Verständnisfrage Stahlschrot Volumen

  • Hallo zusammen,

    wie wird eigentlich das Problem gelöst, daß Stahl eine nur halb so große spezifische Dichte wie Blei hat?

    z.B. 28 gr Blei nehmen ein bestimmtes Volumen innerhalb der Schrotpatrone ein. 28 gr Stahl nehmen das doppelte Volumen ein, wenn ich meinen Physikunterricht noch richtig im Kopf habe. Die Patrone kann aber nicht doppelt so lang werden, also muß irgendeine andere Komponente Platz hergeben. Das Pulver evtl? Wird ein anderes, energiereicheres Pulver verwendet, daß mit nur halb soviel Landung auskommt?

    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten

  • Hallo zusammen,

    wie wird eigentlich das Problem gelöst, daß Stahl eine nur halb so große spezifische Dichte wie Blei hat?

    z.B. 28 gr Blei nehmen ein bestimmtes Volumen innerhalb der Schrotpatrone ein. 28 gr Stahl nehmen das doppelte Volumen ein, wenn ich meinen Physikunterricht noch richtig im Kopf habe. Die Patrone kann aber nicht doppelt so lang werden, also muß irgendeine andere Komponente Platz hergeben. Das Pulver evtl? Wird ein anderes, energiereicheres Pulver verwendet, daß mit nur halb soviel Landung auskommt?

    Deshalb findet das Kaliber 12/89 auch immer mehr Freunde. Mit Stahl/Weicheisen usw. ist 12/70 faktisch tot, 12/76 wird bevorzugt.

    Übrigens: In einer Jagdpatrone 12/70 sind mehr als 28 Gramm Blei.

  • Deshalb findet das Kaliber 12/89 auch immer mehr Freunde. Mit Stahl/Weicheisen usw. ist 12/70 faktisch tot, 12/76 wird bevorzugt.

    Übrigens: In einer Jagdpatrone 12/70 sind mehr als 28 Gramm Blei.

    Spielt keine Rolle wieviel drin ist, das war nur ein Beispiel. Das Volumenverhältnis ändert sich auch nicht bei 36g

    Und Frankonia hat noch jede Menge Stahlschrotpatronen in 12/70 im Sortiment, und die 6mm mehr bei 12/76 machen den Kohl sicher nicht fett.

    Also haben Stahlschrotpatronen nun weniger Pulver drin oder nur ein anderes?

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  • Also haben Stahlschrotpatronen nun weniger Pulver drin oder nur ein anderes?

    Hab' das gefindet:


    Technische Unterschiede:

    – Um eine ähnliche oder gleiche Leistung wie Blei(PB)Schrot zu erreichen, muss die Patrone mit angepasstem Pulver geladen werden, um eine passende Druckkurve im Lauf zu generieren.

    – Ferner müssen die Zwischenmittel angepasst werden, um keinerlei Berührung des Schrotes mit dem Lauf zu gewährleisten.

    – Waffenseitig muss sowohl der amtliche Beschuss die Waffe für eine verstärkte Ladung freigeben, als auch durch den Schützen sichergestellt sein, dass die verwendete Würgebohrung (i.E.CHOKE) an die WE Patrone angepasst ist.


    Und das vom Beschußamt Ulm:

    https://www.beschussamt-ulm.de/beschussamt/In…tverwendung.pdf

  • Mit dem Pulver kann man kaum Platz in der Patrone sparen.

    – Um eine ähnliche oder gleiche Leistung wie Blei(PB)Schrot zu erreichen, muss die Patrone mit angepasstem Pulver geladen werden, um eine passende Druckkurve im Lauf zu generieren.

    Ist doch klar gesagt.

    Vereinfacht ausgedrückt : Nimmst Du offensiveres Pulver genügt vom Volumen weniger.

    Ich überlege noch, wie ich es besser zum Ausdruck bringen könnte, daß ich zwar mit vielen Leuten hier dasselbe Hobby teile -

    aber ganz sicher nicht die Meinungen und Sichtweisen zu anderen Dingen.

  • In Schrotpatronen ist schon recht offensives Pulver drin, da noch einsparen wird wenig bringen.

    Ich lade meine Schrotpatronen mit HP38.

    Ich hab mal einige Serienpatronen zu Forschungszwecken delaboriert, da war Mengenmäßig und von der Körnung her ähnliches drin.

