Geschossfett herstellen

  • Hi Schwarznasen


    Da das Thema über mehrere Beiträge behandelt worden ist, wo es nicht wirklich hingehört, eröffne ich mal ein neuen Beitrag.
    Da ich verschiedene Tipps nicht mehr finden kann, die Schwarzer Mann und andere gegeben haben.
    Ich möchte nach Möglichkeit nur bei den beiden Zutaten bleiben.
    Noch eine Bitte habe ich, kommt bitte nicht mit: Nimm Nivea oder was anderes, dies habe ich schon ausreichend probiert, funktioniert bei mir, nur nicht im Winter

    Mir schwebt eine Konsistenz wie die gekauften Produkte vor, also mehr Fettig und haftend/klebend.

    Herstellung:

    Das Bienenwachs wurde im Wasserbad (leere Konservendose in einen Topf mit Wasser) erhitzt bis es flüssig ist,
    Bienenwachs aus den Topf genommen und das Olivenöl gut eingerührt.
    Die Geschosse einschließlich der letzten Fettrille vollgegossen. Die Geschossen sind auf einen alten Backblech aufgestellt.
    Nach erkalten des Fettes werden sie dann "ausgeschnitten"

    Zu meinen Erprobungen:

    50 Gramm Bienenwachs + 50 ml Olivenöl = wird zu spröde, lässt sich nicht so besonderst gut verarbeiten

    50 Gramm Bienenwachs + 70 ml Olivenöl = etwas besser wie oben, bröckelt nach einiger Zeit wieder vom Geschoss ab.

    50 Gramm Bienenwachs + 80 ml Olivenöl = siehe oben + Im Ausgehärteten Zustand: Wird bei Wandwärme weich und Verarbeitbar, ansonsten keine Verarbeitung möglich. Ziemlich klebrig im Handwarmen Zustand.

    50 Gramm Bienenwachs + 100 ml Olivenöl = Langzeittest steht noch aus bis jetzt sieht es ganz gut aus :wacko:


    Jetzt meine Fragen:

    1. Verbesserungen zur Herstellung?
    2. Bin ich den verkehrten Weg gegangen? Hätte ich den Bienenwachsanteil erhöhen müssen, damit das Fett nicht zu spröde ist?
    3. Vorschläge?

    Es ist nicht immer richtig das richtige zu tun :shock:

  • 50 Gramm Bienenwachs + 100 ml Olivenöl = Langzeittest steht noch aus bis jetzt sieht es ganz gut aus :wacko:  

    Konsistenz wie gewollt, nur bleibt das Fett nach den erhärten/erkalten nicht in der Fettrille, woran liegt das?
    Als ob keine Haftung vorhanden ist.
    Geschosse sind Realgeschosse cal. .45

    Es ist nicht immer richtig das richtige zu tun :shock:

  • Konsistenz wie gewollt, nur bleibt das Fett nach den erhärten/erkalten nicht in der Fettrille, woran liegt das?
    Geschosse sind Realgeschosse cal. .45

    An den miesen Geschossen :rolleyes:

    REAL Geschosse sind eine der großartigsten Fehlleistungen der ansonsten für ihre durchaus praktischen Lösungen bekannten Firma LEE :thumbdown:

    Jedes vernünftig konstruierte Langgeschoß, Maxiball oder Minnie hat ausreichend tiefe Fettrillen.

    Beim REAL stimmt ganz einfach das Verhältnis von Fläche und Tiefe nicht.

    Ich überlege noch, wie ich es besser zum Ausdruck bringen könnte, daß ich zwar mit vielen Leuten hier dasselbe Hobby teile -

    aber ganz sicher nicht die Meinungen und Sichtweisen zu anderen Dingen.

  • Da hast du Recht die Rillen sind wirklich nicht gerade tief und breit.

    Bei Maxis habe ich das Geschossfett noch nicht probiert, werde mal bei Gelegenheit ein paar gießen

    Könnte ich wenn das Geschossfett noch flüssig ist (sprich erhitzt) auch als Pflasterfett nehmen?
    Also einfach eintunken und trocknen lassen?

