Davide Pedersoli Revolver Remington Pattern Target - Aufpreis berechtigt?

  • Hallo VLR-Freunde,

    in nicht allzuferner Zukunft möchte ich mir einen VLR mit geschlossenem Rahmen kaufen und finde den Remington 1858 optisch prima.

    Bei Frankonia gibt es zwei Modelle:

    Ein preiswertes von Uberti https://www.frankonia.de/p/uberti/revol…ategoryId=62805

    und ein teures von Davide Pedersoli https://www.frankonia.de/p/davide-peder…ategoryId=62805

    Kennt jemand diese Modelle?

    Ist der doch erhebliche Aufpreis des Davide Pedersoli gerechtfertigt?

    Gibt es evt. sinnvolle Alternativen eines anderen Herstellers (es soll der Remington-Nachbau sein!)?

    :think:

  • Nimm Beide einfach mal in die Hand . Was Präzision/Schußleistung anbelangt , kann ich leider nichts sagen , weil ich Beide noch nicht geschossen habe . Ich gehe aber mal davon aus , daß BEIDE nicht ganz schlecht sind.

    Ich selber habe meinen Remington Hege Maximum nach einiger Zeit verkauft , weil ich mit dem viel zu kurzen Griff der Amis einfach nicht klar gekommen bin und schieße jetzt einen originalen Adams Beaumont . Nicht umsonst heißt es : Der Lauf schießt , aber der Schaft trifft .

    Falls überhaupt in brauchbarem Zustand zu finden und meist exorbitant teuer : das Warten/Suchen/Sparen dafür sind es nach meiner über 40-jährigen Erfahrung absolut wert .

    Beobachte doch auch mal Egon - dort wird hin und wieder auch ein originaler Starr angeboten , der liegt super in der Hand und ist ziemlich präzise , teilweise schon für unter 1200 Euronen zu haben .

    Das Schöne an Originalen ist , daß , falls Du Dich einmal davon trennen möchtest/mußt , bekommst Du ( meist ) fast den Einstandspreis , wenn nicht sogar mehr , dafür .

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    Du suchst aber explizit nach einem Remington : Selbst der wird als brauchbares Original des öfteren bei Egon angeboten !

    Viel Glück und allzeit gut Schuß !

    enfield

    Heute ist der Erste Tag des Restes unseres Lebens - machen wir das Beste daraus ! :bud:

  • Lass dir mal beide kommen. Es liegen Welten dazwischen. Der Pedersoli ist Match Grade. Du kannst dir beide bei den Frankonen auf Rechnung schicken lassen und 14 Tage in Ruhe anschauen. Mein Tip. Nimm den Pedersoli.

    Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte.

  • Mein erster Revolver war auch ein Remington, ich bin mit dem Teil nicht warm geworden. Der Griff passte vorne und hinten nicht. Ich hab den Prügel wieder verkauft.

    Durch Zufall bin ich dann an einen Feinwerkbau R&S der ersten Serie gekommen und der ist jeden Cent wert.

    Grüße

    Karsten

  • Wüsste persönlich von niemand der einen von beiden schießt, etwas zur Praxis mit denen zu schreiben steht mir mangels Erfahrung oder vom hören sagen daher nicht zu.

    Will dir deine vorgestellten Remington-Replikas nicht schlecht quatschen, - gebe aber zu bedenken (!) das für beide - insbesondere den Pedersoli - mit 900 Mücken schon ganz schön viel schnöder Mammon ausgelobt wird, den du niii-iemals mehr wiedersehen wirst! Die Teile haben leider einen Wertverlust schlimmer wie der Dacia.

    Wenn's denn unbedingt ein neuer Remington Modell 1858 sein soll, tendierte ich zu einem 3.Anbieter, der aus Überlingen am Bodensee kommt. Hege bietet Remingtons mit präzisem Timing und ausgesuchten Adler- (früher auch mal Krupp-) Läufen an, nennt die "Match" - und bringt sie für 558 in blank bzw. 458 Euro brüniert an den Mann. Kenne mindesten 3 Leute in meinem Umfeld die den schießen, oder besser geschossen haben. Unzufrieden war von denen Keiner.

    Geh mal auf die Hege-Seite und such nach dem 1858er, da ist sogar ein Visier-Bericht mit Ladedaten dazu.

