Unter Lauf-Beschusszeichen/ England um 1700 bis 1800.

  • Hallo zusammen,

    besitze einen Englischen Lauf (ca: 100mm) von einer alten VL-Kurzwaffe! Nach vorsichtiger Zerlegung habe ich den Lauf mal ausgebaut und auf der Unterseite diese beiden Beschusszeichen gefunden.

    Leider kann ich es nicht gut Fotografieren (siehe Bild) Evt. kann mir da einer weiter helfen. Die Beschussstempel müssten zwischen 1700-1800 und englisch sein. Auf der Laufoberseite steht -- LONDON --

    Ich denke mal, dass es einmal eine Steinschloss-Pistole war, die dann in den 1840ger Jahren auf Perkussion geändert wurde!

    Gruß: Hohenwolf

    PS: Habe keinen ähnlichen Thread hier gefunden.

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    Gruß: Hohenwolf

    Ich liebe alte antike Waffen jeglicher Art und deren Geschichten, weil fast keine Einzige einer anderen gleicht und das macht sie so interessant!

  • Leider haben die Engländer die Gewohnheit ihre Beschuss - Stempel sehr kraftvoll und dem entsprechend tief zu setzen. Birmingham habe ich auf dem Bild auch erkannt, nach dem anderen muss ich noch stöbern. Ein Wachsabdruck hilft aber auch oft weiter. Das geht so: Etwas Trenn mittel ( Öl ) in den Stempel geben, Kerzenwachs erwärmen und zu einer kleinen Kugel machen, kräftig in den Stempel drücken. Knete - Kitt geht übrigens auch gut.

    Viele Grüße - Breuko

  • Danke euch beiden für die Info zum Stempel...

    Kann es sein, das die Engländer nur einen Beschuss-Stempel hatten? Weil die Pistole von Steinschloß auf Perkussion adaptiert wurde. Evt. wurde da noch ein Beschuss-Stempel geschlagen? Oder kommen diese Stempel oft 2x vor? Viele Fragen....

    Das mit den tiefen Schlagstempeln stimmt schon, extrem tief geschlagen!

    Gruß: Hohenwolf

    PS: Herzlichen Dank auch für den Link!

    1. Stempel: Muss der Stempel mit Krone und zwei gekreuzten Schwerten sein, das passt.

    2. Stempel: Auch Krone mit zwei gebogenen Segmenten im Stempel.

    Gruß: Hohenwolf

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  • Nach der Vergrößerung des Bildes würde ich sagen, dass der untere Stempel der Beschau-oder Untersuchungsstempel der Birminhamer Büchsenmacherinnung ist, = gekreuzte "Zepter", im Oberen Feld die Königinnen-Krone, im unteren Feld ein "V".

    Der obere Stempel das Prüfzeichen der Birminghammer Innung,= gekreuzte "Zepter", im oberen Feld die Königinnen-Krone, im unteren Feld ein "P", im rechten Feld ein "C" und im linken ein"B".

    Die Stempel wurden so tiel geschlagen, weil die Laufe nach der Prüfung erst ihre endgültige Kontur erhielten. Somit gibt es auch keinen Beschuss nach der Aptierung.

  • Die zwei Stempel sind recht einfach zu erklären: Ein Stempel auf dem Lauf für dessen Abnahme, der zweite auf der Schwanzschraube für dessen Abnahme. Die Turn -Off - Pistolen wurden auch Unterlauf gestempelt, Schlosskasten - Lauf.

    Viele Grüße - Breuko

  • Die zwei Stempel sind recht einfach zu erklären: Ein Stempel auf dem Lauf für dessen Abnahme, der zweite auf der Schwanzschraube für dessen Abnahme. Die Turn -Off - Pistolen wurden auch Unterlauf gestempelt, Schlosskasten - Lauf.

    Viele Grüße - Breuko

    Beide Stempel sind auf dem Lauf..

    Gruß: Hohenwolf

    Gruß: Hohenwolf

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  • Bei dieser Art von Schwanzschraube ist im Grunde ja auch kein Platz für einen deutlich sichtbaren Stempel. Es gibt da nur das Gewinde mit einem Schwanzstück. Lauf und Schwanzschraube sind durch einen Verbindungsstrich für die Lage gekennzeichnet. Natürlich ließe sich auch seitlich auf dem Schwanzstück ein Stempel setzen, wäre aber umständlich. Bei einer Demontage der Schwanzschraube mit folgendem wieder Einbau müsste im Grunde auch wieder eine neue Abnahme erfolgen. Der Markierungsstrich dient hier auch der Kontrolle für den Abnahmezustand.

    Viele Grüße - Breuko

  • Bei dieser Art von Schwanzschraube ist im Grunde ja auch kein Platz für einen deutlich sichtbaren Stempel. Es gibt da nur das Gewinde mit einem Schwanzstück. Lauf und Schwanzschraube sind durch einen Verbindungsstrich für die Lage gekennzeichnet.

