Multi-Radial-Barrel statt Züge und Felder?

  • Moin zusammen,

    kann mir einer aus seiner persönlichen Erfahrung heraus sagen, ob dieser neue (?) Multi-Radial-Barrel wirklich so gut / besser ist, als ein herkömmlicher mit "normalen" Zügen und Feldern?  :think:

    Hintergrund: Ich möchte mir eigentlich noch eine LW im Kaliber .223 für 100m - 300m zulegen und bin zur Zeit auf diese aus:

    http://www.frankonia.de/Repetierb%C3%B…CategoryId=6748

    Nun habe ich mit dieser Art von Lauf so gar keine Erfahrung und will nicht zwei mal kaufen. Das, was so allgemein über derartige MRBs geschrieben steht, klingt ja sehr schön, aber wie ist es mit der Präzision? Das ich für 300m sonst eher schwerere Geschosse benötige, die normalerweise mit einem kürzerem Drall (9" - 7") auf Touren gebracht werden sollten ist mir klar. Nur wer hat hiermit Erfahrung...? Welches Geschoßgewicht nimmt man da? Bleifrei werde ich nicht nutzen. Teilmantel und Vollmantel, je nach Bedarf (Jagt (TM 50m - 150m) / Scheibe (VM 100m - 300m)). Es werden somit eh zwei verschiedene Geschosse genutzt, welche dann möglicher weise auch unterschiedlich vom Gewicht her sein werden.

    Ich bedanke mich für Eure Infos und verbleibe frohen Mutes ....
    Ethan  :Cowboy:


  • http://www.frankonia.de/images/multime…nia-mercury.pdf

    Profil ist ein alter Hut, ich würde Feld-Zug Profil nehmen. Wären diese Profile bzw. würden sie bessere Präz. bringen, wären sie bei den Benchrestern schon lange vorhanden, sind sie aber nicht, ebenso wie die Mos2 Pillen.

    Welche Präzision will man denn im Vergleich zu Feld Zug Profilen noch verbessern ? Letztendlich spielt da auch die Laufqualität eine Rolle bzw. der Hersteller und die Materialgüte.

    Das Profil ist was für Sonderlinge die gerne etwas haben was Andere nicht haben und die sich eine Tangfoglio, Pardini in 45 ACP zulegen, oder anderen Nudeltunker ,Urwald oder Chinakrempel. Eine Mercury würde ich auch nicht kaufen, schon gar nicht in Frankonien.

    Tikka oder Sako
    ::frinds::

    2 Mal editiert, zuletzt von Murmelgießer (16. Oktober 2014 um 16:21)

  • Nur wer hat hiermit Erfahrung...? Welches Geschoßgewicht nimmt man da? Bleifrei werde ich nicht nutzen. Teilmantel und Vollmantel, je nach Bedarf (Jagt (TM 50m - 150m) / Scheibe (VM 100m - 300m)).


    Scharfschützen beim Militär nehmen für die .308 168gn Sierra Matchking oder 167gr. Lapua Scenar. Beide mit offener Spitze, um den Schwerpunkt nach hinten zu verlagern.

    Ich werde keiner Partei das Vertrauen zur Herrschaft über Gesetze, Polizei, Justiz und Militär ausprechen, wenn sie mir nichtmal das Vertrauen über den Umgang mit nem 98er ausspricht.

    Menschen starben für die Freiheit, die nur darin bestand, heute das tun zu dürfen, was vorgestern doch allgemeiner Brauch war, seit gestern aber Verbrechen genannt wurde.

  • Ich wärme die Kurzgeschichte hier wieder auf. Der Name des Themas passt so schön.

    Habe mir heute eine Sabatti Mercury Urban Sniper bei der "Zulassungsstelle" eintragen lassen. Der Preis spielte beim Einstieg in die 308er Welt natürlich auch eine Rolle. Mal sehen, ob die Kniffte hält, was die Werbung verspricht.

