Provokante Frage: Jagd / Waffennutzung

  • Ich wollte wissen, ob ihr mit Kimme und Korn zielt und ob ihr eine Mündungsfeuerbremse verwendet oder eben nicht.

    Wie Marlin schon schrob, nur offene Visierung - und Mündungsfeuerbremse ...:hyster:... für was soll denn so ein ausgemachter Schmutzfänger gut sein? Um Störungen zu produzieren?

    Leuchtpunktvisier ist absolut unnötig und auch kontraproduktiv in Bezug auf Handling und Transport.

    Und wenn dich das Mündungsfeuer stört verwendest du die falsche Mun. oder einen zu kurzen Lauf.

    Ne .45er würde ich (nur m.p.M.) generell nicht verwenden wollen. Und deine HK schon 2X nicht.

  • Nö, das ist jetzt billig. Deine Argumente (schwieriger Transport, Vorbehalte gegen HK verstehe ich). Aber du verstehst mich nicht, weil du du offenbar nie mit Leuchtpunktvisier und Feuerbremse in der Dunkelheit geschossen hast.

    Oder hast du? Das würde mich jetzt sehr wundern.

  • Hm, ich lass die Sau nachts Sau sein. - Wenn die angeschweißt da liegt, lass ich sie erstmal in Ruhe. Wenn ich nachts ner Sau tatsächlich hinterher muß, insgesamt 3 mal war das in dieser Saison, waren es totsuchen und mit dem Wärmebildgerät einfach auszumachen.

    Für den Kurzwaffeneinsatz im Dunkeln habe ich ein ne Nextorch Taschenlampe im Einsatz. Da ist es, sagen wir mal so hell, dass ein Mündungsblitz untergehen würde. Schießen wo es so dunkel ist, das ich das Ziel nicht sehen kann, ist eh nicht. Und damit heißt es, würde ich vom Mündungsblitz einer KW geblendet, sollte ich mir überlegen ob die Umgebungshelligkeit wirklich ausreicht um schießen zu können.

    Keine Diskussion, bei einem angeschweißten / kranken Stück, das annehmen könnte, ist eh Ruhe und Geduld angesagt. Das muss einem ne Stunde wert sein, - was trinken, beobachten, telefonieren.. ggf die blase mal leer machen. weiter mit WB beobachten.

    Wenn man das Stück nicht sieht, oder in einer Dickung in Wundbett gegangen ist, ist noch mehr Ruhe angesagt.

    Da warte ich lieber bis ausreichend BL da ist.

    Vierläufiger Jagdkamerad dabei nehmen, mit Vorsicht und Kevlarweste. Ne etwas länger abgestandene Fährte ist eh besser für den Hund.

    Wenn man das Stück im Dunkeln im WB sehen kann, beobachten was es tut, schlegelt es noch, bewegts das Haupt oder sitzt auf den Keulen..

    So das man freies Schussfeld hat .. und noch eine draufbrennen - mit der Büchse. KW - nur auf wenige Meter und bei maximalem Licht.

    Und der Hund bleibt am Riemen. Wenn das Stück noch so mobil ist, dass es wieder in Bewegung kommt.. Dann kommts drauf an. kann man das riskieren, den Hund zu schnallen? - Wenn er mit dem Stück umgehen kann und so weit weg bleibt das keine gefahr ist, und man sich unbemerkt nähern kann, bis die Lampe an und die Kurzwaffe nutzen. Wenn man nah genug dran ist, braucht es kein Rotpunkt und kein MFD. Sondern eine ordentliches Licht. Durch den Job muss man durch wenn man Nachsuchen muss und scheize geschossen hat, ansonsten Hilfe in Anspruch zu nehmen ist keine Schande, sondern nur Fair gegenüber dem Wild.

  • In meinem Bundesland ist die Jagd auf Schwarzwild bei Nacht möglich.

    Okay. Dann bin ich ein schlechter Jäger. Ich bleibe nicht bis zum Morgengrauen hocken und warte und ich bin mir nie sicher, ob die tot ist. Vor allem, wenn ich sie nicht sehe.

    Dann hätten wir das geklärt.

    Superjäger brauchen das alles nicht. Ich schon.

