Eine Frage zum Zündhütchen

  • An ein Spezialpiston habe ich auch gedacht. Doch wollte ich etwas machen, dass die meisten Nutzer verwenden können, ohne sich ein spezielle Piston anfertigen zu lassen.

    Ich gebe offen zu :

    ICH BIN EIN SCHRECKLICH FAULER HUND !

    Deine Idee mit dem Schlauch ist zugegebenermassen schlicht GENIAL , funzt aber bei meinen Originalen wegen zu knapper Hahnkaverne oft nicht wirklich .

    Leider wird dabei die Schlagenergie des Hahnes zum grossen Teil dafür aufgebraucht , den Schlauch zu stauchen . Dann bleibt nicht mehr viel Energie , das ZH zu zünden ...

    Beim zweiten Versuch klappt es aber meistens ...

    Angenehmer Nebeneffekt : Der Schütze erkennt ( bei Nichtzünden ) ( hoffentlich ) eventuelle Ziel/Abzugsfehler :) !

    ABER LEUTE : EIN VERSUCH WÄRE ES DOCH WERT ???

    Heute ist der Erste Tag des Restes unseres Lebens - machen wir das Beste daraus ! :bud:

  • enfield Vielleicht magst du ja im Thread historische Ausrüstung den Entstehungsprozess bei der Anfertigung eines Pistons bebildert beschreiben. Das würde mich mal sehr interessieren. Welches Material, welche Drehstähle, Drehzahl etc. Worauf ist zu achten?

    Oder ist das für die anderen nicht interssant?

    Lederstrumpf

  • enfield Vielleicht magst du ja im Thread historische Ausrüstung den Entstehungsprozess bei der Anfertigung eines Pistons bebildert beschreiben. Das würde mich mal sehr interessieren. Welches Material, welche Drehstähle, Drehzahl etc. Worauf ist zu achten?

    Oder ist das für die anderen nicht interssant?

    Lederstrumpf

    Aber gerne doch .

    Wenn ich das nächste Piston anfertige , mache ich Photos .

    Zum Material : Ich habe noch einen kleinen Rest Berylliumbronce , wenn der aufgebraucht ist , werde ich wohl wieder auf Silberstahl wechseln müssen ( 1.2210) , weil Berylliumbronce nur sehr schwer zu bekommen ist . V2A geht auch , frisst aber Bohrer auf und lässt sich nicht härten .

    Sehr hilfreich ist eine Gewindelehre zum Feststellen der Gewindesteigung . ( sehr häufig 28 auf 1" )

    Zuerst drehe ich den Stummel für das Gewinde nahezu auf das benötigte Endmaß , danach schneide ich das Gewinde , indem ich das Futter von Hand und mit zugeschaltetem Vorschub und immer nur kleiner Zustellung des Drehstahls drehe .

    Oft und gerne kontrollieren , ob und bis das Gewinde passt ( gerne etwas stramm ! ) Zuletzt drehe ich noch eine leichte runde Nut ans Ende des Gewindes ein , damit ich das Piston bis auf seinen Sitz eindrehen kann ( bis ganz ans Ende kann ich das Gewinde ja nicht schneiden , was auch insofern kontraproduktiv wäre , als ich dann einen scharfkantigen Übergang , der als Sollbruchstelle dienen würde , bekäme .

    Drehstähle aus HSS selber zugeschliffen , Bohrer bevorzugt VHM 2mm für die Bohrung im Kamin . Diese aber nur bis ca 1,5mm vor das Ende bohren , immer nur ca 3 - 4mm tief , dann den Bohrer wieder herausziehen und mit einer Zahnbürste frei machen , bevor die nächsten 3 - 4 mm tiefer gebohrt werden . Ansonsten kann der Bohrer klemmen und ist dann ganz schnell ab - den kriegst Du nie wieder raus !

    Danach umspannen ( Pistongewinde in Richtung Bohrer ) und mit einem 0,7mm Bohrer vorsichtig ganz durchbohren .

    Danach wieder mit dem Gewindeteil in die Spannzange ( Backenfutter zerdrückt das Gewinde ) eingespannt , den Kreuzsupport für den Stahlhalter frei Schnauze etwas schräg gestellt , den Kamin konisch fertig drehen : Achtung jetzt immer nur ganz leicht überdrehen , sonst bist Du ruckzuck untermaß !

    Jetzt feile ich die Flanken für den Pistonschlüssel , danach kommt das fertige Piston auf die Herdplatte , bis es sich dunkel färbt ( Berylliumbronce härtet bei Erwärmung auf ca 300°C und langsamem Abkühlen aus )

    Liest sich vielleicht etwas schwierig , aber innerhalb einer halben Stunde sollte ein Piston zu machen sein .

    Viel Erfolg !

    Heute ist der Erste Tag des Restes unseres Lebens - machen wir das Beste daraus ! :bud:

  • Nicht nur hier bei ins sond die Zündhütchen knapp und unsere Schwarznasen-Freunde im schönen Frankreich suchen auch nach Alternativen.

    Jemand hat dazu ein Video gemacht:

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    Ich lass das mal unkommentiert

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    In meinen Beiträgen verwende ich bewusst Satire, Ironie, Sarkasmus und Übertreibungen, um zu verdeutlichen. Auch ohne Kennzeichnung dieser Stilelemente sollte sich der Leser dessen bewusst sein.

