AR 10 als Jagdwaffe? 50 cm Lauf, Mündungsgewinde, forward assist, einstellbarer Gasblock,nicht zu schwer, nicht zu teuer...

  • Hallo allerseits.

    Zunächst zu mir. Ich bin Jungjäger und bin gerade bei der Wahl meiner ersten Büchse. Es soll ne schallgedämpfte .308 werden, soviel ist klar. Und: Irgendwann wird definitiv ein AR 10 - Style Halbautomat den Weg in meinen Waffenschrank finden. Eigentlich war geplant, zunächst ne günstige bolt-action zu kaufen und ein paar Jahre weiter vom Halbautomaten zu träumen, aber: Ich hätt halt jetzt schon wahnsinnig Bock auf so ein Ding. Mein Jagdpächter sähe das entspannt ("das ist dem Reh doch egal").

    Also hab ich versucht, mich in die Materie einzulesen. Leider tue ich mir schwer, mir über meine Optionen auf dem deutschen Markt einen Überblick zu verschaffen. In den USA scheint das alles recht einfach zu sein...da gibts jedes erdenkliche Teil frei zu kaufen. In Deutschland blicke ich nicht durch. Unter anderem auch, weil ich auf den Händler/Herstellerseiten für mich wichtige Details nicht finde.

    Daher dachte ich, ich wende mich in meiner Unwissenheit vertrauensvoll an dieses Forum. Hier mal mein Wunschzettel: Geht das? Und was kostet das?

    - Lauflänge zwischen 46 und 51 cm
    - gängiges Mündungsgewinde
    - Abzug: Ein Direktabzug, der sich im Bereich 700g bis 1200g einstellen ließe wäre optimal. Oder eben ein Abzug, der serienmäßig in dem Bereich liegt.
    - forward assist (damit sollte ich doch die Waffe leiser laden können?)
    - kein M4 Handschutz (find ich hässlich), kein M4 Griff und -Korn (find ich störend, will ja mit Zielfernrohr arbeiten). Das Design soll entweder schlicht sein (z.B. wie beim DPMS GII hunter) oder ein wenig taktisch.
    - Picatinny Schiene oben drauf.
    - "silencer ready", also eine Option, die Gasentnahme auf den Schalldämpfer einzustellen. Das ist so ein Punkt, zu dem ich fast nie Infos finde. Haben das manche serienmäßig oder muss ich das nachrüsten bzw nachrüsten lassen (sind das frei verkäufliche Bauteile)? In den USA scheint es auch bolt carrier zu geben, die einen "silencer mode" haben (z.B. von gemtech). Was ist da eine solide Lösung?
    - Überschaubares Gesamtgewicht. Es soll ja kein DMR werden (zumindest nicht so bald ;) ) sondern eine Jagdwaffe.
    - Möglichst kompartibel zu anderen Herstellern. Auch da finde ich kaum konkrete Infos. Man liest, diese Kompartibilität ist nicht immer gegeben. Der Reiz dieser Waffe kommt aber doch unter anderem durch ihre Modularität. Vielleicht will ich sie irgendwann mal taktisch ausstaffieren, oder mit Walnuss-furniture :) (find ich ich wirklich ziemlich geil! Sieht gleich viel waidmännischer aus :D ).
    - Und: nicht zu teuer. Muss ja noch Optik und Schalldämpfer dran. Ich will jetzt kein festes Preislimit setzen...geht das alles mit nem Budegt von grob 2500 bis 3000€ (nur die Waffe)?
    - Ach ja: Ich weiß, ist vielleicht etwas viel verlangt bei den Preisvorstellungen, aber es soll natürlich zumindest eine ordentliche Lösung sein, kein Geknaupe, keine minderwertigen Bauteile. Ganz oder gar nicht.

