Meist geführte Jäger-Waffe

  • Hallo liebe JägerInnen

    Vorweg: Nein, ich bin kein Jäger und betrete hier in diesem Forum absolutes "Neuland"!

    Was mich aber interessieren würde ist, was ist die gebräuchlichste Art von Waffe, die auf der Jagd im Wald mitgeführt wird? Mir ist selbstverständlich auch klar, dass es immer darauf ankommt auf welche Art von Wild man jagen will... (dass man Enten normalerweise mit Schrot beschiesst leuchtet mir auch irgendwie ein... :D ).

    Mich interessiert eher was für Waffen im Wald für Keiler und Rotwild eingesetzt wird, also ob Drilling, Doppelbock, Selbstlader usw. und was für Kaliber da zur Anwendung kommen.

    Hoffe Ihr könnt mich dahingehend etwas "aufklären"! ;)

    Danke & Gruss
    Urban

    Ofenkäse für alle! :wall::D ...oder doch lieber ein Fondue..? :D::Flgc.h::

  • Moin,

    also ich sach mal so .... für den Anfang reicht eine gute Flinte in 12/70 , eine Büchse in .308,.30-06,7x64 oder 8x57 mit gutem Zielfernrohr locker aus.
    Es gibt genug Jäger die damit Ihr ganzes Leben super jagen.
    Mit diesen Standartkalibern macht man ganz sicher NICHTS falsch und deckt fast alles ab. Wichtiger als das Kaliber sind ein guter Treffersitz und das richtige Geschoß.
    Drilling,Büchsflinte,Schonzeitwaffe,Großwildbüchse,Selbstlader usw alles eine Frage des persönlichen Geschmacks, der Eine brauchts, der Andere nicht.

    Gruß Rudi

    "Wer Fleisch isst, sollte auch die Eier haben Tiere zu töten." (Roland Düringer, Kabarettist, Jäger)

    Einmal editiert, zuletzt von Neunzehn69 (22. April 2015 um 09:55)

  • Wenn Du in einem Forum fragst, dann natürlich zuerst eine ordentliche Fangschußwaffe und dann natürlich einen Halbautomaten AR und ähnliche Militärwaffenclone.

    Wenn ich die Waffen betrachte die man an den Ständen und bei Gesellschaftsjagden sieht so sind das meist Repetierer, noch sehr viele 98er bei neueren Waffen natürlich auch die von der Ausbildung bekannten Geradzugrepetierer.

    Bei den Österreichern, dort ist das jährliche Anschießen (nahezu) obligatorisch ist, sind es meist Repetierer von Steyr und natürlich auch Kipplaufwaffen aus Ferlach.

    Für Flinten fehlt es in sehr vielen Revieren an Möglichkeiten, dass da manchem Jäger der Schrotlauf einer kombinierten ausreicht.

    Johann

  • Für Flinten fehlt es in sehr vielen Revieren an Möglichkeite

    Ich widerspreche Dir da einfach mal , es gibt in JEDEM Revier ( Taube,Krähe,Fuchs gibt es überall ) die Möglichkeit mit der Flinte zu jagen, was fehlt ist das Können und die Lust dazu.

    Gruß Rudi

    "Wer Fleisch isst, sollte auch die Eier haben Tiere zu töten." (Roland Düringer, Kabarettist, Jäger)

    Einmal editiert, zuletzt von Neunzehn69 (22. April 2015 um 11:39)

  • bei uns führen die Meisten Repetierer (überwiegend deutsche Hersteller) und ein paar Einzelne kombinierte Waffen. Dazu kommen dann noch die BDF´s und vereinzelt auch mal eine halbautomatische Flinte und ein paar Querflinten

    ::trenn::
    Nicht nachgeben - Nachladen!

  • Herzlichen Dank vorerst an alle!

    Die ideale Jagdwaffe wäre wohl ein Drilling von Blaser mit 30-06/308 und einem Lauf Schrot...? Wieso sieht man das eher selten? Wo sind die Nachteile/Vorteile? Ich vermute mal das Gewicht...?

    Gruss (Weidmannsheil* oder so :D )
    Urban

    Ofenkäse für alle! :wall::D ...oder doch lieber ein Fondue..? :D::Flgc.h::

  • Man kann das nicht verallgemeinern, vor allem viele ältere Jäger schwören bei uns nach wie vor auf den Drilling, meistens Kaliber 7x57 R oder 8x57 IRS, Schrot 16/70 oder 12/70. Mein Vater geht seit über 40 Jahren zur Jagd und hat bis heute keine Repetierbüchse, auch wenn er seit eh und jeh sagt "nächstes Jahr kauf ich mir einen Steyr Mannlicher in 30-06", seine GK Kugelwaffe ist eine Blaser ES67 BBF in 6,5x57 R und 16/70.
    Natürlich werden auch oft Repetierer geführt, Selbstladebüchsen sieht man ab und zu, beide in allen möglichen Kalibern, i.d.R. ab 308 Win. oder 7x64 bis zur 9,3x62, Doppelbüchsen und Bockdoppelbüchsen sind fast komplett verschwunden, UHR in kräftigen Kalibern wie 444 Marlin oder 450 Marlin haben auch einige Anhänger.
    Eine Flinte hat eigentlich jeder, tut für die gefragte Jagdart aber nichts zur Sache.

