1876 Rifle Winchester , Uberti, Beretta, ... Welches Kaliber wird empfohlen...?

  • Howdy Cowboys und Cowgirls,

    bin gerade dabei mit meinem Lieblings-Gunbroker einen Tauschdeal abzuschließen.... 2 KW + 2 We-Trommeln (Ruger Old Army, freigegeben fürs CAS, da ohne Sportvisierung und 2 .45 Colt WE-Trommeln, alles stainless... 8)) für eine 1876er Rifle. Habe eine Beretta (Uberti Fabrikation) in .45-60 in der Hand gehabt. Sehr schön. Schöne lange Visierung (28"), schöne feine Visierung für Präzision .... und eben eine richtige ... "Männer-Rifle" ... Ja, es gibt da auch noch andere sehr schöne, aber ich habe schon ein 1886 Browning Carbine in .45-70 und nun soll noch eine Rifle her.

    Frage nun an alle Experten:

    Welches Kaliber?

    Zur Auswahl stehen: .40-60 Win, .45-60 Win, .45-75 Win und .50-95 Win Expr.

    Das Herz sagt ... eine 50er muß man mal im Leben gehabt haben. <3 (Hülsen habe ich da sogar ein paar...:happy: Geschosse...? Gieße nicht selber... :think: )

    Die Vernunft sagt .... .45-60 Win, da ich schon eine .45-70 habe, von der ich ggf. Geschosse, Treibmittel und abgeschwächte Ladedaten übernehmen könnte... ::happy2::

    .40-60 Win ... Wie präzise ist das Kaliber im Verhältnis zur .45-60 Win? (50m, 100m, 150m)

    .45-75 schließe ich für mich aus.

    Nutzen will ich es zum Spaß und für's Präzischießen auf 100m.

    Alsoooo... was würdet ihr mir empfehlen und wer kann mir was zu der Präzision zwischen 45-60 und 40-60 sagen?

    Das die 50er da alleine schon von der Dralllänge nicht mithalten kann ist klar. Wäre wenn wie gesagt die Herzenslösung.... wird aber wohl eher eine Vernunftlösung (45-60 / 40-60).

    Möchte trotzdem von Euren Erfahrungen partizipieren.... ::frinds::

    Grüße

    Ethan :Cowboy:

  • Du möchtest partizipieren?? Handelst du mit Aktien?

    Was ist denn an Equipment schon vorhanden?

    Mit denselben Geschossen wirds wohl nix werden. Trotz gleichem Diameter von .458 kommt die Standard .45-70er mit einem 405 grains schwerem Geschoss daher, die .45-60 wurde mit 300 grains Geschoss eingeführt. Willi Mintert hat mal ein Silvermoly Geschoss in 295 grs. f.d. .45-60 angeboten. Murmeln für die .45-70 gibt's zu Hauf, sind längst keine Exoten mehr.

    Mir persönlich würde die .40-60 WIN in die Nase stechen. Gab mal 'ne Lyman Kokille dafür, die warf 210 grs. Murmeln raus. Keine Ahnung ob man inzwischen welche kaufen kann. Könnte sein.

    Laden ist leicht: einfach ca. 40 grs. Schweizer 2 dahinter packen. Mehr gehn eh nicht rein. Nitropulver ginge auch, müsst' ich nachsehn. Jamison-Hülsen bekommste vom Grauwolf, Pillen lassen sich sicher auch auftreiben. Unsereins darf bei so Projekten halt keinen Igel in der Tasche haben.

    Jedenfalls urig genug, präzise allemal für das was du vorhast - und vom Rückschlag sicher am leichtesten zu bändigen.

    So oder so, viel Spaß damit! :sla:

    p.s.: zeig her wenn du hast!

    "Life is hard; it's harder if you're stupid."

    John Wayne

  • #Peppone: Ja ne, schon klar...

    # Mühlenbracher: Danke für die Infos. Geschosse für die 40-60 hat HW Wiederladen im Angebot. Für die 45er sowieso. Die habe ich auch (.458 / 330gr). 45-60er Hülsen kann ich auftteiben. 50-95er Hülsen habe ich sogar.

    Ich will sie für Präzision (100m / 150m) haben.

  • Ethan Wenn du nur ab und an mal ein par Schuß abgeben willst, kannst du im Prinzip mit jedem der angeboteten Kalibern glücklich werden.

