Bei der zweiten Gruppe hatte ich am Turm aus Versehen in die falsche Richtung gedreht X(

    Die Dritte ist eine ganz gute Gruppe, wie ich finde – aber noch etwas zu hoch und zu rechts :/

    Die Vierte hatte dann schon eine ganz gute Höhe :)

    Nächstes mal noch eine kleine Korrektur nach links und etwas ruhiger Abziehen, dann bin ich schon ganz zufrieden fürs erste ;)

    Screen Ammo.jpg

  • Alter Fritz

    Toller Thread, der mir richtig viel bringt. Jetzt brauche ich nur noch eine Zeitmaschine, denn das hätte ich hier alles vor einigen Wochen diskutieren sollen / können / müssen. :(

    [...]

    Ich hatte die Waffe schon mal geschossen vor zwei Jahren und dieses Rückstoßproblem war mir so nicht in Erinnerung, deshalb denke ich, es könnte ja vielleicht auch ein wenig mit der Munition zusammenhängen. Was ich jetzt geschossen habe war günstige Surplus-Munition vom Verein. Ich könnte einen der Wiederlader aus dem Verein fragen, ob er mir mal 5 Patronen mit schwacher Ladung herstellt.

    Wenn dieser Thread dazu führt, dass du jetzt schlauer wirst und das Wissen bei zukünftigen Entscheidungen, die sicher noch anstehen werden, mit einfließen lässt, dann hast du doch schon einen nicht zu unterschätzenden Nutzen gezogen. Wenn du dich dann - und so schaut es ja auch - mit Abhilfemaßnahmen für dein Problem aktiv beschäftigst, erweitert auch das dein Wissen und deinen Erfahrungsschatz. Auch DAS ist unser Sport, der sich komischerweise immer mal wieder von anderen Seiten zeigt!

    Was die Laborierung betrifft, so kannst du sicherlich auch hier in deinem Sinne optimieren. Wenn du keine 300m schießen willst, deine Waffe einen langen Lauf und passenden Drall hat, dann kann man mit schweren Geschossen, progressivem Pulver und ggf. weniger davon ein etwas angenehmeres Schussverhalten erzielen. Die Betonung liegt hier aber auf "kann". Denn es ist ebenso möglich, dass deine Waffe solche Ladungen "nicht mag" und die Streukreise einem Schrotschuss ähneln.

    Weiterhin solltest du dir das Gewicht deiner Waffe mal anschauen. Je schwerer die Waffe ist, desto weniger negativ wirkt sich der Rückstoß aus. Ich glaube, ich hatte sowas oben auch schon mal geschrieben.

    Gruß
    Frank

    ---- BDMP ---- DSB ----- ProLegal ---- German Rifle Association ---- DJV ----

    "Ein Grüner ist erst dann zufrieden, wenn er einem anderen Menschen etwas verboten hat!"

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!