Perkussions- und Steinschloßpistole verschenken

  • Hallo,

    Ein Bekannter möchte mir seine Waffen vermachen, „damit sie weiter in Ehren gahalten“ werden. Es handelt sich um:

    1 Perkussionrevolver 1850 Nachbau von1975

    1 Perkussionpistole einläufig Nachbau

    1 Steinschloßpistole einläufig

    Darf ich mir die an die Wand hängen bis ich sie weitergebe?

    Was muss ich beachten?

    haltet euer Pulver trocken

    Hans

  • Aber an die Wand hängen geht nur, wenn im Haushalt NUR Ü18-Menschen Zugang haben!

    Jens

    Ich teile hier mit Euch mein Wissen und vertrete meine Meinung.
    Mein Wissen kann Fehler enthalten, meine Meinung muss nicht der Euren entsprechen.
    Korrigiert meine Fehler mit Eurem Wissen. Gute Argumente können meine Meinung beeinflussen.
    Gel(i)ebtes Forum... so muss das sein!

  • Die "Drehpistole" ist WBK pflichtig !

    Der Rest für Jedermann über 18 frei

    WBK-gelb und somit nicht voreintragspflichtig.

    Wenn Du Sportschütze bist und in den letzten 6 Monaten max. eine unter die 2/6-Regel fallende Waffe erworben hast, sollte die Übernahme kein Problem sein.

  • Hallo,

    Danke für die schnelle Antwort.

    Für die Pistolen wäre das nun klar.

    Bei dem Revolver sind die "Pistons" bis auf eines entfernt. Also ist er "einsschüssig" wie eine Pistole.

    Da bräuchte ich noch euer Wissen. Darf ich ihn so an die Wand hängen?

    Hans

  • Bei dem Revolver sind die "Pistons" bis auf eines entfernt. Also ist er "einsschüssig" wie eine Pistole.

    Wenn es nur die ausgebauten Pistons sind, ist er immer noch WBK pflichtig.

    Es sei denn, die 5 anderen Bohrungen sind anderweitig unbrauchbar gemacht worden.

    Früher gab es mal so ne Dinger mit nur einer schußfähigen Kammer.

    Das waren dann die kastrierten.

  • Wenn es nur die ausgebauten Pistons sind, ist er immer noch WBK pflichtig.

    Es sei denn, die 5 anderen Bohrungen sind anderweitig unbrauchbar gemacht worden.

    Früher gab es mal so ne Dinger mit nur einer schußfähigen Kammer.

    Das waren dann die kastrierten.

    Stimmt so nicht mein Bester :)

    Da es keine historischen Vorbilder für "kastrierte Revolver" gab, sind auch die Exemplare mit nur einer Kammer WBK-pflichtig

    ::RTFM::

    Ich überlege noch, wie ich es besser zum Ausdruck bringen könnte, daß ich zwar mit vielen Leuten hier dasselbe Hobby teile -

    aber ganz sicher nicht die Meinungen und Sichtweisen zu anderen Dingen.

  • Stimmt so nicht mein Bester :)

    Da es keine historischen Vorbilder für "kastrierte Revolver" gab, sind auch die Exemplare mit nur einer Kammer WBK-pflichtig

    ::RTFM::

    Du meinst bestimmt diese Tingel Pistolen. Jupp, dafür braucht es eine WBK. Nicht Historisch.

    Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen Krieg, bis ich herausfand, dass es welche gibt, die dafür sind, besonders die, die nicht hingehen müssen. (Erich Maria Remarque)

    Das Volk hat das Vertrauen der Regierung verscherzt. Wäre es da nicht doch einfacher, die Regierung löste das Volk auf und wählte ein anderes? (Berthold Brecht)

  • Es gab auch die "einschüssigen" cap and ball revolver, speziell für Deutschland. Da war in der,Trommel nur eine Bohrung.

