Sharps .54 mit Halsbruch.

  • Hallo zusammen,

    um etwas in der Richtung Sharps .54 die nötigen Kenntnisse zu haben und um so ein Gewehr mal geschossen zu haben habe ich mir eines kommen lassen. Leider hat es obwohl eigentlich gut verpackt einen Halsbruch/Riss am Kolben. Gewehr wurde mir natürlich angeboten es zurück zu geben. Oder und das wäre die Frage einen neuen Kolben und einen Preisnachlass in Aussicht gestellt. Das Gewehr kostet regulär so um die 1250,- Euro. Alles andere stimmt an dem Teil. Ich wollte es euch nicht vorenthalten und deshalb zeige ich es. Ohne Angabe zum Händler selbst. Er legt für alles immer gleich einen Retourenschein bei. Also von daher kein Thema. Bin seit 40 Jahren Kunde dort. Ich schicke ihm heute die Bilder. Sieht nach einem Spannungsriss aus da der Kolben keinerlei Druckstellen oder sonstige Beschädigungen aufweist. Holz wahrscheinlich zu kurz gelagert. Mal sehen ob es so zurück geht oder ob wir mit einem neuen Kolben klar kommen. Mit Preisnachlass natürlich ?

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    Gruß

    Michl

    Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte.

  • Ja ist ein neuer Kolben fällig. Mal sehen was sie antworten. Ausgetauscht ist der ja gleich. Muss nur ein guter abgelagerter Kolben sein. Evtl. mit passendem Vorderschaft falls die Maserung nicht stimmt. Und Preisnachlass. Neuer Kolben und 450,-Euro runter von der Rechnung wäre ich dabei. Ansonsten Zurück mit der Rifle. Wartezeit auf die Teile ist da auch noch ein Thema. Ansonsten. Nettes "Spielzeug". ::c.o.l) Gefällt mir ganz gut.

    Gruß

    Michl

    Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte.

  • So kam meine Scheibenbüchse von 1850-1860, im Dezember bei mir an, heute sieht sie wie auf dem 2 Bild aus.

    Geklebt mit Acraglas und quer durch den Bruch oben verdeckt durchs Daumenblech und unten hinter dem Stecher eine Schiene, beide Punkte verschraubt mit einer m 6 Gewindestange.

    Der Bruch ist nicht mehr sichtbar und wird mit 100 Prozentiger Sicherheit nicht mehr brechen.35764C5E-68D2-4883-86FE-67D0498CC68D.jpeg

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  • was mich wundert, vor kurzem wurde auf egun eine verkauft, die hatte an der selben stelle den gleichen Bruch. Wurde angeblich von nem Büma repariert, mit dübel eingeklebt.

    Da ich persönlich noch nen schützenkollegen kenne dem seiner ist beim Schuß gebrochen, überlege ich mir vielleicht doch keinen zuzulegen?

    Ich würde ihn umtauschen lassen.

    • Offizieller Beitrag

    Zurückgeben/austauschen ist die sicherste Variante.

    Alternativ neuer Kolben und Vorderschaft - wobei das noch immer nicht gewährleistet, dass die auch vom gleichen Stück Holz sind.

    Reparieren geht auch, aber wofür - bezahlt wurde ein intaktes Stück.

    besten Gruß

    Werner

    Wären Feuerwaffen verantwortlich für Gewalt und Leid, hätten die Menschen vor dem 13. Jahrhundert friedlich und glücklich gelebt.

    Das alte Testament als vielleicht bedeutendstes religiöses Werk der Geschichte erzählt schon auf der zweiten von rund eintausend Seiten die Legende vom ersten Mord der Menschheit. Keine Tat einer Waffe, sondern eine des menschlichen Charakters.

    Frieden braucht keine Waffenverbote, Frieden benötigt die Beherrschung des - jeweils eigenen - Charakters.

  • Umtauschen würde ich auch bei einer Waffe, die man Neu kaufen kann, bei mir war’s halt das solche Waffen, vor allem mit Original Diopter und allen anderen nicht so häufig gibt.

    Der Verkäufer räumte mir einem Nachlass ein und da ich bei uns im Club schon etliche Jagdwaffen mit Schaftbrüchen repariert habe, war das bei der Büchse für mich kein Problem.