  • Wolfgang0704 in Hessen ist es auch und die meisten Schweine töte ich des nachts. - Nur, entweder liegen sie oder nicht. Und wenn ich nachts jage muss ich mit den konsequenzen leben. Und mein Chef und Hauptpächter hat klar gesagt, nachts keinem kranken Schwein hinterher. Wenn du die nicht ausmachen kannst , telefonieren. Geduld . Geduld. Und - dann fährst du eben heim, verbrichst vorher den Anschuss und Nachsuchengespann dazu am anderen Morgen. Merk dir alles was vorgefallen ist und berichte dem Nachsuchenführer so wie du es gelernt hast. Im schlimmsten Fall kannst du die Sau nicht verwerten. Besser als das Gewaff in einer Deiner Beinarterien.. ::ableb::

    Ich habe einmal einen Nachsuchengespann dazuholen müssen, war auch eine Totsuche, aber die hatte sich in einem trockengefallenen Flutgraben niedergetan, so dass ich die nicht sehen konnte. Ich bin auch kein Superjäger, aber ich geh eher auf Schwarzkittel als auf anderes Wild, und hab halt ein bisschen Erfahrung gesammelt. Aber Risiken eingehen in so einem Fall ist ausgesprochene Dummheit. Du kannst das so machen, aber.. bei Sau gilt Vorsicht.

  • Geht bei mir nicht. Die läuft noch etwas und ist im Unterholz verschwunden. Dann müsste ich eigentlich jedes mal telefonieren. Dass die schön auf dem Feld liegt und im Wärmebild erkennbar ist..... das gibt es, ist aber nicht die Regel.

    Wenn ich immer bis zum Morgen warte, ist das Fleisch eben nicht verwertbar. Darum mag ich den Leuchtpunkt. Da kann ich auch gegebenfalls auf 10 bis 15 Meter schießen. Bis ich die Langwaffe im Anschlag habe und mit dem Zielfernrohr.... das kannst du vergessen.

    Aber mann kann nur über das diskutieren, was man kennt. Feuerbremse und Leuchtpunkt bei Nacht, kennt offensichtlich niemand hier in der Praxis.

    Ist auch nicht schlimm. Niemand kennt alles.

  • Nein in der Tat, kenne in meinem Umfeld keinen jäger, ob Wald oder Feldrevier, ob ebene Fläche oder ob bergig / hügelig wie in Taunus oder Vogelsberg, Pistole in 9mm oder .45, oder ab .38Sp aufwärts Revolver, jedoch Rotpunkt oder Bremsen bzw MFD verwendet keiner.

    Was normal ist bei Nachsuchen, sind Marlin in .45-70, Blaser R8 in 8*57 IS, Revolver, diverse Dienstpistolen, Glocks, Sig, CZ oder HK, bracke, bayr Gebirgsschweißhund etc

  • 6280EEF4-512A-439F-BD1E-2AC8F81CC88F.jpeg@ Peppone Ich wollte wissen, ob ihr mit Kimme und Korn zielt und ob ihr eine Mündungsfeuerbremse verwendet oder eben nicht.

    Ganz normal Kimme Korn offene Visierung wenn möglich dämmerungstauglich z.B. mit 3 Weißen Punkten oder ähnlich etc. und vorne auch nix angebaut. Die Kurze muss schließlich auch in ein geschlossenes schützendes Holster passen ... Da stört sowohl der Red-Dot als auch n angebauter Dämpfer.

    Wenn es bei mir mal nicht der schwere 44er ist, dann n kräftige Polymerpistole zur Zeit n H&K Mark 23 mit Lauf in .400 Cor-Bon. Ursprünglich wollte ich eine in 10mm Auto haben, aber außer Glock (mit der ich einfach nicht richtig kann, macht das kein Hersteller mehr in 10Auto zumindest nicht in polymer). .45ACP hat mir nicht genug Dampf, mit .400Cor-Bon ist man n 10mm Auto ebenbürtig und hat n stabile 45er schnell portiert. Ansonsten ginge .460 rawland oder notfalls .357SIG

  • 60013-6280eef4-512a-439f-bd1e-2ac8f81cc88f-jpeg

    Für so einen Murks wurde man als Büchsenmacher früher aus der Innung geworfen, mit Fackeln und Forken durch den Ort getrieben.

    Zumindest habe ich nun gelernt, was eine "Mündungsfeuerbremse" sein soll: Ein auf dem Kopf stehend montierter Kompensator, der den Mündungshochschlag verstärkt und einem schön die Fingerchen wärmt. Dazu fällt mir dann gar nichts mehr ein. Wer tut sowas?

