.45 LC ... erste Versuche

  • Hallo,
    ich würde gerne mit dem Wiederladen der Patrone .45 Colt anfangen.
    Verschossen werden soll sie aus einem Uberti Schofield .45LC, Lauflänge 5“

    Die Recherche im Netz nach Informationen verwirrt mich eher, als mir zu helfen. Auch im Verein bekomme ich von jedem eine andere Empfehlung.
    Der eine schwört auf Unique als Pulver, der nächste auf N320, der übernächste auf Trailboss, andere behaupten, dieses Pulver
    sei völlig unpräzise und stinkt.
    Bei den Geschossen gehen die Meinungen entsprechend auseinander, der eine steht auf gefettete Bleigeschosse und Rollcrimp, der nächste auf
    verkupferte und Factory Crimp.

    Mir wichtig ist eine gute Präzision auf 25 m. Irgendwelche MIP Faktoren, ob das Geschoss eine „Sau durchschlägt“, oder ob das Pulver stinkt, ist völlig zweitrang.

    An Material habe ich im Schrank:
    - Neue Hülsen von Starline
    - Verkupferte HN Bleigeschosse mit Crimprille TC .452“/250 HS, CR
    - Zündhütchen CCI 300

    Als nächstes möchte ich gerne Pulver kaufen. Ich schwanke zwischen Trailboss und N320. Ich bin für Tipps und Anregungen dankbar! Nicht nur für das Pulver, auch für
    Geschosswahl und Crimpverfahren. Ich habe den Thread „H&N .45 welches pulver“ verfolgt und bin nicht unbedingt festgelegt auf meine schon vorhanden Komponenten.
    Ich lerne ich gerne dazu und bin auch nicht jemand, der Ratschläge von erfahrenen Leuten in den Wind schreibt, weil ich vielleicht schon (falsche) Geschosse liegen habe.

    Ich habe ein paar Trockenübungen mit dem RCBS Hartmetall Matrizensatz gemacht, wobei ich (da ich noch einen zweiten Satz habe) das Geschossetzen und Crimpen
    in zwei Arbeitsschritten gemacht habe. Eine Matrize nur fürs Setzen eingestellt und eine fürs Crimpen.
    Die Gesamtlänge beträgt 40,5 mm. (Die Maximallänge beim Schofield mit eingelegter Patrone beträgt 41 mm. Patronen mit einer OAL vom z.B. 41,5 mm würden überstehen)


    Das Ganze sieht dann so aus:

    LG .535 :)

  • Willkommen in der Welt des Wiederladens :)

    Um es gleich vorweg zu nehmen: Probieren geht über studieren. Ich hab am Anfang auch 1000 verschiedene Foren und Beiträge durchgelesen und diverse Meinungen eingeholt. Letztendlich gibt es aber beim Wiederladen kein Patentrezept. Man muss es ebenso lernen wie Lesen und Schreiben :) Es gibt auch leider keine Abkürzung die man nehmen kann.

    Ich lade im Moment auch erst 2 Kaliber, aber vielleicht kann ich dir den einen oder anderen Tip geben.

    1) Geschosse

    Ich habe herade mit meinen 357 / 44 Magnum Ladungen mit H&N keine guten Erfahrungen gemacht. Allerdings waren es auch Geschosse ohne Crimprille. Die H&N hab ich einfach nicht fest bekommen. Bei schwächeren Kalibern mag das wieder anders aussehen. Wie ich sehe hast du Geschosse mit Crimprille gewählt. Eine gute Entscheidung. Wenn die Geschosse halten und treffen passt das doch :)

    2) Factory / Roll / Taper:

    Puh, ich habe inzwischen alle 3 mal ausprobiert und für mich selbst befunden das der Factory Crimp in KW Munition wenig Sinn macht. Der macht mehr kaputt als das er was nützt. Gerade in Verbindung mit Bleigeschossen. Sicherlich ist der ein wenig einfacher einzustellen als die anderen beiden Crimps, aber so viel komplizierter ist das nun auch wieder nicht. Bis jetzt ist mir der Taper am symathischsten weil für mich am einfachen zu handhaben. Sicherlich ist ein Rollcrimp für manche Laborierungen geeigneter, aber solange es ohne geht bin ich auch nicht unglücklich mit einem Taper.

    3) Zum Crimp selber:

    Der sieht mir fast schon ein bisschen zu stark aus. Kann aber vom Bild her auch ein wenig täuschen. Hier könntest du mal versuchen noch ein wenig zurückzugehen.

