Indische Vorderlader!


  • Bei Egon hat mal jemand mit dem Nick Kanonenhugo,wenn ich mich richtig erinnere
    preusische Musketen angeboten,die könntenaus der gleichen Ecke kommen.
    Hab leider nicht mehr Informationen. :indian:

  • Sowas wurde in den 90er auch von Frank und Monika vertrieben, allerdings mit gebohrtem Zündloch und deutschem Beschuss.

    Meine Dicke Berta (M1809, Preußen) ist auch so eine Indianerin.

    Qualität ist durchaus in Ordnung, das Holz irgendwas tropisches, aber die Maße haun so ziemlich hin, soweit ich das mit meiner wenigen Literatur nachvollziehen konnte.
    Die Brown Bess wurde auch angeboten, wenn ich mich recht entsinne.

    Mich würden weitere solcher Gewehre durchaus intressieren, wenn Preis und Leistung in Einklang sind, was ich bei z.B. Pedersoli nicht mehr immer so empfinde :whistling: .

    Richtig gut wäre eine Steinschloss DF, sowas ist schon sehr lange auf meiner Liste :love: .

    Wer nach allen Seiten offen ist,ist nicht ganz dicht.

    μολὼν λαβέ

  • Mal ne andere Frage:Für an die Wand zu hängen oder im Herrenzimmer was Optisch zu verschönern,ok.Sehen ja ganz gut aus aber nen Zündloch bohren mit Pulver stopfen und schießen? Ich hätte da so meine Bedenken das sich die Waffen nicht in alle Einzelteile zerlegen? Indische Qualitätsprodukte hab ich schon öfter mal gesehen,na ja ich weis nicht so recht.Sowas wie eine Norm kennen die glaub ich nicht.

    :lol-du: Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom ! Je weniger die Leute davon wissen, wie Würste und Gesetze gemacht werden, desto besser schlafen sie.(Otto von Bismark)
    Wer nicht ab und zu mal Kind ist, ist nicht erwachsen sondern tot!
    Shooter 's World--Gun Club-- https://www.facebook.com/groups/168470479941318/Mitgl.Pro Legal & German Rifle Association

    Einmal editiert, zuletzt von MP40 (24. Oktober 2012 um 23:21)

  • hallo!

    zu dem thema hab ich noch ein paar fragen.
    ich erinnere mich, dass Frankonia mal eine französische muskete 1717 im angebot hatte.
    kennt die einer von den spezialisten hier? gibt es die noch irgendwo? ist/war die aus indischer fertigung?

    help required!!

    ---------------
    Ike Godsey

    --- Just a grumpy old man with a gun ---

  • ich hab doch glatt einen händler in D gefunden, der ein paar dieser indischen vorderlader im angebot hat - der knaller ist, die dinger sind sogar beschossen! hier der link zum händler. mein begehr wäre nun die französiche 1717er. dazu hab ich mal ein paar fragen:

    1) weiß jemand um die verwendung dieser muskete in amerika/canada?
    2) kennt einer diesen händler?
    3) hat jemand hier erfahrung mit den indern?

    hab mal ein paar bilder der muskete aus dem netz gefischt:

  • hallo gemeinde,

    ich habs also nach langem hin und her überlegen getan!
    ich hab mir eine französische 1728er Muskete in Frankreich bestellt und zwar hier.
    preis inkl bajonet und shipping 475,00€.

    nun, ich muss sagen, am letzten DO habe ich die nachricht bekommen, dass die waffe verschickt wird, und heute morgen stand ein riesiges paket vor der türe an dem ein frierender postmann hing ;) ich hab das ding reingeholt und mal flugs ausgepackt (also ohne den postmann!) und WOW! ein eingefettestes, aber sehr schön gemachtes gewehrchen - obwohl "chen" bei einer 1,6m langen steinschlossmuskete nicht wirklich der richtige begriff ist...

    also hab ich das ding mal vom fett befreit und das schloss probiert - in ermangelung eines flints (die sind noch in der post - und mich beschleicht das gefühl, dass es von F nach D schneller geht als von NRW nach Bayern...) jedenfalls POH! was für eine feder! zum spannen brauchst fast zwei hände - aber gut, ich bin ja schmächtig, muss ich halt mal wacker etwas mehr essen (pfeiff ;) ) - somit kommen wir zum abzug - oh my dear mister singingclub - was für ein abzugsgewicht! so gefühlte 15 KG!

