- Offizieller Beitrag
George Vogler kam am 1789 in Friedland, Forsyth - North Carolina zur Welt.
Er erlernte ebenso wie sein 6 Jahre älterer Bruder Johannes das Handwerk Büchsenmachers.
Eine seiner erhaltenen Büchsen kann man im Old Salem Museum in North Carolina begutachten.
Sie entstand zwischen 1820 und 1830 in Salisbury/North Carolina.
Der Lauf des Gewehrs ist von George Vogler signiert,
das nach britischen Vorbildern geschmiedete Schloss von seinem Bruder John, der nebenbei auch noch Uhrmacher und Silberschmied war.
Das Gewehr ist insgesamt 1,54m lang, der Schaft aus Ahorn, der Lauf ist etwas länger als 114cm.
Kaliber .37".
Auch wenn die Büchse recht gut erhalten zu sein scheint, so hat sie offenbar doch ein recht bewegtes
Leben hinter sich.
So ist der Hammer des Schlosses zwar alt, aber nicht original. Und auch der Deckel der
Patchbox sowie die Schloss-Gegenplatte sind nachträglich angebrachte Ersatzteile, sichtlich
von einer anderen Hand gefertigt. Selbiges gilt für 6 der 8 silbernen Rahmen der Laufkeile.
Dem Reiz der Büchse tut das keinen Abbruch, im Gegenteil, um so spannender wäre es,
sie ihre Geschichte erzählen zu lassen. Was sie leider bestenfalls in unserer Fantasie tun
wird.
Das Gewehr belegt allemal, dass nicht nur die Büchsenmacher Pennsylvanias sehr gekonnt noble
Longrifles fertigten. Es enthält alle Elemente der damaligen gehobenen Büchsenmacher Kunst,
inklusive einer - unter der Backe montierten - Halterung für eine Nadel zur Zündloch-Reinigung.
Auch wenn nicht ausdrücklich dokumentiert darf man davon ausgehen, dass
die Silber - Stirling Silber - Beschläge von Bruder Johannes stammen, nachdem
der schon das Schloss der Büchse beigetragen hat.
Der wirklich großartig in die Halterung der Patchbox integrierte silberne Adler ist ein echter Blickfang. Wirklich
Schade, dass es den originalen Deckel der Patchbox nicht mehr gibt. Das Ersatzteil ist zwar OK, wird der originalen
Arbeit aber in keiner Weise gerecht.
Die gepiercte Schutzplatte an der Unterseite des Kolbens war 'mal mit drei Silbernägeln befestigt, der hinterste fehlt heute.
Vor diesem fehlenden Nagel sieht man die Stange des Öffnungs- Mechanismus der Patchbox. Eine damals durchaus übliche
Anordnung.
Im Gegensatz zum Blunderbus wäre diese Art von Gewehr allemal mein Beuteschema.
Bloß - meine Geldbörse hat 'was dagegen...
besten Gruß
Werner