.22 UHR - Was gibts? was ist zu empfehlen, was taugt nix?

  • Ich bin ein Neuer, daher erst einmal ein freundliches Hallo in die Runde.

    Nun habe ich die sechs Seiten dieses zugegeben schon älteren Threads durchgelesen. Ich besitze mehrere UHR in .22 und möchte ein paar Dinge ergänzen:

    Hallo Maddin,

    herzlich :wellkome: hier im Forum, sehr interessante Informationen. ;):thumbup:

    Grüsse
    czler

    Dateien

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    Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen Krieg, bis ich herausfand, dass es welche gibt, die dafür sind, besonders die, die nicht hingehen müssen. (Erich Maria Remarque)

    »Ein Staat ist immer nur so frei wie sein Waffengesetz.«
    Gustav Heinemann (ehemaliger deutscher Bundespräsident 1899 – 1976)

  • Der Gründer von Henry (Lou Imperato) arbeitete bei Ithaca

    Hallo Maddin, Lou Imperato taucht immer wieder in verschiedenen Zusammenhängen auf aber die Firma Henry hat er wohl nicht gegründet. Er war in der Firma angestellt und hat sie groß gemacht. Sein Sohn Anthony hat sie dann irgendwann übernommen. Anthony hat auch den Namen Henry erworben und seine Firma entsprechend umbenannt.
    Lou Imperato hat das Werk der Iver Johnson Arms Company übernommen und dort die Colt Perkussionsrevolver der zweiten Genration gebaut. Er hat auch die Colt Signature Serie (dritte Generation der Perkussionsrevolver) gebaut, die allerdings in Brooklyn. Er war es, der Colt Ende der 1960er Jahre dazu gedrängt hat, die eigenen Perkussionsrevolver wieder neu aufzulegen, da er am immer größer werdenden Replikamarkt als einer der großen Colt Distributoren teilhaben wollte. 1971 hat Colt dann die ersten 1851er Navy Revolver auf den Markt gebracht, die damals noch von Colt selbst gebaut worden sind. Imperato hat später in seiner Blackpowder Arms Company die Colt Perkussionsrevolver der dritten Genration gebaut.

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  • Hi Jack,

    Du hast recht, Mr. Imperato war lange im Waffenhandel umtriebig. Ich kann Dir nicht sagen, ob L.Imperato bei Ithaca angestellt war oder als Freelancer/Distributor für Ithaca gearbeitet hat, die wie gesagt unter ihrem Namen Erma Gewehre in den USA verkauft hat (bei Erma hergestellt). Es ist auch denkbar, dass Imperato selbst Distributer für Erma war und über Ithaca vertrieben hat. Jedenfalls hat er zusammen mit seinem Sohn 1996 die Fa. Henry Repeating Arms gegründet und dabei den Namen von B.T. Henry verwurstet verwendet (B.T. Henry war immer Angestellter und später bis zu seinem Tod selbstständiger Büchsenmacher). Die Rechte am Namen Henry wurden zudem erst 2003 erworben. Ob es (daher) einen Rechtsvorgänger der Fa. Henry gab, weiß ich nicht.


    Henry hat zunächst nicht selbst entwickelt, sondern die Rechte an verschiedenen Erma Entwicklungen (u.a. EG712, EG73) übernommen, evtl. (es ist wohl mehr als ein Gerücht) auch Maschinen/Werkzeuge/Vorrichtungen/Prüfmittel aus der Erma Konkursmasse erworben.

    2 Mal editiert, zuletzt von Maddin (15. September 2017 um 09:58) aus folgendem Grund: Ergänzt

  • Eigentlich gibt es nur einen klassischen Unterhebel in .22lr - Marlin 39A (1891). Alle anderen Konstruktionen kamen erst wesentich später (Ende der 60er Jahre) dazu: Browning 1968, Erma 1970, Winchester 1972.

    nochmal Einspruch ::c.o.l)

    das Winchester Model 1873 wurde bereits im Kaliber .22 gebaut, laut Madis etwa 2000 Stück

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  • Ja, nur hat die Winchester 9422, auf die sich meine Aussage bezieht, nichts mit der 1873 (auf die im Rahmen des Threads bestimmt auch niemand referenziert hat ) zu tun (also rein technisch). Fällt dann mehr unter den Sammel- und nicht so sehr unter den Gebrauchswaffenbegriff. Wenn ich den Threadstarter mal nehme, der für 25m Fallscheibe ein "Spaßwerzeug" suchte, ist das vll. auch übertrieben...