    Für mich persönlich kam für's sportliche schießen der Remington nie in Frage. Unabhängig von meinen eigenen nicht ganz kleinen Händen muss der Schütze am besten Pfötchen wie meine kleine Schwester mitbringen um mit dem Remington wirklich gut klar zu kommen. Hege führte mal ein Modell namens "Maximum", um auf diesen Umstand den viele Leute bemängelten zu reagieren. Die waren ein weniglich größer … aber so wirklich halt auch nicht.

    Kann mich daher nur meine Vorrednern enfield und Blacky anschließen: ich würde mir einen Rogers & Spencer anschaffen.

    Soll's trotzdem unbedingt ein Remington sein, ... wo die Liebe halt hinfällt ... orientierte ich mich am Hege, - versuchte aber einen guten Gebrauchten bei Egon zu ersteigern. Perkussions-Sechsschüsser werden angeboten wie Sauerbier und gehen oft - falls überhaupt - für eine lumpige Hand voll Dollar über'n Tisch. Koffer und Zubehör meisten inclusive.

    Ausnahmen sind nur einige wenige Exoten, die Rogers & Gespenster von Feinwerkbau, oder alte Originale.

    "Life is hard; it's harder if you're stupid."

    John Wayne

  • Ich würde mal die einschlägigen kleinen Waffengeschäfte anschreiben. Nicht alle führen einen Online Verkauf. Aber viele haben gebrauchte Ware herum liegen, oder wissen zumindest wer von ihren Kunden etwas los werden will. Die Preise passen meist.

    Was den Wertverlust betrifft. Das betrifft mich auch bei den neuen VL Gewehren. Meine beiden Ruger 5,5" Stainless werden ihren Preis halten. Die sind eher seltener zu finden, und ich habe sie in OVP schon für die Hälfte erstanden. Ein Wertzuwachs ist aber nicht zu erwarten. Sollten die VL Gewehre auch irgendwann einmal WBK Pflichtig werden, dann werden sich selbst Historische Stücke bis auf wenige Ausnahmen im Preis halbieren. Dann bricht die Sammlergemeinde weg die jetzt noch frei kaufen kann. Nach Aussage von Pedersoli sind fast 90% aller Käufer der Historischen Repliken Sammler die überhaupt nicht schießen damit. Solch eine Firma kann nur den Aufwand betreiben eine Historische Replik auf die Beine zu stellen wenn Käufer vorhanden sind. Reine VL Schützen sind aber eine Minderheit. Die wenigsten bereit 1500-2000,- Euro für ein Gewehr auszugeben. Historische Gewehre in Sammlerhand mal aussen vor gelassen.

    Einen Remington 1858 oder einen R&S nicht zu finden für den halben Neupreis heißt nur, nicht wirklich gesucht. Da wird einiges feil geboten. Bei allem weiteren halte ich mich an die Aussagen meiner Vorredner hier. Mein eigener Remington ist vor einigen zig Jahren als Vorzeige Waffe für Sachkundeprüfungen im Verein gelandet. Verrechnet habe ich noch keine 200,- Euro dafür. War Zufall das noch eine SP Waffe zum zeigen gesucht wurde. Jetzt dient er als Leihwaffe für Gastschützen und SP Einsteiger. Oder wird auf den Sachkundeprüfungen für die Neulinge herum gereicht für den praktischen Teil.

    Michl

    Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte.

  • Vielen Dank für die vielen Tips und Ratschläge. :thumbup:

    Ein Hinweis zu den Originalen:

    Das Problem dabei ist, daß ich nicht über die Erfahrung verfüge, um beurteilen zu können, ob das Original in einem vernünftigen Zustand ist.

    Deswegen habe ich lieber Replikas; außerdem stelle ich mir Replikas als robuster vor.

    Danke auch für den Hinweis mit dem Griff - werde ich darauf achten.

    Auch die Hege-Waffen schau ich mir an.

  • Rolf2: Alle genannten Repliken halten (vom Tisch geschossen) die "10" der ISSF-Scheibe. Entscheidend für das Schieß0en aus freier Hand sind aber Handlage und Abzugsverhalten. Die Remington-Nachbauten haben alle einen relativ kleinen Griff (wie das Original). Der Uberti-Nachbau hat zudem relativ schmale Griffschalen, bei den Waffen sind die etwas breiter. Bei den Ubertis, die ich kenne ist der Griff dick lackiert; der Griff fühlt sich irgendwie "rutschig" an.

