Kann ein Geschosss zu langsam sein? Stabilisierungs Probleme

  • Moin, moin,

    ich habe einen Arisaka Type 91 Karabiner. Original Arisaka Type 38.

    Diese alte japanische Millitärwaffe hat einen von 75cm auf 42cm gekürzten Lauf mit einem originalen 1:7,8 Drall.

    Das Problem ist dass diese Waffe Geschosse nicht stabilisieren kann. Ich habe mehrfach das Lapua Scenar otm 139 Grain probiert mit verschiedenen Ladungen. keine Chance. Auch die Fabrikmunition von Norma mit dem 156 Grain Schweren rundkopf Geschoss fleigt nicht stabil. Die sind schwerer als das lapua, aber kürzer!

    Ich habe bereits auf 15 Meter taumelnde Einschläge. Teilweise sogar quer.

    Ich muss zugeben dass der Lauf Rauh ist. Der Lauf ist zudem schon etwas ausgeschossen. Aber ein Kollege und ich hatten einen Geshcossdurchtrieb gemacht. Sieht okay aus!

    Der Lauf sieht auch okay aus, obwohl er Rauh ist.

    Frage:

    Kann das Geschoss tätsächlich zu langsam sein um stabiliert zu werden? Die 139er verlassen den Lauf mit Maximal 600 M/s laut Quickload, ich würde aber realistisch auf 550 m/s tippen.

    Frage 2:

    Könnte der Lauf in Verbindung mit der Drallänge zu kurz sein um die langen schweren Geschosse zu stabilisieren?

    Frage 3:

    Welche Geschosse empfiehlt ihr? SOllte ich lange und leichte Geschosse nehmen? Lang für den Drall, leicht um auf genügend Speed zu kommen? also etwas bleifreies?

    Oder Kurze Geschosse?

    Für Tipps und Anregungen bin ich dankbar.

    Grüße :)

  • Möglich ist das schon für die Stabilisierung ist Geschosslänge in Relation zum Durchmesser und zur Umdrehungen pro Sekunde maßgebend in sofern kann einem schwacher Drall durchaus mit mehr Mündungsgeschwindigkeit begegnet werden. Aber in dem Fall glaube ich das jetzt nicht wirklich.

  • Eitsch87

    Also grundsätzlich kann ein Geschoss Über- oder Unterstabilissiert sein. Das kann man auch theoretisch rechnen, wenn man die Umdrehungen pro Minute ermittelt und schaut, in welchem Bereich das Ergebnis liegt.

    Wenn der Lauf stark gekürzt wurde, kann es schon sein, dass ein Geschoss unterstabilisiert ist und die Gesamtleistung der Patrone nicht mehr auf die Scheibe bringt. In einem solchen Fall müsste man erstens leichtere Geschosse benutzen und/oder mehr Pulver verladen (vermutlich auch schnelleres), um die Geschwindigkeit zu steigern (Achtung: Jeder Wiederlader handelt eigenverantwortlich - das ist hier nur eine theoretische Einschätzung - keine Ladeempfehlung).

    Wenn du aber schon schreibst, dass das Geschoss nach 15m (!) quer in die Scheibe einschlägt, glaube ich aber, dass du da noch andere Probleme hast. Klar kann so ein Geschoss auf so kurze Entfernung noch nicht voll stabilisiert sein, quer fliegen sollte es aber dennoch nicht. Glauben würde ich daher eher, dass dei Waffe, speziell der Lauf ein Problem hat: Verschlissen, schlecht gekürzt, Schäden an der Mündung usw. Ich würde das ggf, einmal einem Büma zeigen.

    Gruß

    Frank

    ---- BDMP ---- DSB ----- ProLegal ---- German Rifle Association ---- DJV ----

    "Ein Grüner ist erst dann zufrieden, wenn er einem anderen Menschen etwas verboten hat!"

  • Hat da jemand beim Kürzen die Mündung versaut? :think:

    J.

    Ich teile hier mit Euch mein Wissen und vertrete meine Meinung.
    Mein Wissen kann Fehler enthalten, meine Meinung muss nicht der Euren entsprechen.
    Korrigiert meine Fehler mit Eurem Wissen. Gute Argumente können meine Meinung beeinflussen.
    Gel(i)ebtes Forum... so muss das sein!

  • Hat da jemand beim Kürzen die Mündung versaut? :think:

    J.

    M.M. ... nicht (nur) die Mündung sondern den kompletten Lauf. :|

    Würde ein leichteres (kürzeres) Geschoss probieren mit einem schnelleren, d.h. für den kurzen Lauf geeigneten Pulver.

    Ich fürchte, da geht nix mehr mit verschiedenen Ladungen und Geschossen.

    Der Lauf/Drall ist jetzt einfach ZU kurz um ein Geschoß durch ausreichend Rotation zu stabilisieren.

    Ist ja wie bei einem Kreisel ... gibst du dem zu wenig Schwung, taumelt der auch.