    Meine Finger sind einfach nicht für eine Wischtelefontastatur geeignet :(

  • Ganz schön mutig ( oder doch leicht des Lebens überdrüssig ? ) , der Typ !

    RIESIGE Zündbohrung PLUS undefiniert , vermutlich MASSIV erhöhter Gasdruck durch die Zündung mit Flobert - Platzpatronen - das Ganze MUSS doch , im wahrsten Sinne des Wortes , nach hinten losgehen !

    Also ICH würde mich weigern , so eine "Suicide - Special" abzudrücken oder neben jemandem zu stehen , der das vorhat !!!

    Auf Ideen kommen die Leute ... :Hut: ::Bumm:: :Hut:

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  • Eine andere Lösung mit Spielzeugknallkapseln wurde auch vorgestellt

    Es gibt ja auch die zweite Sorte von VL-Zündhütchen, die etwas dicker sind und nicht zerplatzen. Das waren beispielsweise die von Jacobi aus Italien und die dunkel broncefarbenen von S&B. In die passen angeblich die Zündhütchen aus den Ringen für Spielzeugrevolver rein. Reicht zur Zündung der Hauptladung und verstopft angeblich nicht die Pistonbohrung. Ist aber immer noch viel teurer als überteuerte Original-Zündhütchen, sofern diese zu bekommen sind.

    La Clinique du Cobra vient de recevoir deux malades en réanimation.
    Hier, en rupture du confinement pour raison d'urgence médicale, on m'a apporté deux malades dont l'un parait très vieux. Voici deux photos. Logés dans une caiss
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  • ... die Zündhütchen aus den Ringen für Spielzeugrevolver ...

    ... sind auf Kaliumchloratbasis und nach allem was ich weiss, korrosiv.
    Außerdem ist die Satzmenge (also das, was da so schlagempfindlichen Material drin ist) deutlich geringer als bei den üblichen VL-ZH. Sprengstoffrechtlich gehören diese Zündhütchen für Spielzeugrevolver zur Kategorie 1 (Feuerwerkskategorien und deren Einteilung in Deutschland (pyrotechnix.de))

  • Investiert lieber eine halbe Stunde an der Drehmaschine und bastelt Euch ein entsprechendes Piston !

    Falls Ihr keine Möglichkeit dazu habt , ist doch evtl. ein Freund/Bruder/Kollege sicher bereit , Euch ein entsprechendes Piston anzufertigen !

    Könntest Du kurz beschreiben oder ne Zeichnung einfügen wie Du die Auflage im Piston für das Berdan ZH gestaltet hast? Berylliumbronze hab ich und die Drehbank läuft schonmal warm 😬

    Das Gras wächst nicht schneller wenn man daran zieht :think:

  • Ist doch ganz einfach :

    Ganz normales Piston drehen , den "Kamin" , also das konische Teil , auf das das ZH gesetzt wird , so dick lassen , daß ein Berdan - ZH gerade so "saugend" aufgesetzt werden kann .

    Als Vorlage für die Basis , Gesamtlänge , Vier/Zweikant für den Pistonschlüssel etc . nimmst Du einfach Dein Original - Piston .

    Ich fase die Bohrung des "Kamins" und aussen am "Kamin" gerne ganz leicht an .

    Je kleiner die "Schlagfläche" ist , umso weniger hart muß der Hahn zuschlagen , um eine sichere Zündung zu erreichen . ( Partieller Druck ... ) ( Aber bitte nicht übertreiben ! )

    Die Zündmasse der Berdans ist ja über den kompletten Boden des ZH verteilt , deswegen patscht das auch , wenn es nicht zentral , sondern am Umfang angeschlagen wird .

    GANZ WICHTIG :

    Wenn Du das Teil fertig hast und es auch ohne Spiel in das Pistongewinde einzudrehen geht , legst Du es auf die ( bevorzugt , so mache ich es ) elektrische Herdplatte und erwärmst es , bis es anfängt , sich dunkler zu verfärben .

    Danach läßt Du es GANZ LANGSAM abkühlen , danach ist es fertig . ( Abschrecken macht Buntmetalle WEICH !!! )

    Das letzte Piston , das ich für meine Gastinne Renette so gebastelt habe , hat mittlerweile bereits über 600 Schuß durch und ist immer noch ( zwar etwas verschmaucht/verdreckt ) praktisch wie neu !

    Viel Erfolg !

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  • Soooo Bastelarbeit fertig und inne Collage gegossen … oben links geht‘s los (1-2 Bildchen habbich wohl vergessen …)

    - Gewindeansatz drehen für M6 und Pilotbohrung D1,5mm 2mm tief

    - 1,2 mm Halbrund-Einstich f. Gewindeauslauf

    - Anfasen 45 Grad

    - zentrieren und 2,5mm Bohren (Piston is 16mm lang - Bohrung 11mm tief)

    - Kamin 5 Grad Kegel drehen

    - umspannen

    - in der Pilotbohrung mit 0,75 zum Kamin durchbohren

    - Schlüsselflächen fräsen (mit M6 Mutter als Spannhilfe)

    - fertiges Piston

    - Im Sandbad bei 300 Grad härten und auskühlen lassen

    - feddich 😬


    Es kann ja nicht alles nur Vor- und Nachteile haben… 🧐

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