Gewehrchen mit faltbarem Langkorn...

  • Tolles Stück, Werner!

    Zu der Provinienz wage ich die Vermutung, dass ursprünglich nicht dieses Schloss verbaut war.

    Die Form der Schlossplatte und die Mortise im Schaft vor allem am hinteren Ende passen nicht richtig zusammen.

    Wenn das Schloss ursprünglich verbaut worden wäre, hätte man das sicher gefälliger gelöst.

    Lederstrumpf

  • Läufe waren Handelsware; ein Messinglauf könnte auf eine Verwendung bei der Marine hindeuten, z.B. als Waffe für das Entern, also den Nahkampf; dazu passt das klappbare Bajonett. Auch Waffen waren Handelsware, gefertigt wurde, was der Auftraggeber wünschte.

    Neapel gehörte bis 1707 zu Spanien, auch danach rissen die Beziehungen zu Spanien nie ab. Insoweit könnte ein Miqueletschloss durchaus in Neapel gefertigt worden sein, denn die Spanier blieben bis ins 19. Jahrhundert bei dieser Variante des Steinschlosses mit außen liegender Feder.

  • Eine Ergänzung: Marine muss nicht "staatliche Marine" bedeutet, auch die Handelsschiffe (große wie kleine) waren bewaffnet.

    Das Mittelmeer war damals ein sehr gefährliches Gewässer. Es gab Piraten (überwiegend aus Nordafrika, aber auch aus der Türkei), die Schiffe kaperten und kleinere Küstenorte überfielen, ausplünderten und die Überlebenden als Sklaven verkauften; es gab große Sklavenmärkte in Tunis, Tripolis oder Algier. Das Piratenunwesen im Mittelmeer wurde zwar in den beiden Barbareskenkriegen (https://de.wikipedia.org/wiki/Barbareskenkriege) deutlich reduziert, völlig beendet wurde es aber erst, als Frankreich Algerien okkupierte.

    Insoweit war Bewaffnung auch auf kleineren Handelsschiffen durchaus üblich.

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