    aber der rest ist recht ordentlich verarbeitet. der schaft ist auch überhaupt nicht klobig oder was man sonst immer für schauergeschichten hört. die waffe ist für ihre länge genau richtig! obwohl das gewehrchen keinen beschuss hat und auch das zündloch (noch) fehlt und ich das teil fürs reenactment kaufte und somit eingentlich nur zum böllern nicht zum schiessen OK, ich werds wohl beschiessen lassen. :)

    der schaft und die passungen sind der ersten anschein nach OK, auch wenn das innenleben der schlossmortiese etwas sauberer gemacht sein hätte können. auch das schloss innen, da wird wohl eddy mal ran müssen ;)

    sonst bin ich bisher zufrieden. hab natürlich ein paar bildchen gemacht - aber nur auf die schnelle...

  • Ok, ich dachte ich geb euch mal ein update.

    ich hab mir lange überlegt, die waffe zurück nach frankreich zu schicken, kam aber zu dem schluss, da dieses modell ja sonst nirgends zu einem einigermaßen realisierbaren preis angeboten wird, die muskete zu behalten. 475€ sind im gegensatz zu ca. 2000 - 2500 US$ für eine "Rifleshoppe" bausatz einfach verlockender....

    ich hab mir die muskete also mal hergenommen und zerlegt. das herzstück solch einer waffe ist und bleibt das schloss - wenn das nicht tut muss man sich um den rest erst gar keine sorgen machen. also hab ich mal das schloss unter die lupe genommen. folgendes ist mir aufgefallen:

    1) abzugsgewicht oberhalb 15 KG!
    2) federn sehr stark
    3) ich schätze 1 1/8" flints die nötig sind
    4) batterie schliess nicht ganz dicht :(
    5) die batterie hat einen riss (siehe bild)

    also hab ich das teil mal zerlegt. dabei hab ich gemerkt, dass die batterieschraube krumm ist. wenn ich die batterie auf die pfanne lege schliesst das ding 1A. somit muss es also an der montage liegen dachte ich mir und siehe da, das loch in der schlossplatte mit innengewinde (sinnigerweise ein US 10-24) ist zu weit nach vorne gebohrt. somit schloss die batterie nicht, weil der drehpunkt nicht stimmt. um das ding für den ersten versuch gangbar zu machen wurde wohl offensichtlich noch in indien versucht, die letzen 1-2 mm die fehlen damit die batterie auf der pfanne schiesst, mittels eines (gummi?)hammers zu "richten" dabei verbog sich offensichtlich die schaube.
    als resultat drehte die batterie um die krumme schraube sehr schwer, was man wiederum versuchte mittes eines gummihammers zu "regeln". das resultat dessen war dann, dass die batterie, dort wo sie sich um diese "achse" dreht einriss um dem "unrund" raum zu geben.

    ich werde also folgendes tun (das ist bisher nur eine überlegung... und ich bin offen für tipps):
    1) den riss in der batterie laserschweißen lassen - alternativ könnte ich auch das ding komplett zu schweißen sowie auch das zuweit gebohrte loch in der schlossplatte.
    2) die batterie auf der pfanne fixieren und die entspr. löcher neu bohren.
    3) eine schraube (könnte dann ja metrisch sein) anfertigen um die batterie wieder "zum laufen" zu bekommen.

    alternativ dazu habe ich mir überlegt aus der 1746er ausführung, eine vor 1740er zu machen, in dem ich der pfanne eine "briddle" verpasse. da bin ich mir jedoch noch nicht schlüssig.

    gibts tipps?