    Das Docter / Noblex ist nicht wasserdicht, wird also im Regen und unter anderen miesen Wetterbedingungen früher oder später versagen. Außerdem ist seine Helligkeitsautomatik dazu prädestiniert, genau im falschen Augenblick falsch zu entscheiden.

    Wenn man eine Rotpunktvisierung auf einer Waffe montiert, von deren Funktionieren das eigene Leben abhängt, dann so, daß man bei Ausfall der Elektronik einen Plan B hat, also Co-Witness und nicht so ein Murks.

    Und zum Rest der Beitrages, nur falls jemand Unbedarftes später mal nachliest:

    • KK ist entgegen der Behauptung von Wolfgang0704 nicht geeignet, auch nur annähernd ein angreifendes Schwein zu stoppen.
      .45 ACP ist in solchen Fällen zumindest fragwürdig und nicht Mittel der Wahl, wie auch andere schon schrieben.
    • Wenn man Zubehörteile an Waffen montiert, sollte man es können und nicht damit die Situation noch verschlimmern.
      Es spricht nichts generell gegen Kurzwaffen mit Optik; Ich nutze selbt eine HK SFP9L-OR aus dem Holster, aber unter sportlichen Idealbedingungen. Eine Waffe mit solchem Gerümpel dran neigt dazu, beim Ziehen irgendwo hängen zu bleiben, vor allem mit schlechten Holstern, weiten Klamotten, unter Streß und mit zuwenig Übung. KISS - keep it simple, stupid.
    • Wenn man auf ein Tier schießt, sollte es liegen, spätestens nach sehr kurzer Flucht. Wenn man regelmäßig nachsuchen muß, sollte man dringend an den eigenen Fertigkeiten arbeiten oder einfach den Finger gerade lassen wenn es nicht 100% paßt. Wie es geht sieht man in den Jagdvideos von Herrn Öttingen (Schwarzwildfieber) bzw. kann man bei in entsprechenden Lehrgängen guter Schießschulen lernen, z.B. beim Anderl Bach.
    • Und zuletzt kann ich nur bestärken, was andere schon schrieben: Man macht nachts keine Nachsuchen auf Wildschweine, die vermutlich auch noch sehr schlecht gelaunt und voller Adrenalin sind. Voller Adrenalin taugt's eh nur noch zum Verwursten.
  • Für so einen Murks wurde man als Büchsenmacher früher aus der Innung geworfen, mit Fackeln und Forken durch den Ort getrieben.

    Zumindest habe ich nun gelernt, was eine "Mündungsfeuerbremse" sein soll: Ein auf dem Kopf stehend montierter Kompensator, der den Mündungshochschlag verstärkt und einem schön die Fingerchen wärmt. Dazu fällt mir dann gar nichts mehr ein. Wer tut sowas?

    Das Docter / Noblex ist nicht wasserdicht, wird also im Regen und unter anderen miesen Wetterbedingungen früher oder später versagen. Außerdem ist seine Helligkeitsautomatik dazu prädestiniert, genau im falschen Augenblick falsch zu entscheiden.

    Wenn man eine Rotpunktvisierung auf einer Waffe montiert, von deren Funktionieren das eigene Leben abhängt, dann so, daß man bei Ausfall der Elektronik einen Plan B hat, also Co-Witness und nicht so ein Murks.

    Und zum Rest der Beitrages, nur falls jemand Unbedarftes später mal nachliest:

    • KK ist entgegen der Behauptung von Wolfgang0704 nicht geeignet, auch nur annähernd ein angreifendes Schwein zu stoppen.
      .45 ACP ist in solchen Fällen zumindest fragwürdig und nicht Mittel der Wahl, wie auch andere schon schrieben.
    • Wenn man Zubehörteile an Waffen montiert, sollte man es können und nicht damit die Situation noch verschlimmern.
      Es spricht nichts generell gegen Kurzwaffen mit Optik; Ich nutze selbt eine HK SFP9L-OR aus dem Holster, aber unter sportlichen Idealbedingungen. Eine Waffe mit solchem Gerümpel dran neigt dazu, beim Ziehen irgendwo hängen zu bleiben, vor allem mit schlechten Holstern, weiten Klamotten, unter Streß und mit zuwenig Übung. KISS - keep it simple, stupid.
    • Wenn man auf ein Tier schießt, sollte es liegen, spätestens nach sehr kurzer Flucht. Wenn man regelmäßig nachsuchen muß, sollte man dringend an den eigenen Fertigkeiten arbeiten oder einfach den Finger gerade lassen wenn es nicht 100% paßt. Wie es geht sieht man in den Jagdvideos von Herrn Öttingen (Schwarzwildfieber) bzw. kann man bei in entsprechenden Lehrgängen guter Schießschulen lernen, z.B. beim Anderl Bach.
    • Und zuletzt kann ich nur bestärken, was andere schon schrieben: Man macht nachts keine Nachsuchen auf Wildschweine, die vermutlich auch noch sehr schlecht gelaunt und voller Adrenalin sind. Voller Adrenalin taugt's eh nur noch zum Verwursten.