  • Ich widerspreche Dir da einfach mal , es gibt in JEDEM Revier ( Taube,Krähe,Füchs gibt es überall ) die Möglichkeit mit der Flinte zu jagen, was fehlt ist das Können und die Lust dazu.

    Das sehe ich genauso....Eine Flinte war, zumindest bei mir, damals der erste Kauf nach bestandener Prüfung. Und "Einsatzgebiete" für die Flinte für die Jagd auf Niederwild gibt es in der Tat in jedem Revier. Ein paar erlegte Krähen und etwas Raubwild als Einstieg sieht ferner jeder Jagdherr gern, dann klappt es auch schneller mal mit der Freigabe eines Alterslasse-Bocks! ;)
    Bei Büchsen ist es Geschmackssache ob ein Repetierer oder was Kombiniertes gekauft wird. Ich persönlich mag keine kombinierten Waffen sondern bevorzuge Repetierer, am Liebsten mit Geradezug und Handpannung, aber das muß natürlich jeder für sich selber entscheiden. Die gängingen Kaliber (.308, 30.06, 7x64, 8x57) wurden ja oben schon erwähnt. Wobei der Trend hier bei uns auch zu stärkeren Geschossen geht, z.B. 9,3x62. Ich treffe auf Drückjagden immer mehr Leute an die sich stärkere Kalber kaufen (oft auch in Halbautomaten). Wobei man sagen muß, dass bei nem guten Schuß natürlich auch mit einer 7x64 oder .308 alles heimische Wild (incl kapitaler Hirsche) umfällt.
    Wenn ich jetzt mal ganz neu einkaufen müßte, dann würde ich mir eine adäquate Bockflinte in 12/76 und einen Repetierer in 8x57 (für mich ein super Allround-Kaliber) kaufen.

  • Das Gewicht ist nicht das Problem beim Drilling, die Jagd hat sich geändert, es wird kaum noch mit der Flinte gearbeitet.
    Der klassische Drilling ist quasi eine Doppelflinte, wo man noch eine Kugellauf drunter gebaut hat.

    War auch die Ideale Waffe, als man hauptsächlich Niederwild gejagt hat. Aber davon gibts in den meisten Revieren kaum noch was, zumindest bei mir in der Gegend.

    Fuchs und Waschbär bejagd kaum jemand den kenne ernstlich, also besteht kein Bedarf an den Schrotläufen.

    Bei der Jagd auf Schalenwild haben die meisten schon gerne etwas mehr Mun im Tank, so kann man schnell repetieren während man das Ziel weiter im Glas hat.
    Den Drilling nachladen erfordert ihn aber komplett aus dem Anschlag zu nehmen.

    Dann kommt noch die für manche etwas umständliche Bedienung dazu, also zwischen den Läufen schalten, stechen, entstechen usw. .

    Es wird auch kaum noch gepirscht, wobei man nie genau weiß was einem so alles begegnet, es wird hautsächlich gezielt auf etwas angesessen.

    Drillinge hab ich nur sehr wenige in freier Wildbahn gesehn, und wenn waren die Träger 70 Jahre +.


    Im Repetierersegment dominiert Blaser mit R93 und R8, gefolgt vom 98er, ein paar Exoten aus Amikanien noch, Ha. sind selten, und wenn auf Drückjagden zu sehn.

    Ich bevorzuge den 98er, er ist Preiswert, in vielen Kalibern erhältlich, Teile gibts wie Sand am Meer, er ist unkompliziert, man kann sich für recht kleines Geld seine Waffe so bauen/ modifizieren, wie mans möchte.

    Flintenjagd besteht in meiner Gegend nur in der Entenjagd, die meisten Jäger führen Bockflinten älteren Datums in 12/70, mehr schafft sich kaum einer an für die 2-3 mal wos im Jahr rausgeht.
    Einige alte Querflinten sieht man auch mal, sehr selten mal einen Automat oder ne Pumpe, wobei man nicht schräg beäugt wird, wenn man Automat oder Pumpe führt.

    Wer nach allen Seiten offen ist,ist nicht ganz dicht.