    Was ist von der Uberti Scout zu halten?
    Ist das auch ein Erma-Verschnitt?

    Sorry, hier muss ich passen. Ich kenne die Waffe nicht, müsste mir zuerst die Konstruktion angucken (wenn sich etwas findet) und möchte hier nicht mutmaßen. Vll. ist es ja die Winchester 1873... (duck und wech)

    Einmal editiert, zuletzt von Maddin (15. September 2017 um 11:50) aus folgendem Grund: ...üble Rechtschreibung, zudem ergänzt...

  • Nachtrag: Trotz der äußeren Ähnlichkeit zur Henry Golden Boy (als Beispiel) sieht die Waffe vom internen Aufbau deutlich anders aus. Also kein "Erma Klone". Ich habe aber sonst nichts mehr finden können, was auf eine bekannte Konstruktion hindeutet. Tut mir leid!

  • Browning BL 22 resp. Miroku ML 22, ich war verwundert, dass diese Waffe hier noch gar nicht erwähnt wurde. Beide Waffen sind identisch und werden seit der Markteinführung bei Miroku in Japan gefertigt. Je nach Land/Vertriebsweg gibt bzw. gab es beide Versionen parallel. .... Bsonderheit des Browning sind der kurze Repetierweg (nur 33°) und die Tatsache, dass der Abzug in den Unterhebel integriert ist. Repetiert sehr schnell! Der Abzug ist werkseitig sehr hart (manche mögen das) aber einfach durch den Tausch von wenigen Federn zu tunen. Meine Empfehlung!

    hm ... und was ist jetzt von Browning und Miroku zu halten?

    Aussagen ohne Sarkasmus oder Spott stammen nicht von mir ...

  • Eine Miroku in .22 ist mir noch nicht begegnet. Wenn du mich fragst was ich von der Browning halte: nix.

    Hatte sie vor ein paar Wochen mal in der Hand und durfte sie schießen. Das der Abzug beim repetieren mit ausklappt mag gefallen oder eher nicht, - mir eher nicht. Von der Haptik her kannste genauso gut mit einer Erma schießen. Gefühlt ein Kindergewehrchen, Du hast nur ein fimmschiges, leichtes Ding in der Hand. Da hilft auch der schnelle Repetiervorgang nix. Mir zumindest nicht. Meinungen sind ja subjektiv, meine in dem Fall sicher auch, daher: wem's gefällt ...

    Bin vielleicht zu sehr von Marlin 39A und Winchester 9422 verwöhnt, was Gewicht, Aussehen, Verarbeitung, Handhabung und Abzug angeht. Aber die zwei sind für mich nunmal allererste Sahne und Wahl.

    "Life is hard; it's harder if you're stupid."

    John Wayne

  • Die Miroku ML22 ist baugleich mit der Browning BL22. Beide Modelle wurden und werden bei Miroku gefertigt, es war die erste gemeinsame Modellentwicklung Ende der 60er. Die Verarbeitung ist einwandfrein Ich finde die Waffe zum sportlichen Schießen (Fallscheibe 25m und 50m) perfekt.

    Letztendlich muss jeder selbst wissen, ob er/sie eine völlig überteuerte Gebrauchtwaffe kauft, oder sich auf dem Neuwaffenmarkt bedient. Ich habe mir die Browning gekauft, obwohl ich auch ne Erma, ne Marlin und auch ne Winchester habe. Ich schieße aber nur noch die Browning regelmäßig. Soviel zu Handling und Haptik.

