Originale Lade und Reinigungsanweisungen im Umgang mit Vorderlader Infanterie und Jagdwaffen bis 1850.

  • Beim Gießen von Tariergewichten hab' ich immer Marvelux zugegeben.

    Mache ich nur noch bei "unreinem" Blei. Ich arbeite ja auch damit. Beim testen habe ich gemerkt das je sauberer die Bleisorte ist desto weniger Bleigrätze/Rückstände hast du. Mittlerweile beziehe ich ein Reinblei da geht es ganz ohne Marvelux. Alles andere muß ich das erste mal fluxxen.

    Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte.

  • auf Seite 19 geht es um das Kugelgießen. Dort wird die Zugabe von etwas Talg oder Pech in das Blei empfohlen um die Oxidation zu vermindern.

    Bei Pech sollte es sich wohl um Faßpech bzw Kolophonium aus Baumharzen, was ja auch als Flußmittel beim Weichlöten verwendet wird handeln und nicht um einfaches Kiefernharz frisch vom Baum oder irre ich mich da?

    Beste Grüße!
    PS

    Um welches Pech genau es sich zu der Zeit gehandelt hat müsste man noch herausfinden können. Oxidation war zu der Zeit tatsächlich ein Thema. Überwiegend bei den Lagerbeständen. Das Blei war stellenweise wahrscheinlich nicht immer die beste Qualität. Zudem wurden viele Fundgeschosse wieder den Rohstoffen zum gießen zugeführt. Also mal im Blick behalten die Geschichte. Untersuchungen in der Art passen hier gut mit dazu.

    Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte.

  • Birkenpech

    Habe mir die Herstellvideos dafür angesehen. Könnte hinkommen. Gerade die Eintopfmethode, also wo die Birkenrindenasche im Kondensat verbleibt, dürfte selbst im Feld oder mitten in der Pampa problemlos möglich gewesen sein. Einfach Birkenrinde in eine Metalldose geben, Deckel drauf und in das Lagerfeuer stellen. Am nächsten Tag aus der abgekühlten Asche holen und gut ist es. Dadurch das auch Asche enthalten ist dürfte der Sinn der Oxidationsschutzschicht sehr gut funktionieren.

    Beste Grüße!

    PS

    "No free man shall ever be debarred the use of arms. The strongest reason for the people to retain the right to keep and bear arms is, as a last resort, to protect themselves against tyranny in government. " (Jefferson)

  • 2880px-Eisenhammerschlag_Fe3_O4.jpg

    Hammerschlag als Zunder bezeichnet man die Oxidschicht auf Eisen und Eisenlegierungen, die sich bei Walz-, Schmiede- und Härteprozessen bei höheren Temperaturen durch Reaktion mit Sauerstoff bildet. Man unterscheidet Hammerschlag-, Walz-, Glühzunder und Schmiedesinter. Zunderverluste betragen bei der Stahlherstellung bis zu 4%. Zunderschichten blättern leicht ab und schützen daher nicht vor weiterer Oxidation.

    Zitat:

    Zunder

    "Die Zunderschicht entsteht bei der Vergütung der Schmiedestücke im Gesenkschmieden Verfahren.

    Als Zunder bezeichnet man die Oxidschicht auf Eisen und Eisenlegierungen, die sich bei Walz-, Schmiede- und Härteprozessen bei höheren Temperaturen durch Reaktion mit Sauerstoff bildet.

    Bei verschiedenen Warmumformverfahren bildet sich durch Vorhandensein von Sauerstoff oder anderer Medien oberhalb rund 600°C und unter bestimmten Druckverhältnissen auf der Oberfläche des Stahls eine Zunderschicht aus. Der Zunder ist dabei ein Reaktions­produkt eines ablaufenden Diffusionsprozes­ses von Eisen­ und Sauerstoff, die sich aufgrund von Konzentrationsunterschieden und Fehlstellen/Leerstellen im Zunder, be­stehend aus einzelnen Schichten, bewegen.

    Je nachdem, wie viel Ausgangsmaterial und welche Legierung umgeformt werden, entstehen bei Warmmassivumformprozessen bis zu drei Gewichtsprozent Zunder vom Ausgangsgewicht.

    Der Aufbau der Zunderschicht ist immer ähnlich. Gekennzeichnet ist der Zunder durch die drei folgenden geschichteten Phasen. Die äußerste Schicht, das Hämatit, repräsentiert das höchst­wertigste Eisenoxid (Oxidschicht) des Zunders. Die mittlere Phase wird durch das Magnetit geprägt und, als die dem Metall am nächstliegende Schicht, tritt das Wüstit auf. Diese innerste Phase ist gleichzeitig die instabilste und verfügt über die geringste Eisenwertigkeit.