    Es ist nicht immer richtig das richtige zu tun :shock:

  • Eines meiner Lieblingsthemen - Geschossfett. ::klapping::

    Ich habe meine Wachs - Sonnenblumen- oder Rapsöl Versuche vorläufig eingestellt, ich hatte damit nach einigen Schüssen deutlich Feuchtigkeit im Lauf und habe mit Wachs-Talg weiterexperimentiert. Zu fettende Geschosse sind Lang- und Miniegeschosse.

    Wachs-Olivenöl hatte ich hier zuletzt mit 10g Bienenwachs und 30g Olivenöl (inklusive böse Blicke von der Hausherrin, weil das gute Olivenöl), die Mischung ist mir aber zu dünn und pappig. Die Mischung habe ich in einer Edelstahlschüssel im Wasserbad gemacht. Erst das Biensenwachs komplett geschmolzen und dann langsam unter Rühren das Olivenöl hinzugegeben. Die Schüssel dann aus dem Wasserbad entnommen und unter ständigen Rühren erkalten lassen.

    Du hälst uns auf dem Laufenden?

    "...mit Pulver und Blei: die Gedanken sind frei."

  • Ihr sprecht im Endeffekt über Bore Butter. Nach meiner Erfahrung gerade richtig, wenn die Mischung cremig buttrig wird, wenn man eine erdnussgroße Menge in die hohle Hand gibt. Sollte dann angenehm zum Verreiben als Hautschutzbalsam sein. Im Winter erhöhe ich den Anteil von Olivenöl, so dass die Mischung bei ca. 25°C fest wird. Allerdings wird Olivenöl oft schon bei Temperaturen um +10 Grad fest, und somit ist die Bore Butter bei tiefen Temperaturen nicht zu gebrauchen.
    Das kaltgepresste Olivenöl erscheint mir nicht so gut geeignet, wie billiges, raffiniertes Öl.

    Ich muss zugeben, dass der größte Teil meiner Mischung als Hautschutzmittel verbraucht wurde. Funktioniert auch ganz gut als Lederpflegemittel

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    In meinen Beiträgen verwende ich bewusst Satire, Ironie, Sarkasmus und Übertreibungen, um zu verdeutlichen. Auch ohne Kennzeichnung dieser Stilelemente sollte sich der Leser dessen bewusst sein.

    Meine Finger sind einfach nicht für eine Wischtelefontastatur geeignet :(

  • Leute, nur mal so ein Tipp in die Runde:

    Jojobaöl (was allerdings kein Öl sondern ein Fett ist) hat nahezu identische Eigenschaften wie Walrat.

    Wer eine Ahnung von alten Rezepten hat, der weiß, was das bedeutet :thumbup:

    Ich überlege noch, wie ich es besser zum Ausdruck bringen könnte, daß ich zwar mit vielen Leuten hier dasselbe Hobby teile -

    aber ganz sicher nicht die Meinungen und Sichtweisen zu anderen Dingen.

  • Könnte ich wenn das Geschossfett noch flüssig ist (sprich erhitzt) auch als Pflasterfett nehmen?
    Also einfach eintunken und trocknen lassen?

    Vom Fetten von Pflastern auf Vorrat halte ich rein gar nichts.

    Wenn man PflasterFETT verwenden will, dann so, wie das früher üblich war: Trockenes Pflaster in die Hand, durch Reiben über die Dose fetten, Kugel rein, laden- fertig.
    So ist das historisch korrekt und funktioniert auch.

    MEIN Ding ist das nicht, ich will Pflaster auf Vorrat haben und verwende deshalb flüssige Lotion (gibt unzählige Rezepte dafür) mit welcher ich Pflaster anfeuchte und dann in verschlossenen Dosen aufbewahre.

    Auf Vorrat gefettete Pflaster sind für mich einfach eine klebrig-schmierige Schw.....ei
    ist aber sicher Geschmacksache ;)

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  • Im American Longrifles Forum wird gesagt, dass eine Mischung von einem Teil Walöl mit 2 Teilen Bienenwachs angeblich die alte Geschossfettformel der Sharps Rifle Company gewesen sein soll.
    "....... the old Sharps Rifle Company bullet lube formula was 1 part Sperm Whale Oil to two parts Beeswax" (http://americanlongrifles.org/forum/index.php?topic=30906.0)

    Da Jojobaöl eine ähnliche Zusammensetzung hat wie
    Walöl, sollte ein Teil Jojobaöl und 2 Teile Bienenwachs theoretisch für die Fettung von VL-Langgeschossen funktionieren.