    ABER, wenn du wirklich oft damit ballern willst, dann würde ich dir zu einer .45-60er raten.
    Schon alleine wegen dem Brass. Ein .45-70er etwas gekürzt tuts - bei allen anderen Kalibern mss du richtig Geld hinlegen wenn du überhaupt Hülsen bekommst....

    ---------------
    Ike Godsey

    --- Just a grumpy old man with a gun ---

  • # Rolf2

    Geschosse habe ich für die .50-95 Win Expr. leider keine. Lee hat eine 460gr Kokille, die im Visier-Test mit recht guten Ergebnissen getestet wurde. Nur gieße ich leider eben gar nicht. Wenn Du einen Lieferanten weißt, wäre ich sehr glücklich. Benötige p.a. ca. 500 Stück.

    # Ike

    Ich will nur ab und an Spaß damit haben, aber Spaß definiere ich dieses eine Mal aufgrund der langen und sehr feinen für Präzision tauglichen Visierung eben wie folgt: Präzision! Für 50m, insbesondere 100m und auch 150m.

    Daher ist das 50er eher die Herzenssache und eben die 45-60 / 40-60 die sachliche Überlegung. Nebenbei... 50er Hülsen habe ich ausreichend... die 45-60er oder 40-60er müßte ich noch besorgen.

    Die 50er Hülsen habe mal erworben, als ich noch dachte, ich könnte Rolf Dannemanns 1876er Uberti erwerben. Er hatte so eine im 50er Kaliber. Er wußte auch, daß ich sie haben wollte, nur dann hatte er sie auf einmal bei einer CAS LM in Celle dabei und ich sagte noch zu ihm ich möchte dbzgl. mit ihm nach dem Wettkampf sprechen und abends war sie dann schon wech.... Er hat mir dann aber endlich sehr gute Wettkampfholster gefertigt, die so ein klein wenig von seinen typischen Old Style Holstern abwichen. Optisch nicht sofort erkennbar, aber eben nur noch für 1890 und nicht mehr für 1880 zugelassen....

    Spaß grundsätzlich könnte ich in der Tat mit allen Kalibern haben. Nur wil ich das präziseste Kaliber haben (40-60 oder 45-60...?). Eine 50er wird dann vielleicht irgendwann noch dazukommen... Kenne ja meine UHRen.... die Anzahl nimmt im Schrank schneller zu als meine Kalorien auf der Waage.... :hyster:

    Also, welches Kaliber empfehlt Ihr mir in Bezug auf Präzision? 40-60 oder 45-60?

    Grüße

    Ethan :Cowboy:

  • # Rolf2

    Geschosse habe ich für die .50-95 Win Expr. leider keine. Lee hat eine 460gr Kokille, die im Visier-Test mit recht guten Ergebnissen getestet wurde. Nur gieße ich leider eben gar nicht. Wenn Du einen Lieferanten weißt, wäre ich sehr glücklich. Benötige p.a. ca. 500 Stück.

    Für Blei oder beschichtete Bleigeschosse kenne ich leider keinen Lieferanten. Da suche ich selber.

    Nur für Teilmantel:

    http://www.barnesbullets.com/bullets/originals/

    In der letzten Zeile die vorletzten, mit 300gr, sind für die .50-95 Winchester.

    Bekommen kann man sie über Johannsen. Haben aber Lieferzeit und sind sauteuer:

    https://www.johannsen-shop.de/de/Barnes-20-O…-110-Win_266311

    ::(

    Und noch etwas: 460gr dürfte für diese Patrone schon grenzwertig sein. Soviel ich weiß, ist sie als Express-Patrone konstruiert worden. Das bedeutet, daß sie ganz bewußt für leichte Geschosse (hier 300 bis ca. 350gr) vorgesehen ist.

  • Also, welches Kaliber empfehlt Ihr mir in Bezug auf Präzision? 40-60 oder 45-60?

    Präzision - das ist immer so ein DIng... ...ich habe eine 76er von Chap in .45-60 und das Ding ROCKT!!!
    Locker hält die UHR den 9er Kreis (was für mich als "Ab- und An mal Schütze") schon sehr befriedigend ist und wenn man - wie üblich - mit Laborierungen experimentiert und mit Diametern, Geschoßgewichten etc. und vorallem besser und mehr übt - kann man da noch viel viel mehr raus holen!

    Ich muss dazu sagen, dass meine Chap aus der Schachtel heraus auf den Stand kam - nicht getuned oder verändert.
    Will sagen, man kann auch an der Waffe selbst noch einiges machen, was die Schußabgabe positiv beeinflusst.

