Extremer Tiefschuss mit Orig. 1777 Muskete

  • Hallo ich habe ein Problem mit einer Originalen 1777 Muskete, ich habe das Korn schon so weit wie möglich abgefeilt habe aber immer noch extremen Tiefschuss.
    Wenn ich an den oberen Rand der Scheibe halte dann sind die Treffer tief 5, hat jemand ne Idee wie ich höher kommen könnte ?

    Gruß Haemmerli

  • Hallo

    welche Entfernung?
    Rollkugel oder Pflasterkugel?
    Ladung?
    Pulversorte?

    Gruß
    Schwarzer Mann

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    In meinen Beiträgen verwende ich bewusst Satire, Ironie, Sarkasmus und Übertreibungen, um zu verdeutlichen. Auch ohne Kennzeichnung dieser Stilelemente sollte sich der Leser dessen bewusst sein.

    Meine Finger sind einfach nicht für eine Wischtelefontastatur geeignet :(

  • Hallo

    Vielleicht CH3 und Ladung erhöhen?
    (obwohl ich eine originale Muskete nicht so intensiv nutzen würde und auch mit der Ladung zurückhaltend wäre. Da würd ich eher mit einem guten Nachbau schießen und das Original schonen und hinter Glas aufbewahren)

    Sonst keine Ahnung, jeder Vorderlader will etwas anderes.

    Gruß
    Schwarzer Mann

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    Meine Finger sind einfach nicht für eine Wischtelefontastatur geeignet :(

  • Das ist bei den meisten Orig. so, ich glaube auch bei verschiedenen Replik., deshalb sieht man manchmal Schützen die den Lauf zwischen zwei Stühlen liegen haben und in der Mitte mit ihrem Hinterteil drauf sitzen um den Lauf zu biegen was, laut MLAIC verboten ist.
    Ich hatte glaube ich eine bessere Idee, ich ziele über den letzten Ring und lasse das Korn gerade so raus schauen, jetzt habe ich das Holz unter dem Letzten Laufring 2mm abgeschliffen und in den Laufring in der oberen Rundung ein 2mm Messingblech eingelötet und fein verputzt das es nicht mehr sichtbar ist, somit habe ich im Prinzip eine 2 mm Kimm Erhöhung, was auf der Scheibe den Treffer ca 15cm höher brachte.
    Ich kann mit meiner 1777 jetzt fleck schiessen.

    alli

    Einmal editiert, zuletzt von alli (18. November 2014 um 10:31)

  • 90 gr Schweizer 2 ist die richtige Ladung ein Stuzen Gries und nasses Pflaster, bei mir 0,50, da man ja nicht zwischen wischen darf.

    So eine Orig. 1777 ist viel zu schade für hinter Glas, meine hat in den letzten 10 Jahren mindestens 3-5 tausend Schuss ohne Schaden überstanden, einmal habe ich im Schmidefeuer die Battereie gehärtet, ich glaube dann liegt jede Pedersoli auf dem Schrottplatz.

    alli

  • Bei einer Korn erhöhung hättest du ja noch mehr Tiefschuss ??? Wenn du den Hinteren Ring erhöht hast dann OK hast im Prinzip die "Kimme" erhöht.
    Werde ich mir mal anschauen.
    Wie viel ist bei dir ein Stutzen Gries ? Ich habe es mit 25 gn versucht. Und noch was es sieht so aus als ob das Gries Riefen verursacht.

    Gruß haemmerli

    Einmal editiert, zuletzt von haemmerli (18. November 2014 um 10:33)

  • 90 gr Schweizer 2 ist die richtige Ladung ein Stuzen Gries und nasses Pflaster, bei mir 0,50, da man ja nicht zwischen wischen darf.

    So eine Orig. 1777 ist viel zu schade für hinter Glas, meine hat in den letzten 10 Jahren mindestens 3-5 tausend Schuss ohne Schaden überstanden, einmal habe ich im Schmidefeuer die Battereie gehärtet, ich glaube dann liegt jede Pedersoli auf dem Schrottplatz.

    alli

    Akzeptiert. Du bist da der absolute Experte. :mk:

    Die alten Bücher empfehlen aber gröberes Pulver

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  • Muskete schiessen ist was anderes wie normale gezogene Vorderlader, man braucht einen starken impuls am Anfang der Zündung.
    Ich schiesse in Wettkämpfen eine Ladung mit Anfag Zündung, das heisst, ich schütte zuerst 25 gr Schweizer1 und danach 65 gr Schweizer 2 in den Lauf. Diese Ladung schiesse ich jetzt schon viele Jahre bei Wettkämpfen.
    Bei meinen Gezogenen Vorderlader mit großen cal benütze ich schon S3 oder gar S 4.

