Waidwirkung dieses Geschosses

  • DSCF0727.JPG

    Hallo,

    bevor ich damit auf was Lebendiges schieße, Frage an die Experten: wie beurteilt ihr die Wirkung dieser Kugel auf Wildkörper, speziell Reh?

    Es ist ein Barnes TTSX Reinkupfergeschoss, .308 Kaliber mit 150 grn. Die Restmasse wie abgebildet ist exakt 150 grn.

    Verschossen aus einer 30-30 Winchester in ein Stück Kiefernholz. Eindringtiefe 14cm bei 50m Schußdistanz.

    Für mich sieht es optimal expandiert aus, aber würde es seinen Zweck erfüllen?

    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten

  • Du zeigst das aufgepilzte Geschoss, nach dem Schuss auf Kiefernholz. Wie sieht es denn nach einem Schuss auf Gelatine aus?

    Ich würde es davon abhängig machen.

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    In meinen Beiträgen verwende ich bewusst Satire, Ironie, Sarkasmus und Übertreibungen, um zu verdeutlichen. Auch ohne Kennzeichnung dieser Stilelemente sollte sich der Leser dessen bewusst sein.

    Meine Finger sind einfach nicht für eine Wischtelefontastatur geeignet :(

  • gute Geschosse sprechen auf härtere Hindernisse möglichst wenig an und in Gewebe oder Flüssigkeit sehr gut. In sofern hat Schwarzer Mann recht. Ein Schuss auf Kiefernholz ist sehr wenig aussagekräftig. Allerdings für gute Schalenwild-Jagdmunition müsste man schon recht viel Gelatine gießen um ein solches Geschoss zu fangen. Bei Deformatoren etwas weniger bei Teilzerlegern mit formstabilen Restbolzen merklich mehr. Meine 8mm Laborierung mit Möller Messing Jagd Geschossen macht da locker 75cm ballistische Gelatine.

  • Ginge mit dem Möller MJG genauso, einfach die Kunststoffspitze vom Flitzer weg lassen. Dann bremst das Geschoss durch höheren Luftwiederstand zwar mehr, aber bis 150m ist das eigentlich noch kein Problem.

  • Ein Kollege von mir schießt damit. allerdings im Kaliber 308. Bis jetzt damit jedes Reh zur Strecke gebraucht, ohne Nachsuche. Auf Schwarzwild ist die Munition nicht ganz so wirksam. Ist eben immer ein Kompromiss. Extrem hohe Stoppwirkung geht mit größerer Wildbretzerstörung einher oder ein kleines Loch beim Einschuss und Ausschuss, keine Blutergüsse, dafür sehr wenig eben wenig Stoppwirkung.

    Ich sage mal, das Geschoss hat eine hohe Stoppwirkung, aber keine extreme.

    Für ein Reh reicht die allemal.

  • Letztendlich ist es eine gute Patrone, mit der du nicht falsch liegst. Ich würde sie an deiner Stelle verwenden und dann sehen, ob du irgendwann was anderes willst oder nicht.

    Es kommt auch darauf an, was dir wichtig ist. Bei mir gibt es keine Nachsuchen und ich warte auch nicht bis ein Tier nach 20 Minuten verendet ist. Wenn wir schon Tiere töten, sollte es sehr schnell gehen. Ich schieße auch zwei oder dreimal auf ein Reh. Das ist definitiv tot und das schnell. Manchen finden das gut, für andere bin ich ein Schießer, der auch Teile des Wildbrets (in Ihren Augen, sinnlos) ruiniert.

    Der heere einzelne Blattschuss, mit 20 Minuten warten bis das Tier verendet ist, und wenn der einzelne Blattschuss doch nicht so gut war, wird der Hundeführer angerufen. Das finde ich eher gruselig und stammt aus einer Zeit, als es nur Einzellader gab und mehr als ein Schuss nicht möglich war.

    Aber zwei Jäger, drei Meinungen. ;)

  • Ich würde beim Jagen nur noch bleifreie Munition verwenden. In Staatsforsten vorgeschrieben, in der Nähe von Gewässern auch. Wenn etwas von dem Geschoss absplittert, hast du Blei im Essen.

    Bei Sportschützen ist das etwas anderes.

  • Das Bleiproblem ist in Wirklichkeit sehr sehr viel Kleiner als der Öffentlichkeit immer versucht wird weis zu machen. Selbst wenn man metallische Bleisplitter von Geschossen mit dem Essen verschlucken sollte ist es so unlöslich, dass der menschliche Organismus mit seinen relativ schwachen Verdauungssäften davon kaum etwas aufnimmt. Das Meiste wird einfach wieder ausgeschieden. In der Umwelt verhält sich metallisches Blei noch inaktiver unlöslicher und verkapselt sich und gut ist. Nur unter ganz besonderen Bedingungen wie sehr saure Mineralwässer etc. löst es sich und wird transportiert.

    Der wichtige Faktor ist die Bioverfügbarkeit, und die ist bei metallischem Blei äußerst gering.

    Wenn Bleifrei vorgeschrieben ist, verwendet man natürlich Blei freie Geschosse, besser macht es die Sache jedoch nicht.

