Projekt Einzelanfertigung Scheibenbüchse

  • Pflaster- oder Geschossfette auf Mineralölbasis sollen in Vorderladern nicht so gut sein, weil sie in Verbindung mit den heissen Verbrennungsgasen des Schwarzpulvers (bes. SO2) zu Verkrustungen führen sollen. Nivea besteht zum grössten Teil aus Paraffin.

    Da den Meisten schön nass durchgekaute Kugelpflaster zu unappetitlich sind oder der Geschmack des Stoffes etwas zu "grad an" ist , ist speichelnasses Kugelpflaster meist keine Option, obwohl so die Rückstande in den Zügen sehr gut weggewischt werden.

    Walrat (Sperm Oil) galt lange als extrem gut geeignet. Ich hab es noch nicht ausprobiert, weil ich Borebutter oder Hufbalsam (das gute flüssige Zeugs vom Tierarzt) verwende, aber Jojoba-Öl soll von den physikalischen und chemischen Eigenschaften dem Walrat sehr nahekommen.

    Je feuchter so ein Pflaster ist, um so wichtiger ist nach meiner Meinung ein Zwischenmittel auf dem Pulver.

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    In meinen Beiträgen verwende ich bewusst Satire, Ironie, Sarkasmus und Übertreibungen, um zu verdeutlichen. Auch ohne Kennzeichnung dieser Stilelemente sollte sich der Leser dessen bewusst sein.

    Meine Finger sind einfach nicht für eine Wischtelefontastatur geeignet :(

  • Auch meiner Meinung nach ist Spucke das Mittel der Wahl - wenngleich man da nach ner kompletten Serie echt viel Dreck im Mund hatte. Ich nehme deshalb eine Mischung aus 1/5 Ballistol und 4/5 Wasser

    Ballistol ist wasserlöslich und alkalisch, erhöht den PH-Wert der Schwefelverbindung im Lauf und das Wasser hält den Brand im Lauf sehr weich. Bei einem hochwertigen Lauf bleibt bei mir fast nix drin, den muss man praktisch überhaupt nicht zwischenwischen. Zusätzlich muss man sich immer überlegen, ob man Filze als Trennschicht mit schießt - bei Pflasterkugel mache ich es nicht, hab keinen Unterschied feststellen können.

  • Danke für Deine Erläuterung!

    :thumbup:

  • Ich habe mir auch generell eine zum Lauf passende Kalibriermatritze anfertigen lassen.

    Das macht meiner Meinung nach viel aus wenn man Langgeschosse oder auch Maxiball nimmt.

    Der Unterschied vor und nach dem Kalibrieren ist meist gut zu sehen. Auch auf der Scheibe.

    Wenn man die Geschosse förmlich mit dem Hammer reinklopfen muss, wird das genauso nichts,

    wie wenn die Dinger zu untermaßig sind.

    Eine Erhöhung der Ladung bei untermaßigen Geschossen, hatt zumindest bei mir nicht den erhofften Erfolg gebracht.

    Die Ladungen müssen natürlich korrekt gleichmässig abgefüllt sein.

    Und es ist auch kein Fehler die Geschosse vorher zu wiegen. Wenn Lunker drin sind ist der Ausreisser vorprogrammiert.

    Die besten Ergebnisse habe ich immer mit Geschossen die wirklich saugend zum Lauf passen.

    Der Lauf ist an der Mündung außen auch nicht umsonst abgedreht.

    Da gehört auf alle Fälle, ein zum kalibrierten Geschoss passend gefertigter Geschosssetzer drauf,

    um die Geschosse genau zentrisch setzten zu können und nicht zu verkanten.

    Ganz wichtig beim VL-Schießen ist die Gleichmäßigkeit. Selbst beim Ladevorgang.

    Das mag sich etwas pingelig anhören, gehört aber zu den Kleinigkeiten die für eine gute Serie erforderlich sind.

    Suppomann hatt für seine Frau eine Büchse anfertigen lassen die nicht nur gut aussieht,

    sondern mit Sicherheit auch das Potenzial hatt Wettkämpfe zu gewinnen.

