Blei oder Zinn - Ideen gesucht !

  • Hallo Leute,

    ich weis, meine Frage ist vermutlich nicht lösbar, letztlich auch eine Kleinigkeit, aber den Versuch will ich doch wagen :

    Ein Flaschner, der weis, daß ich Bleigießer, VL Schütze und Wiederlader bin, hat mir kürzlich das Teil in die Hand gedrückt "hab ich beim Aufräumen in der Werkstatt gefunden - keine Ahnung, was es ist".

    TOLL

    Ich habe weder Härteprüfer noch sonstige Mittel zur Bestimmung, ob es Zinn oder Blei ist.

    Natürlich könnte ich es einfach in einem großen Pot mit untermischen und fertig - falls es aber Zinn wäre, wäre das schade.

    Ist das Teil von der Form her jemanden bekannt ? Ungefähr 13X3,3X3 cm und 1,2 Kilo schwer. Wurde/wird möglicherweise Lötzinn für den Gewerbebereich früher so gehandelt - weil ich wüßte nicht, warum in einer Flaschnerei ein Bleibarren herumliegen sollte...

    :think:

    Wer eine Idee oder einen Tip hat - es würde mich freuen - falls nicht, fliegt es eben das nächste Mal in den großen Topf mit Schmelze ..........

    PICT0195.JPGPICT0196.JPG

    Ich überlege noch, wie ich es besser zum Ausdruck bringen könnte, daß ich zwar mit vielen Leuten hier dasselbe Hobby teile -

    aber ganz sicher nicht die Meinungen und Sichtweisen zu anderen Dingen.

  • Mit den ungefähren Massen und dem Gewicht kommt eine Dichte von 9.3 g/cm3 bei rum.

    Das liegt ziemlich genau in der Mitte von Zinn ( 7.3 ) und Blei ( 11.3 )

    Also ist es weder das eine, noch das andere in reinerer Form...

    Jens

    Ich teile hier mit Euch mein Wissen und vertrete meine Meinung.
    Mein Wissen kann Fehler enthalten, meine Meinung muss nicht der Euren entsprechen.
    Korrigiert meine Fehler mit Eurem Wissen. Gute Argumente können meine Meinung beeinflussen.
    Gel(i)ebtes Forum... so muss das sein!

  • ... wenn es golden glänzt …

    Wäre es bei Gold gut doppelt so schwer... oder ziemlich hohl... :think:

    Jens

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  • Barren in Wasser tauchen und die abfließende Flüssigkeit messen - dann hat man das genaue Volumen.

    Mit dem kann man dann die Dichte feststellen und weiß ziemlich genau, mit was man es zu tun hat.

    Schade, der Kater kann's ja jetzt nicht lesen, bin ja bei ihm auf Ignore ... ;)

  • Wie war das mit der Geschichte von Archimedes in der Badewanne. Heureka! Er ist auf die Idee mit dem spezifischen Gewicht gekommen.

    Also wie Peppone geschrieben hat, das spezifische Gewicht bestimmen. Erst mal die Verdrängung von Wasser messen und damit das exakte Volumen, dann das Gewicht ganz genau messen, und damit hat man dann schon mal das spezifische Gewicht. Damit kann man schon mal feststellen, ob es vielleicht eine Reinsubsztanz ist.

    Ich vermute aber nach den ersten Angaben, dass es eine Legierung ist, und dann wird es schwierig. Ohne chemisches Labor kommt man da nicht viel weiter.

    ---------------
    In meinen Beiträgen verwende ich bewusst Satire, Ironie, Sarkasmus und Übertreibungen, um zu verdeutlichen. Auch ohne Kennzeichnung dieser Stilelemente sollte sich der Leser dessen bewusst sein.

    Meine Finger sind einfach nicht für eine Wischtelefontastatur geeignet :(

  • Ich würde jetzt aber davon ausgehen, dass eine pyknometrische ( so heisst das ) Bestimmung der Dichte dennoch in dem von mir grob berechneten Berich liegen wird.

    Es wird kaum ein Wert nahe Blei oder Zinn dabei herauskommen...