    Am letzten Wochenende habe ich mit dem Glattschießen angefangen. Erstmal mit S&B 124grs. Es folgen S&B 147grs. Obwohl die Ergebnisse zweitrangig waren: die erste zusammenhängende 5er-Gruppe lag bei 40mm.

    in einem anderem Teil des Netzes hat jemand geschrieben, dass der Lauf zusammen mit Fiocchi 169grs HP entwickelt wurde. Eine diesbezügliche Zusammenarbeit liegt nahe. Also ist entsprechende Muni im Zulauf.

    Mal sehen, wie sich das entwickelt.

    Ich dachte immer, ein wenig zu wissen. Aber es ist schlimmer ....

  • Ich hab mir die vor über nem Jahr geholt und es hat sich bis Dato nicht ergeben, dass ich damit geballert hätte .

    (Echt zum schämen...)

    Der Preis war einfach zu verlockend...:whistling:

    Also bin ich auf die Berichte gespannt...

    Läge alles schon daheim.

    Pulver, Projektile, Matritzen.. ;(

  • Die Gelegenheit ergab sich heute - also ab auf die 100m-Bahn.

    Eines noch zum ersten Beitrag von mir: Das Glattschießen habe ich auf 50m erledigt. Damit relativiert sich der Streukreis natürlich.

    Heute mit S&B FMJ 147grs im Liegendanschlag. Zweibein. Wetter war durchwachsen. Ein paar Windböen sollten bei der Entfernung keine Rolle gespielt haben.

    Die ersten 10 gingen für's ZF und für das Egalisieren des Laufes weg.

    Dann 10 Schuss ohne Hinterschaftauflage.

    Weitere 10 Schuss mit Hinterschaftauflage. Jetzt machte sich auch langsam das noch nicht vorhandene Flimmerband bemerkbar, obwohl der Lauf nicht wirklich heiß wurde. Zumindest in diesem Punkt stimmt die Werbung: Weniger Reibung bei diesem Laufprofil. Wenn ich da an die Rem700 vom Verein denke ....

    T308_11-20-ohne-HSA.jpgT308_21-30-mit-HSA.jpg

    Bin gespannt, wie es mit 169grs-BTHP- Muni läuft. Am Sonntag bin ich schlauer.

    Ich dachte immer, ein wenig zu wissen. Aber es ist schlimmer ....

  • [...] obwohl der Lauf nicht wirklich heiß wurde. Zumindest in diesem Punkt stimmt die Werbung: Weniger Reibung bei diesem Laufprofil. Wenn ich da an die Rem700 vom Verein denke ....

    Also dass man mit einem solchen Test die Laufwerwärmung und das innere Laufprofil ins Verhältnis setzt, halte ich für sehr, sehr gewagt.

    Denn neben der inneren Reibung, die hier möglicherweise anders sein könnte, spielen da ja noch eine Vielzahl anderer Faktoren mit hinein. Neben solchen Faktoren wie Außentempertur, die Laufkontur und Länge (somit Masse) beider Vergleichswaffen. Dann, und das sind die weitaus elementareren Einflussgrößen, die Schussgeschwindigkeit und die Gesamtezahl der abgegebenen Schüsse, sowie vor allem die Art der Munition und damit den von ihr erzeugten Energieeintrag.


    Als Beispiel kann ich je nach Laborierung und Schusszeit mit meinem M38 problemlos 25 Schuss machen ohne dass der Lauf mehr als handwarm wird, ich kann damit aber auch die Brattemperatur eines Spiegelei's mit 10 problemlos erreichen. Wohlgemerkt: Der Lauf ist derselbe!

    Abschließend stelle ich in dem Zusammenhang dann noch die Frage in den Raum, dass wenn eine verringerte Laufreibung so massiv zur Temperatureduktion beiträgt, warum sind die Läufe der Schützen, die moly-beschichtete Geschosse verwenden nicht geringer und warum nutzen dann nicht alle Benchrester solche Geschosse, wenn die Lösung so einfach wäre?!