  • Ich habe einmal einen neuen Rugger nummer 1 in 375 H&H gekauft, der zwei shaft im hals gebrochen hat. Der erste brach nach 2 schuessen, die andere nach 4. Als ich die dritte schaft bekam, beschloss ich, ihn zu reparieren, bevor er wieder brach. Ich bohrte ein grosses, tiefes loch in schaft hals (innere seite, nicht sichtbare, vorne nach hinten) vo die Brueche auftraten. Ich hab dann eine lange Stahlstange mit gewinde und die mit viele accraglas in das Loch gelegt, um das loch zu fuellen.

    Dieselbe Technik koennte verwendet wereden, um hier eine "Bomb-Proof" Loesung zu finden, wenn der Haendler das Problem nicht ersetz oder behebt.

    W

  • Ja ist ein neuer Kolben fällig. Mal sehen was sie antworten. Ausgetauscht ist der ja gleich. Muss nur ein guter abgelagerter Kolben sein. Evtl. mit passendem Vorderschaft falls die Maserung nicht stimmt. Und Preisnachlass. Neuer Kolben und 450,-Euro runter von der Rechnung wäre ich dabei. Ansonsten Zurück mit der Rifle. Wartezeit auf die Teile ist da auch noch ein Thema. Ansonsten. Nettes "Spielzeug". ::c.o.l) Gefällt mir ganz gut.

    Gruß

    Michl

    Für jeweils 450 Eugsten habe ich meine Eigenen nach ca 50 Schuß weiter verkauft , die Teile haben mir einfach keinen Spaß gemacht . ( IAB - und Uberti - Fertigung ) .

    Wenn Dein Händler so kulant ist , das Teil zurückzunehmen , nimm das Angebot an und versuch mal , jemanden zu finden , der einen Originalen hat und Dich damit sogar auch einmal schießen läßt : Dann bist Du wirklich angefixt . Die Nachbauten ( Shiloh , oder wie die heißen , einmal ausgelassen , die konnte ich noch nie ausprobieren ) taugen einfach nur zum an die Wand zu hängen ( Meine Meinung )

    Heute ist der Erste Tag des Restes unseres Lebens - machen wir das Beste daraus ! :bud:

  • So kam meine Scheibenbüchse von 1850-1860, im Dezember bei mir an, heute sieht sie wie auf dem 2 Bild aus.

    Der Bruch ist nicht mehr sichtbar und wird mit 100 Prozentiger Sicherheit nicht mehr brechen.

    Das Teil sieht, so weit auf dem Foto erkennbar, wieder ganz gut aus

    und

    es könnte schon sein, daß die nicht mehr bricht - aber bei mir wäre das Teil allenfalls noch Deko.

    ::dry::

    Ein sowohl geschichts- als auch waffenkundiger Sammler hat mir mal erklärt, daß die preußische Armee, obwohl notorisch klamm und deshalb von extremer Sparsamkeit geprägt, zwar alles repariert hat, was nur irgendwie vernünftig zu reparieren war,

    aber

    auf keinen Fall eine Waffe mit Halsbruch !

    Die werden wohl schon ihre guten Gründe dafür gehabt haben, denn Ahnung von der Sache unterstelle ich denen allemal !

    ::c.o.l)

    Ich überlege noch, wie ich es besser zum Ausdruck bringen könnte, daß ich zwar mit vielen Leuten hier dasselbe Hobby teile -

    aber ganz sicher nicht die Meinungen und Sichtweisen zu anderen Dingen.

  • Die Nachbauten ( Shiloh , oder wie die heißen , einmal ausgelassen , die konnte ich noch nie ausprobieren ) taugen einfach nur zum an die Wand zu hängen ( Meine Meinung )

    ich habe von den Nachbauten nur jeweils eine 1874er von Shilo, die ich auf .45-90 vom Sharps Doc habe aufreiben lassen und eine Pedersoli in .45-70, aber kann dazu sagen, dass die beide zum Schiessen hervorragend taugen. Allerdings ist die Shilo verglichen mit meiner originalen 1874er in .50-70 der um Nummern bessere Nachbau. Die Pedersoli ist dagegen ein plumper Schiessprügel in weit schlechterer Verarbeitung. Als Perkussionwaffe habe ich nur einen 1853er Slantig Breech Carbine und einen 1863er New Model Carbine, beides sind Originale, keine Nachbauten. Die 1863er habe ich mit Papierpatronen mit viel Freude geschossen. Das Teil schneidet noch immer die Patrone auf und der Verschluss ist auch nach ca. 150 Jahren noch dicht.