    Wer nach allen Seiten offen ist,ist nicht ganz dicht.

    μολὼν λαβέ

  • In den Steel-Schrotpatronen (12/70, 24 od. 28 Gramm Vorlage) die ich bisher delaborierte, waren je nach Fabrikat 20-23 grs. NC-Pulver enthalten. Wenn ich amerik. Ladedaten vergleiche, müsste es sich von der Menge her um ein mittelschnelles Kurzwaffenpulver handeln, das bei den geringen Vorlagen der Sportpatronen sicherlich ausreicht, um die V0 von 400 mtr/sek. zu generieren.

    Für Steel-Schrotpatronen gibt es von Herco das spezielle Pulver "Steel" für das es im LYMAN-Handbuch spezielle Ladedaten für Steel gibt. Damit lassen sich entsprechend hohe Geschwindigkeiten erreichen, weshalb es auch bei Slugs gerne verwendet wird wenn max. Power gefragt ist. Schrotbecher für Weicheisenschrot sind ggü. den bei Blei-Schrotpatronen länger u. haben meist etwas mehr Wandstärke.

    Wie aus der Remington-Info ersichtlich, sind in den Steel-Schrotpatronen wegen des geringeren Eigengewichts der Weicheisenschrote mehr Pellets enthalten als in Blei-Schrotpatronen.

  • Hier habe ich etwas zu verschiedensten Schrotmaterialen geschrieben.

    12/76 Schrot Blei frei auch mit Vollkupferschrot

    12/70 - 12/67,5 Kupferschrot Normallaborierung

    Das Blei aus dem Bleischrot besteht hat je nach der verwendeten Legierung ( neben Blei ist i.d.R. Antimon, Zinn und oder Arsen mit enthalten) eine Dichte von 10,9 bis 11,3g/cm3

    Das Eisen aus dem Weicheisenschrot besteht hat eine Dichte von 7,86g/cm3

    Also von dem Doppelten kann man da nicht reden. Die verschiedenen Körnungen nehmen dann real in der Schrotpatrone auch noch verschieden viel Platz ein. Je gröber das Schrot je mehr reales Volumen braucht es noch da dann auch zunehmend mehr Luft zwischen den Körnern bleibt, es sei denn es kommen andere formen wie gewürfeltes Schrot zum Einsatz.

    Generell muss man aber auch sagen dass bei bleifreien Ersatzstoffen welche eine größere Härte aufweisen auch einfach Schrotbecher mit deutlich kleinerem Kompressionsbereich zum Einsatz kommen. Dafür etwas mehr Pulver aber langsameres Pulver. Dennoch steigt der Gasdruck bei solchen Ladungen deutlich gegenüber Bleischrotladungen. Bleischrotladungen nutzen den erlaubten Gasdruck einer Schrotpatrone eigentlich nie aus, da bei weicheren Schrotmaterialien und hohem Gasdruck i.d.R. die gleichmäßige Verteilung der Schrotgarbe leidet.

  • Bei Stahlschrot zur Jagd sind Normalladungen quasi unbrauchbar. Mit 12/76 Magnum Ladungen geht es etwas besser. 12/89 bringt bei Stahl gegenüber 12/76 sogut wie keine weitere Verbesserung der Wirkung mehr da der Maximale Mündungsimpuls der bei CIP nicht überschritten werden darf und die Flintenchokes vor Beschädigung schützen soll da der begrenzende Faktor ist. Nur 12/76 schafft bei Stahlschrot noch eine deutliche Steigerung gegenüber 12/70.

    Aber selbst mit 12/76 Magnum ist die Wirkung von Stahlschrot sobald man etwas Schussentfernung hat immer noch schlechter als bei einer normalen 12/70 Bleischrotladung. Und dass obwohl man bei Stahlschrot eine gröbere Körnung nimmt mit entsprechend großem Vorlagegewicht, sodass man min die gleiche Schrotmasse und eine ähnliche Anzahl an Schrotkörnern hat und eben gröbere Stahlschrotkörner die einzeln mindestens gleich viel wiegen wie die sonst verwendeten kleineren Bleischrotkörner. Das liegt daran, dass gleich schwere Stahlschrotkörner durch den größeren Durchmesser natürlich durch den größeren Luftwiederstand deutlich schneller wieder abgebremst werden.

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