    Grüße

  • Als anerkannter Laie auf eurem Gebiet .. :think:

    ..mir kommt das bald so vor wie unsereiner früher,

    die mit den "ausgefeiltesten" Vergasebestückungen und Auspuffen das letzte, mögliche Fizzelchen PS aus den Mopedmotoren holten um die 120 km/h zu knacken ... :hyster:

    Spass hat es uns auf jeden Fall gemacht und ich unterstelle ... euch macht das ebensoviel Spass ... :thumbup:

  • Als anerkannter Laie auf eurem Gebiet .. :think:

    ..mir kommt das bald so vor wie unsereiner früher,

    die mit den "ausgefeiltesten" Vergasebestückungen und Auspuffen das letzte, mögliche Fizzelchen PS aus den Mopedmotoren holten um die 120 km/h zu knacken ... :hyster:

    Spass hat es uns auf jeden Fall gemacht und ich unterstelle ... euch macht das ebensoviel Spass ... :thumbup:

    Das Reden darüber macht fast genau so viel Spaß. Genau wie früher das Schrauben an der Victoria Vicki III

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    Zu einer Hercules hat das Geld leider nicht gereicht!

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  • Als anerkannter Laie auf eurem Gebiet .. :think:

    ..mir kommt das bald so vor wie unsereiner früher,

    die mit den "ausgefeiltesten" Vergasebestückungen und Auspuffen das letzte, mögliche Fizzelchen PS aus den Mopedmotoren holten um die 120 km/h zu knacken ... :hyster:

    Spass hat es uns auf jeden Fall gemacht und ich unterstelle ... euch macht das ebensoviel Spass ... :thumbup:

    Peppone da hast du wahrscheinlich recht.

    Wir wollen eben die 150er Schallmauer durchbrechen. :thumbup:

  • Habe jetzt einen Geschoßsetzer, allerdings noch ohne Fettung.

    Material ist Messing mit eingeschrumpften V2A Einsatz (Messing steht zur Laufmündung 0,25 mm über), dadurch leider etwas zu schwer geworden.

    Ich möchte hierzu eine Staufferbuchse verwenden, da das bisher bei uns verwendete System mit Fertigspritze etwas umständlich ist.

    Kann mir jemand hier weiter helfen und eine passende mit Bezugsquelle benennen ?

    Setzer 1.jpg IMG_20200629_211639330[1].jpg

  • Um auf die Fettung von Schusspflastern zurückzukommen. Mit sehr großem Erfolg habe ich eine Bohremulsion (" Bohrmilch" ) aus Konzentrat und Wasser im Verhältniss von 1:10 verwendet.

    Ebenso gut funktioniert der wassermischbare Kühlschmierstoff FSE 724 mit einer Einsatzkonzentration von 6-8%. Will heißen: 8 ml FSE auf 92 ml Wasser.

    Aber, die gute alte Spucke war noch die beste Lösung, nur hatte man nach dem Schießen immer für Stunden eine "unangenehmen" Beigeschmack und sich teilweise lösende Fäden machten einem zu schaffen.

    Aber wir Anhänger der "schwarzen Zunft" sind ja leidensfähig.

  • Aber, die gute alte Spucke war noch die beste Lösung,

    Nein, es ist ganz einfach nur eine Sauerei die als Notbehelf tauglich ist - absolut nichts, was man verherrlichen müßte

    :rolleyes:

    Ich überlege noch, wie ich es besser zum Ausdruck bringen könnte, daß ich zwar mit vielen Leuten hier dasselbe Hobby teile -

    aber ganz sicher nicht die Meinungen und Sichtweisen zu anderen Dingen.

  • Du hast eine Marktlücke entdeckt Greenhorn: Aromatisierte Kugelpflaster

    Geniale Idee!

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    In meinen Beiträgen verwende ich bewusst Satire, Ironie, Sarkasmus und Übertreibungen, um zu verdeutlichen. Auch ohne Kennzeichnung dieser Stilelemente sollte sich der Leser dessen bewusst sein.

    Meine Finger sind einfach nicht für eine Wischtelefontastatur geeignet :(

  • ...Natürlich gehören die Pflaster Vorab richtig behandelt....

    Mal zurück vom Jux zum Thema: Als noch alle Vorderlader schossen, wurden Pflaster nicht gefettet, sondern getalgt. Also entweder tränkte man die Pflaster in flüssigem (heiß gemachten) Talg und drückte sie danach aus, damit nicht zu viel Talg am Pflaster hing. Ich verfahre auch heute noch so.
    Oder man schob das Pflaster mit dem Daumen ein mal kräftig über eine Talgschicht, wie sie im Grease Hole der Büchse lag. Der Jäger nahm Hirschtalg, der Farmer Talg vom Rind oder Schaf.