    Bei den Schussleistungen solltest Du nie vergessen, wie gut du sonst mit der Kurzwaffe schießt, besser wird es mit einem VL-Revolver auch nicht. Und Du musst Dir selbst die Frage stellen: Wofür will ich das Teil haben: Gelegentlich mal mitspielen oder eine Waffe haben, mit der ich "out of the Box" zur DM fahren kann?
    Falls Du zur DM willst: Meine Empfehlung wäre hier der Pedersoli Matchgrade, und zwar nicht die brünierte, sondern die vernickelte Ausführung, denn hier ist der Abzug nochmal überarbeitet.

    Für "gelegentlich mal ..." tut es der Uberti auch, aber schau Dir die Waffen vor dem Kauf genau an; die Serienstreuung ist gerade da recht hoch.

  • Lass dir mal beide kommen. Es liegen Welten dazwischen. Der Pedersoli ist Match Grade. Du kannst dir beide bei den Frankonen auf Rechnung schicken lassen und 14 Tage in Ruhe anschauen. Mein Tip. Nimm den Pedersoli.

    ich kann die Aussage von Papa Aldo nur bestätigen. Ich schieße selber den Pedersoli Remington und hatte vorher einen Uberti. Der Uberti funktioniert keine Frage. Aber was Timing, Schloßgang, Trommelspiel und Abzuggewicht angeht da liegen Welten zwischen. Außerdem lagen bei dem Pedersoli noch ein zweites Paar etwas dünnere Ersatzgriffstücke bei.

    Also meine Empfehlung wäre auch der Pedersoli

  • Bei der DSU sind Vernickelte oder die mit blanken Rostträgen Stahl nicht erlaubt, war jedenfalls bis 2016 so. Durfte da mal nicht mit schießen.

    Aber frage den Peter Durben mal, er macht immer die Waffen Abnahme.

    Danke für den Hinweis!

    Rostfreier Stahl war mir bekannt, aber vernickelt ist mir neu.

    Aber ich tendiere eh mehr zu Deep Blue.

  • Bei der DSU sind Vernickelte oder die mit blanken Rostträgen Stahl nicht erlaubt, war jedenfalls bis 2016 so. Durfte da mal nicht mit schießen.

    Aber frage den Peter Durben mal, er macht immer die Waffen Abnahme.

    Habe mal in das Sporthandbuch von 2018 reingeschaut :

    Da steht explizit nur "stainless"!

    Alles andere hätte mich auch gewundert, denn Vernickelungen gab es meines Wissens nach auch schon im 20. Jahrhundert. Es wäre etwas merkwürdig, wenn vernickelte Original vom schießen ausgeschlossen würden.

  • vernickelte Perkussionsrevolver waren im 19. Jahrhundert die große Ausnahme. Wenn Oberflächenveredlung angesagt war, wurde im Allgemeinen versilbert. Vernickelung kam erst in den frühen 1870er Jahren auf.

    Happy Trails

    Texas Jack

    SASS life # 55314

    BDS Western # 625

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    "Cowards never lasted long enough to become real cowboys"
    Charles Goodnight

  • Man könnte auch noch über einen "Santa Barbara" aus Spanien nachdenken. Zwar ist der Griff auch nicht größer, aber Material und Timing stimmen absolut. Gelegentlich taucht einer bei egun auf und dann meist für das "kleine" Geld.

    • Offizieller Beitrag

    Je nach Geldbörse und Einsatzabsichten gibt es auch andere Möglichkeiten,

    Man kann auch einen nehmen, der tatsächlich

    NMA.jpg

    im Amerikanischen Bürgerkrieg mit dabei war.

    Die schießen gerne 'mal besser als Replikas,

    andererseits kauft man natürlich die Katze im Sack, wenn man nicht 'rüberfliegen will.

    Aber mit etwas Geduld kriegt man einen guten Überblick über die Qualität der verschiedenen Anbieter,

    und die brauchbaren Stücke laufen in einem Preisrange zwischen € 1.500 und € 4.000,-.

    Die schie0en dann halt nicht nur, die erzählen auch Geschichten.