    Kein historisches Vorbildl, also nicht frei, UND auch keine Sportdisziplin: Also nicht auf Gelb, aber auch nicht auf Grün, da kein Bedürfnis belegbar. Höchstenfalls für Sammler.

    Der einschüssige Revolver stellt waffenrechtlich ein ernst zu nehmendes Problem dar.

    Man kann da nur auf eine Amnestie hoffen. Aber für jeden Erwerber gilt prinzipiell: FINGER WEG.


    Selbst wenn ich mich irren sollte. Wer nicht 100% sicher ist, ob etwas legal ist: Finger weg

    ---------------
    In meinen Beiträgen verwende ich bewusst Satire, Ironie, Sarkasmus und Übertreibungen, um zu verdeutlichen. Auch ohne Kennzeichnung dieser Stilelemente sollte sich der Leser dessen bewusst sein.

    Meine Finger sind einfach nicht für eine Wischtelefontastatur geeignet :(

  • Schwarzer Mann

    Ok, ich wusste nicht, das es auch "Revolver" mit nur einer Trommelbohrung gab.

    Wieder was gelernt.

    Mir war nur die Tingel in diesem Zusammenhang bekannt.

    Aber, mal ehrlich, wer schießt schon mit kastrierten Waffen?

    Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen Krieg, bis ich herausfand, dass es welche gibt, die dafür sind, besonders die, die nicht hingehen müssen. (Erich Maria Remarque)

    Das Volk hat das Vertrauen der Regierung verscherzt. Wäre es da nicht doch einfacher, die Regierung löste das Volk auf und wählte ein anderes? (Berthold Brecht)

  • Ich glaub, da geht es eher um das HABENWOLLEN.

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    In meinen Beiträgen verwende ich bewusst Satire, Ironie, Sarkasmus und Übertreibungen, um zu verdeutlichen. Auch ohne Kennzeichnung dieser Stilelemente sollte sich der Leser dessen bewusst sein.

    Meine Finger sind einfach nicht für eine Wischtelefontastatur geeignet :(

  • Stimmt was der Schwarze Mann sagt. Ich möchte den Revolver einfach nur haben.

    Den "Wilden Westen" mit "Texas Rangern", Cowboys und Co. sehe ich ganz anders, seit ich weiß was ein Perkussions-Revolver oder -Pistole ist und wie sie funktionieren. Hätte es mal gerne mal ausprobiert, aber nicht mit diesen Schaustücken.

  • Schwarzer Mann

    Ok, ich wusste nicht, das es auch "Revolver" mit nur einer Trommelbohrung gab.

    Wieder was gelernt.

    Mir war nur die Tingel in diesem Zusammenhang bekannt.

    Aber, mal ehrlich, wer schießt schon mit kastrierten Waffen?

    Früher ( bis Mitte der 1970 ger Jahre ) war Perkussion frei zu erwerben ab 18 Jahren. Ich kenne diese Zeit noch gut, da ich einiges erworben habe damals. Dann kam die Änderung bei der Mehrschüssige VL nur noch auf WBK gingen. Mehrschüssig war aber etwas "Schwammig" definiert am Anfang. Im Grund war eine Zweiläufige VL Flinte oder ein Revolver noch frei, sofern nur ein Schuß abgefeuert werden konnte. Darauf haben die BüMa und Händler reagiert. Und zwar sie sind hingegangen und haben z.B beim 6 - Schüsser einfach 5 Pistongewinde ausgebohrt. Mehr nicht. Da aber ja diese Piston Gewinde eher klein waren, wäre es möglich gewesen eine Nummer Größer zu schneiden. Von daher fiel etwas später der 6-Schüsser ganz raus. Also auf WBK Gelb. Bei der mehrläufigen Flinte das selbe Prozetere.