    Gruß

    Frank

    PS: Aber natürlich viel Spaß mit deiner Waffe und erfolg vor den Scheiben - sollte hier nicht vergessen werden:thumbup:

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    "Ein Grüner ist erst dann zufrieden, wenn er einem anderen Menschen etwas verboten hat!"

  • Ich ergänze mal, weil bestimmte Details an dieser Stelle schon wichtig sind.

    Wenn bei mir "alles passt", sind 10 Schuss innerhalb von max. 10 min auf der Scheibe. Es sei denn, ich nehme mir aus irgendwelchen Gründen bewusst mehr Zeit. Insofern traue ich mir schon einen (zumindest) gefühlten Vergleich zwischen den erwähnten Waffen zu. Zumal meine "Temperatur-Erlebnisse" dieselbe Munition als Basis hatten. Bisher. Außerdem will ich auch nicht wirklich testen (das macht man gewöhnlich vor dem Kauf), sondern nur meine Erfahrungen mit dem Ding hier festhalten. Vielleicht kann der eine oder andere was damit anfangen.

    Kann sein, dass die Kniffte irgendwann einen längeres Geschwisterchen bekommt, weil sie meine Erwartungen nicht erfüllt. Aber noch macht sie Spaß und will noch ausgereizt werden.

    Gruß

    Frank

    Ich dachte immer, ein wenig zu wissen. Aber es ist schlimmer ....

  • Turbofranky

    War ja auch kein Vorwurf, sondern nur der Hinweis, dass ich eine direkte Zuordnung zwischen Laufinnenprofil und Erwärmung für gewagt halte. Denn außer der eigenen Herstellerwerbung kann zumindest ich hier keine weiteren Nachweise dafür finden.


    Das ganze soll aber ausdrücklich NICHT heißen, dass das Laufinnenprofil schlecht ist. Denn auch dafür habe ich keine Nachweise. :drink:

    Gruß

    Frank

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  • Gestern das erste Mal etwas bessere Fabrik-Muni geschossen: 20 Schuss GGG HPBT Sierra Match King 168grs.

    Als Auflage diente mir ein für meinen HA selbst gebauter Dreibock, was sich letztlich als Fehlgriff entpuppte.

    Die ersten 5 zur Erwärmung und für's ZF. Dann 5 als Probe. Sah dann so aus:

    20191013_T308_6-10-Probe.jpg


    Die linken 2 waren die ersten, dann kam die 3er-Gruppe.

    Obwohl ich mir das Zustandekommen der Treffer nicht völlig erklären konnte (eigentlich lagen sie ja nicht schlecht), wollte ich für die letzten 10 Schuss die selbstgemachten, aber maßhaltigen 100m-ZF-Scheiben nehmen. Da die letzten 3 Schuss etwas rechts lagen, korrigierte ich das ZF 3 Klicks nach links. Hätte ich nicht tun sollen:

    20191013_T308_11-15.jpg

    Da gleich der erste zu weit links lag, drehte ich wieder zurück. Schon besser.

    Wie erwartet, gab es Probleme mit der Auflage. Entspanntes Schießen sieht anders aus. Dazu kam der jetzt helle Hintergrund des Zentrums im Vergleich zur Ordonanzscheibe. Aber für die letzten 5 Schuss wollte ich nichts mehr ändern. Das Ergebnis war noch schlechter.

    20191013_T308_16-20.jpg

    Da ich nichts Passendes mehr "zum Nachlegen" hatte, erübrigte sich eine ZF-Korrektur. Da meine Erwartungen deutlich verfehlt wurden (hauptsächlich wohl wegen eigener Fehler), gönnte ich mir noch eine Frustrunde mit den letzten 10 S&B FMJ 124grs, die ich schon für's Glattschießen benutzt habe. Diesmal auf dem Zweibein. Ohne Anpassung ZF.

    20191013_T308_21-30_S+B124grs.jpg

    Fazit daraus: Da ich mit dieser Muni aus unserer Vereins-Rem auf der Ordo-Scheibe je nach Tagesform bis zu 99 Ringe geschafft habe, scheint sie für den Lauf der Mercury nicht zu taugen. Da lag die schwerere Variante dichter zusammen.