    Sie wird beim Entzundern mechanisch vom Schmiedestück wieder entfernt."

    Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte.

  • Guten Abend zusammen.

    Hier wage ich einmal die ersten Zusammenfassungen der einzeln damals benötigten Werkstoffe zum reinigen von Waffen. Einiges davon lässt sich natürlich auch zur Bearbeitung von rohen unfertigen Waffenteilen verwenden. Da die nötige Erfahrung noch fehlt, ist es wieder ein heran arbeiten an die Geschichte selbst. Ich lasse wie immer einige Geschichten nicht auf der reinen Theorie beruhen, sondern versuche auch einzelne Schritte und Arbeitsweisen nachzuvollziehen. Um hier keinen großen Schaden zu machen, aber trotzdem der Sache auf den Grund zu gehen bin ich am überlegen mir entweder einen VL LW Bausatz oder ein altes nicht zu teures VL Gewehr als "Versuchsobjekt" zu kaufen. Hier ein Objekt das im Fokus liegt. Alter von 1831. Zustand 2-3. Mit Bajonett.

    Quelle: Waffen Frank Mainz

    206611_3.jpg

    Alle meinen anderen VL LW sind Neuwaffen von Pedersoli. Daran lässt sich das damalige Reinigungsprozetere eher schlechter dokumentieren.

    Michl

    Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte.

  • Dienstag gehe ich mir das "Testobjekt" anschauen. Hätte die Auswahl. Das eine wäre ein Kadettengewehr mit Bajonett und das andere ist das selbe aber in schlechterem Zustand. Ich bin auf den Lauf gespannt. Ist vom Chassepot mal abgesehen mein erstes Original VL Gewehr. Sogar mit Original Bajonett. Da er BüMa ist darf er gleich noch das Piston lösen.

    Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte.

  • Das von dir gezeigte Gewehr ist eine Umänderung, von Steinschloss auf Perkussion, einer Französischen Muskete, nach meinen Unterlagen, hat das Französische Militär erst 1839 -1841 mit der Umrüstung begonnen, diese Waffen bekamen dann in den 1850 Jahren ganz flache Minie Züge, und bekamen auf dem Schwanzblatt eine Feste Kimme.

    Die Zwei Änderungen sind immer auf dem Lauf mit Jahreszahl eingeschlagen.

  • Hallo syola,

    ja ich habe mir dazu auch schon ein paar Infos durchgelesen. Danke dafür. Ich schaue es mir mal an, ob es brauchbar wäre. Es sollte sich natürlich noch schießen lassen. Bin mal gespannt.

    Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte.

  • Ich wollte dir nur sagen das das Jahr der Umänderung nicht stimmen kann, meistens sind die gut in Schuss, da man für die Umänderungen nur Waffen nahm die noch gut in Schuss waren, ich hatte mehrere, eine in einem 1-2. Zustand und bereits mit Minie Zügen habe ich an ein Militärwaffen Museum in Sofia verkauft, eine mit glatt Lauf besitze heute noch, es macht Spaß die zuschiessen, leider gibt es keine Disziplin dafür, in der Zeit als ich noch Delegierte von Luxembourg beim MLAIC war, hatte ich mich dafür eingesetzt, aber es wurden leider neue Disziplinen abgelehnt, da der Zeitrahmen mit 4 Schiesstagen sprengen würde.

  • Ich wollte dir nur sagen das das Jahr der Umänderung nicht stimmen kann, meistens sind die gut in Schuss, da man für die Umänderungen nur Waffen nahm die noch gut in Schuss waren, ich hatte mehrere, eine in einem 1-2. Zustand und bereits mit Minie Zügen habe ich an ein Militärwaffen Museum in Sofia verkauft, eine mit glatt Lauf besitze heute noch, es macht Spaß die zuschiessen, leider gibt es keine Disziplin dafür, in der Zeit als ich noch Delegierte von Luxembourg beim MLAIC war, hatte ich mich dafür eingesetzt, aber es wurden leider neue Disziplinen abgelehnt, da der Zeitrahmen mit 4 Schiesstagen sprengen würde.

    Ich werde mal darauf achten. In Frankreich sind die ja noch öfter zu bekommen als bei uns.

    Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte.

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