    Jens

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  • Mit den ungefähren Massen und dem Gewicht kommt eine Dichte von 9.3 g/cm3 bei rum.

    Das liegt ziemlich genau in der Mitte von Zinn ( 7.3 ) und Blei ( 11.3 )

    Also ist es weder das eine, noch das andere in reinerer Form...

    Jens

    Danke für die Überlegungen.

    Leider sind die Maße nur ziemlich ungefähr bestimmbar, wegen konischer Form usw. da wäre dann die Idee von Schwarzer Mann mit der Wasserverdrängung eher hilfreich.

    Aber, mir ist da beim Rumstöbern doch noch was eingefallen : Zinn hat einen deutlich niedrigeren Schmelzpunkt als Blei. Der Unterschied beträgt rund 100 Grad.

    Meine Temperatursteuerung für den Schmelzofen ist recht genau.

    Wenn ich eine Zinnschmelze herstelle und diesen Barren reinlege, sollte er sich nicht verflüssigen, wenn er aus Blei besteht.

    Ich denke, das wäre eine einigermaßen praktische Lösung, bin mir allerdings nicht so ganz im Klaren, wie sich das bei einer Zinn-/Bleilegierung darstellt

    :/

    Ich überlege noch, wie ich es besser zum Ausdruck bringen könnte, daß ich zwar mit vielen Leuten hier dasselbe Hobby teile -

    aber ganz sicher nicht die Meinungen und Sichtweisen zu anderen Dingen.

  • Schmelz ein Stück ein und du siehst es gleich. Fange mit 230 Grad an. Schmilzt es da vollständig dann ist es Zinn. Musst du hoch auf mind. 330 Grad dann ist es Blei. Schmilzt es bei 270 - 290 Grad schon vollständig dann ist es Blei mit Zinnanteil. Reines Zinn oder reines Blei lässt sich auch durch abklopfen mit einem Metallstab hören. Zinn klingt durch seine Härte sehr hell. Blei dunkel. Wenn du Blei vermutest dann knipse mit der Blechschere eine Ecke ab. Reines Blei schimmert silberfarben und schert ab. Den Bildern nach, insbeondere dem rechten Bild von oben fotografiert sieht es nach einer Blei - Zinnmischung aus. Aussen dunkel, innen hell. Kann aber durch das Licht auch täuschen. Probieren.

    Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte.

  • Bilder noch mal angesehen. Blei-Zinn Mischung. Dachdecker für Wasserablauf. Sieht nach einer Mischung für den Löthammer aus. Dachrinnen und dergleichen. Abguss ist eindeutig. Aber eine recht "unvorteilhafte" Mischung für den VL . Schlacke kannst du mit Marvelux austreiben. Kannst du aber nehmen zum mischen. Oder für ne ältere Flinte. Mischung sieht auf den Bildern etwas hart aus. Kann aber täuschen. Legiere es mal mit Graphit Pulver. Aber vom Flaschner bekommen ? Da ist mit Sicherheit ein Zinn Anteil dabei.

    Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte.

    Einmal editiert, zuletzt von Papa Aldo (21. August 2021 um 13:32)

  • Schmelz ein Stück ein und du siehst es gleich. Fange mit 230 Grad an. Schmilzt es da vollständig dann ist es Zinn. Musst du hoch auf mind. 330 Grad dann ist es Blei. Schmilzt es bei 270 - 290 Grad schon vollständig dann ist es Blei mit Zinnanteil. Reines Zinn oder reines Blei lässt sich auch durch abklopfen mit einem Metallstab hören. Zinn klingt durch seine Härte sehr hell. Blei dunkel. Wenn du Blei vermutest dann knipse mit der Blechschere eine Ecke ab. Reines Blei schimmert silberfarben und schert ab. Den Bildern nach, insbeondere dem rechten Bild von oben fotografiert sieht es nach einer Blei - Zinnmischung aus. Aussen dunkel, innen hell. Kann aber durch das Licht auch täuschen. Probieren.

    Ne ne ne, der Schmelzpunkt einer Legierung verhält sich etwas anders ... Eine Blei Zinn Legierung kann bei hohem Zinnanteil sogar unterhalb des Schmelzpunktes von Zinn liegen ... also niedriger als der Schmelzpunkt beider enthaltenen Elementmetalle, interpolieren klappt da nicht wirklich.