    Alle angedachten "Verschärfungen" wurden immer vorher über die Händler mit entsprechenden Offerten ( Sonderbeilagen ) kommuniziert. Das hieß dann in etwa so. "Achtung, VL Revolver mit 6 Schuß nur noch bis zum 10.04. ???? frei ab 18 J zu erwerben." Gab immer so eine kleine Vorlaufzeit, da ja Gesetze nicht gleich, sondern etwas später gelten. Also ist man losgezogen und hat sich nochmals je nach Geldbeutel eingedeckt. Hatte man die Waffen dann einmal nach der alten Regelung erworben, dann galten diese als Altbesitz. Also nicht illegal. Dann ist man auf die Behörde ( wurde ja aufgefordert dazu ) und hat sie angemeldet. Dabei ist man in den Genuß einer WBK für Altbesitz gekommen. Kein schlechter Anfang damals. Das selbe gab es für LW und KW.

    Im Waff.Ges. waren zu den eintragungspflichtigen Waffen zu der Zeit auch die Kaliber angegeben. Also das Kaliber Spektrum. Nun gab es ja "Geschichten" deren Kaliber in der Deutschen Gesetzgebung überhaupt nicht gelistet waren da keine Munition in Deutschland mehr verfügbar war zu der Zeit. Dazu einige LW und KW. 7,65 Argent. ( eigentlich 7,65 Belgisch ) 8 mm Kropatscheck. 8 mm Lebel. ( Obwohl Nachbarland ) . japanisches Arisaka ( Kal. ? ) Japanische Nambu Pistole. MAS Franz. 7,5 x ?? usw.

    Auf einmal wurden diese Gewehre als frei ab 18 Jahren beworben. Und da waren sehr schöne LW und KW dabei. Aus Arsenalen auf den Markt geworfen. Die "Frankonen" hatten im Katalog immer eine ganze Seite mit Offerten diverser Zustände der Waffen und dem Hinweis wie lange es die noch frei zu kaufen gibt. Also los und einkaufen. Top Argentiner aus DWM Fertigung Z 1. Stellenweise gab es bei Hege sogar den Karabiner. Dann waren soviel in Umlauf das es sich Firmen wie FNM usw. leisten konnten wieder Munition dafür herzustellen. Vorher wäre Wiederladen eine gängige Option gewesen. Also wieder alles mit Frist Nachmelden auf Gelbe WBK ( Altbesitz )

    Dann ist auf den Ständen die Munition dazu aufgetaucht. Also man hatte eine gemeldete "Altbesitz" LW und konnte auf dem Stand Munition zum verschießen erwerben und die LW "einsetzen". Ohne Sachkundeprüfung. Die hat man dann an einem Wochenende nachgeholt. Hat aber das ganze Prozetere mit dem Bedürfnis durch diese Gesetze quasi umgangen damals. Das war zwar so nicht geplant, aber ein schöner Nebeneffekt. Alle Leute die ich heute noch kenne aus dieser Zeit waren immer sehr interessierte Sportschützen und Sammler gewesen. Natürlich wurde da auf Grün oder JS ausgebaut. Der Anfang war gemacht.

    Ich kannte niemanden der eine Waffe damals gekauft hat, nur damit er eine Waffe besitzt. Es stand immer das Interesse am Hobby dahinter. Selbst bei den Leuten die sich damals in der "feien Zeit" einen K98 gekauft haben und sich vom BüMa den Lauf vom 7,65 Argent einbauen ließen damit das Gewehr frei ab 18 war. Später kamen die Deko und Salut. Nicht wenige haben Top Stücke in scharf erworben und sie auf Salut vorläufig umbauen lassen zum Zurückstellen. habe ich auch so gemacht. Es hat ja bis auf den Lauf mit Ausschuß nach oben alles funktioniert. Also Top Stück aus dem Regal und einen andern Handschutz dazu. Der wurde nämlich auch aufgefräst. Dann das Gewehr abgestellt bis eine WBK oder der JS vorhanden war. Dann beim BüMa einen nagelneuen oder auch gebrauchten Toplauf einbauen lassen. Original Handschutz drauf und ab damit zum SB für den Eintrag. Manche haben sich auch den Original Lauf falls das Gewehr Nummerngleich war beim BüMa solange zurück stellen lassen. Einziges Manko war der verdeckte Deko Stempel. Aber irgendwo musste man auch mal Abstriche machen.

