Stahlschrot in "normaler" Flinte

  • Hallo zusammen,

    vielleicht könnt ihr mir bei dieser Grafik vom Beschussamt Ulm weiterhelfen:

    pasted-from-clipboard.png

    Was bedeutet der fehlende Eintrag in Spalte II bei 12/70 normaler Ladung, 740bar? Keine Schrotgröße oder Schrotgröße egal?

    Es bedeutet, daß NUR die Angaben in Spalte 1 gelten und nichts Anderes verwendet werden darf.

    Also Schrotgröße kleiner oder gleich 3,25 verwendet werden darf.

    Ich überlege noch, wie ich es besser zum Ausdruck bringen könnte, daß ich zwar mit vielen Leuten hier dasselbe Hobby teile -

    aber ganz sicher nicht die Meinungen und Sichtweisen zu anderen Dingen.

  • Was in der Abildung komplett Unterschlagen wird ist dass eine Normalschrotpatrone mit Stahlschrot nicht nur beim Gasdruck unter 740 Bar bleiben muss und die Schrotgröße kleiner gleich 3,25mm sein muss, SONDERN dass zusätzlich der Mündungsimpuls kleiner gleich 12 Ns bleiben muss (bei Kaliber 12 kleinere Kaliber sind noch stärker eingeschränkt)!!!

    Und der Mündungsimpuls ist dabei gerade der limitierende Faktor für wirkungsvolle Blei freie Schrot Patronen. Entweder man reduziert um den einzuhalten die V0 der Laborierung was die Wirkung bei den ohnehin schneller abbremsenden weniger dichten Blei freien Schroten startk reduziert, oder man reduziert das Vorlagegewicht, was zu einer schlechten Deckung der Schrotgarbe führt zumal man bei Stahl ja ohnehin schon die Korngröße erhöhen muss. Da beißt sich die Katze in den Schwanz.

    Für Wurfscheiben geht das noch (für Trap und Skeet sind die Vorlagegewichte eh nicht so hoch), aber bei der Jagd sind Stahl Normalschrotpatronen häufig Tierquälerei.

  • Ja genau das heißt das, ohne Einschränkung des Choke heißt bis hin zum Vollchoke so Spirenzchen wie Extra Full Choke etc. sollte man aber besser lassen! Wobei eine Garantie, dass das dann auf Dauer wirklich den Choke unbeschädigt lässt ist das nicht 100%ig sondern nur dass das i.d.R. so ist. Inbesondere bei sehr leichten dünnwandigen englischen Flinten mit zudem sehr kurzer und damit steilen Chokeverengung wäre ich da dennoch vorsichtig. Aber der Vollchoke bringt die Schrotgarbe bei Stahlschrot dann auch nicht weiter zusammen, sondern sorgt dann ehr für eine ungleichmäßiger verteilte Schrotgarbe. Im Normalfall wirken Chokes auf Stahlschrot deutlich stärker als auf Blei. Sprich 1/4 auf Stahl ungefähr so wie 1/2 auf Blei und 1/2 bei Stahl ungefähr so wie 1/1 auf Blei. i.d.R. erreicht bei Stahl der 3/4 die engst mögliche Garbe. der Vollchoke bringt das nicht weiter zusammen sondern lässt nur die Verteilung ungleichmäßiger werden.

  • Danke für die ausführliche Erläuterung

    Ich habe eine Italienerin, nicht soo dünnwandig mit festen Chokes, und ich schieße Stahl nur auf Tontauben, weil die Standordnung es so will. Größe 8 1/2, 24 gramm. Bisher immer nur den unteren Lauf mit 1/2 Choke verwendet, aus Unsicherheit. Treffe damit hervorragend, aus beiden Läufen und bin meilenweit von 3,25mm entfernt. Größere Schrote aus Stahl will aus der altehrwürdigen Flinte sowieso nicht abfeuern

    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten

  • o.k. bei Skeet und Trap ist der Mündungsimpuls bei den leichten Vorlagegewichten dann auch kein großes Problem einzuhalten. Hab halt nur an Jagdschrot gedacht, weil Du das im Jagdbereich gefragt hast. Und da sind Normalstahlschrotpatronen wirklich nicht der Bringer.

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