Howdy Männers,
bin kürzlich mal wieder im Netz gewesen und habe nach günstigen .45 S&W Schofield Hülsen von Starline gesucht..... Habe durch Zufall ein Bild gesehen mit drei unterschiedlichen Patronenlängen (45er).....
OK, dachte ich die 45er Casull, 45er Colt und 45er Schofield....., aber die letzte war recht kurz.... also neuer Gedanke... 45er Colt, 45er Schofield und 45er ACP, aber falsch.... alle drei Patronen waren für Revolver. Das war keine 45ACP!.... Bild vergrößert und die Beschriftung gelesen.... ".45 Colt, .45 S&W Schofield, .45 Cowboy Special" stand da..... ???? .45 Cowboy Special????? Schnell gegoggeld.... Tatsächlich. Starline hat diese neue Hülse auf den Markt gebracht und sie ist bereits lieferbar. Steht zumindest auf deren Webseite ( https://waffenforum.gun-forum.de/www.starlinebr…Cowboy-Special/ ). Grauwolf hat sie bereits gelistet, jedoch nicht vorätig.
Was ist nun die .45 Cowboy Special Hülse für ein Kaliber und wofür genau....?
Eine extrem kurze .45 Colt! ... oder kürzere .45 S&W Schofield!
Sie hat nach Herstellerangaben die Länge einer .45ACP!!! (ca. 23mm) und ist für das CAS, bei dem mit sehr niedrigen Ladedichten experimentiert wird, gedacht, um die Gefahr einer Hohlladung zu minnimieren.
Hierzu muß man folgendes Wissen:
In den USA gab es lange Zeit beim CAS der SASS keinen Mindestimpuls!!! Die Amis sind ja auch nicht auf den Kopf gefallen und frei nach dem Motto: "Was mich nicht umbringt....." haben sie einfach eine .38 Spezial genommen, die Zündglocke auf das Maß eines Shotshell-Magnum-Primers aufgebohrt und eben gar kein Treibmittel mehr IN der Hülse genutzt. Das geht wunderbar, wenn man dabei noch leichte, UNTERMAßIGE Geschosse nutzt, welche quasi keinen Widerstand durch das Feld-Zug-Profil aufbauen. Und bei 5-7m Distanzen geht das dann. ....
Das fiel aber bei den Meisterschaften auf und die SASS sah sich genötigt einen MIP einzuführen. Dieser wurde Kaliberunabhängig auf 60 (!!!) festgelegt.
Da der BDS kürzlich sein Westernsporthandbuch sehr eng an die SASS angeglichen hat, wurde dieser MIP von 60 bei allen 1890er Disziplinen ebenfalls Kaliberunabhängig übernommen. Bei 1880 und 1870 ist er weiterhin bei 120 bzw. 80. ( https://www.bdsnet.de/westernschiessen.html ; W8.1.1 Munition - Revolverpatronen bzw. Ladungen)
Nun kann man ja mal rechnen.... Wie schwer muß ein Geschoß sein, welches bei der Mindesgeschwindigkeit von 122m/Sek. bei Revolvern den MIP von 60 nach den BDS-Regelwerk hält? 150grains.......
Die gibt es sogar..... Nur leider sind die nicht für UHR geeignet, da sie zu wenig aus der Hülse hervorschauen und dabei zu flach sind. Sie würden in manchen Systemen verkanten (z.B. 92er).... Daher hat einer meiner Geschoßlieferanten mir "nur" die 170er Kokillen-Variante bestellt. Diese Geschosse sind UHR tauglich.
Habe jetzt natürlich in Quicky gerechnet..... .45 Schofiled-Hülse als Basis, Länge "gekürzt" und das Hülsenvolumen angepaßt.
OK, man kann bei deutlich höherer Ladedichte (ca. 10% mehr) sogar noch etwas geringere Vo erreichen, aber ob das Sinn macht?...... Bei NC-Ladungen eher nicht, zumal ich bei den 1890er Disziplinen grundsätzlich beidhändig schießen darf.
Letztlich wird die Hülse für mich bei PB-Disziplinen interessant. Da muß ich eine volle Ladung (Ladedichte 1) nutzten und die Mindestmenge an Treibmittel gemäß Sporthandbuch paßt gerade hinein (W6.1.4 (s. Wertungsklasse Frontier Cartridge unten)). Ich muß also nicht zwingend wegen der längeren Hülse mehr Treibmittel (BP / TrippleSeven) nutzen als nötig und habe somit neben der Ersparnis vor allem weniger Rückschlag bei den einhändig zu schießenden Disziplinen. In Kombination mit den Leichten Geschossen ein echter Vorteil für meine ledierten Handgelenke. Juhu!!!! Wenn jetzt für die NC-Disziplinen noch wieder Trail Boss von IMR verfügbar wäre......
Grüße
Ethan