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    In meinen Beiträgen verwende ich bewusst Satire, Ironie, Sarkasmus und Übertreibungen, um zu verdeutlichen. Auch ohne Kennzeichnung dieser Stilelemente sollte sich der Leser dessen bewusst sein.

    Meine Finger sind einfach nicht für eine Wischtelefontastatur geeignet :(

  • Im American Longrifles Forum wird gesagt, dass eine Mischung von einem Teil Walöl mit 2 Teilen Bienenwachs angeblich die alte Geschossfettformel der Sharps Rifle Company gewesen sein soll.
    "....... the old Sharps Rifle Company bullet lube formula was 1 part Sperm Whale Oil to two parts Beeswax" (http://americanlongrifles.org/forum/index.php?topic=30906.0)

    Da Jojobaöl eine ähnliche Zusammensetzung hat wie
    Walöl, sollte ein Teil Jojobaöl und 2 Teile Bienenwachs theoretisch für die Fettung von VL-Langgeschossen funktionieren.


    Nicht nur theoretisch ;) - Du bist auf dem richtigen Pfad :thumbup: .

    Ich überlege noch, wie ich es besser zum Ausdruck bringen könnte, daß ich zwar mit vielen Leuten hier dasselbe Hobby teile -

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  • Walöl gibt es nicht mehr, aber Ochsenklauenöl, welches in historischen Quellen auf Platz 3 hinter den Walölen gelandet ist.
    https://www.patin-a.de/fiebing-s-prim…pound-klauenoel

    Früher habe ich Bienenwachs mit Olivenöl benutzt, jetzt nur noch Bienenwachs mit Ochsenklauenöl für Geschosse und Pflaster. Aktuelles MIschungsverhältnis 65 g Bienenwachs und 85g Ochsenklauenöl. Mischung wird kaltgerührt, dann ist sie weicher.

    Heute 30 .495er Rundkugeln mit 71gr Wano FFFg OHNE ZWISCHENWISCHEN verschossen. Kugel flutscht auch nach 29 Schuss noch wie beim ersten.

    Beste Grüße!
    PS

    "No free man shall ever be debarred the use of arms. The strongest reason for the people to retain the right to keep and bear arms is, as a last resort, to protect themselves against tyranny in government. " (Jefferson)

  • Es ist nicht immer richtig das richtige zu tun :shock:

  • Nimmst Du einen Wano Aufschlag gegenüber CH2? Wenn ja wieviel, sofern bekannt?

    Ich versuche aktuell nur schnellstmöglich mein Wano loszuwerden und mehr als 71 gr passen leider nicht in meine Röhrchen. Mein Gewehr könnte auch 90 gr FFFg ab.

    Meine Normalladungen liegen bei etwa 38 gr CH3.

    Da Wano extrem viel Dreck macht, sagt es viel über die Qualität des Pflasterfetts wenn man 30 Schuss, selbst 40 oder 50 wären gegangen, mit einer 71gr Ladung machen kann ohne Zwischenwischen zu müssen.

    Mit CH3 konnte ich sogar schon mit Olivenöl Mischungen 20 Langgeschosse ohne zwischenwischen abfeuern. Das geht mit dem Wano leider nicht, egal wie gut das Geschossfett ist.

    Beste Grüße!
    PS

    "No free man shall ever be debarred the use of arms. The strongest reason for the people to retain the right to keep and bear arms is, as a last resort, to protect themselves against tyranny in government. " (Jefferson)

  • Mit CH3 konnte ich sogar schon mit Olivenöl Mischungen 20 Langgeschosse ohne zwischenwischen abfeuern. Das geht mit dem Wano leider nicht, egal wie gut das Geschossfett ist.