    alli

  • Der Stutzen, ist bei mir eine alte 11mm Gras Patronenhülse wo ich den dünneren Hals abgetrennt habe.
    Ich habe eben mal nach gewogen , es sind 32gr, und ich benutze kein Weizengries sondern das etwas grobere und weichere Mais Cuscus, habe ich jetzt bestimmt falsch geschrieben, gibt es aber in jedem Supermarkt.

    alli

  • Das Problem ist bei der Muskete, nur das es kaum oder sehr wenige Musketenschützen gibt, wenn ich dann sehr gute Vorderladerschützen schiessen lasse, treffen die meisten die Scheibe nicht und dann ist mir auch nicht geholfen.Aber der Tiefschuss ist ein altes bekanntes Problem bei den 1777 Musketen.

    alli

  • Bei dieser Muskete kommt noch dazu das der Lauf schräg gebohrt ist, genau in die Richtung wo sie hin schießt (nach unten) der Streukreis ist nicht schlecht obwohl ich beim zielen das schwarze nicht mehr sehe sind alle auf nem Streukreis der der 9 entspricht.

    Einmal editiert, zuletzt von haemmerli (18. November 2014 um 11:53)

  • Wenn wir schon dabei sind:
    Was haltet Ihr eigentlich von dieser (http://www.trackofthewolf.com/Categories/Par…x/488/1/AAL-961) Muskete, die von TOW für 549,- Dollar angeboten wird?

    Ich schätze, es ist eine indische Fertigung, aber muss die schlechter sein als die von Perdersoli? Angeblich lassen sich alle teile mit einer originalen Muskete austauschen. Da hätte ich dann auch keine Bedenken, damit intensiv zu schießen und auch mal rum zu basteln.

    Gruß
    Schwarzer Mann

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    In meinen Beiträgen verwende ich bewusst Satire, Ironie, Sarkasmus und Übertreibungen, um zu verdeutlichen. Auch ohne Kennzeichnung dieser Stilelemente sollte sich der Leser dessen bewusst sein.

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  • Ich habe einen Schützenkollegen der hatte sich eine Indische ohne Zündloch und Beschuß gekauft, ich habe dann eine Zündlochschraube eingebaut und den Lauf beschießen lassen und die Batterie gehärtet. Mir scheint die Batterie besser als die Gußstücke von Pedersoli.
    Nach noch nicht mal 100 Schuss war der Vierkant an der Nuss wo der Hammer trauf sitzt abgebrochen, die Abzugstange gebrochen, die Schraube die die Batterie hält verbogen, da ich immer ein grosses Ersatzteillager an orig. 1777, von Franz. und Belgischen Waffenbörsen habe, habe ich versucht die Teile hieraus zu ersetzen, was aber nicht ohne grössere Nacharbeiten passt, Schlussendlich habe ich ein Orig 1777 Schloss eingebaut. Der Kollege ist mit der Waffe heute sehr zufrieden und schiesst sehr gute Ergebnisse.
    Wenn man für 250 Euro ein Pedersoli Schloss verbaut oder für weniger Geld ein altes Original Schloss kauft hat man eine gute Waffe.

    alli

  • Was haltet Ihr eigentlich von dieser (http://trackofthewolf.com/Categories/Par…x/488/1/AAL-961) Muskete, die von TOW für 549,- Dollar angeboten wird?

    Was willst du hören?
    Was soll man von einer Waffe "halten" wenn man nichts drüber weis? Herkunft, Fertigung, Schussbelastung, Vorbesitzer, Schloss "tot getuned?

    Aber nette Bilder....

    @alli

    Ich habe schon mehrere Indische Schlosse getuned. Danach tun sies auch, auch für lange Zeit. Meine Indische Brown Bess hat garantiert 2500 - 3000 Schuss runter OHNE Probleme zu machen, auch wenn die "Schuss" nur Salut sind, die Arbeit fürs Schloss ist die selbe.

    ---------------
    Ike Godsey

    --- Just a grumpy old man with a gun ---

  • Nun, es gibt hier (http://americanlongrifles.org/forum/index.php?topic=33168.0) einen Bericht über die Herstellung von indischen Reproduktionen.
    In dem Fall sind sich die Kommentatoren einig, dass die indischen Nachbauten nur grob an das historische Vorbild angelehnt sind. Von der handwerklichen Arbeit her wohl viel ähnlicher den Originalen, aber die Formen passen nicht so sehr. Es scheint, dass diese Firma nur nach Fotos arbeitet, ohne historische Originale als Vorlage zu haben.

    Man spricht immer ganz allgemein von indischen Nachbauten, ohne die Hersteller näher zu benennen. Ich denke, es gibt auch in Indien verschiedene Firmen mit unterschiedlichen Qualitätsstandards. Leider ist auf den Fotos der Angebote für mich nicht zu erkennen, wie gut die Nachbildung wirklich ist.