    Viele Grüße - Breuko

    Weshalb, Platz genug.

    Dann wurde seitlich der Haken gestempelt oder neben dem Hakeb auf die Stirnfläche, von der Schrube und dem Lauf.

  • Platz genug stimmt schon, aber wo bleibt denn da die Ordnung? Wenn der Lauf seitlich oder wo auch immer auf dem Schwanz der Schraube gestempelt werden soll, müssten auch entsprechende Unterlagen als Ausgleich unterlegt werden. Zusätzliche Arbeit, und wofür solche akrobatischen Akte absolvieren?

    Noch eine Frage: Was verstehst du unter " Hakeb oder Schrube "? - Ist das vielleicht eine andere Ordnung die ich nicht verstehe.:/

    Viele Grüße - Breuko

  • Noch eine Frage: Was verstehst du unter " Hakeb oder Schrube "? - Ist das vielleicht eine andere Ordnung die ich nicht verstehe.:/

    Viele Grüße - Breuko

    Au Back, dass kommt davon, wenn man auf die Schnelle und ohne Kontrollesen etwas verschickt. :wacko:

    Also: Dann wurde seitlich der Haken gestempelt oder neben dem Haken auf die Stirnfläche, von der Schraube und dem Lauf.

  • Es sind nur diese beiden Stempel auf der Unterseite (Lauf) vorhanden. Habe heute noch mal alles ganz genau abgesucht.

    Gruß: Hohenwolf

    Gruß: Hohenwolf

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  • Hohenwolf , da wirst du auch keine weiteren Stempel finden. Der Lauf mit Schwanzschraube wurde doch ordnungsgemäß gestempelt und abgenommen.

    Ich besitze zwei Turn-Off - Pistolen mit Abnahmestempeln aus Birmingham, wenn du möchtest kann ich davon Bilder machen und hier einstellen.

    Viele Grüße - Breuko

  • Ich besitze zwei Turn-Off - Pistolen mit Abnahmestempeln aus Birmingham, wenn du möchtest kann ich davon Bilder machen und hier einstellen.

    Viele Grüße - Breuko

    Hallo Breuko,

    das mit den Bildern würde mich sehr freuen. Aber nur wenn es dir keine Umstände macht.

    Kannst mir noch sagen was zwei Turn-Off - Pistolen sind?

    Gruß: Hohenwolf

    Gruß: Hohenwolf

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  • Kannst mir noch sagen was Turn-Off - Pistolen sind?

    Bei Pistolen mit "Turn-Off-System" handelt es sich eigentlich um echte Hinterlader.

    Bei abgeschraubtem Lauf wurde die Kammer mit Pulver gefüllt, die mit dem Lauf kalibergleiche Kugel auf die Pulverkammer gesetzt, dann der Lauf aufgeschraubt. Die dadurch erreichte, starke Passung der Kugel im Lauf garantierte optimale Ausnutzung der Treibgasenergie und dadurch eine hohe Treffgenauigkeit. Dies wurde noch weiter dadurch begünstigt, daß auf Grund des vorgegebenen Maßes der Pulverkammer diese bei jedem Schuss mit exakt der gleichen Pulvermenge geladen werden konnte. Selbst glattläufige Turn-Off-Pistolen, die im übrigen während des gesamten 18. Jahrhunderts die Regel waren, übertrafen mit ihrer Leistung die gewöhnlichen Vorderladerwaffen bei weitem. Das "Turn-Off"-System konnte sich ab dem Beginn des 18. Jahrhunderts und wurde in England zur dominierenden Konstruktion.

    Die ersten nach diesem System gefertigten Pistolen kamen um 1680 auf, wobei sie gleichzeitig ein völlig neues, konstruktives Element aufwiesen.

    https://www.waffensammler-kuratorium.de/queenanne2002.html

  • P9112841 (2).JPG Hohenwolf , nachstehend noch einige Bilder zu meinen Turn - Off - Pistolen. Eine Systembeschreibung wurde ja schon geliefert.

    1.) Pistole mit Batteriezündung ca. 1780 - 1790 - Kastenschloss, Topaction, Hahnsicherung. Beschuss - Birmingham.

    2.) Pistole mit Perkussinszündung ca. 1860 - 1870 - Kastenschloss - Topaction, Klappabzug. Beschuss - Birmingham.

    Viele Grüße - Breuko


    P9112844.JPGP9112847.JPGP9112848.JPG

  • Vielen Dank und die Mühe mit den Bildern!

    Deine Stempel sind nicht ganz so tief wie meine geschlagen und auch besser sichtbar. (meine Meinung)

    Schönes Pistölchen und schöne Bilder, was du da hast.... Gratulation.

    Gruß: Hohenwolf

    Gruß: Hohenwolf

    Ich liebe alte antike Waffen jeglicher Art und deren Geschichten, weil fast keine Einzige einer anderen gleicht und das macht sie so interessant!

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