    Auch Antimon das pur einen deutlich höheren Schmelzpunkt als Blei hat senkt in Legierung mit Blei den Schmelzpunkt einer Blei-Antimon-Legierung unterhalb des Schmelzpunktes von Blei.

  • Ne ne ne, der Schmelzpunkt einer Legierung verhält sich etwas anders ... Eine Blei Zinn Legierung kann bei hohem Zinnanteil sogar unterhalb des Schmelzpunktes von Zinn liegen ... also niedriger als der Schmelzpunkt beider enthaltenen Elementmetalle, interpolieren klappt da nicht wirklich.

    Genau so ist das !

    Wie ich zwischenzeitlich gelernt habe, war früher z.B. eine gebräuchliche Lotmischung aus 67 % Zinn und 33 % Blei und so was nannte sich dann

    "Eutektische Legierung"

    und

    hatte einen Schmelzpunkt von 183 Grad, also noch deutlich unterhalb von Zinn.

    Immerhin, selbst durch scheinbar sinnlose Fragestellungen kann man noch etwas dazulernen

    :trio:

    Ich überlege noch, wie ich es besser zum Ausdruck bringen könnte, daß ich zwar mit vielen Leuten hier dasselbe Hobby teile -

    aber ganz sicher nicht die Meinungen und Sichtweisen zu anderen Dingen.

  • ...

    "Eutektische Legierung"

    ...

    :trio:

    Die Eutektische Legierung als das Mischungsverhältnis der Elemente in einer Metallegierung wo nicht nur der Schmelzpunkt am niedrigsten ist, sondern wo auch die gesammte Legierung gleichzeitig festen Zustand annimmt. Beim Löten sehr angenehm, da man da nicht lange ruhig halten muss. Bei anderen Mischungsverhältnissen muss das flüssige Metall bis zum vollständigen fest werden möglichst erschütterungsarm rugig gehalten werden damit es stabil wird. Sonst hat man eine geschädigte Metallstruktur die schnell Risse bekommt.

    Bei Legierungen ist es dann auch noch ein rießen Unterschied ob die verschiedenen Metallelemente im festen Zustand eine gegenseitige Löslichkeit besitzen oder gegenseitig unlöslich sind. Sprich ob sich Atome des einen Elementes beim Erkalten in das Kistallgitter des anderen einbauen oder gar gänzlich neue Kristallstrukturen ausbilden oder eben nicht und sich quasi wieder trennen und nur Kristalle mit dem eigenen Element bilden die dann halt neben einander liegen. Im letzteren Fall würde die Eutektische Legierung da die feinste Struktur bilden.

    Zinn - Blei hat eine begrenzte gegenseitige Löslichkeit im Feststoff. Die Eutektische Legierung von Zinn - Blei wurde beim Lötzinn allerdings recht schnell durch eine mit Sn60Pb38Cu2 verdrängt da die mit Kupferanteil sich beim Löten deutlich besser mit Kupferdraht etc. verbunden hat. Dem Lötzinn trauere ich auch heute noch nach das heutige Blei freie Lötzinn ist deutlich anfälliger für die Ausbildung von kalten Lötstellen in Elektronikgeräten.

    Übrigens bei den obigen Barren würde ich allein aufgrund der Farbe und der Oberfläche auf einen recht hohen Bleigehalt tippen, eine Legierung wie sie für Lötzinn verwendet würde normaler weise nicht mit so einer Oberfläche anlaufen etc.

  • Also m.W. hinterlässt Blei - wenn man es über weißes Papier zieht - einen dunklen Abstrich, Zinn nicht. Früher hatten "Bleistifte" aus diesem Grund auch einen Bleikern.

    Das wird schon richtig sein, nur funktioniert das, so weit mir bekannt, mit Lötzinn nicht.

    Ich überlege noch, wie ich es besser zum Ausdruck bringen könnte, daß ich zwar mit vielen Leuten hier dasselbe Hobby teile -

    aber ganz sicher nicht die Meinungen und Sichtweisen zu anderen Dingen.

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