  • Das mag ja sein. Aber als Jäger würde ich nicht mehr mit Bleimunition anfangen. Es wird nie jemand deine Patronen kontrollieren. Weder der Jagdherr, noch der Jagdleiter, die Polizei und das Ordnungsamt schon gar nicht. Und in Gebieten in denen seit Jahrhunderten gejagt wird, stecken so viele Geschosse im Boden, da überprüft keiner, welches Geschoss von wem kommt. Auch ist es ein Märchen, dass sich ein Jagdleiter abgeschossenes Hülsen vorzeigen lassen würden. Erstens hat der besseres zu tun, zweitens, gerade bei einem Halbautomaten, fliegen die irgendwohin. Ich habe noch nie versucht meine Hülsen zu finden. Du kannst jahrzehntelang im Staatsforst mit bleihaltiger Munition schießen und keiner wird es merken. Trotzdem würde ich damit nicht anfangen. Für einen Jäger ist es egal, ob der Streukreis mit einer Munition 10 mm größer ist, als mit einer anderen. Es gibt derartig brutal wirkende bleifreie Munition (z. B. RWS Evolution Green), dass der Jäger kein Blei braucht. Auch Kosten spielen eine untergeordnete Rolle, die paar Schuss im Wald. Ich bin nicht der Typ für blinden Gehorsam, ohne etwas zu hinterfragen, aber allein bei der oft nach der Jagd folgenden Munitionsdiskussion, jedesmal Märchen zu erzählen, wäre mir zu stressig. Ich schieße auf Rehe mit .308 Win. TXRG blue 165 grs. Bleifrei und in der Wirkung eher zu stark, als zu schwach. Mag der Effekt von Blei auch übertrieben sein, bringen Jäger über Jahrhunderte, doch einiges Blei in den Boden.

  • Auch ist es ein Märchen, dass sich ein Jagdleiter abgeschossenes Hülsen vorzeigen lassen würden.

    Und was sollte damit bewiesen werden können? Auf meinen Hülsen steht "Starline", "Winchester" oder "PPU". Ich stopfe selber :drink:

    Viele Jäger, die ich kenne, nehmen weiterhin Bleimunition. Auch dort, wo bleifrei vorgeschrieben ist. Genau aus den Gründen, die du genannt hast.

    Ich hatte auch ein Hornady Interlock in Holz geschossen, leider hab ich es irgendwie verloren und konnte es nicht fotografieren, aber der Geschossdurchmesser hatte sich bei diesem mehr als verdoppelt. An der Wirkung dieses Geschosses habe ich nicht die geringsten Zweifel.

    Das Kupfergeschoss hat ja auch expandiert, aber längst nicht so viel

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  • Ich hab so eine Kontrolle aber schon erlebt (bei der Entenjagd).

    Nur bei mir ham se einfach nur doof geschaut, weil ich meine Munition bei GK nicht nur Büchse und Kurzaffe sondern auch Flinte auch Schrot selbst lade.

    Hab den Kontrolletti wenn er ein Jagdschein hat und auch einen §27er Schein hat angeboten dass er einfach n paar Patronen mitnehmen und delaborieren kann, das hat er dann aber doch nicht gemacht.

    Grundsätzlich hab ich mich bei der Büchse mit Bleifrei arrangiert und schieße dort nur noch Bleifrei meistens Möller MJG. Genauigkeit, Reichweite und Wirkung ist gut. Und da ich nicht ständig für Bleimunition und Bleifrei neu einschießen will bzw. das ZF neu einstellen will weil sich die Treffpunktlagen hier stark unterscheiden schieße ich da inzwischen auch dort Bleifrei wo ich es nicht unbedingt müsste.

    Bei der Kurzwaffe hab ich Blei freie Laborierungen die fast den gleichen Haltepunkt bis 25m liefern. Die Wirkung der Bleifreien ist hier aber i.d.R. etwas schlechter. Die Geschossauswahl an geeigneten Geschossen für Bleifreie Fangschussmunition ist auch recht klein eingeschränkt. Hier verwende ich Bleifrei und Bleihaltig je nach dem wo ich gerade bin und ob ich es dort muss. Wo ich Blei verwenden darf, tue ich das.

    Bei der Flinte ist der Unterschied in Hinsicht auf die Wirkung am Größten.

    Stahlschrot ist einfach nur ganz großer Misst. Wo ich muss, verwende ich teures selbst geladenes Vollkupferschrot, das geht halbwegs. Da wo ich darf verwende ich unbedingt Bleischrot.

  • Hab den Kontrolletti wenn er ein Jagdschein hat und auch einen §27er Schein hat angeboten dass er einfach n paar Patronen mitnehmen und delaborieren kann, das hat er dann aber doch nicht gemacht.

    Natürlich hättest du ihm die bleifreien zum Delaborieren mitgegeben, nicht wahr? ;)

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  • Letztendlich muss jeder selber wissen, was er tut. Ich habe bis jetzt keine gute, bleifreie Hohlspitzmunition für Kurzwaffen gefunden. Bei dem Thema „bleifrei“ gibt es noch Luft nach oben.


    Ich hätte mit der genannten Munition ein Reh ganz schlecht erwischt. Ganz steil von oben, von hinten durch die Keule. Das Geschoss hatte so viel Wucht dass es Keule durchschlug, den Pansen. Die Buchdecke war komplett aufgeplatzt. Trotz des miesen Schusses, lag das Reh sofort,

    Wenn es mit einem Schuss nicht erledigt ist, dann mit Zweien oder Dreien.

    Ich habe eine Walther PPK, 7,65 Browning. Es macht dich fast jeder über diese Fangschusswaffe lustig. Das Pistölchen etc. Ich habe damit bisher alles tot bekommen.

    Was ich damit sagen will, es muss nicht alles mit einem „Superschuss“ erledigt sein. Mit der PPK töte ich auch einen Elch.

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