- Offizieller Beitrag
Eine normale Mississippi Rifle,
dachte ich selbst auch, beim ersten Blick!
Das erste "Oops!" kam aber schnell. DEN Hersteller kennen
wir alle dem Namen nach, der ist ja auch Vorbild eines Produkts
unseres heißgeliebten Italo-Herstellers.
Nun, Tryon's Vertrag mit der US-Regierung war klein und unbedeutend, nur
5.000 Exemplare wurden ausgeliefert. Also handelt es sich - auf den zweiten
Blick - doch um eine nette Rarität.
Alles normal, möchte man meinen, zumindest fällt zunächst nichts weiter
Besonderes auf. Keinerlei Verdacht darauf, dass es sich um ein Einzelstück
handelt.
Denn: Das war vielleicht einmal eine Mississippi Rifle, der Offizier der sie führte wollte das
aber nicht. Der wollte eine kurze Muskete, folglich ließ er den Lauf kurzerhand auf Kaliber
.69" aufbohren, und beließ ihn glatt.
Was in den Stempelungen nirgendwo festgehalten ist, folglich auch erst auffällt, wenn man
einen Blick in die Mündung wirft. Dem Besitzer war es offenbar unangenehm, von "Sonderlieferungen"
abhängig zu sein, er bevorzugte es, die Standard Musketen-Munition benutzen zu können. Die war in
Massen verfügbar.
Der angesprochene Offizier ist übrigens namentlich bekannt, ein Captain William A. Thornton,
offenbar ein Praktiker der wusste, dass er in Gefechten als Scharfschütze unbedeutend war. Es war ihm offenbar
wichtiger, die Feuergeschwindigkeit seiner Männer im Salventakt mitzuhalten. Eingesetzt hat er dieses Gewehr
im Krieg zwischen Amerika und Mexiko.
Vermutlich nicht DAS "Willhaben Gewehr", aber recht interessant in Bezug auf das
"Was es doch alles gab, damals!". Schusstauglich wäre die sogar noch, aber wer
will schon eine Mississippi Rifle als Muskete schießen? (Wenn man nicht gerade
Engländer ist )
besten Gruß
Werner