e0/e100 bei Unterhebelrepetierer für KW-Patronen

  • Hallo zusammen,

    mal aus purer Neugier: Das BJagdG verbietet ja nicht die Verwendung von Unterhebelrepetierern, die mit .357 oder .44Magnum gefüttert werden. Und die geforderten e100 = 1000J für Rehwild bekommt man mit stärkerer Ladung und entsprechend langen Läufen auch locker hin.

    Spräche rein juristisch irgendwas dagegen, mit solchen Gewehren zu jagen? Es heißt in §19 BJagdG lediglich "Büchsenpatronen". Was ist eine Büchsenpatrone? Eine Patrone, die in einer Büchse verschossen werden kann, richtig? Und in Abs. 3 darf die e100 sogar unterschritten werden, wenn die jagdliche Brauchbarkeit von einem Fachinstitut bestätigt wurde (keine Ahnung was für ein Institut das sein soll...)

    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten

  • Es heißt in §19 BJagdG lediglich "Büchsenpatronen".

    Damit hast du dir die Frage beantwortet.

    Was ist eine Büchsenpatrone?

    Büchsenpatronen haben meistens eine Flaschenform, einen engen Hals. Ich erspare mir Details, warum und wieso.

    Die von dir genannten .44 und .357 mag sind (typische) Revolverpatronen. Dafür wurden sie gemacht.

    Spricht ja nix dagegen wenn du mit dem Unterhebelrepetierer Rehwild jagen willst: 30-30 WIN

    "Life is hard; it's harder if you're stupid."

    John Wayne

  • Spricht ja nix dagegen wenn du mit dem Unterhebelrepetierer Rehwild jagen willst: 30-30 WIN

    Richtig. Ich bin sicher, auch mit 45-70 geht das ganz ausgezeichnet

    Büchsenpatronen haben meistens eine Flaschenform, einen engen Hals. Ich erspare mir Details, warum und wieso.

    Die würde mich aber schon interessieren. 45-70 hat keine Flaschenform, und ich würde die primär als Büchsenpatrone bezeichnen. Auch wenn es BFG-Revolver gibt 8o

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  • ...Das BJagdG verbietet ja nicht die Verwendung von Unterhebelrepetierern, die mit .357 oder .44Magnum gefüttert werden. Und die geforderten e100 = 1000J für Rehwild bekommt man mit stärkerer Ladung und entsprechend langen Läufen auch locker hin.

    Mit der .44Mag wohl ja, bei der .357Mag wäre ich mir da nicht so sicher, die Geschossform ist bei beiden Patronen alles andere als optimal. Hinzu kommt bei beiden Patronen die Flugbahn, die (wenn Du einen sauberen Schuss antragen willst) eine Anpassung der Entfernungseinstellung nach sich ziehen könnte, je nachdem, wo das Reh steht. Ganz ehrlich: Ich würde beide Patronen nicht jagdlich führen (außer als Fangschusskaliber, aber das ist eine andere Baustelle).
    Aber wenn Du einen UHR nutzen willst: .30-30 ist schon genannt, die .444Marlin würde sich auch anbieten, und wenn Du eine Winchester 95 nimmst, hast Du auch die .30-06 zur Verfügung. Savage und Remington haben auch UHR z.B. in .308Win.

  • Und die geforderten e100 = 1000J für Rehwild bekommt man mit stärkerer Ladung und entsprechend langen Läufen auch locker hin.

    Ist das wirklich so?

    Bei der .44 Remington Magnum mag es vielleicht gerade so gehen, aber bei der .357 Magnum würde mich das sehr überraschen.

    Aus meiner Sicht heraus ist das eine juristische Grauzone; will heißen, daß Du im Fall der Fälle nachweisen mußt, daß Du tatsächlich die 1000 J erreichst.

    Rolf2

  • Die würde mich aber schon interessieren.

    Echt? Lernt bzw. vertieft ihr sowas nicht im Jungjägerkurs? Hatte es bei dir eigentlich als Grundwissen vorausgesetzt.


    45-70 hat keine Flaschenform

    Zylindrisch wie eine Revolverpatrone ist sie aber auch nicht. Der Hülsenmund misst etwa 12,2 mm, der Durchmesser vorm Hülsenboden schon 12,8 mm.

    Hab doch nix anderes behauptet: die 45-70 wurde zum verschießen aus Gewehren gemacht. Ob ich damit aber heutzutage ein Reh erlegen wollte? Wohl nicht. Wenn schon Old-Style, dann gibt's anderes.

    Grade die 45-70 stammt aus einer Zeit als man grade dahinter kam, das nicht nur dicke Brummer der ballistischen Weisheit letzter Schluss sind. Um 1873 übrigens.

    Du kannst diese Diskussion hier noch ewig weiter führen. Im Zweifel musst du den Nachweis erbringen.

    Habe dir nur meine Meinung dazu gesagt.

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    John Wayne

  • die .444Marlin würde sich auch anbieten, und wenn Du eine Winchester 95 nimmst, hast Du auch die .30-06 zur Verfügung. Savage und Remington haben auch UHR z.B. in .308Win.

    Neu gibt es praktisch keine UHRs in .444 Marlin mehr, sondern nur noch .45-70.

    Winchester 95 und Savage sind neu auch keine mehr auf dem Markt. Zudem kann man bei der 95 nur sehr schlecht ZFs einsetzen.