    Ich dachte immer, ein wenig zu wissen. Aber es ist schlimmer ....

  • Heute eine Runde mit 20x .308 Win Remington SP 168 gr Match King BTHP geschossen. Das sah schon besser aus. Die üblichen 10 als Vorbereitung und dann wieder 10 auf Einzel-Spiegel. Anschlag liegend, Zweibein auf Gummimatte.

    20191017_Ergebnis11-15.jpg

    20191017_Ergebnis16-20.jpg

    Interessant ist die Beobachtung, dass die Büchse beim 11. Schuss noch nicht wirklich betriebsbereit zu sein schien.

    Nach dem dritten Schuss (insgesamt der 13te) passten die ZF-Einstellungen endlich.

    Auch das Zweibein auf Gummimatte ist vielleicht nicht die beste Auflage. Beim nächsten Mal muss der gute alte Sandsack wieder ran und über die ersten 15 Schuss hinweg werde ich nur die Veränderung der Trefferlage beobachten. Ist vielleicht auch ganz nützlich zu wissen, ab wann ein evtl stabiler Bereich anfängt. Und wie lange der andauert.

    Mir ist bewusst, dass ich mit der Kniffte keine Matchbüchse gekauft habe. Aber mal sehen, was sich aus ihr herauskitzeln lässt.

    Ich dachte immer, ein wenig zu wissen. Aber es ist schlimmer ....

  • Also ein Zweibein ist für so eine Sache schon mal eine schlechte Wahl. Wenn du die Munition testen willst dann solltest du eine ANSTÄNDIGE Auflage nutzen, wenn du keine gute hast, dann nimm Sandsäcke....aber kein Zwiebeln.

    Wenn du merkst, dass deine Büchse "Anlaufschwierigkeiten" hat, solltest du mal das Putzen sein lassen...

    Abschließend lass das mit Stellen am ZF und das Schießen auf Einzelspiegel. Am Anfang zählen nur Streukreise. Schieße immer 5er Gruppen und jede Munition mindestens 2x und die besten an nam anderen Tag noch einmal. So kommst du zügig zu belastbaren Aussagen.

    Gruß Frank

    ---- BDMP ---- DSB ----- ProLegal ---- German Rifle Association ---- DJV ----

    "Ein Grüner ist erst dann zufrieden, wenn er einem anderen Menschen etwas verboten hat!"

  • Die Benutzung eines Zweibeins war tatsächlich eine blöde Idee. Mir fiel gerade (und damit leider zu spät) ein, dass ich auch unsere Vereins-Rem schon auf das zugehörige Zweibein gesetzt habe. Schussverhalten und Ergebnisse waren überhaupt nicht prickelnd. Nach 10 Schuss habe ich es wieder abgenommen. Habe noch Bilder von diesem Training. Und vom KK-Benchrest weiß ich, dass kleinste Änderungen (und sei es nur, die Büchse etwas mehr in die Schulter zu ziehen) Abweichungen vom bisherigen Ergebnis bringen.

    Am ZF stelle ich nur, wenn sich ein „ungeliebter Treffer“ durch einen zweiten Schuss verifizieren lässt. Dass die Treffer je nach Aufbau (Qualität) der Büchse, der verwendeten Muni und fortschreitender Erwärmung des Systems wandern können, ist bekannt. Die Laufschwingungen sind wohl in dieser Preisklasse auch nicht gerade als konstant zu bezeichnen. Und wenn die Treffer eine gewisse Konstanz zeigen – warum dann nicht auf Einzelspiegel schießen?

    Also fange ich noch mal (fast) bei Null mit einer ordentlichen Auflage an. Das Fahrwerk ist schließlich auch beim Auto die wichtigste Baugruppe.

    Das Herausfinden einer bestimmten geeigneten Fabrik-Munition steht auch nicht als Ziel. Wäre schon wegen unterschiedlicher Chargen jetzt und künftig ein zu großer Aufwand. Allerdings gehe ich davon aus, dass die jetzige Verwendung von Match-Muni Hinweise für eine spätere Auswahl bei Geschossen zum Wiederladen geben kann. Bis mir das möglich ist, gehen aber noch ein paar Monate ins Land.

