Neuzugang Remington :-)

  • Der Ike hat ein neues Spielzeug!!

    Remingtons 1875 Army Revolver

    by Ike Godsey

    Viel ist leider nicht bekannt über Remingtons 1875 Army Revolver, wenn man die spärlichen Daten mit denen vergleicht, die es z.B. von COLT, S&W oder Winchester gibt.

    Der Revolver, in seiner Standardkonfiguration im Kal. .44 Remington mit 7,5 Zoll Lauflänge, sowie der halb gekehlten, sechsschüssigen Trommel, ein Versuch der Firma E. Remington & Sons, Iilon N.Y. einen Fuß in die Tür für Armeeaufträge zu bekommen, der viel zu spät kam, und aufgrund der technischen Konstruktion der Waffe zum Scheitern verurteilt war.

    Die Angaben im Flaydermans Guide sind ebenfalls spärlich, dennoch gut genug um einen Überblick über die Waffe zu geben.


    Hergestellt wurde der Revolver von 1875 bis 1889, in einer Stückzahl von ca. 25.000 Exemplaren. Hier von sollen 10.000 Stück an das Ägyptische Militär gegangen sein (Exemplare mit div Abnahmestempeln sind existent), so dass für den US Markt ca. 15.000 Waffen blieben.

    Verglichen mit COLT oder Smith & Wesson eine relativ geringe Anzahl.


    Die Standardausführung war schwarz brüniert, wobei der Hammer und die Ladeklappe bunt gehärtet war. Der „Unterbau“ des Laufs ist ein Überbleibsel aus der Vorderladerära und beherbergt den Patronenausstosser, dessen Ausstosserstange offen liegt, um nicht das COLT Patent auf den Richard-Mason Auswerfer zu verletzen. Beim Remington 1875 läuft die Feder für den Ausstosser auf der Trommelachse nicht auf der Ausstosserstange, wie beim COLT.


    Laut Remington Katalog sollen auch Waffen mit 5,5 Zoll Läufen gebaut worden sein, diese sind aber eher selten zu finden. Auf Wunsch gab es auch Waffen in Nickelfinish.


    Die Kaliber des Remington 1875 waren .44 Remington, .44-40 (.44 WCF) und .45 COLT. Wobei die .45er äußerst selten sind! Frühe Waffen trugen ein Korn ähnlich dem des Vorderlader Remingtons, spätere Waffen trugen ein Korn ähnlich dem des COLT SAA.


    Ebenfalls war die Waffe mit und ohne den Ring für den sog. Fangriemen zu haben. Fabrikmäßig kam der Revolver mit Nussholzgriffen, es wurden aber wie üblich Griffe aus Horn, Perlmutt, Elfenbein etc. angebracht.

    Benutzt worden sind die paar verbleibenden Remington 1875 Army Revolver sehr wohl – und dies auch in den Händen berühmter Leute wie z.B. Jesse und Frank James.


    Frank James 1875er Remington war in Nickelfinish, 7,5Zoll Lauflänge, Kal. .44, Fangring und Holzgriffe. Frank James Waffe ist aus früher Fertigung.


    Der Revolver war relativ beliebt, und derjenige der das Glück hatte einen der wenigen .45 COLT Waffen zu ergattern, oder ihn in .44 Remington (ungefähr identisch mit der .44 COLT!) hatte, konnte sich auch über gute Präzision freuen. Nur der Revolver im Kal. .44-40 war nicht so der Renner was die Präzision betroffen hat. So sind einige nummerngleiche Exemplare bekannt, die eine .44-40er Trommel haben, aber einen .44 Remington Lauf, welcher vom Zug/Feldmaß viel zu groß für die .44-40 ist.


    Probleme traten beim Armeetest auf, was den Trommeltransport angeht. So ist – anders als beim COLT SAA – die „Transport-Hand“ im Prinzip die des Vorläufers aus der Vorderlader-Ära. Die bedingte eine Zahnkranz-Aufteilung wie bei der Vorderlader-Variante der Remingtons. Im Gegensatz zum COLT SAA – hier ist der Zahnkranz im Vergleich zu den Vorderlader Modellen um 15° versetzt, was eine sog. „Doppelhand“ erforderte, aber auch einen wesentlich sichereren Trommeltransport garantierte. Diese „“Einfachhand“ und der benötigte nicht versetzte Zahnkranz machte dem Remington 1875 Probleme beim Armeetest.


    Alles in allem ist der Remington 1875 Army eine sehr schöne, ausgewogene Waffe, die ähnlich wie der COLT SAA sehr robust gebaut war. Seine Schwachstelle war für den „Normalgebrauch“ aber nicht der Trommeltransport, sondern der „offene“ Ausstoßerstab.

    Rein technisch betrachtet war die Waffe dem COLT unterlegen, das schon alleine aufgrund der Tatsache, dass COLT seinen 1873er SAA aus dem sog. „Silberstahl“ herstellte, worauf COLT selbst das Patent hielt. Somit war dieses Material für andere Hersteller tabu, wenn sie nicht einen Rechtsstreit riskieren wollten.

    Für den „Durchschnitts-Cowboy“ (wenn es so was denn gegeben hat) war diese Waffe jedoch ein willkommenes Werkzeug, robust und zuverlässig. Und für die paar Schuss im Jahr völlig ausreichend.
    Nun, die hier abgebildete Waffe ist eine frühe Fertigung des Remington 1875 im Kal. .44 Remington – und seit heute in meiner Sammlung.

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    Ike Godsey

    --- Just a grumpy old man with a gun ---

  • Also Kid, ich muss schon sagen, dein 1875er schlägt wirklich dem Faß den Boden aus.
    Ich denke ich werd da noch einen draufsetzen - ganz freundschaftlich, versteht sich...

    Ich will auch niemanden langweilen mit der Geschichte wie es so war ums Jahr 1855 und dem Rollin White Patent auf die durchbohrte Trommel (Mr. White arbeitete damals für COLT) und dem Ablehnen dieser Idee durch Sam Colt selbst.
    Oder gar mit den Wirren des US Bürgerkriegs, der dadurch entstandenen Westwanderung und dem Beginn der sog. "Cowboy-Ära" sowie dem Bedarf an Schusswaffen und der Entwicklung der Metallpatrone (welch spä. seit der Pinfire Munition ja eh schon im Hintertreffen war).

    All das führte dazu, dass die vor und vorallem während des US Bürgerkriegs enormen Vorräte an Waffen, die mit dem Niedergang der Conförderaion im Prinzip obsolet für das US Militär wurden.

    Lange Rede kurzer Sinn - es wurde ein Weg gefunden, die Perkussionsrevolver der Fa. REMINGTON durch das von der Firma S&W gekaufte Rollin White Patent, vom "Papierpatronen-Vorderlader" zum "Metallpatronen-Hinterlader" zu konvertieren.
    Diese Conversions waren weit verbreitet in den USA und wurden lange geführt und benutzt. Remington stellte seine Conversions bis 1897 her!

    Hier abgebildet is eine REMINGTON Army Conversion mit 8 Inch Lauf und dem Kaliber .44 CF. Die Selbe Patrone kann ich aus meiner WINCHESTER 1866 verfeuern, denn diese ist ebenfalls im Kal. .44CF ausgelegt.

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    Ike Godsey

    --- Just a grumpy old man with a gun ---

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