    Besten Gruß

    Werner

    Wären Feuerwaffen verantwortlich für Gewalt und Leid, hätten die Menschen vor dem 13. Jahrhundert friedlich und glücklich gelebt.

    Das alte Testament als vielleicht bedeutendstes religiöses Werk der Geschichte erzählt schon auf der zweiten von rund eintausend Seiten die Legende vom ersten Mord der Menschheit. Keine Tat einer Waffe, sondern eine des menschlichen Charakters.

    Frieden braucht keine Waffenverbote, Frieden benötigt die Beherrschung des - jeweils eigenen - Charakters.

  • Naja - ganz so heftig muß es ja nicht immer werden , für meinen Adams im kompletten Kasten und fast Neuzustand ( hat wohl einem Offizier gehört , der nie im Krim-Krieg oder in Indien/Pakistan an die Front mußte ::c.o.l) ) habe ich vor 2 Jahren 2800 Euro abgedrückt , die mich immer noch nicht reuen ! ( OK , ich hatte ziemlich Glück , auf den zu stoßen )

    Es gibt immer wieder gute Chancen !

    Ich habe aber , wenn ich mich noch richtig erinnere , in den letzten Wochen/Tagen einen originalen Remington auf Egon gesehen , der ging für unter 1,5 Kilo weg und ist m.E. ein wirklich guter Kauf gewesen .

    Was die Reparaturanfälligkeit anbelangt : Meiner Erfahrung nach hält etwas , was schon so lange gehalten hat , alleine schon aus Gewohnheit , noch viel länger ! ( Soviel zur Robustheit : Die Dinger wurden immerhin im Amerikanischen Bürgerkrieg eingesetzt und mußten u.U. über Leben und Tod des Besitzers entscheiden und immer funktionieren . ALSO : Falls in einigermaßen gutem Zustand erhalten , funktionieren die auch heute noch wie vor über 160 Jahren ! ) Fast scheint es so , als hätten unsere Altvorderen für die Ewigkeit gebaut und waren stolz darauf , daß ihre Erzeugnisse sie selbst überlebt haben . Die damals verwendeten Stähle sind , was Zähigkeit anbelangt , sogar vielen heutig verwendeten Stählen der Replikenindustrie überlegen , sonst hätten sie ja auch gar nicht so lange gehalten !

    Heute scheint es ja leider so , daß ein Produzent stolz darauf ist , wenn sein Erzeugnis zumindest hält , bis der Garantieanspruch erloschen ist , dann sollte das Produkt aber baldböglichst den Geist aufgeben - das nennt sich heutzutage "Nachhaltigkeit" !

    Nochmal von meiner Seite : Bevor Du irgendwas kaufst , nimm es in die Hand und prüfe , ob es Dir auch wirklich liegt !

    Falls im Zweifel : Laß die Finger weg und spare weiter , bis Du das Teil findest , das Dir wirklich liegt , an dem Du Freude hast und Du Dir auch leisten kannst .

    Nochmals sorry für meine ehrlich dargestellte Meinung , aber die hat sich nach einigen/vielen Fehlkäufen über die letzten 40 Jahre für zumindes mich immer wieder bewahrheitet .

    Nichts für ungut

    enfield

    Heute ist der Erste Tag des Restes unseres Lebens - machen wir das Beste daraus ! :bud:

    • Offizieller Beitrag

    Grundsätzlich sehr richtig, enfield ! Hängt allerdings trotzdem auch ein bisschen davon ab, ob's mehr ums Schießen oder mehr um's Treffen geht.

    Im letzteren Fall bin ich 100% (oder mehr :P) bei Dir, wenn der Spaßfaktor Vorrang hat, darf der emotionale "Will DEN haben"-Faktor ruhig mitspielen!

    besten Gruß

    Werner

    Wären Feuerwaffen verantwortlich für Gewalt und Leid, hätten die Menschen vor dem 13. Jahrhundert friedlich und glücklich gelebt.

    Das alte Testament als vielleicht bedeutendstes religiöses Werk der Geschichte erzählt schon auf der zweiten von rund eintausend Seiten die Legende vom ersten Mord der Menschheit. Keine Tat einer Waffe, sondern eine des menschlichen Charakters.

    Frieden braucht keine Waffenverbote, Frieden benötigt die Beherrschung des - jeweils eigenen - Charakters.

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