Treffpunkverlagerung bei ZF in der 2. Bildebene

  • Hallo,

    Stimmt es, dass man immer bei Zoomen mit ZF's in der 2. bildebene Treffpunkverlagerung hat? Es heißt man sollte immer in der höchste Vergrößerung einschießen oder auf eine bestimmte Vergrößerung sich festlegen und wenn eingeschossen dabei bleiben. Irgendwie klingt das logisch weil das Absehen bleibt ja gleich groß aber das Ziel vergrößert sich . Die unterschiede sollen 2-3 cm in der Höhe auf der scheibe ausmachen.

    Was sind da eure Erfahrungen?

  • ja stimmt. Liegt an der Mechanik.

    Bei qualitativ guten und hochpreisigen ZFs geht das aber auf den üblichen Entfernungen 100-300m in der Schützenstreuung unter.

    Hab da ein Russenglas 4-12 einmal von 4 auf 12 gedreht und man ist auf 100m einen meter neben der Scheibe.

  • Man muß dabei unterscheiden, wie das ZF aufgebaut ist. Es gibt die amerikanische Fertigung, da ist das Absehen (meist) in der 2. Bildebene. Europäische haben das Absehen (meist) in der 1. Bildebene.

    Bei Absehen in der ersten Bildebene ist der Absehendraht oder die Linse auf die das Absehen geätzt wurde, vor dem Umkehrsystem des Zielfernrohrs.

    Bei einem Absehen in der zweiten Bildebene ist die geätzte Linse hinter dem Umkehrsystem. Hier wird also nur das Bild vergrößert in die zweite Bildebene projiziert, ohne das Absehen mitzuvergrößern.

    Bei Vergrößerungswechsels im Umkehrsystem der Optik kommt es zu einer Verlagerung des Visierpunktes, wenn das Absehen in der zweiten Bildebene nicht 100% zentriert wurde was bei billigen ZF's öfter bis oft vorkommt. (verschiebungen von bis zu 10 cm auf 100m sind nicht unüblich).

    Dieser Fehler kann bei ZF's mit dem Absehen in der ersten Bildebene nicht vorkommen.

    Sonstige Nachteile Absehen 1. Bildebene:

    Weil sich das Absehen in der ersten Bildebene bei einem Vergrößerungswechsel ebenfalls vergrößert, wird ein größerer Bildbereich durch das Absehen verdeckt und kann Teile des Ziels verdecken.

    Schlechte Produktion und schlechte Linsen wirken sich negativ auf die Quali. aus. (Aber das ist ja generell so).

    Nachteile Absehen 2. Bildebene:

    Zum Entfernungsschätzen benötigt man ebenfalls ein Mil-Dot- oder Strichplattenabsehen,hier verändern sich aber die Abstände zwischen den Strichmarkierungen des Absehens mit dem Wechsel der Vergrößerung. Das Berechnen von Ablagen, Vorhalten oder Haltpunktkorrektur wird erheblich erschwert und braucht viel Übung und Erfahrung. Ausserdem kommt es bei der Vergrößerung zu einer Veränderung der parallaxenfreien Beobachtungsstrecke des ZF.

    Und wie immer gilt ... you get what you pay for ... billig = schlecht, da beißt die Maus keinen Faden ab und man wird keine Freude mit seinem ZF haben.

    (Drum stehe ich z.B. bedingungslos auf Zeiss.grin-.))

  • Stimmt es, dass man immer bei Zoomen mit ZF's in der 2. bildebene Treffpunkverlagerung hat?

    Das darf nicht passieren sonst ist das ZF mechanisch Mist.

    Wie HansDampf schrieb: Sowas darf sich maximal im Bereich der Schützenstreuung bewegen.

    Ich kenne den Effekt aus der Praxis gar nicht und kann mir das auch nicht erlauben weil ich fast nur Mehrdistanzdisziplinen schieße.

    Und es würde mich sehr wundern, wenn Du das bei einem Schmidt&Bender, Kahles, Steiner etc. erlebst.

  • Weyland

    ich habe gestern ein Bericht gelesen ( fachzeitschrift)wo ein Minox, ich glaub es war ZX5 Reihe getestet wurde. irgendwas mit 4-10x50 und da stand das die Veränderung der Trefflage bei 1,5 Cm im normalen Bereich liegt. 8| Da hab ich auch blöd geschaut.

    Was nutzt du für ZF's?? was ich gelesen habe stehst du auf Sightron.

  • Peppone ich dachte auch gleich an die Montage. Bei so heftige Streuung ist meist die Schuld. Und was Zeis angeht: Ich habe mir bei Frankonia den Conquest V4 6-24x50 angeschaut. War leicht enttäuscht. Als Vergleich hat der Verkäufer mir ein Meopta R2 zu vergleich gegeben und diese war wirklich deutlich schärfer und das in der jede Vergrößerung. Unten stand made in Japan was jetzt nicht schlecht ist.