    Happy Trails

    Texas Jack

    SASS life # 55314

    BDS Western # 625

    FROCS # 189

    "Cowards never lasted long enough to become real cowboys"
    Charles Goodnight

  • beides sind Originale, keine Nachbauten. Die 1863er habe ich mit Papierpatronen mit viel Freude geschossen. Das Teil schneidet noch immer die Patrone auf und der Verschluss ist auch nach ca. 150 Jahren noch dicht.

    ...was meine eigenen bisherigen Erfahrungen einmal mehr bestätigt !

    Damals wurde für die Ewigkeit gebaut und nicht wie heute so konstruiert , daß , egal bei was auch immer , kurz nach Ablauf der Garantiefrist Zapfenstreich ist !

    Heute ist der Erste Tag des Restes unseres Lebens - machen wir das Beste daraus ! :bud:

  • Hier der vollsändige Bericht, der angefangene lässt sich leider nicht mehr löschen.

    Die IAB Sharps ist die günstigste, aber auch die am schlechtesten verarbeitete. Die üblichen .54er Geschosse passen z.B nicht, sie fallen durch den Lauf durch. Ich rate jedem die Finger davon zu lassen, man bekommt was man bezahlt.

    Die Pedersoli ist zwar gut verarbeitet aber die Bodenplatte vom Verschlussblock entspricht nicht mehr dem historischen Original für Papierpatronen. Sie wurde für die Verwendung von Messinghülsen abgeändert. Die Platte kann nicht mehr, wie ursprünglich vorgesehen, richtig abdichten. Das hat leider zur Folge das der austretende Pulverschmauch das ganze System bereits nach etwa 5-7 Schuss, je nach Ladung und Pulver-Sorte, derart zusammenbackt, das man den Block nur noch mit Gewalt auf bekommt. Wer da nicht aufpasst verbiegt bei der Aktion sogar den Abzugsbügel (Lever). Aber auch mit Messinghülsen sind, wegen dem selben Problem, keine höheren Serien möglich.

    Chiappa (Army Sport) ist Qualitativ genau so gut wie Pedersoli aber um einiges günstiger. Leider verbauen die seit Kurzem auch eine komplett geschlossene Bodenplatte was zu den gleichen Problemen führt.

    Der einzige Hersteller der noch den originalgetreuen Verschluss für Papierpatronen nach baut und man auch sonst nix nacharbeiten muss, ist Shilo.

    Dafür sind die Waffen aber auch richtig teuer.

    Wer Glück hat und eine der alten Orion oder Palmetto Fertigungen ergattern kann, darf sich freuen, da funktioniert der Block mit der schwimmenden Bodenplatte noch so wie vorgesehen.

    Allerdings "muss" an allen Sharps (auch bei den neuen Pedersoli's) grundsätzlich der gesamte Zündkanal kontrolliert und meistens nachgearbeitet werden. Ich hatte da schon Exemplare zu Reparatur die im Auslieferungs- Zustand keinen Schuss abgeben konnten. Mich würde da wirklich interessieren wie die beschossen wurden.

    Man sollte für die Sharps sowieso nur die stärksten Zündhütchen verwenden. Entweder die kupferfarbenen sechs flügeligen von RWS oder die viel flügeligen Kupfer von CCI.