    So lief das früher ab.

    Michl

    Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte.

  • Papa Aldo

    Danke für die Erklärung.

    Bin Baujahr 1961.

    Konnte, leider, in den 70igern nicht "zuschlagen". :)

    Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen Krieg, bis ich herausfand, dass es welche gibt, die dafür sind, besonders die, die nicht hingehen müssen. (Erich Maria Remarque)

    Das Volk hat das Vertrauen der Regierung verscherzt. Wäre es da nicht doch einfacher, die Regierung löste das Volk auf und wählte ein anderes? (Berthold Brecht)

  • Papa Aldo

    Danke für die Erklärung.

    Bin Baujahr 1961.

    Konnte, leider, in den 70igern nicht "zuschlagen". :)

    Hatte einen älteren Bruder. Den hab ich immer vor geschickt. grin-.)

    Dafür wollte er aber einen mit 8 Kant Lauf. Auf meine Kosten.

    Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte.

  • Ich muß mal eine Kleinigkeit zum Thema noch beisteuern/loswerden. Das Internet hat ja so seine Vorzüge. Mittlerweile dient es ja sogar als sehr schnelles Transportmittel allerlei Informationen. Leider auch einiger vieler Falschinformationen. Ich bin jetzt nicht gerade der Verfechter der angeblich so "Guten alten Zeit".

    Aber !

    Es war zu diesen "alten" Zeiten wirklich etwas entspannter als heute. Es herrschte nicht diese Hysterie gepaart mit vorauseilendem Gehorsam etwas falsch zu machen. Die von mir gezeigten Vorgehensweisen waren absolut legal damals. Wir haben immer versucht dem zu erwartenden Gesetz zuvor zu kommen, und noch etwas zu ergattern bevor es nicht mehr möglich war. Quelle waren nur die Verlautbarungen in den einzelnen Katalogen. Ein Katalog wurde damals noch geteilt unter Freunden. "Hast du das oder das gesehen" ? 200,- DM waren sehr viel Geld. Leider hatte man damals nicht soviel davon. Informationen wurden noch als "Insider" Wissen spezieller Kreise gehandelt. Egal für was.

    Beispiel.

    Ein sehr guter K98 k mit Bajonett aus Mauser Fertigung kostete 400,- DM. Bei den ersten Deko war nur das Patronenlager verbleit. Später die 3 aufeinander folgenden Bohrungen im Patronenlager und selbiges verschweisst. Salut nur mit eingesetzter Stahlhülse für 8mm Knall und Ausschuss nach vorne.Später nach oben. In der Hülse als Begrenzung ein Querstift aus Stahl. Ich könnte fast alle Änderungen aus dem Kopf aufzählen.

    Man findet heute auf dem legalen Sammler Markt nicht wenige Top Stücke die zurückgebaute Salut oder Dekowaffen waren. Man war froh auch ohne WBK als Jungspund sammeln zu können. Eher mal eine billige Jeans getragen in der Schule, aber einen schönen K98k Deko/Salut mit hellem Schichtholzschaft im Schrank. Kann man sich heute nicht mehr vorstellen. Mit der starken Lupi oder dem Flobert raus in den Wald gehen. Immer den Feldschütz im Visier des Feldstechers von Weltblick. 8x30. Von Quelle zu Weihnachten bekommen. Geschossen wurde auf Bäume damit der Schuss nicht auskommt.

    Und ihr werdet es nicht glauben. Einer unserer damaligen Freunde wurde zu einem bekannten BüMa und Händler später. Ein anderer war über lange Jahrzehnte als der "Mr. 08 Himself" bekannt. Namen nenne ich keine. Aber die Leute waren in ihrem Hobby und in ihren Interessen gefestigt. Bis hin zum späteren Berufswunsch.

    Michl

    Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte.

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