  • Wenn eine Veränderung der Treffpunktlage von 1,5 cm angegeben wird, würde mich erstmal interessieren, von welcher Schußentfernung wir reden.

    Wenn das auf 100 m sein sollte, würde das bei 300 m schon 4,5 cm Abweichung bedeuten. Das entscheidet bei Deutschen Meisterschaften über Sieg oder Platzierung unter ferner liefen.

    Zu meinen Gläsern:

    Wo es darauf ankommt verwende ich Schmidt & Bender und Kahles: PM II 5-25x56 (1. BE/FFP) für 100-1000 m auf dem Repetierer und K16i (2. BE/SFP) auf dem Wettkampf-AR für IPSC.

    Die Sightrons S-TAC 2-10x32 und 3-16x42 (beide 2. BE/SFP) nutze ich auf den anderen ARs bzw. Wechselsystemen. Da wird aber nicht viel dran gedreht, weder an den Türmen, noch an der Vergrößerung, weil die Schußentfernungen ziemlich fix sind. Jagdlich oder für PRS würde ich sowas nicht einsetzen.

  • niemand wird bei der DM von der Höchsten auf die Niedrigste Vergrößerung switchen und dann schiessen.

    Ich verwende ein Ior 4-28x56 sfp mit MIL Absehen und MOA verstellung,also sehr schlechte Kombination für das LongRange schiessen ,da wird in jeder Richtung gedreht und sowas, man trifft auch.

    Ergo hätte ich kein Problem es bei der Jagd einzusetzen.

    Man muss sich halt mit seiner Ausrüstung auseinander setzen, was geht und was nicht.

  • Damit finde ich, sind die Antworten schon perfekt zusammengefasst:


    Und wie immer gilt ... you get what you pay for ... billig = schlecht, da beißt die Maus keinen Faden ab und man wird keine Freude mit seinem ZF haben.

    und

    Man muss sich halt mit seiner Ausrüstung auseinander setzen, was geht und was nicht.


    Gruß

    Frank

    ---- BDMP ---- DSB ----- ProLegal ---- German Rifle Association ---- DJV ----

    "Ein Grüner ist erst dann zufrieden, wenn er einem anderen Menschen etwas verboten hat!"

  • niemand wird bei der DM von der Höchsten auf die Niedrigste Vergrößerung switchen und dann schiessen.

    Na, dann bin ich wohl niemand

    Wir haben bei der DM IPSC Rifle Ziele auf 200 und 300m, die ich mit 6x beschieße, Ziele im mittleren Bereich (z.B. 50m) für die ich 2 - 2,5fach verwende und - sollte ich keine Sekundärvisierung nutzen - Ziele im Nahbereich (1 - 15 m), die ich mit 1fach beschieße.

    Im Ausland geht das Ganze dann bis 400 m / 500 m.

    Und IOR ist defintiv keine Low-Quality-Marke.

  • IOR.PNG

    Hier auf der Seite von IOR. Sehr gut erklärt.

    Welche ZF's bzw Marken kann man eure meinung nach um die Preise bis 1000€ herum empfehlen? ( Vergrößerung bis 20 oder 25 fach und Linsendurchmesser 44 bis 50 mm)

    Mir wurde gestern ein Minox ZX5 5-25x50 ohne Leuchtabsehen angeboten. Listenpreis 1000€ herum für 600€. Minox gibt 30 jahre Garantie:/

  • Der Schlüsselsatz ist "Qualitätshersteller ... schaffen es, Absehen ... so genau zu montieren, daß dieser Fehler innerhalb von 0,5 - 2 cm auf 100 m bleibt."

    Im Bereich bis 1 cm lasse ich mit mir reden ;)

    Was die ZF-Empfehlung anbetrifft:

    Ich finde es in der Mittelklasse recht schwierig wenn starke Vergrößerungen erwartet werden. Die richtig guten ZF in diesem Zoombereich kosten 2500 - 4000 €. Man darf also für einen Tausender keine Wunder erwarten.

    Von Minox kenne ich nur die ZP5-Serie. Die ist exzellent, aber preislich im ambitionierten Bereich. Die Serien darunter sollen von recht unterschiedlicher Qualität sein; Info habe ich aber nur aus zweiter Hand und noch nicht verifizieren können.

    Ich hatte mal ein Glas vom japanischen Hersteller Vixen. Das war für den Preis richtig gut. Die Absehenverstellung war aber leider in MOA und die Türme waren mit Kappen. Deswegen auf Dauer nichts für meine sportliche Verwendung. Aber ansonsten empfehlenswert, insbesondere jagdlich.