    μολὼν λαβέ

  • Die ideale Jagdwaffe wäre wohl ein Drilling von Blaser mit 30-06/308 und einem Lauf Schrot...? Wieso sieht man das eher selten? Wo sind die Nachteile/Vorteile? Ich vermute mal das Gewicht...?

    Warum ich keinen Drilling will:
    Teuer
    Schwer
    Kann alles ein wenig aber nichts richtig

    Bei der Kombinierten ist die BBF für mich die bessere Wahl.

  • Die bei uns aktiven Jäger sprechen meist von 8x57, 30-06 oder 9,3x62. Der Waffenbestand hängt meiner Meinung nach davon ab ob die Jäger ebenfalls Sportschützen oder reine Wilddiebe sind.

    Lieben heißt dienen, geliebt werden heißt herrschen.

  • Ich widerspreche Dir da einfach mal , es gibt in JEDEM Revier ( Taube,Krähe,Fuchs gibt es überall ) die Möglichkeit mit der Flinte zu jagen, was fehlt ist das Können und die Lust dazu.

    So habe ich das auch gelernt, auch noch das schalten mir Zwischengas. Nur haben sich zumindest dort wo ich mich auskenne die Bedingungen doch geändert. Katzen die vor Jahren noch ne Aufgabe für unsere Jungjäger waren gibt es ja nicht mehr.
    Den Bock hat sich unser Jüngster durch Sauenabschuss, in meiner Jugend durchaus noch ein Grund für eine Feier, erarbeiten dürfen und in den Hochwildrevieren die ich kenne würden sich die Mitjäger für die Jagdstörung bedanken.

    Johann

  • Es ist Schade das diese Art der Jagd so vernachlässigt wird aber zum Glück gibt es immer wieder Jäger die noch Spaß am Niederwild haben und alles tuen damit es Rebhuhn , Fasan und Hase wieder besser geht. Wie sagt man so schön, tu Gutes und sprich nicht darüber :D

    Gruß Rudi

    "Wer Fleisch isst, sollte auch die Eier haben Tiere zu töten." (Roland Düringer, Kabarettist, Jäger)

  • Die richtige Flintenzeit ist bei uns auch lange her.
    In den 80ern war im September/Oktober an den Wochenenden überall was los auf Rebhuhn und Hase.
    Heute nutze ich meine beiden Doppelläufigen nur noch auf Tontauben.
    Die Querflinte hat noch ihre Berechtigung für Nachsuchen auf Sauen.
    Durch den Doppelabzug kann man da mit verschieden Patronen arbeiten.

    Im Ansitz nutze ich in der Regel eine BBF in 7x57R/12-70
    Drückjagd je nach Wetter und Wild diverse 98er in 7x57, 8x57 oder 30-06 mit verschieden Visierungen.

  • Ich bejage ein reines Waldrevier mit Rot- und Schwarzwildvorkommen. Dazu führe ich einen 98iger in 7x64 oder eine BBF in 7x57, 16/70. Hauptsächlich bei Drückjagden kommt dann noch ein UHR 30-30 zum Einsatz.

    Von Drillingen oder Halbautomaten halte ich persönlich nicht viel.

  • Ach naja, so pauschal sehe ich das nicht. Eine halbautomatische Büchse habe ich auch nicht und die steht auch nicht auf dem Wunschzettel, aber eine halbautomatische Flinte ist bei der Krähenbejagung oder auch mal auf der Jagd auf Enten/Gänse nicht unbedingt schlecht.
    Thema "Drilling" sehe ich genauso. Mir persönlich zu unhandlich weil zu schwer....

  • Ich habe nicht eine Kombinierte Waffe,und jage seit 1985. Früher öftermal mit einem Drilling losgezogen,nicht weil ich es wollte,sondern weil ich es musste (DDR,wir hatten nur drei Waffen für 11 Jäger ) ansonsten nur mit einer 16er Doppelflinte mit 4x32 Optik, habe da Sauen und Rotwild mit erlegt,ging wunderbar,musstest nur dicht genug ran :D
    Heute gehts immernoch gerne mit der Doppelflinte oder Pumpe, und ne Handvoll FLGs in den Busch, bei Ansitz,Drückjagd und freie Flächen führe ich einen FR8 mit ZF :love:
    Bin bei Jagdwaffen sehr bescheiden, müßen nur schießen,und nicht mit Goldeinlagen und Gravuren bestückt sein X/

    IF SOMEONE HATES YOU FOR NO REASON, GIVE HIM ONE!

  • Hmmm.... eine eventuell historische Frage zu dem Thema:

    Die weltweit meistgeführte "Jägerwaffe" ist der Bogen (inkl. Crossbow).... oder nicht mehr?
    Wenn nicht mehr, wann wird wohl die "neue" Zeitrechnung angefangen haben?

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