  • Ich möchte noch mal differenzierter auf das Gesamtthema blicken:

    Es gibt unterschiedlichste Gründe, sich für einen Unterhebelrepetierer im Kaliber .22(lr, hauptsächlich) zu interessieren. Bei mir liegen zwei Dinge vor: Ich interessiere mich für UHRs (auch historisch) und ich schieße diese Waffen auch sportlich => DSB, Bayr. B-Liste, UHR C. Ich betrachte meine Browning als Sportgerät und habe sie auch meinen Bedürfnissen nach angepasst => Eure KK Gewehre . UHR C als Disziplin sind 8x5 Schuss stehend auf Fallscheibe 25m, Waffe abgesenkt, Zeit 20 sec. pro Durchgang. So wertig, wie schwere Waffen daherkommen, so lästig wird das Gewicht (spätestens) in den letzten Duchgängen. Eine führige, eher leichte Waffe, die dazu praktisch durch Hand auf/Hand zu zu repetieren ist, kann da ein großer Vorteil sein. So bin ich zum Browning gekommen.

    Das Browning wurde seinerzeit ja nicht für den europäischen Markt entwickelt, sondern diente (tatsächlich) als frühe Markenbindung für US-amerikanische Kinder. Auch Winchester hatte mit dem 9422 diesen Weg beschritten, hatte aber noch ein ganz anderes Problem: Während Browning praktisch nur Lizenzgeber war, musste Winchester hart am Markt arbeiten und hatte in den Jahren vorher viel Reputation durch umstrittene Modellüberarbeitungen verloren. Es verlangte also eine Rückbesinnung auf alte Tugenden, während Browning tatsäch den Weg technischer Neuerungen/Innovationen beschreiten konnte.

    Den Vergleich Browning - Erma finde ich sehr weit hergeholt, hier werden wirklich Äpfel mit Birnen verglichen. Das Erma resp. dessen Klone sehen optisch gut aus, sind aber wirklich auf Preis getrimmt und werden am ehesten der Rubrik "Spaßgewehr" gerecht, wobei ich das nicht abwertend meine. Aber ein verstifteter Lauf in einem Druckgußgehäuse ist bei regelmäßigem Gebrauch halt nicht für die Ewigkeit konzipiert. Das Browning hingegen ist ein ernstzunehmendes Sportgerät.

    Am Rande: Marlin ist ja auch nicht mehr Marlin, in soweit greift der qualitätsbewusste Käufer eh auf ältere Jahrgänge zurück. Das Browning zu FN Herstal gehört, ist ja kein Geheimnis. Und dass Miroku diese Waffen schon immer gefertigt hat, auch nicht. Die Qualität hat sich auch hinlänglich herumgesprochen. Winchester Gewehre werden übrigens heute wo hergestellt? Genau, bei Miroku. Die Markenrechte an Winchester Gewehren gehören nämlich auch FN.

    Ich kann jeden verstehen, der gerne eine alte Winchester oder Marlin besitzt. Ich mag die Historie ja auch... :)

    Einmal editiert, zuletzt von Maddin (28. Februar 2018 um 11:05)

  • Krahme diesen Thread nochmal hervor für eine Frage.

    Habe einen jüngeren Vereinskameraden (den ich vor 15 Jahren schon als Jugendlichen hatte und der im vorigen Jahr nach langer Pause zu uns kam und wieder mit sportlichem schießen anfagen wollte) gestern erfolgreich mit dem Uhr-Virus infiziert. :)
    Nun m u s s unbedingt so ein Teil her, denn er ist heiss wie Frittenfett. Erstmal eine KK Büchse.

    Kenne ein paar Kanäle wie egon, aber viell. weiß ja von euch jemand wer sich von seiner Marlin 39 mit Pistolengriffschäftung trennen möchte denn die soll es werden. Gern auch per PN.

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    John Wayne

  • Hallo bin neu hier. Komme aus Österreich und habe das Thema sehr interessant gefunden. Ich besitze eine 9422m xtr Classic. Dieses Modell wurde von 85-87 gefertigt. Meine ist laut Seriennummer von 1985. Sie ist optisch echt ein Traum. Seht selber ::c.o.l) das schiessen macht unheimlich spass, repetieren butterweich. Die munitionskosten sind leider nicht zu unterschätzen.

  • Hallo G123 ,

    willkommen im Forum!!!

    Die 9422 sieht wirklich gut aus - wie neu!

    So'was ähnliches habe ich auch...

    Rossi Puma in .357 aus dem Jahre ~1978...

    Dass Du bereits bei .22 über die Munitionskosten jammerst, verstehe ich jetzt aber nicht.

    Immerhin ist KK doch DAS Low-Budget-Kaliber...

    Jens

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