    Wenn es rein sportliche Verwendung sein soll könnte man an das Sightron S-TAC 4-20x50 FFP denken. Ein Bekannter ist sehr zufrieden damit; ich habe noch nicht durchgeschaut.

  • Babbi

    ich habe in der Preisklasse zwei Sightrons der SIII Serie und bin damit auch sehr zufrieden. Für den sportlichen Einsatz bis 300m durchaus gut, bei 1000m hat es schon Schwächen. Das Bild kommt aber ganz klar (im wahrsten Sinne des Wortes) nicht an mein Zeiss oder Svarowski heran. Ich denke für 1000 bis 1300 Euro bietet Sightron wirklich ein sehr gutes Produkt. Will man eine Liga nach oben, dann sind eigentlich schon mindestens 3000 Euro fällig.

    Gruß

    Frank

    ---- BDMP ---- DSB ----- ProLegal ---- German Rifle Association ---- DJV ----

    "Ein Grüner ist erst dann zufrieden, wenn er einem anderen Menschen etwas verboten hat!"

  • Ich danke euch beiden für die Tip's.

    Wäre ich Jäger und hätte so eine Teure Optik ständig im gebrauch, dann würd ich auch die 3000€ ausgeben. Aber für die 8 mal im Jahr wo ich auf den 100 Meter Stand bin, ist das mir das Geld zu schade bzw, schlecht angelegt.

    Ich hätte mir fast den Zeiss Conquest V4 mit der 24x Vergrößerung gekauft (1000€ mit Rabatt) bis der Verkäufer mir ein Meopta gezeigt hat. Ok gut vielleicht jammer ich auch auf sehr hohem Niveau.

    Neben Sightron gibt es auch Leupold, Meopta, und DD Optics die auch alle gut sein sollen. Aber die alle mal durch zu gucken ist halt sehr Zeitintensiv. Auf Erfahrungsberichte im Web kann man auch echt nichts geben weil es gibt xxx leute die das Glas haben und es super finden und nie Probleme damit hatten und genau so viele die es Schrott finden und damit Problem haben/hatten.:)

    Mal gucken was die IWA im März bringt.

  • Aber für die 8 mal im Jahr wo ich auf den 100 Meter Stand bin, ist das mir das Geld zu schade bzw, schlecht angelegt.

    Im Ernst ! Für 100m bis 300m Stände (und die sind auch meist auch noch gut beleuchtet) braucht es kein Edel Longrange Glas.

    Selbst 1000 € sind für 8 x 100m im Jahr sind Perlen vor die Schweinchen. Ebenso eine 20+ fache Vergrößerung.

    Da ist ein Glas um die 500 €, so 4-16 fach, 40-44mm vollkommen ausreichend.

    Ich hab mir das jetzt das hier für meine AR-15 als Alternative zum 1-6 fach geholt. Es noch nicht montiert und zum ausgiebigen testen

    werde ich wohl erst im neuen Jahr kommen. Aber ich denke es wird mich nicht entäuschen.

  • Das sehe ich auch so.

    Für gelegentlichen sportlichen Gebrauch auf 100 und 300 m Ständen ohne Ambition, deutscher Meister werden zu wollen, reicht so ein 4-16x.

    Ich nutze da das Sightron S-TAC 3-16x42. Was aber die Ursprungsfrage "Treffpunktverlagerung" anbetrifft solltest Du in der Preisklasse tolerant sein. Gute Mechanik geht anders.

    Auf's Absehen würde ich halt achten:

    Jagdabsehen sind oft zu dick für den sportlichen Gebrauch; Du solltest in der Mitte einen feinen Strich haben.

    jenska

    Wie ist es denn bei Deinem ZF mit der Randschärfe? Da haben mir die Strike Eagle- und Crossfire-Serien von Vortex nicht gefallen. Dein ZF kenne ich noch nicht. Hattest Du auch schon mal Gelegenheit, jenseits der 300 m durch Dein Glas zu schauen?

    Ich suche noch etwas, das im freien Gelände bis 500 m auf einer .223 Rem.-Matchbüchse taugt.

  • jenska

    Wie ist es denn bei Deinem ZF mit der Randschärfe? Da haben mir die Strike Eagle- und Crossfire-Serien von Vortex nicht gefallen. Dein ZF kenne ich noch nicht. Hattest Du auch schon mal Gelegenheit, jenseits der 300 m durch Dein Glas zu schauen?

    Ich suche noch etwas, das im freien Gelände bis 500 m auf einer .223 Rem.-Matchbüchse taugt.

    Bei meinem Exemplar ist die Randschärfe wirklich gut, besser als bei meinem 1-6fach Strike Eagle.

    Jenseits der 300m habe noch nicht durchgeschaut, aber das werde ich am Wochenende mal probieren.

    Es ja noch nicht montiert, da nehme ich es mal mit aufs freie Feld und berichte dann.

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