    Ich freue mich über jeden hilfreichen Beitrag und jeden wegweisenden Link.
    Viele Grüße
    spetzki

  • da du als jungjäger erstmal auf den goodwill anderer angewiesen bist würde ich dir erstmal zu einem repetierer raten... leider ist es bei vielen immer noch ungern gesehen wenn man mit einem black rifle jagen gehen will :(
    (siehe mein profilbild)

    wie sieht es denn mit jagdgelegenheit aus? kennst du wen im sinne von familie/freunden?


    ich habe es selbst so gemacht... und ein ar10 oder ar 15 wird bei mir auch noch irgendwann in den schrank kommen... läuft ja nicht weg :)

    meine empfehlung also: erstmal eine günstige repetierbüchse und eine flinte... und danach das was das herz begehrt :love:

    kannst es auch anders machen ist nur meine meinung :thumbup:

  • Also, @duffmanohyeahr, seinem Jagdherrn scheint es egal zu sein. Eine Jagdgelegenheit ist vorhanden.
    Daher ist das egal. Ich wäre bei mir im Revier da auch entspannt. Wichtig . ist wenn da jemand schießt, das keine Nachsuchen produziert werden! Saubere Arbeit vor, beim und nach dem Schuss verlange ich vom Jäger.

    Das Problem ist, wenn der Threadstarter mal zu einer anderen Drückjagd eingeladen wird. - Ich empfehle zur AR10 in jedem Fall noch eine Repetierbüchse (kann auch gebraucht sein) im gleichen Kaliber. Sollte funktionieren und gut.

    Der Vorteil einer SLB - ist der schnelle 2. Schuss. Der Nachteil ist die Unruhe im System. Hab gestern nacht um kurz nach Mitternacht noch einen Frischling (Nach Zahn ca. 12 Monate, 30kg aufgebrochen) im Weizen erlegt, da ich dem Stück nur für nen Moment ansichtig wurde in einem Schadensbereich, zwingt dies zu einem schnellen Schuss. Der muss 100% sitzen, gerade wenn es im letzten Mond ist. Sofort durchrepetiert, aber gerade dann ist ein HA schneller. (Okay - bei mir lag das Stück im Feuer... ich habe es nicht gebraucht, - aber - man muss draufbleiben bis man weiß das man gut abgekommen ist!)

    Nur, man muss in der Lage sein, das System auch zu halten. Wenn er so ein Ding erwerben will, dann sollte es möglichst ein zuverlässiges System sein - man sollte mit einem Händler der AR - Spezialist ist, sprechen der ggf hilft das Gerät richtig zu konfigurieren. Ggf kann er sich an das Mitglied @Matthias Horner wenden. Wie gesagt. Kommt drauf an für was.


    Es bedeutet - in jedem Fall mit dem Ding gründlich im Schießkino zu üben.
    Und eine Repetierbüchse für Einladungen sollte auf jeden Fall noch dabei sein.

  • leider ist es bei vielen immer noch ungern gesehen wenn man mit einem black rifle jagen gehen will

    Duff und Klaus,

    ihr werdet es doch selber auch wissen, bei (uns) den Grünen gibt es einfach so zementierte "NOGO'S" und da gehören die Schwarzen und Konsorten nun mal dazu. (SL gibt es auch in "waidmännisch" :D )

    Wenn man es sich als Jungjäger mit allen und jedem verscherzen will, ist sowas der beste Weg. :thumbup:

    Obwohl ich dem TO den "Jungjäger" jetzt so bedingungslos nicht abnehme. Vielleicht gerade erst angefangen ... daß kann ja schon sein. Jedenfalls ist er noch nicht "geimpft". :D

    An den TO: Mit was hast du deine Schießprüfungen denn geschossen?

  • @Peppone, der Zement bröckelt aber. - Was der TO ist oder nicht, oder vorgibt.. so what - ich habe mal sachlich geantwortet. In der Tat haben wir derzeit noch ne Mehrheit von Traditionalisten.. aber auch das bröckelt.
    Ich geh gleich ins Revier und ich habe eine böse schwarze IPSC SuperNova dabei. mit Rotpunkt..

    Daher ja SLB gibts in waidmännisch.. und wenn er lokal mit ner Black Rifle jagen geht, so what, ich begegne selten jemanden wenn ich auf Ansitz geh. Daher ne Repetierbüchse für die Kompatibilität, am besten was richtig altmodisches. -, was er alleine macht ist sein Ding, solange er sich ihm Rahmen gesetzlicher Vorgaben hält ist das okay.