    2 Mal editiert, zuletzt von Peppone (14. März 2021 um 11:31)

  • M.M. ... nicht (nur) die Mündung sondern den kompletten Lauf. :|

    Ich fürchte, da geht nix mehr mit verschiedenen Ladungen und Geschossen.

    Der Lauf/Drall ist jetzt einfach ZU kurz um ein Geschoß durch Rotation zu stabilisieren.

    Ist ja wie bei einem Kreisel ... gibst du dem zu wenig Schwung, taumelt der auch.

    Jaein.

    Ich habe mal gelesen, daß die benötigte Länge zur Erzeugung des Dralls sehr kurz ist, weniger als eine Geschoßlänge.

    Vielleicht haben die bisher verwendeten Geschosse einen zu geringen Durchmesser und es kommt zu einem extremen Gasschlupf?

    Weiter oben wurde geraten, den Lauf einem Büchsenmacher zu zeigen. Das wäre auch mein Rat.

  • Nö .. grin-.) .. aber hier steht es (sorry, mein Fehler) :

    https://www.all4shooters.com/de/shooting/mu…al-66-munition/

    Sorry, der Artikel läßt sich lang und breit über die verschiedenen Drallängen aus, aber über die Mindestlänge des gezogenen Laufteils zur sicheren Drallübertragung steht auch da nichts drin.

    Auch hier wieder: Es kann natürlich sein, daß ich es überlesen habe.

    (wenn ich bloß noch wüßte, wo ich das gelesen habe. Aber leider erinnere ich mich nicht mehr daran)

    Einmal editiert, zuletzt von Rolf2 (14. März 2021 um 13:02)

  • Moin,

    Danke bisher für die Tipps.

    Ich verwende 28 - 30 grain N150.

    Das Kraut würde ich jetzt nicht als super Langsam bezeichnen.

    Ich werde mal ein leichteres Geschoss probieren.

    Angeblich stabilisiert der 1: 7, 8 Drall Geschosse ab 130 grain.

    Das Lapua Geschosse welches ich bisher benutzt habe ist unglaublich lang für sein Gewicht von 139 grain.

    Die Frage ist doch 9 grain bereits einen Unterschied machen oder sollte ich 120er geschossen versuchen?

    Dass ich bei diesem Drall nichts unter 100 grain versuchen muss ist klar.

    PS: Gas Schlupf kann ich nicht feststellen.

    Die Geschosse werden so durch den Lauf getrieben das der Tombakmantel am hinteren Ende des Geschosses deutlich nach hinten gedrückt ist und alle vier Züge sauber abbildet.

  • Soll ja Leute geben, die auch mit Snub Nose Revolvern sehr präzise schießen können. Soviel Weg scheint das Geschoss im Lauf zur Stabilisierung also wirklich nicht zu brauchen.

    das habe ich, als der Stand noch offen war, auch regelmäßig erleben dürfen.

    Der brauchte zwar vier, fünf Serien ... bis er drinnen war, dann war er aber top.

    Giftiges Teil.

    ::trenn::

    Yorick

  • Jepp....aber bei einem funktionsfähigen Snubby schlägt das Geschoss auch nicht quer ein....

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  • Eitsch87

    Ich verwende 28 - 30 grain N150.

    Das Kraut würde ich jetzt nicht als super Langsam bezeichnen.

    Naja...also das ist schon ein seht progrssives Pulver. So viel noch langsamere Sorten hat Vithavouri nicht im Angebot....


    Ich werde mal ein leichteres Geschoss probieren.

    Angeblich stabilisiert der 1: 7, 8 Drall Geschosse ab 130 grain.

    Das Lapua Geschosse welches ich bisher benutzt habe ist unglaublich lang für sein Gewicht von 139 grain.

    Also deine Zuordnung zum Drall kann ich nicht so ganz nachvollziehen, aber das ist gar nicht der Punkt, Denn das alles setzt voraus, dass das Geschoss auch auf die Geschwindigkeit beschleunigt wird, die deiner Berechnung zu Grunde liegt.

    Die Frage ist doch 9 grain bereits einen Unterschied machen oder sollte ich 120er geschossen versuchen?

    Dass ich bei diesem Drall nichts unter 100 grain versuchen muss ist klar.

    Wie kommst du darauf? Wenn das Geschoss tatsächlich aufgrund zu geringer Geschwindigkeit nicht stabilisiert wird, dann musst du alles tun, um das schneller zu machen. Dazu zählen auch leichtere Geschosse....wie oben auch schon angemerkt.

    PS: Gas Schlupf kann ich nicht feststellen.

    Die Geschosse werden so durch den Lauf getrieben das der Tombakmantel am hinteren Ende des Geschosses deutlich nach hinten gedrückt ist und alle vier Züge sauber abbildet.

    Auch das ist kein sicheres Anzeichen dafür, dass es gar keinen Gasschlupf gibt.


    Gruß

    Frank

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