In einem amerikanische Forum hab ich eine ganz interessante Diskussion darüber gelesen, wie wohl das Pulver für die Vorderlader-Revolver im "Wilden Westen" transportiert wurde.
Wurde es in einer Pulverflasche in einem Powder Fask Holster am Mann getragen? Neben den Gürteltaschen für die Zündhütchen und den Patronentaschen habe ich da neu angefertigte Holster für die Pulverflasche gesehen. In der Diskussion wurde aber bezweifelt, dass "Cowboys" überhaupt Schusswaffen bei ihrer täglichen Arbeit dabei hatten. Revolver wären zumindest in einem offenen Holster bei der Arbeit mit den Rindern zu hinderlich gewesen.
Es wurde angeführt, dass Waffen entweder im Chuck-Wagon transportiert wurden, und nur in besonderen Situationen am Mann getragen wurden. Auch hätten Cowboys meist keine Revolver besessen. Dafür wurden sie zu schlecht bezahlt.
Und wenn jemand im Westen damit rechnete, dass er sich verteidigen müsse, dann hat er (sofern er es sich leisten konnte) einen zweiten Vorderladerrevolver geführt (wie Gunslingers) oder für den Remington eine Ersatztrommel. Im Westen wären auch auf Viehtrieben die Papierpatronen in dem Patronentäschchen am Gürtel nicht geeignet gewesen. Die wären im Vergleich mit den späteren Patronen mit Metallhülsen nicht haltbar genug gewesen.
Wenn sie am Mann gewesen wären, dann wären die Nachladeutensilien inkl. Pulverflasche in den Satteltaschen zu finden gewesen.
Pulverflaschen in der bekannten Form, gab es ja wohl erst in der Perkussions-Ära.
Für die Jagd wäre es anders gewesen, aber da spielten Kurzwaffen kaum eine Rolle. Da hatte man ein Pulverhorn umhängen vielleicht später eine Pulverflasche am Gürtel befestigt, oder in einer umgehängten Jagdtasche.
Anders hätte die Situation bei den Texas Rangers und beim Militär ausgesehen. Da waren im Bürgerkrieg in den regulären Verbänden Papierpatronen als Gefechtsmunition üblich. Pulverflaschen und weiteres Zubehör waren wohl im Kappsack.
Angeblich wurde eher bei Milizverbänden aus Pulverflaschen geladen.
Was können nun die Experten dazu sagen?