    Ich muss anderen nicht erzählen was "richtig" und "gesittet" ist. Wenn er tatsächlich einen progressiven Jagdherrn hat, der ggf noch in einem Sportverband Blackrifle schießt, (oder sogar heimlich selbst benutzt) was dann? - Ärger und dumme Sprüche gibts es sicher auf der Drückjagd, da muss man sich das Dingen (derzeit noch) verkneifen. Dafür dann die altmodische.. am besten gebraucht aus nem Jägernachlass, ggf mal durchziehen, das die Spinnweben und die Mäuse den Lauf verlassen.. oder warm reinigen.. schön mit Beschlag,. damit bei den Altvorderen die Augen leuchten.. und die Tradition gewahrt ist. .. So ist das nun mal.

    Womit man einen "altgedienten" beeindrucken kann das ist eine Krieghoff oder so - klassische Doppelbüchse.. Damit kommt man in den engeren Kreis. .. stell ich mir aber nicht in den Schrank.. nur zum Eindruck schinden geb ich kein Geld aus. Anerkennung verdient man sich auf der Jagd durch saubere Arbeit und Strecke...

  • Ansonsten MR 308 kurz.
    Kaufen und glücklich sein. Super Ding.

    Und wenn ich am Morgen nach solch einer Nacht
    Mit brummendem Schädel bin aufgewacht
    Werde ich dann meine Taten beschau'n
    .........
    Fünf Kinder gezeugt und 8 Männer verhau'n :D

  • @duffmanhyeahr: Rational betrachtet hast du natürlich absolut Recht. Ich hab mir grad neulich günstige Repetierer angeschaut...aber ich hätt doch so gerne...
    Außerdem hätt ich keine Skrupel, meinen Militärautomaten in ein solches Walnusshemd zu stecken (http://woodforar.com/). Mit kurzem Magazin, Karohemd und Filzhut sähe ich für die meisten auf den ersten Blick doch recht waidmännisch aus :thumbup:

    @ Peppone: Die Schießprüfung hab ich mit Blaser Geradezugrepetierern geschossen, in .308 und .222. Schoss sich ganz genehm, aber für nen Repetierer wär mir das Geld zu schade. Um im Waldrevier meines Bekannten 90% Ansitz und vielleicht 10% Pirsch auf Reh und Sauen abzudecken tut es meiner bescheidenen Meinung nach auch ne schlichtere Büchse, Mercury, Remington ... Sollte es zunächst ein Repetierer werden kommen diese in die engere Wahl.
    Da mein Gehör durch berufliche Missgeschicke vorgeschädigt ist will ich die Waffe von Beginn an mit Schalldämpfer einschießen. Den Voreintrag hab ich schon, hat mich satte 90 € gekostet. Da laut Frankonia-Mitarbeiter das nachträgliche Schneiden eines Mündungsgewindes mit 300 € zu Buche schlägt sind Gebrauchtwaffen weniger reizvoll - bis die vom Büchsenmacher mit Mündungsgewinde (+ eventuell Kornsattel versetzen) und moderner Montageschiene nachgerüstet sind kann ich auch gleich ne neue kaufen.

    Kurz zu mir: Ich bin Mitte 30 und hab für das laufende Jagdjahr meinen ersten Jagdschein gelöst. Ich war nach meinem Wehrdienst noch einige Jahre als Reservist aktiv und habe mir aus dieser Zeit ein Interesse an modernen Militärwaffen erhalten. Auch interessiere ich mich für Waffentechnik allgemein - und ne einfache Repetierbüchse täte zwar ihren Dienst, aber technisch reizt sie mich nicht. Auch wenn sie natürlich aus rein jagdlicher Sicht eine rational sinnvolle Sache wäre.

    Zwar habe ich nichts gegen jagdliche Traditionen, ich bin da aber recht modern eingestellt. Jagdethik bedeutet für mich vor allem einen respekt- und verantwortungsvollen Umgang mit dem Wild, vor und nach dem Schuss. Ob man dieser Verantwortung im Lodenmantel oder in Bermudashorts gerecht wird ist für mich zweitrangig. Und daher reizt mich die Idee, meinen jagdlichen Waffenbedarf und mein nicht-jagdliches "Haben-wollen" mit einer Klappe zu schlagen, zumal ein Halbautomat auch jagdliche Vorteile hat. Irgendwo ist das natürlich schon ein Kompromiss, so lange der aber nicht auf Kosten meiner Schießleistung geht sondern mich nur bei Gesellschaftsjagden einschränkt ist das - denke ich - für mich vertretbar. Bevor ich meine Waffe nicht im Schlaf beherrsche hab ich eh wenig Interesse, auf flüchtiges Wild zu schießen.