  • Zum Talgen der Pflaster empfahl Heinrich Kummer 1862 folgendes Verfahren:

    "Nachdem man die Pflaster auf einen Faden gereiht und kurze Zeit in nicht zu heißen Talg getaucht und sanft wieder ausgedrückt hat, verwahrt man dieselben, um alle Unreinigkeiten abzuhalten, in einem kleinen runden Blechbüchschen."


    So getalgte und in einem dicht schließenden Behälter aufbewahrte Pflaster waren monatelang verwendbar.

  • Zum Talgen der Pflaster empfahl Heinrich Kummer 1862 folgendes Verfahren:

    "Nachdem man die Pflaster auf einen Faden gereiht und kurze Zeit in nicht zu heißen Talg getaucht und sanft wieder ausgedrückt hat, verwahrt man dieselben, um alle Unreinigkeiten abzuhalten, in einem kleinen runden Blechbüchschen."


    So getalgte und in einem dicht schließenden Behälter aufbewahrte Pflaster waren monatelang verwendbar.

    Ich seh mich schon mit Nadel und meterlangem Faden an stillen und dunklen Winterabenden im trauten Heim sitzen und Hunderte von Schußpflastern auffädeln

    grin-.)

    Also bei aller Liebe zum historischen Vorbild, wenn ich eine Handvoll Pflaster in eine Plastikdose werfe, diese Pflaster dann mit vernünftig dosierter Menge meines eigenen Pflastermittels versetze, intensiv schüttle und die Dinger dann durchziehen lasse, dann halten die in gut verschlossener Dose jahrelang und funktionieren bestens

    :)

    wurden Pflaster nicht gefettet, sondern getalgt.

    Also dann,

    Talg IST Fett

    ;)

    Ich überlege noch, wie ich es besser zum Ausdruck bringen könnte, daß ich zwar mit vielen Leuten hier dasselbe Hobby teile -

    aber ganz sicher nicht die Meinungen und Sichtweisen zu anderen Dingen.

  • Gestern doch noch überraschend zum Schießen gekommen, nachdem es Donnerstag, nicht mehr gelangt hatte.

    Deshalb noch mit etwas zu starker Ladung und noch mit Nivea, aber etwas anderen Maxi Ball, hat meine Frau sich langsam herangetastet.

    Ergebnis sicher verbesserungsfähig, aber wir sind im VL Geschäft ja doch späte Quereinsteiger.

    Insgesamt 4 mal gewischt.

    Rückschlag spürbar, aber bei weitem nicht so wie bei ihrer 50er IA Carbine.

    Das nächste mal dann mit 35 grain und 38 grain.

    Insgesamt aus unserer Sicht, wieder ein kleiner Schritt nach vorn.

    IMG_20200704_110224815.jpg  IMG_20200704_111305028.jpg

  • Hallo Suppomann

    War das aufgelegt oder freistehend? Nettes Kleeblatt auf der rechten Scheibe über der Zehn. :thumbup:

    Auf alle Fälle würde ich mal nach jedem Schuss durchwischen.

    Gehe ich richtig in der Annahme das die Geschosse nicht kalibriert waren?

    Grüße

  • Leider etwas verspätete Antwort von mir, teils aufgelegt teils Stehend Freihändig.

    Gestern recht erfolgreich noch mal geübt und mit 38 grain aufgelegt etliche Loch in Loch, war sehr zu frieden meine Frau, weniger Probleme wie mit dem neuen E Bike ( Erlös von meinen verkauften Motorrad ).

    Das nächste mal nur Freihand und eventuell noch mal auf 35 grain runter.

    Kalibrierte Geschosse habe ich nur in der Kurzversion, da ist der Einsetzer noch in Arbeit.

    Gefühlt könnten sie 0,03 mm dicker sein, aber ich bin da auch nicht so mit Erfahrung beschlagen.

    Ziel ist die nächste Gau Meisterschaft, wenn es die denn wegen Corona oder EU Bleiverbot noch geben wird.

    Bis dahin werden wir das hoffentlich noch optimiert haben.

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