Die sogenannte "Mississippi Rifle" offiziell US M1841, hatten wir bereits öfter 'mal als Thema.
Hergestellt - fast wie in den USA üblich - von mehreren Herstellern, u.a. von Remington oder - wie das gezeigte Exemplar -
von Whitney - unter Eli Whitney Jr.
Ein geschäftlicher Renner war das Gewehr für die Anbieter nicht gerade. Was daran liegt, dass Büchsen beim amerikanischen
bis ca. 1855 keine große Rolle spielten, und Spezialeinheiten vorbehalten waren. Büchsen waren Scharfschützen vorbehalten,
deren Aufgabe es war, auf Distanz Offiziere oder Artillerie-Truppen auszuschalten, oder auch die Flanken gegnerischer Einheiten
"aufzuweichen" und so der Infanterie den Weg zu ebnen. Nach wenigen Salven zogen die Scharfschützen entsprechend hinter die
Infanterie zurück. Die Gewehre hatten daher auch keine Bajonett-Aufnahme. Weder die Scharfschützen noch deren Gewehre waren
für den Nahkampf vorgesehen.
Pikanterie am Rande: Die Bezeichnung "Mississippi Rifle" erhielt das Gewehr von der ersten Einheit die sie führte.
Nämlich - wie könnte es anders sein - den "1st Mississippi Rifles", kommandiert von einem aus Mississippi stammenden
Offizier, dem späteren Kriegsminister und noch später Präsident der Konföderierten Staaten Jefferson Davis.
Die gezeigte Büchse ist ein "Model 1", mit 33" langem Lauf im Kaliber .54",
ausgelegt für Rundkugeln. Der Drall war 1:72" in 7 recht tiefen Zügen. Die Gesamtlänge
des Gewehrs beträgt 48", das Gewicht etwas über 4,5kg. Am Schaft war der Lauf über die
Schwanzschraube sowie über zwei Messingbänder befestigt, Die Standard-Munition waren
gepflasterte .535" Rundkugeln.
In den frühen 1850er Jahren war das Gewehr veraltet. Das Miltiär begann über die Verwendung von Minie-Geschoßen nachzudenken,
entsprechend erhielten viele der Büchsen neue Läufe. Diese waren teils für .54", teils auch für .58" Minie-Geschoße gezogen, und -
da gezogene Gewehre nun auch bei der Infanterie zum Standard wurden, erhielten auch die Mississippi Rifles Bajonett Aufnahmen.
besten Gruß
Werner