    Deinen Satz mit dem Putzen könntest Du mal näher erklären. Dein Tipp kommt meiner Faulheit zwar entgegen, aber wenn ich die Munition wechsle (was mein Vorgehen nun mal mit sich bringt), wird vor jeder neuen Laborierung etwas intensiver geputzt. Wenn mit Bürste, dann in Nylon. Aber ein paar mehr Filze oder Patches gehen auf jeden Fall drauf. Die neue Patina soll ja nicht am alten Dreck haften, sondern am Stahl.

    Gruß

    Frank

    Ich dachte immer, ein wenig zu wissen. Aber es ist schlimmer ....

  • Deinen Satz mit dem Putzen könntest Du mal näher erklären.

    Tiborasaurus Rex

    oder

    The Road to Precision


    Rex erklärt alles was der angehende Long_Range Schütze wissen sollte.

    Wer ne Bierdose auf über 1000m mit dem ersten Schuss treffen kann, dem höre ICH persönlich zu..

    Und Ryan Pahl erarbeitet sich das sozusagen und lässt uns teilhaben...


    Zum Reinigen

    Unter anderen beschreibt Rex das "Barrelfouling" - Das beschreibt wenn sich Tombak im Lauf ablagert und ab einem gewissen "Verschmutzungsgrad" der Belag im Lauf nur noch sehr langsam zunimmt.

    Dies ist dann die Phase der größten Konstanz zwischen den einzelnen Schüssen

    :saint:

  • Hallo Frank

    Die Benutzung eines Zweibeins war tatsächlich eine blöde Idee. Mir fiel gerade (und damit leider zu spät) ein, dass ich auch unsere Vereins-Rem schon auf das zugehörige Zweibein gesetzt habe. Schussverhalten und Ergebnisse waren überhaupt nicht prickelnd. Nach 10 Schuss habe ich es wieder abgenommen. Habe noch Bilder von diesem Training. Und vom KK-Benchrest weiß ich, dass kleinste Änderungen (und sei es nur, die Büchse etwas mehr in die Schulter zu ziehen) Abweichungen vom bisherigen Ergebnis bringen.

    Genau so sieht das aus. Darum nimmt man für solche Versuche eben immer eine wirklich gute Auflage, vorn oder alternativ Sandsäcke und stütz die Waffe auch hinten mit einem Ohrensack. Das Einziehen hast du selbst ja schon angesprochen, auch das versucht man zu üben und achtet hier auf Gleichmäßigkeit.

    Warum es immer noch "Präzissionsschützen" gibt, die Zweibeine benutzen, in Disziplinen in denen das nicht gefordert ist, ist mir nach wie vor ein Rätsel. Aber das ist eine andere Diskussion.


    Am ZF stelle ich nur, wenn sich ein „ungeliebter Treffer“ durch einen zweiten Schuss verifizieren lässt. Dass die Treffer je nach Aufbau (Qualität) der Büchse, der verwendeten Muni und fortschreitender Erwärmung des Systems wandern können, ist bekannt. Die Laufschwingungen sind wohl in dieser Preisklasse auch nicht gerade als konstant zu bezeichnen. Und wenn die Treffer eine gewisse Konstanz zeigen – warum dann nicht auf Einzelspiegel schießen?

    Schade um diese zwei Schüsse!!!

    Wenn du etwas über das qulitative Zusammenspiel zwischen dir, deiner Waffe und den verschiedenen Munitionssorten herausfinden willst, dann zählen NUR die Streukreise. Die bekommst du aber nicht, wenn du am ZF drehst. Mit jeder Verstellung innerhalb der sagen wir mal 5 Schuss ist die Aussagekraft des Steikreises dahin -> Schade um die Munition. Daher auch keine Einzelspiegel, weil man Streukreise einfach besser bewerten kann, wenn die 5 Löcher auf einem Spiegel sind. Wenn du schon solche Scheiben verwenden willst, wie du das oben tust, dann mach 5 Schuss auf jeden Spiegel, das 2x von jeder Sorte. Dann hast du auf den 6 Spiegeln auf einen Blick die Leistungen der Sorten im ersten Versuch. Das kann jeder mit bloßen Auge erfassen.

