Hallo Forum,
ich bin Jungjägerin und schieße gerne auf Tontauben. Nachdem ich meine Flinte zum Schaftanpassen wegbrachte wurde mir bei der Abholung erörtert, dass der Verschluss nicht ok sei und ich bei Sauer einen Garantieantrag stellen soll. Dieser wurde verwehrt und mit Kostenvoranschlag zurückgeschickt. Dann kann ich mir auch eine neue Flinte holen ... .
Begründet wurde dies, dass an den Verschlusshaken manipuliert oder gefeilt wurde. Da ich so etwas nicht mache kann es nach diversen Gesprächen nur folgende Möglichkeiten geben:
Der Hersteller hat gemurkst und nachgebessert
auf dem Lieferweg einschließlich, Einschießen und Zwischenhändler ist was schiefgegangen
beim Verkäufer ist was schief gegangen oder ein Rückläufer der nachgebessert wurde an eine Newbie verkauft
beim Büchsenmacher ist was schiefgegangen
Mangels Fotohistorie schiebt es jeder auf dem anderen und keiner war es gewesen.
Die Beschuldigungen jeder Partei auf eine andere Partei sind grotesk aber lehrreich im Umgang der Zunft untereinander
Einzige Möglichkeit wäre nachzuweisen dass Sauer eine schlechte Ware ausgeliefert hat in Form von nicht genügend gehärtetem Stahl.
Belegt könnte dies werden durch eine Materialanalyse,
oder Sauer hat den Hersteller gewechselt da es schon zu anderen Problemen in dieser Fertigungstranche gekommen ist.
Und hier brauche ich mal die geballte Hilfe von erfahrenen Leuten und nicht von Menschen die die Schuld bei anderen suchen ...
Fragen:
- Wo kann ich ein metallurgisches Gutachten machen lassen und was kostet es? Das wäre wohl das einfachste, da sich dann keiner mehr herausreden kann. Das kann ja z.B. nur
mangelnde Härtung bei der Herstellung gewesen sein... Dann hätte man den ersten in der Kette ...
Ein Gutachten darüber dass was nicht stimmt brauche ich nicht, da ja keinem nachgewiesen werden kann wer wann was gemacht hat oder auch nicht...
Müssen Büchsenmacher bevor sie eine Waffe annehmen sich davon überzeugen dass die Waffe ok ist ? Oder bei der Herausgabe?
- Wie kann ich herausfinden ob bei Sauer bestimmte Flinten erhöhte Probleme hatten
Hier muss ich anmerken, dass eine zum Vergleich herangezogene Finte gleicher Art an den Seiten des Verschlusses Sonnenschliff hatte und auch wertiger aussah als die meine - das wäre der Hinweis
das Sauer nachgebessert hat oder den Hersteller gewechselt hat, denn meine Flinte hat neben dem gefeilten Verschluss auch keinen Sonnenschliff ...
- ist es gefährlich mit der Waffe zu schießen wenn die Verriegelung mehr auf der einen Seite des Zapfens arretiert als auf der anderen Seite? Der Wackeltest der verschlossenen Waffe führt zu leichtem
Spiel im Gelenk. Kann die Waffe dadurch bei Schussabgabe öffnen und den Schützen verletzen? Oder soll nur eine neue Waffe verkauft werden oder eine teure Reparatur?
Der Verschlusshebel ist bei geschlossener Waffe "zu" und die Verschlussklinke ist wohl einteilig und parallel geführt. D.h. wenn die stramm sitzende Klinke des Verschlusses unter Last nachgibt ist noch
die andere Seite des Verschlusses die auch noch hält. Es ist wie beim Fenster wenn ein Verschlussdorn etwas fester anzieht als die anderen, gleichwohl ist das Fenster zu....
Allgemein finde ich es beschämend dass ein Anfänger reingelegt wird, das wirft ein schlechtes Bild ab, weil einer Mist gebaut hat.
Vlt. hat ja einer von euch hilfreiche Infos
Gruss
FlintenMaus