    Gruss
    Schwarzer Mann

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    In meinen Beiträgen verwende ich bewusst Satire, Ironie, Sarkasmus und Übertreibungen, um zu verdeutlichen. Auch ohne Kennzeichnung dieser Stilelemente sollte sich der Leser dessen bewusst sein.

    Meine Finger sind einfach nicht für eine Wischtelefontastatur geeignet :(

  • Nun, es gibt hier (http://americanlongrifles.org/forum/index.php?topic=33168.0) einen Bericht über die Herstellung von indischen Reproduktionen.
    In dem Fall sind sich die Kommentatoren einig, dass die indischen Nachbauten nur grob an das historische Vorbild angelehnt sind. Von der handwerklichen Arbeit her wohl viel ähnlicher den Originalen, aber die Formen passen nicht so sehr. Es scheint, dass diese Firma nur nach Fotos arbeitet, ohne historische Originale als Vorlage zu haben.

    Man spricht immer ganz allgemein von indischen Nachbauten, ohne die Hersteller näher zu benennen. Ich denke, es gibt auch in Indien verschiedene Firmen mit unterschiedlichen Qualitätsstandards. Leider ist auf den Fotos der Angebote für mich nicht zu erkennen, wie gut die Nachbildung wirklich ist.

    Gruss
    Schwarzer Mann

    Nun, wer sowas in die Welt setzt, der sollte sich erst mal damit befassen.

    Wer mich kennt, der weiß, dass ich als Reenactor höchsten Wert auf eine HC/PC Waffe lege. Genau aus diesem Grund kaufe ich eine indische Replik!

    Warum? Weil in meinem Fall (FIW) das Beste was man haben kann als Reenactor eine glattläufige Steinschloss Muskete ist. Entweder vom Typ Franz. 1728 oder eben eine Brown Bess der Pattern 1730/1740 oder des Typs 1742.
    Da findest du im Sortiment von Pedersoli 0,nix was da zeitlich auch nur annährend reinpasst.
    Das ist der ein Grund warum ich indische Repliken kaufe.

    Der andere Beweggrund ist, dass diese Musketen so gebaut sind, wie es damals üblich war. Sie sind auch nicht "bulky" wie es viele behaupten. Wer mal in der Irokesen Austellung in Klön war (ich glaube die war danach auch in Berlin?) und dor die originale "Kings Musket" gesehen hat, der weis, dass z.B. die Pedersoli Bess daneben wie ein Luftgewehr aussieht. Somit nix mit "bulky".

    Und, sie vom Gewicht her so wie die Originale waren. Nehmt mal z.B. ein TVLLE vom Track of the Wulf. Tolle Qualität keine Frage. Doch so eine TVLLE ist 3,5 - 3,8 KG schwer... eine echte TVULLE ist viel schwerer gewesen. (Bild unten - auf das Gewicht achten!) plus dem, dass es damals keine Teil gab die nach "CNC gefräst" aussehen, sondern diese Dinge wurden geschmiedet, teilw. nur gebogen etc. indische Teile sind genauso gemacht.

    Schlosse: Indische Schlosse sind eine Katastrophe! Aber, sie sind so gemacht wie es damals auch war. Wenn man mit etwas geschick die Nuss, Abzugsstange etc. überarbeitet und härtet sowie die Batterie härtet, läuft das Schloss klaglos über Jahre hinweg.

    Läufe: Alle Läufe aus indischer Prouktion die ich bisher gesehen habe waren TOP! Sauber poliert und von guter Qualität. Mündungen müssen ab und an mal nachgearbeitet werden.

    Für einen Bekannten habe ich ein Französische 1717er Muskete überarbeitet und beschiessen lassen - das Ding schiesst besser wie seine 1777er von Pedersoli und hatte noch keinen einzigen Zündversager. Was dazu führte, dass er jetzt, nach 3 Jahren seine 1777 Pedersoli verkaufte.

    Schäfte: Das ist das größte Manko, weil die Inder kein Walnußholz haben. Das haben die Pedersolis aber auch nicht! Die nehmen Nußbaum, aber eben keinen englischen. Die Inder nehmen "Rosewood" eine Art Teak. Schaft abziehen, mit Atzeton gut abwaschen, Walnusfarbig beizen, mit Stahlwolle abziehen, ölen - fertig!

    Das bischen Arbeit macht zum einen Teil Spass und das Resultat ist eine Muskete die dann so aussieht, wie sie aussehen soll!

    Im Anhang zwei Bilder. Einmal die Beschreibung einer original TVLLE Muskete, zwecks des Gewichts. Das andere ist eine von mir überarbeitete Französische 1728er aus indischer Produktion.

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