    Das Thema Laufschwingungen usw. passt hier nicht so richtig rein. Darüber kann mal alleine 10 Seiten referieren. Vielleicht nur soviel: Laufschwingungen haben alle Waffen, die teuren wie die billigen und es ist hier nicht die Frage: Weniger Schwingungen je teurer die Waffe! Also kümmere dich erst mal nicht darum.

    Das Herausfinden einer bestimmten geeigneten Fabrik-Munition steht auch nicht als Ziel. Wäre schon wegen unterschiedlicher Chargen jetzt und künftig ein zu großer Aufwand. Allerdings gehe ich davon aus, dass die jetzige Verwendung von Match-Muni Hinweise für eine spätere Auswahl bei Geschossen zum Wiederladen geben kann. Bis mir das möglich ist, gehen aber noch ein paar Monate ins Land.

    Hmm...das geht nen bisschen ins Thema Wiederladen und Laufschwingungen. Wenn es dir erst mal NUR um das Geschossgewicht für später geht, dann nimm mal den Rechenknecht oder eine gute Tabelle zur hand, schau was deine Waffe für einen Drall hat und dann sollte das theoretisch optimale Geschossgewicht dabei herauskommen. Gibt natürlich Ausnahmen, aber wenn du für diese Erkenntnis so viel Geld ausgeben musst für Fabrikmun und später eh wiederladen willst, dann ist das jetzt in meinen Augen falsch investiertes Geld.


    Deinen Satz mit dem Putzen könntest Du mal näher erklären. Dein Tipp kommt meiner Faulheit zwar entgegen, aber wenn ich die Munition wechsle (was mein Vorgehen nun mal mit sich bringt), wird vor jeder neuen Laborierung etwas intensiver geputzt. Wenn mit Bürste, dann in Nylon. Aber ein paar mehr Filze oder Patches gehen auf jeden Fall drauf. Die neue Patina soll ja nicht am alten Dreck haften, sondern am Stahl.

    Dazu hat Raven oben ja schon was geschrieben und so ist es im Grunde auch. Läufe benötigen immer eine gewisse Zeit zum Einlaufen, manche dabei mehr manche weniger, manche weichen anfangs stark von der Trefferlage ab andere nur wenig. Eine Regel gibt es nicht, aber ein Faktum ist das. Wenn du also schon bemerkst, dass deine Waffe eine solche Tendenz hat, dann lass das mit dem Laufreinigen einfach mal eine Weile sein. Dann wirst du vermutlich feststellen, dass das dann schneller geht beim Starten mit dem Training/Wettkampf.

    Ich habe das selbst vor vielen Jahren bei meinem K98 gemerkt, mit dem ich BDMP ZG1 schieße. Das Ding wanderte immer anfangs (und er hatte nen langen Anfang). Ich habe dann mal mit dem Stellen am ZF aufgehört und auf 100m festgestellt, dass die Waffe auf der ISSF 25Pistolen/100m Gewehrscheibe unten links am Scheibenrand anfängt, dann nach oben läuft um in einem Bogen von 11 Uhr letztendlich in der Mitte zu landen UND DORT ZU BLEIBEN. Das ganze Spiel dauert rund 20 bis 25 Schuss. Danach ist das Ding Präzise (wenn der Steuermann nicht versagt). Seit ich nicht mehr Putze, benötige ich 1 bis 2 Schuss und das Ding schießt in die Mitte.

    Seit dem habe ich meinen "Putzplan" für alle Büchsen umgestellt......

    Gruß
    Frank

    ---- BDMP ---- DSB ----- ProLegal ---- German Rifle Association ---- DJV ----

    "Ein Grüner ist erst dann zufrieden, wenn er einem anderen Menschen etwas verboten hat!"