    Again, es ist eine Sache was DU willst!

    ---------------
    Ike Godsey

    --- Just a grumpy old man with a gun ---

  • Vom historischen Standpunkt sind beide Kaliber okay. Und zwar deshalb, weil alle zwei eigens für die 1876er Winchester gemacht wurden.

    Die .40-60 wurde etwas später eingeführt, um eine Patrone mit verbesserter Ballistik anzubieten, als die schon vorhandene 45-60 hatte.

    Jetzt könnte man fragen, wieso denn die bereits weit verbreitete .45-70 nicht ausreichte, Leistung und Logistik waren doch vorhanden. Der Teufel steckte im Detail: bedingt durch die Bauform des Lever-Action Systems konnte es passieren das die .45-70 in einer (damals schon üblichen, z.B. f.d. so gen. Kadettengewehr) anderen Laborierung daher kam, was meistens auch ein anderes, leichteres und somit kürzeres Geschoss zur Folge hatte als die gewaltige 405 grains Pille.

    Durch die festen Maße des Elevators kam es dann zu Problemen beim repetieren bzw. zuführen. Die Länge musste stimmen. Als vornehmliche Jagdbüchse auf größes Wild ansonsten sehr unangenehm.

    War die nachzuladende Patrone nämlich zu kurz, ragte die Nachfolgende schon zu weit rein ins System und blockierte den Aufzug.

    Jedenfalls, für mich noch ein Argument zur "verbesserten" Kaliber-Version - nämlich der 40-60. :sla:

    "Life is hard; it's harder if you're stupid."

    John Wayne

  • Moin zusammen,

    danke für die Einschätzungen. :drink:

    # Rolf2

    TM will ich nicht nutzen. Express ist in der Tat ursprünglich für leichte Geschosse bis ca. 300 ... max 350 grains gedacht gewesen. Dafür war damals auch der lange Drall gedacht. Heute ist bei den "modernen" 76er sowohl das Material (Stähle) als auch der Drall (kürzer) einer aktuellen Ladung angepaßt worden. Im Visier-Test wurden 4 verschiedenen Geschosse bis hin zum 460 grainer von Lee getestet. Das Lee hatte die beste Präzi auf 50m und 100m. Das Geschoßgewicht ist ja auch im Verhältnis zur Geschoßgeschwindigkeit anpassbar um das System nicht zu überlasten. Klar grundsätzlich: Je schwerer das Geschoß, desto tendenziell länger der Drall für gute Präzision...

    # Ike

    Genau so eine Info wollte ich haben. Eine persönliche Erfahrung mit der eigenen Waffe. Danke dafür. Mit so etwas kann ich immer am Besten was anfangen.

    # Mühlenbracher

    Jo, Du hast da Recht mit der Historie. Nur ist mir das hier ein klein wenig egal, da alle vier Kaliber ursprünglich angeboten wurden und ich mich nun auf eines von zweien konzentriere.

    Ich werde mich wohl auf die 45-60 einlassen, da hier das Gesamtpaket für mich am stimmigsten ist. Die Geschosse habe ich. Matritzensatz auch. Hülsen kann ich ein paar von meinn 45-70 abdrehen und Ladedaten kann ich auch abgeschwächt übernehmen. Von der Präzi sollte sie reichen. Klar die 40-60 kann noch etwas besser sein, nur wiegt dieser Unterschied die übrigen Vorteile ggf. nicht auf. Hier müßte jetzt schon der Kaufpreis dementsprechend günstiger sein, was wohl nicht eintreten wird oder noch ein Nachweis irgendwo herkommen, daß die Präzi auf 100m 10cm+ besser ist... und das kann ich mir nicht vorstellen.

    Also Danke nochmals an alle

    Grüße

    Ethan :Cowboy:

  • Howdy Ike,

    mir sind zwei Chap's für bezahlbares Geld angeboten worden. .... Mit 28 Zöllern... ::c.o.l)

    Wie zufrieden bist Du mit Deiner? Verarbeitung, Patronenlager, Funktion, Leichtgängigkeit, etc.... In Bezug auf Präzision hattest Du ja was geschrieben... wobei die Entfernung fehlte....

    Grüße

    Ethan :Cowboy:

  • Ich kann über meine Chap nicht klagen - meine hat 26" 8kant in 45-60 - aber NUSSBAUMHOLZ und sehr gute Passungen!
    System läuft 1a Lauf spiegelt, Lager Top einzig der Abzug kriecht etwas - das ist aber keine große Sache.