    Moderne UHRs ohne Röhrenmagazin gibt es eigentlich nur noch von Browning; dafür aber auch mit der .45 Marlin (die deutlich stärker als die .45-70 ist).

    Rolf2

  • Echt? Lernt bzw. vertieft ihr sowas nicht im Jungjägerkurs? Hatte es bei dir eigentlich als Grundwissen vorausgesetzt.

    Sowas eben nicht. Eine Winchester in 44Mag ist ja auch eher suboptimal: Energie reicht halt gerade so, kein ZF-Montagemöglichkeit etc. Wir haben uns auf "echte" Jagdwaffen/-kaliber konzentriert. Deswegen auch "aus purer Neugier", was wäre wenn? Ich hab zwar einen UHR in 44-40, aber den werd ich nicht durch den Wald tragen, egal für welchen jagdlichen Zweck der geeignet sein mag.

    Aber wenn Du einen UHR nutzen willst: .30-30 ist schon genannt, die .444Marlin würde sich auch anbieten, und wenn Du eine Winchester 95 nimmst, hast Du auch die .30-06 zur Verfügung. Savage und Remington haben auch UHR z.B. in .308Win.

    Du hast 45-70 vergessen ;)

    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten

  • Hallo zusammen,

    mal aus purer Neugier: Das BJagdG verbietet ja nicht die Verwendung von Unterhebelrepetierern, die mit .357 oder .44Magnum gefüttert werden. Und die geforderten e100 = 1000J für Rehwild bekommt man mit stärkerer Ladung und entsprechend langen Läufen auch locker hin.

    Spräche rein juristisch irgendwas dagegen, mit solchen Gewehren zu jagen? Es heißt in §19 BJagdG lediglich "Büchsenpatronen". Was ist eine Büchsenpatrone? Eine Patrone, die in einer Büchse verschossen werden kann, richtig? Und in Abs. 3 darf die e100 sogar unterschritten werden, wenn die jagdliche Brauchbarkeit von einem Fachinstitut bestätigt wurde (keine Ahnung was für ein Institut das sein soll...)

    Es spricht nichts dagegen, einen UHR auch in Kurzwaffenpatronen zur Jagd einzusetzen, wenn die gesetzlichen Vorraussetzungen erfüllt werden.

    Ich war mit meiner Marlin in Kaliber .44 Magnum auch schon erfolgreich auf der Rehpirsch. Ich habe sie nur auf unter 50m eingesetzt. Ist halt eine sehr führige leichte Büchse die z.B. im dichteren Wald, wo eh nur auf kürzere Entfernung geschossen werden kann, durchaus Vorteile hat.

    Die .44 Magnum Patrone mit meiner Hand Ladung .44 Magnum Jagdladungen liefert eine E0 von deutlich über 2000 Joule aus dem UHR-Lauf, wovon auf 100m immer noch deutlich über 1000 Joule übrig bleibt. Also für Rehwild locker zugelassen. Mit passenden Hohlspitzgeschossen wie z.B. .429 Speer Gold Dot Hollow Point Deep Curl Hunting etc. absolut umwerfende Wirkung und dass ohne übermäßige Wildbretentwertung. Selbst das leichte Blei freie Kupfer Führbandgeschoss was eigentlich für die .444 Marlin gedacht ist wirkt mehr als zufriedenstellend aus dem .44er UHR auch wenn die Teilzerlegung mit Restbolzen aufgrund der niedrigeren Geschwindigkeit gegenüber der .444 Marlin in der .44 Magnum nicht sicher gestellt ist und es dann eben als Deformationsgeschoss wirkt. Dann geht es gut auf und bildet einen mehr als ausreichend großen Schusskanal.

    Rein theoretisch könnte man mit der .44 Magnum Patrone auch auf 100m die 2000 Joule knacken, ABER das i.d.R. nur mit langen gegossenen und gefetteten Siluetten-Blei Geschossen möglich, da die nicht nur Gasdichter beschleunigt werden sondern im langen UHR Lauf auch weniger Laufreibung erzeugen und eine zumindest etwas besseren Luftwiederstandswert mitbringen. Mit den üblichen für die Jagd brauchbaren Mantel Hohlspitzgeschossen für Kurzwaffenpatronen und den schlechten außenballistischen Luft-Wiederstandswerten solcher Geschosse die in Röhrenmagazinen verwendbar sind kaum möglich ohne den Maxgasdruck zu überschreiten.

  • Sowas eben nicht. Eine Winchester in 44Mag ist ja auch eher suboptimal: Energie reicht halt gerade so, kein ZF-Montagemöglichkeit etc.

    Wer sagt denn sowas? Eine ordentlich geladene 44er Patrone mit Geschoß für die Jagd (red tip), reicht locker! Außerdem: mein UHR von Marlin hat ein gescheites ZFR - dem Büchser sei Dank! Theoretisch kann ich damit jagen, wenn ich es wollte.

  • Einen Marlin 1894. Muss um die 30 Jahre alt sein - der Vorbesitzer, ein alter Mann, wußte es nicht mehr so genau. Habe dann beim Büchsenmacher ein gutes Zielfernrohr montieren lassen. Mit Hornady Red Tip-Geschossen und 16grain Ladung vom Lovex D037.2 gibts eine ordentliche Jagdpatrone.

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