Plains Rifles

  • Greenhorn - ich denke nicht, dass es sich in sammler s Aussage generell um glatte oder gezogene Waffen handelt, sondern eher um die Tatsache, dass man eine Perkussionswffe nun mal so und so laden kann.
    Will sagen, wer zuerst das ZH setzt läuft Gefahr, dass sich zwischen ZH auf dem Piston (oder dessen Zündkanal) und der Ladung Luft einschließt.
    Hier kann es leicht zu Fehlzündungen kommen.

    Wenn ich mich richtig erinnere, gab es dazu mal einen DWJ Bericht (was nicht heissen soll, dass die immer Recht haben) aus den 1970er denkt ich...

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    Ike Godsey

    --- Just a grumpy old man with a gun ---

    • Offizieller Beitrag

    Hier kann es leicht zu Fehlzündungen kommen.

    Auch eine Variante, Ike, - ich denke aber, dass Sammler sich darauf bezieht, dass im Lauf durch den am Piston aufliegenden Hahn beim Setzen des Geschosses so viel Luftdruck entsteht, dass das Geschoß wieder nicht gesetzt bleibt sondern wieder "abhebt". Somit ein Luftpolster zwischen Ladung und Geschoss entsteht. Was ich mir für gepflasterte Rifles nicht vorstellen kann. Bei Musketen aber, wo die Kugel quasi in den Lauf rollt und nur etwas verdämmt ist.

    Aber auch bei gezogenen Musketen mit Minie Geschoßen - ist mir erst jetzt gekommen.

    besten Gruß

    Werner

    Wären Feuerwaffen verantwortlich für Gewalt und Leid, hätten die Menschen vor dem 13. Jahrhundert friedlich und glücklich gelebt.

    Das alte Testament als vielleicht bedeutendstes religiöses Werk der Geschichte erzählt schon auf der zweiten von rund eintausend Seiten die Legende vom ersten Mord der Menschheit. Keine Tat einer Waffe, sondern eine des menschlichen Charakters.

    Frieden braucht keine Waffenverbote, Frieden benötigt die Beherrschung des - jeweils eigenen - Charakters.

  • Sag 'mal, sammler , von welchen Waffen sprichst Du hier eigentlich?...

    Ich rede von deutschen, britischen und amerikanischen Perkussionsbüchsen (meist Scheibenbüchsen, aber auch Jagdbüchsen) der "Blütezeit", also der Zeit zwischen 1855 und 1870. Ich kenne etliche davon (neben den deutschen vor allem vor allem britische Jagd- und Scheibenbüchsen), habe einige originale deutsche Büchsen auch selbst. Entladungsbohrungen am Pistonsockel habe ich bei keiner dieser Waffen bisher gesehen. Geschlitzte Pistons schon, aber eher selten.
    Das Problem, dass sich ein mit Pflaster gesetztes Geschoss nach dem Setzen wieder nach vorn bewegt kenne ich aber aus eigenem Erleben, das lässt sich problemlos reproduzieren. Vielleicht sollte man berücksichtigen, das man zu dieser Zeit auch Langgeschosse mit Pflaster (toff oder Papier) lud, also auch keine eingeschlossene Luft durch die Züge entweichen konnte, denn die waren durch das Pflaster "gefüllt".

    Gezogene Militärwaffen wurden mit Papierpatronen geladen (nicht nur in Großbritannien) Loading and Firing the Parker Hale P53 Enfield Rifle Musket - YouTube, da trat dieses Problem nicht auf, denn hier war Spielraum zwischen Lauf und Geschoss. Erst beim Schuss weitete sich das Geschoss auf, so dass es keinen Spielraum mehr gab.

    • Offizieller Beitrag

    Danke, sammler ! Zwar hatte ich eine andere Antwort erhofft, aber Tatsachen bleiben eben Tatsachen.

    Für mich nur interessant, weil eine meiner "Tennessee's" eben auch eine Perkussions-Büchse ist, immerhin mit

    42" langem Green Mountain Lauf und ohne jede Bohrung im Trommel-/Pistonbereich. Weder die von Dir noch die von mir beschriebene Variante. Die gepflasterte .440er Kugel bleibt im .45"er Lauf dennoch brav in Position sitzen, und zerrissen hat es das Ding auch noch nicht... 8)

    Deswegen hatte ich an Musketen - glatt oder gezogen gedacht, - nicht beim ersten Schuss, aber auf den war man in der Regel ja nicht beschränkt.

    Viel fällt mir dazu im Moment nicht mehr ein, aber 'mal sehen.

    Besten Gruß

    Werner

    Wären Feuerwaffen verantwortlich für Gewalt und Leid, hätten die Menschen vor dem 13. Jahrhundert friedlich und glücklich gelebt.

    Das alte Testament als vielleicht bedeutendstes religiöses Werk der Geschichte erzählt schon auf der zweiten von rund eintausend Seiten die Legende vom ersten Mord der Menschheit. Keine Tat einer Waffe, sondern eine des menschlichen Charakters.

    Frieden braucht keine Waffenverbote, Frieden benötigt die Beherrschung des - jeweils eigenen - Charakters.

  • Ich habe auf die Schnelle mal einige Bücher zu amerikanischen Waffen durchgeblättert und mir die abgebildeten Waffen genauer angesehen:
    - Baird: Hawken Rifles
    - Roberts: The Muzzle Loading Cap Lock Rifle

    - Hamilton/Rowe: The American Percussion Schuetzen Rifle
    Nirgendwo eine Entlastungsbohrung im Pistonsockel.

    • Offizieller Beitrag

    Nirgendwo eine Entlastungsbohrung im Pistonsockel.

    Auch ich kenne das Thema mehr von den Gegenwarts-Schützen als aus historischer Literatur. Auch die im Thread gezeigten Büchsen haben mit Ausnahme der Kuchenreuter/Eggs Rifle keine derartigen Bohrungen. Bei in Auktionen angebotenen Büchsen finde ich mitunter welche, insbesondere die "Platin Variante". Ob die nun "Deinem" oder "meinem" Zweck - oder beiden - dienen kann ich nicht sagen. Ich weiß allerdings, dass Perkussions-Schützen deren Gewehre die Entlastungs-Bohrung besitzen, auf den Ständen drüben recht unbeliebt sind. Besonders bei den rechten Nachbarn am Stand.

    Wobei ich mich frage, ob wir nicht ohnehin vom selben Problem sprechen, nur von einer anderen möglichen Auswirkung. Immerhin führt "Dein" dokumentiertes Phänomen zu einer - nennen wir's "Hohlladung" - , der entstehende Druck könnte dann die Perkussionstrommel "abfeuern". Nicht die "Hawken'schen" Nock-Schwanzschrauben etc., aber eben die stinknormalen Perkussions-Zündtrommeln, die nicht nur bei Steinschloss-Konvertierungen verwendet wurden, sondern in der frühen Perkussionszeit generell sehr beliebt waren, da kaum ungewohnte Teile erforderlich waren.

    besten Gruß

    Werner

    Wären Feuerwaffen verantwortlich für Gewalt und Leid, hätten die Menschen vor dem 13. Jahrhundert friedlich und glücklich gelebt.

    Das alte Testament als vielleicht bedeutendstes religiöses Werk der Geschichte erzählt schon auf der zweiten von rund eintausend Seiten die Legende vom ersten Mord der Menschheit. Keine Tat einer Waffe, sondern eine des menschlichen Charakters.

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