    Derjenige der sowas schreibt, das für eine Waidwundes Wildschein auch ein KK reicht, den möchte ich sehen, wenn er das mal ausprobiertgrin-.)

  • Weyland knallhart - richtig - 100% - ich hatte versucht das jagdlich auszudrücken. Daher noch diesen! :thumbup::thumbup::thumbup::thumbup::thumbup:.

    Genau so ist es. Ich schieße so das es liegt, kann halt sein dass es noch ein paar Meter läuft auch bei optimalem Treffersitz. Schweine sind halt was das angeht schusshart.

    Greif X3 hm, deine Ironie verstehe ich, aber im Sinne des Tierschutzes, Vermeidung von Qualen und Respekt vor dem Schwein,

    möchte ich nicht, dass irgendjemand sowas auch nur im Sinn hat.

    Ne .22er hat ausser bei der Fallenjagd nirgends was zu suchen.

    Selbst ne PPK in .32ACP ist für diesen Einsatz nicht geeignet.

  • Mal am Rande eine Frage hinsichtlich der Beliebtheit der .45 ACP unter Jägern, die ich immer wieder mitbekomme:

    Ist es immer noch so, daß sie da sehr beliebt ist? Oder ist es nur Zufall, daß ich das so oft höre in meiner Umgebung?

    Wird das in Jagdschulen gelehrt, die alte Geschichte Sinne von der "Mannstopwirkung', oder woher kommt das?

  • Zum Fangschuss auf bereits immobiles Schalenwild taugt auch n .45ACP wenn man die jeweilige Anatomie der Wildart gut kennt, aber zur Abwehr von wehrhaften Wild halte ich sie für zu schwach.

    Der Mythos der .45ACP kommt halt aus vergangenen Zeiten wo einfache Vollmantelgeschosse oder maximal einfache Teilmantelgeschosse normal waren. Oder eben vom Militär die eben größtenteils gezwungen sind Vollmantelgeschosse zu verwenden.

    Da hat die .45ACP gegenüber anderen Kalibern wie 9mm Luger die eine sehr ähnliche Energie liefern bei Menschlichen Zielen einfach eine deutlich höhere Stoppwirkung aufgrund des dickeren massigeren Geschosses auch wenn es sehr viel langsamer unterwegs ist. Und zwar weil die .45 ACP eine größere Wundhöhle reißt und i.d.R. mehr der vorhandenen Energie abgibt. Bei 9mm Luger muss bei Menschlichen Zielen bei Vollmantel damit gerechnet werden, dass das Geschoss nur eine enge kleine Wundhöhle reißt und mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder auf der anderen Seite austritt ohne seine komplette Energie überhaupt abzugeben.

    Heutzutage ist das aber zivil überholt, da man eine ganze Palette verschiedener Expansionsgeschosse zur Verfügung hat. Bei Kurzwaffenkalibern mit ähnlichen Energiewerten kommt es eigentlich fast nur noch für den jeweilen Einsatzzweck auf die dazu passende Geschossgestaltung an!

    Bei der Jagd nutzt das aber nix, wenn das Kaliber an sich einfach zu wenig Energie liefert. Zur Abwehr von wehrhaftem Wild braucht man einen großen Wirkungsquerschnitt UND Tiefenwirkung auch bei Treffern von vorne. Das geht nur mit ausreichend Energie.

    Hat man die Energie nicht ganz, dann ist Tiefenwirkung wichtiger als Querschnitt damit das Geschoss die lebenswichtigen Organe überhaupt bei Treffern auch von Vorne erreicht, nur dann fehlt eine brauchbare unmittelbare Wirkung.

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