  • hallo zusammen,

    ich habs geschafft! das dinges funktioniert! :thumbup:

    ich hab die oben beschriebene gerissene batterie geschweißt und die bohrung entspr. nachgearbeitet. ursprünglich wollte ich ja eigentlich eine neue metrische schraube nebst entspr. bohrung anfertigen um die sich die batterie scharniert, doch ich hatte

    a) den passenden US gewindeschneidsatz
    b) nicht wirklich soviel materieal in der schlossplatte um die schraube entspr. höher zu setzen.

    ich hatte also zwar eine gut rotierende batterie, aber die schloss noch nicht richtig - sprich die pfanne war einem minimalen teil offen. die bohrung verlegen um dieses problem zu beheben war nicht. musste also eine andere lösung her. ich habe die batterie - also die nase die da vorne dran ist ein wenig gebogen. grad soweit, dass die batterie schliesst.

    jetzt wollte ich aus der 1752er version (die ohne äußere bridle der pfanne auskommt) eine 1740er versiom mit bridle machen. ich hab mir also ein enstpr. stück metall an die pfanne gelötet und entspr. bearbeitet, ein loch gebohrt. natürlich musste ich jetzt eine etwas längere batterieschraube anfertigen, doch dank des vorhandenen US gewindeschneidsatzes war das kein grosses problem.

    als alles soweit fertig war, kam der funktionstest - klack und die batterie ging nicht auf - auch nach mehrmaligen (über 20!) versuchen nicht! ich hätte ::kotze.:: können!
    aber OK, es hilft ja nix. ich hab mir also die batterie genau angesehen und festgestellt, dass der stein zu tief ansetzt und dann bereits "hackt" anstatt gleitet. bedeutet die schlossgeometrie stimmt nicht ganz. (vielleicht war ich das auch mit dem biegen der batterie damit sie schloß?) anyway - ein neuaufbau der schlossgeometrie ist nicht machbar. somit konnte ich nur die batteriekrümmung ändern um den stein einen gleitweg zu geben.
    ich habe also die batterie so gebogen, dass eine krümmung in richtung stein entstand. man beachte die krümmung (bild). das resultat ist, ich habe jetzt ein steinschloss, in welches ich den stein mit der langen seite nach unten einspannen kann und der stein immer noch im oberen sechstel der batterie ansetzt, den kompletten weg nutzt ohne zu hacken und

    1) schöne funken schmeißt :D und
    2) sicher öffnet! :P

    jetzt tuts und ich hoffe es tut lange! 8o

    Video Link!

  • Hallo Leute

    Jetzt ists passiert. Habe mir auf Ihbäh eine 1777 aus indischer Fertigung erworben. Ist noch auf der Reise. Soll eine "de la garde" sein. Auf jeden Fall hat sie schon mal die Messingbeschläge, ein Bajonett und nen weißen Riehmen. Bin mal gespannt, was da für eine Baustelle auf mich zu kommt. Härteofen hab ich schon mal, aber das Können fehlt mir noch. Ich halte euch auf dem Laufenden.

    Ingo

    Man muss allem auch etwas gutes abgewinnen können, wie die zwei Omas, die in Kölle eine Beerdigung kommen sehen und die eine zur anderen sagt: Gugg emol, da Zöösch kütt ! ::lachen2::

  • In diesem Fall hätte ich wohl eher auf Peter Soli und Co. zurückgeriffen. Karton aufschneiden, Wumme rausnehmen, ab auf den Stand und Spaß haben...

    ^^ ohne Nacharbeit ist das mit Pedersoli Waffen "meistens" auch nicht möglich......

    Ich hatte jedenfalls, in den letzten Jahren, noch keine die "aus dem Karton heraus" problemlos funktionierte.

  • Ne Ne, Archer 68. Das ist so gewollt. Schießen tu ich mit meiner Bristlen (auch gebraucht erworben) in der Vorderladermanschaft im Verein. - Bin 66 Jahre und handwerklich nicht ganz unbegabt. Wenn auch einiges neues ( härten und weichglühen) dabei sein wird, gibt das doch erst das Salz in die Suppe. Sonst könnte ich ja auch an einem Jodelkurs teilnehmen, da hätte ich dann auch was eigenes (Loriot). Ich verfolge dieses Forum schon länger und habe schon viel von euch gelernt. Außerdem kenne ich mittlerweile Siola persönlich und wohne auch in seiner Nähe. Ich denke, wenns mal gar nicht mehr klappt, kann ich mich an ihn wenden. Also auf mit frohem Mute!

    Lg Ingo

    Man muss allem auch etwas gutes abgewinnen können, wie die zwei Omas, die in Kölle eine Beerdigung kommen sehen und die eine zur anderen sagt: Gugg emol, da Zöösch kütt ! ::lachen2::

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!