  • Guten Morgen ( oder Abend, wie ihr wollt ) zusammen,

    zuerst einmal Danke für das scheinbar rege Interesse von eurer Seite am "Hals und Beinbruch" der Sharps. Ich habe schon einige Statements am "Smarty" unterwegs überflogen. Ja da besteht jetzt mal Gesprächsbedarf. Den leiste ich nur anhand eigener Erfahrungen mit Holz von meiner Seite aus. Soweit ich das überhaupt beurteilen kann. Aber es ist wie ihr jetzt seht die Gelegenheit sich so etwas einmal etwas näher zu betrachten. Angegeben wird das Holz als Nußbaum. Welcher Nußbaum ? Walnuß ? Noch kann ich ohne Freigabe das Gewehr nicht zerlegen. Entgegen der Meinung von Leonardo bin ich der Meinung das es nicht von einem Seitenschlag herrührt, sondern das der Kolben verspannt in seine Form bei der Montage gezwungen wurde und deshalb in der Maserungs-Phase gerissen ist. Möglich das sich der Kolben nach der Endmontage mit der Zeit gedreht hat. Viele Schäfte werden ja auf Maß um die Trocknungszeit abzukürzen Dampfgezogen. Der Lieferant wird mich nach den Bildern anschreiben wie wir weiter verfahren. Zurückschicken heute Früh wäre kein Thema. Aber dann weiß ich nicht was passiert ist. Interessiert mich schon mal da ja hier schon angemerkt wurde das es da scheinbar schon Probleme gab bei der Sharp von Pedersoli.

    Der Riss nimmt seinen Anfang in der Kolbenmitte und findet sein Ende in der Bohrung der Halteschraube. Die Bohrung sollte aber eigentlich entspannend auf ein verdrehen wirken. Das könnte ich aber nur sehen falls ich den Kolben heraus nehme. Erst dann kann ich den Riss verfolgen. Dazu folge ich nochmals der Aussage von Leonardo. "Im Prinzip Ja ! " Das müsste aber ein sehr heftiger Schlag sein der auch Spuren am Kolben hinterlässt. Hier ist aber nicht der kleinste Kratzer zu sehen. Ohne den Kolben heraus zu nehmen kann ich nicht nach verfolgen von wo der Riss ausgegangen ist. Richtiges Nußbaum kann ich auf der Werkbank aufschlagen. Da breche ich mir eher alle Finger bevor das bricht. Bliebe einzig die Alternative den Kolben auszuschrauben. Und sich die Bohrung anzusehen. Zumindest ist der Kolben entgegen der Jahresringe schräg geschnitten. Das ist schon mal der erste Fehler. Damit liegt die "Schicht" schräg offen.Kern und Aussenschale ist Abfall. Bleibt nur ausschäften und sich erst einmal die Bohrung ansehen. Gibt keine andere Wahl. Ich mache dann Bilder dazu.

    Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte.

  • Es besteht ja durchaus die Möglichkeit, das ein schadhaftes Stück Rohmaterial in die Schaftfräse eingespannt wurde. Die Rohteile haben ja Aufmaß, da kann sich ein Fehler gut verstecken. Das so ein Fehler bis zum Ende mitgeschleppt wird, ist dann allerdings traurig.

    Viele Grüße - Breuko

  • So Bilder folgen Morgen mal. Spannungsbruch wahrscheinlich durch den hinteren Querriegel verursacht. Der Bruch geht scheinbar nicht durch. Wird aber noch kommen. So simpel der Abzug gebaut ist. Der ganze Kolben sitzt spielfrei in den Metallpassungen. Hat aber einiges an Bohrungen zu verkraften. Das scheint bei falscher Montage ein Schwachpunkt zu sein. Einfach die Schrauben anziehen wird hier bei einem neuen Kolben nicht gehen. Mal sehen was der Händler Morgen meint. Zurück schicken und das Thema Sharp abhaken ? Würde sie trotzdem gerne mal testen. Wird schwer im Ziel zu halten sein in Kal. 54 und dieser "Kindergröße".

    Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könnte.

  • CC, die Gründe das Preußen keine Militär Musketen mit Schafthalsbruch reparierten, hatte einen bestimmten Grund, schau dir mal Bilder an, wie damals bei einem Bajonett Angriff vorgegangen wurde, linke Hand umfasst den Vorderschaft, die rechte den Hinterschaft, was da bei einer 1,90 m langen Waffe für eine Hebelwirkung entsteht.

    Ich werde dagegen nur mit einem kleinen 9.46 mm langem Minie Geschoss und 36 gr Schwarzpulver auf eine 50m entfernte Papier Scheibe schießen.

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