    Da bin ich ja auch gerade dran, statt mit 30gr CH2 mit Wano Jagd PP vs CH3 das BESTE zu erreichen. :rolleyes:
    Ich habe aber weniger das Problem mit dem Lauf, als das ich Zündversager nach 20 Schuss oder so bekomme (hatte).

    Abhilfe brachte das Fett aus Talg-Wachs. Ist aber etwas "manuell" ans Projektil zu bringen :|

    "...mit Pulver und Blei: die Gedanken sind frei."

  • @Patrio_Souverän:

    wie bekommst du denn das Fett an die Pflaster? ziehst du sie einfach nur trocken über das Fett vor dem schießen oder tauchst du sie ein wenn das Fett warm ist?

    Ich schieße mit einer Ardesa Pistole in .45 mit 19 Gr. CH2 und hab nach 5 Schuss richtig harte Ablagerungen kurz vor der Pulverkammer so das ich echt Probleme bekomme die Kugel auf den letzten Zentimetern zu setzen, da hilft nur ordentlich zwischen wischen.

    Momentan benutze ich ne gekaufte Pflastermilch von Artax die ich mit ner kleinen Sprühflasche auf die Pflaster gebe, scheint eher auf Wasserbasis zu sein und wohl nicht so viel zu helfen =\

  • Ich habe es mir zur Angewohnheit gemacht, immer etwas Gries auf das Pulver zu geben. Dadurch muss ich beim Pflasterfett nicht sparsam sein, sondern kann so richtig nasse Pflaster verwenden. Und die sind dann auch auf den letzten Zentimetern noch nass, und sollten somit auch die Ablagerungen anlösen

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    In meinen Beiträgen verwende ich bewusst Satire, Ironie, Sarkasmus und Übertreibungen, um zu verdeutlichen. Auch ohne Kennzeichnung dieser Stilelemente sollte sich der Leser dessen bewusst sein.

    Meine Finger sind einfach nicht für eine Wischtelefontastatur geeignet :(

  • Pistole in .45 mit 19 Gr. CH2

    Ist erstens deutlich zu viel Pulver und dann auch noch eine Sorte, die für ihren heißen Abbrand und daraus resultierende Krustenbildung bekannt ist.

    Ich überlege noch, wie ich es besser zum Ausdruck bringen könnte, daß ich zwar mit vielen Leuten hier dasselbe Hobby teile -

    aber ganz sicher nicht die Meinungen und Sichtweisen zu anderen Dingen.

  • wie bekommst du denn das Fett an die Pflaster?

    Habe das Fett in einer alten Pulmolldose. Reibe des Pflaster mit beiden Seiten darüber und reibe dann das Pflaster zwischen den Fingern bis das Fett schmilzt und streiche das überflüssige Fett aus dem Pflaster. Geht schneller als es sich ließt. Das mache ich am Abend vorher und bewahre die gefetteten Pflaster in einer anderen Dose auf. Dann sind sie am nächsten Tag schön vollgesaugt und kleben kaum noch.

    Beste Grüße!
    PS

    "No free man shall ever be debarred the use of arms. The strongest reason for the people to retain the right to keep and bear arms is, as a last resort, to protect themselves against tyranny in government. " (Jefferson)

  • Ist erstens deutlich zu viel Pulver und dann auch noch eine Sorte, die für ihren heißen Abbrand und daraus resultierende Krustenbildung bekannt ist.

    Ich hab alles ausprobiert bis 18 gr. kann ich runter ab 17 gr streut die Waffe wie ne Gießkanne also nein zu viel ist es nicht. Ich hab mir bereits Wano PPP bestellt zum testen (ist aber noch nicht angekommen), vlt. sind die weicheren Reste besser raus zu bekommen (und bilden keine so harte Kruste)

    Schwarzer Mann: Das ist ne gute Idee und werde ich nächstes mal testen, hab die Patches immer extra nicht zu nass gemacht damit das Pulver nichts abbekommt

    @Patrio: Top danke für den Tipp, Bienenwachs und Klauenöl sind bestellt :D kann ich mal vergleichen ob das mit dem Zwischenmittel und nassem Patch oder mit Fett besser funktioniert.

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