Berks County

  • Um Werners profunden Ausführungen zu einem wieder hochinteressanten Gewehr noch etwas handwerkliches hinzuzufügen:

    Schleifpapier gab es noch nicht, das ist richtig. Aber das Abziehen mit Ziehklinge oder Glas- bzw. Tonscherben macht schon eine recht glatte Oberfläche, Schleifen konnte man auch recht gut mit Schachtelhalm, desssen rauhe Oberfläche mit dem heutigen Schleifpapier durchaus vergleichbar ist. Und die Politur mit Bimsmehl war sowohl bei Metall- als auch bei Holzoberflächen gang und gäbe.

    Lederstrumpf

  • Tatsächlich verwenden Instrumentenbauer (z. B. für Klarinettenblätter) auch heute noch den Schachtelhalm.

    Aus Wikipedia:

    "Eine Eigenart der Schachtelhalme ist die Einlagerung von Silicat (als Ligninersatz) in die Zellwand. Die Pflanze enthält bis zu 7 % Kieselsäure. Diese Einlagerungen machen Schachtelhalme zu einem sanften Scheuermittel (Zinnkraut)."

    Und aus einer anderen Quelle:

    "In den Zellen der sehr derben Epidermis (Oberhaut) finden sich Silikatkristalle. Aus diesem Grund wurden Schachtelhalme früher zum Glätten und Polieren von Holz, Knochen, Horn und Metall, insbesondere Zinn, verwendet. Daher auch der Name Zinnkraut. Auch Vergolder und Geigenbauer schätzen den Feinen Schliff des Schachtelhalms."

    Lederstrumpf

  • Tatsächlich verwenden Instrumentenbauer (z. B. für Klarinettenblätter) auch heute noch den Schachtelhalm.

    Die Preußen haben Schachtelhalm zum Polieren der Schäfte von Zündnadelgewehren verwendet. Allerdings nicht die frische Pflanze, sondern entweder getrocknete Stengel oder die Asche solcher Pflanzen.

  • Fantastisch schöne Kunst.

    Was ist jetzt aber mit dem "-ja wenn....." aus dem Eingangspost. Was ist das Haar in der Suppe? Was stimmt mit der Gewehr nicht?

    Ist es nur die Tatsache, dass es nicht Dir gehört?

    "Wäre am STand sicher ein echter Hingucker, wenn - ja wenn ..." sie mir gehören würde .....:think:

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    In meinen Beiträgen verwende ich bewusst Satire, Ironie, Sarkasmus und Übertreibungen, um zu verdeutlichen. Auch ohne Kennzeichnung dieser Stilelemente sollte sich der Leser dessen bewusst sein.

    Meine Finger sind einfach nicht für eine Wischtelefontastatur geeignet :(

  • Interessante Studie, Wernber.

    Zunächst fällt mir das Schaftholz auf, scheint sich mal nicht um Ahorn zu handeln. Sieht aus wie Nussbaum.

    Beim Schloss hätte ich auf eine Entstehungszeit um 1810-1820 getippt. Diese Hahnform und Batteriefeder mit Rolle sind vor 1800 ziemlich selten. Aber immerhin ist es auch denkbar, dass es sich um eine perfekte Modernisierung um 1820 handelt!?

    Lederstrumpf

  • Die ist aber bestimmt eine sehr frühe, hat noch sehr viele Ähnlichkeiten mit einer dt Jägerbüchse, zB Schuber, Kolbenabschlussblech und noch kein Steg zwischen Pfanne und Befestigung der Batterie.

    Leider kein Stecher, aber es gab auch Jägerbüchsen ohne Stecher.

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