    ---------------
    Ike Godsey

    --- Just a grumpy old man with a gun ---

  • Hallo Ethan,

    Ich war vor 5 jahren genau vor der selben Entscheidung gestanden. Ich hab mich für eine in 45-60 entschieden, allein weil Geschosse und Hülsen leicht und auch günstig im Vergleich zu den anderen Kalibern zu beschaffen, bzw umzuformen sind. Hülsen sind leicht aus 45-70 herzustellen, kürzen, fetten in die 45-60 Kalibriermatrize damit, eventuell nochmal nachkürzen und fertig ist der Lack.

    Verifizierte Ladedaten kann ich dir zukommen lassen, auch für deine anderen Favorisierten Kaliber, frag einfach

    Zu meiner 1876´er : Es ist eine Uberti, einzig die Visierung hab ich gegen eine von Heimwerkbau getauscht, ich komm mit dem Buckhorn einfach nicht zurecht, am Fahrstuhl hab ich noch die Kanten entgratet, das liegt aber mehr am Schlosser in mir.

    Soviel dazu, was das schießen angeht: ich liebe dieses Teil, Schwer, lang und schießt um längen besser als der Steuermann dahinter. Die Blicke der Standnachbarn sind unbezahlbar, speziell wenn man neben einem mit ner 38spez schießt das teil auspackt und die Munibox rauskramt. Dementsprechend schieße ich sie auch gern und häufig, zwischen 600 und 800 schuß pro Jahr gehen da durch, manchmal auch mehr.

  • Moin Rolf2,

    so... habe einen Geschoßlieferanten für Bleigeschosse im Kaliber .50-95 Win Expr. gefunden..... :happy:

    http://www.shooters-store.de

    Frank Otto

    Hat eine Custom-Kokille für das Kaliber. Er selber hat eine Uberti 1876 .50-95 und hat lt. eigener Aussage lange an dem richtigem Geschoß getüftelt.

    Ist jetzt ein 465gr Geschoß. .... Da ich die Dralllänge der Uberti in dem Kaliber nicht kenne und auch nichts im Netz finde .... ok.

    Grundsätzlich wäre in 465er für eine Express-Patrone zu schwer, aber Uberti hat ja wohl den Drall für moderne Ladungen geändert. Also ...ok...

    Kosten: 500 Stück für 450 Euro..... Ups.... :shock:

    Grüße

    Ethan :Cowboy:

    PS: Die hat er nicht auf seiner Webseite... Habe ihn ein e-Mail geschrieben.

  • Vielen Dank für den Tip!

    :thumbup:

  • Soooodala,

    habe jetzt endlich mal in einem Visier-Test (alt) über die Uberti 1876 .50-95 Win Expr. gelesen. ....

    Sie hat einen 40" Drall..... Laut Test ist das Lee-Geschoß 450gr mit am Besten bei N340 mit 14gr (Angeben über Ladungen ohne Gewähr), ebenso wie ein Geschoß aus einer Lyman-Kokille.

    Es wurde daruf hingewiesen, daß aufgrund des langen Dralls, das Geschoß nicht länger als 2x der Geschoßdiameter sein soll (hier ca. 26mm). Das o.g. Lee Geschoß ist 25,2mm lt. Test lang und hat drei große fettrillen, welche wohl mit verantwortlich für die guten Ergebnisse sind.

    Ferner wurde geschrieben, daß sich dieses Kaliber wegen des Dralls und des Geschoßgewichtes wohl erst auf größere Distanzen besser stabilisiert. Die Trefferergebnisse waren dann auch zum Teil auf 50m schlechter als auf 100m. Auf 150m und 200m konnte leider nicht getestet werden. Diese Distanzen wurden aber wohl als Maßstab damals für die Büffeljagd herangezogen.... Alles hörensagen gemäß des Visiertests, aber ich kann mir daß schon vorstellen.

    Das Frank Otto - Geschoß mit seinen 465gr kommt dem Lee-Geschoß recht nahe, wenn es denn die Hensel-Kokille ist. Zu haben bei Hensel für rund 139,00 Euro + Porto.

    Getestet wurden übrigends auch zwei verschidene Bleihärten. Einmal quasi Weichblei und einmal eine "normale" NC taugliche Härte. Letzte war selbst bei den BP-Ladungen präziser. Die genauen Härtegrade wurden nicht genannt.

    Grüße

    Ethan :Cowboy:

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