  • Raven Danke für die Hinweise und Links. Das "Barrelfouling" kann ich nachvollziehen und werde das berücksichtigen.

    Frank1000 Du scheinst offenbar zu glauben, dass ich ständig am ZF rumkurble. Dem ist nicht so. Erst wenn die Treffer dicht zusammen liegen, wird gedreht, um eine "Wertungsrunde" zu schießen. Mag sein, dass es am vielen Reinigen zwischen den Muni-Sorten liegt, dass die "Anlaufzeit zu hoch" ist, um mit 20 Schuss auch noch eine 10er "Wertung" schießen zu können. Ist vielleicht überhaupt noch zu früh, so was zu machen.

    Anm.: Mein HA bekommt seit einiger Zeit immer das selbe Futter (auch wenn es nicht das optimale ist) und da habe ich diese Beobachtungen nicht. Allerdings wird der auch nicht so intensiv gereinigt wie die Neuanschaffung.

    Da ich schon gemerkt habe, dass die Büchse (bei bisheriger Behandlung) offenbar mehr als 10 Schuss benötigt, um in Form zu kommen, habe ich das bei der letzten Muni- Bestellung berücksichtigt (das Ding soll ja nicht nur im Schrank stehen, bis ich wiederladen darf.) Die Schilderung eines anfangs wandernden Trefferbildes, das dann irgendwo "einrastet", habe ich kürzlich schon von einem Bekannten gehört.

    Mein Plan für die nächsten Trainingseinheiten sieht daher so aus: Solange mit einer Sorte schießen, bis sich die Treffpunktlage nicht mehr verändert. Nicht mehr intensiv reinigen und schauen, ob es bei der nächsten Sorte schneller geht, bis sich eine Konstanz einstellt. Abschließend entscheide ich mich für eine Sorte, die ich ausschließlich nutze, bis ich die Munition selber zusammenbauen darf.

    Es ist schon ein bisschen verrückt: Ich kenne einige, die auf dem Gebiet teilweise schon viele Jahre (auch erfolgreich) unterwegs sind und die mich auch ein bisschen inspiriert haben, bei 308 einzusteigen. Zum gleichen Thema befragt, höre ich teilweise unterschiedliche Meinungen und Erfahrungsberichte. Also: eigene Erfahrungen sammeln.

    Gruß

    Frank

    Ich dachte immer, ein wenig zu wissen. Aber es ist schlimmer ....

  • Heute nun die nächste Runde, bei der ich einige der o.g. Tipps berücksichtigt habe.

    Um einen Vergleich zu haben, wurde die Mercury natürlich vorher wieder ziemlich intensiv gereinigt. Innerhalb der ersten 10 Schuss stabilisierten sich die Treffer bei 9 auf 7:30 Uhr. Die folgende 5er-Gruppe sah dann so aus:

    20191022_T_308_Bild08.jpg

    Also weitere 5er-Gruppen zur Bestätigung. Passte. ZF korrigiert. Das gefiel mir dann:

    20191022_T_308_Bild13.jpg

    Was dann passierte, lasse ich hier besser weg. Nur soviel: Ein Montagefehler beim ZF (meiner natürlich) machte sich bemerkbar. Ist korrigiert. Ergebnis sehe ich demnächst.

    Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sorgte auch dieser Fehler für die "Anlaufschwierigkeiten" beim letzten Mal. Wegen des veränderten Equipments heute wohl erst später.

    Muni heute: .308 Win. Prvi-PPU HP BT Match 168grs

    Gruß

    Frank

    Ich dachte immer, ein wenig zu wissen. Aber es ist schlimmer ....

  • Moin,

    Ich hab mir auch die Kniffte zugelegt und heute das ZF und die Waffe eingeschossen. Nach 10 Schuss eine Gruppe von 30mm.

    Meine Frage ist nun aber folgende: wie reinigt man einen MRR-Lauf richtig? Darf ich da mit meiner boresnake mit Messingbürste durch oder beschädigt das den Lauf?

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