    @ Placebo: MR 308
    Da is wieder eine meiner Wissenslücken. Ich habe gelesen, die zivilen HKs haben keinen regelbaren Gasblock und außer HK-Zubehör is so gut wie nichts am Markt kompartibel. Wie stets mit dem Abzugsgewicht?

  • AR-10, 18" also unter 50cm, Holz-Kit, leider keine einstellbare Gasentnahme:
    https://www.windhamweaponry.com/firearms/rifle…e/308-hunter-2/
    (https://www.arms24.com/windham-weapon…r18fftws-2.html)
    Wird über Hoffmann importiert, sollte dir also jeder BüMa oder Händler bestellen können.

    Würde wegen der Gasabnahme mal bei Horner Arms nachfragen, der könnte so was haben.
    (bspw https://shop.strato.de/epages/1547566…roducts/SU_GASB)

    BBS - BSB - BDMP - BSSB

    Einmal editiert, zuletzt von Phil (2. Juli 2017 um 15:14)

  • Grundsätzlich geeignet ist vieles, für mich wichtig ist, dass Jemand mit einer Waffe gut zurecht kommt, trifft und das Wild sauber zur Strecke kommt, egal ob mit Black Rifle, dem guten alten 98er, oder dem alten Drilling.
    Gerade als Schlechtwetterwaffe sind moderne Waffen mit Kunststoffschaft UND einem System das man selbst schnell zerlegen und wieder zusammen setzen kann von großen Vorteil! Denn dann ist es einfach so eine Waffe nach Dauerregeneinsatz auch wieder trocken zu legen, zu reinigen und wieder einzuölen.
    Bei so ein paar expliziten Jagdwaffen ist es häufiger ein echtes Graus da das System zu zerlegen, oder den Schlagbolzen frei zu legen etc .etc. etc. Und Nussbaumholzschäfte wollen bei Schlechtwettereinsatz regelmäßig aufwändig gepflegt werden...

  • Daher ist das egal. Ich wäre bei mir im Revier da auch entspannt. Wichtig . ist wenn da jemand schießt, das keine Nachsuchen produziert werden! Saubere Arbeit vor, beim und nach dem Schuss verlange ich vom Jäger.

    ich seh es genau so... ich wollte damit nur die NOCH vorhandene problematik ansprechen :)

    gerade ich als linkshänder sehe ein ar10 als absolute top waffe da ich mir somit die zusatzkosten für linksversionen sparen kann :drink:

  • Die Dinger sind robust, notfalls kann man mit dem Schaft ein Nagel ins Holz kloppen. Ich hab genau 2 mit Holzschaft, das ist meine Beretta Silver Pigeon und ne .222 als Einzellader, die nehm ich nur ab und an für Laufenden Keiler oder wenn ich auf den Wackelkeiler schieße.. der Rest hat Kunststoff Komposit Material für den Schaft

  • @ Phil:
    Ja, so in der Art hab ich mir das vorgestellt, einen modernen Halbautomaten in recht dezenter Optik. Lauf und Gesamtgewicht passt auch gut. Den Hersteller kannte ich bisher nicht.
    Bleibt neben dem Gasblock noch die Frage nach dem Abzug.

    Mal an alle AR-Schützen?

    Wie sind denn so die Abzüge dieser Waffen? Was ich von deutschen Militärwaffen kenne taugte jagdlich für mich überhaupt nicht. Soweit ich weiß hat das etwas mit relativ harrschen "drop safe" Anforderungen der BW zu tun.

    Sind die amerikanischen "Sportler" weicher? Gibts da Direktabzüge? Oder wenigstens gute Nachrüst-Kits am Markt?

  • Für die verbreiteten AR Systeme gibt es eine ganze Reihe von kleinen Herstellern die kompatible Komponennten liefern. Ein moderner Feinabzug ist da überhaupt gar kein Problem.

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