    4) Pulver:

    Da hab ich dir keinen Tip. Es kommt einfach auf deinen Einsatzzweck an. Was ich inzwischen gelernt habe ist, das es nicht das eine Pulver für ein Kaliber gibt. Die Übergänge sind weich. Als Anfänger ist mir aber eine Ladedichte von > 0,5 wichtig gewesen um einfach der Gefahr einer Doppelladung aus dem Weg zu gehen. Lieber läuft dir das Pulver wieder oben raus als das die die Waffe hopps geht. Deshalb hab ich damals auch lieber mir den starken Kalibern angefangen bevor ich mich an .38 Spezial oder ähnlich offensive Kaliber traue. Auch schadet es nichts, wenn die Minimal- und Maximallademengen möglichst weit auseinander liegen.

    5) Allgemein:

    Falls du mit deiner Munition nicht zufrieden bist ändere immer nur eine Sache! Das war am Anfang mein größter Fehler. Geschoßtyp und OAL ändern und dann eventuell noch den Crimp. Bringt garnichts. Maximal eine Komponente und wieder ausprobieren.

    Ebenso wie nur 5er Chargen zu laden. Das ist am Anfang interessant um die Funktionalität der Munition zu testen. Bei meinem 357er ist es aber im Winter teilweise so extrem das ich erstmal 10-15 Schuß abgeben muss um den sauberen Lauf schmutzig und auf Betriebstemperatur zu bekommen. Erst dann bleibt die Trefferlage konstant. Ist aber von Waffe zu Waffe unterschiedlich. Da bringen dir dann 5 Schuss nicht viel. Mach dir 10er oder 15er Chargen wenn du mal eine funktionierende Ladung gefunden hast und verfeinere diese dann.

    Gruß

    Ralf

    R.E.S.P.E.K.T. - Wenn er fehlt dann tut es weh!

  • Moin

    Es komtt nicht auf den Einsatzzweck, sondern auf das Geschossgewicht, Lauf und Dralllänge an.

    Bleigeschoss 250-260gr
    Dia:.452-.454
    7,5 - 8gr Trailboss
    6,2 N320
    6,1 Red Dot
    6,1 Bullseye
    7,5 Unique
    OAL: Crimprille
    Ohne Gewähr

    HP38 , Tite Group u.ähnl. gehen auch gut.

    Geheimtip BA9

    Trailboss wummert am schönsten.

    Mit all diesen Pulvern bekommst Du mit Bleigeschossen gute Ergebnisse wenn Du gutes Hülsenmaterial und einen festen Crimp zelebrierst.

    Die 45 Colt ist kein Präzisionswunder im Vergleich zur 44-40 oder 38-40

    Zum Factory Crimp sage ich nichts, sonst schmeißt man mich hier raus. Bei den Westgoten hat man Factoryverwender gevierteilt und ins Moor geschmissen. :w00t_1: :w00t_1: :whistling_1:


  • Trailboss wummert am schönsten.
    ....
    Zum Factory Crimp sage ich nichts, sonst schmeißt man mich hier raus. Bei den Westgoten hat man Factoryverwender gevierteilt und ins Moor geschmissen.

    Hascht du mal Tinn Schtar in der .45LC geteschted? :happy:

    Das mit dem vierteilen machen wir hier immer noch so mit den Unterfranggn die hier über den Weißwurschtäquator geschwommen kommen.... :hyster:

    Und schon wieder die goldenen Dinger ;) das Marketing scheint gut zu sein

    Das scheint das einzig gute an den goldenen Dingern zu sein, mehrere Kollegen und auch ich haben keine guten Erfahrungen mit dem Zeugs gemacht. Die .32er oder .38er WC mit Hohlboden hingegen haben selten mal Probleme bereitet....

    Ελευθερία ή Θάνατος!

    3 Mal editiert, zuletzt von Rick Dangerous (18. April 2013 um 20:00)

  • Hallo,


    also bei freier Pulverwahl (und natürlich wenn keine weiteren Randbedingungen eventuelle Einschränkungen bringen), würde ich auch eher zu den Pulvern TrailBoss oder TinStar tendieren. Da gibts immer gute Fülldichten in der Hülse und die Abbrandgeschwindigkeit liegt auch im passenden Bereich.

    Gruß
    Frank

    ---- BDMP ---- DSB ----- ProLegal ---- German Rifle Association ---- DJV ----

    "Ein Grüner ist erst dann zufrieden, wenn er einem anderen Menschen etwas verboten hat!"

  • Danke an alle, die bisher geantwortet haben! Das hilft mir doch schon ein ganzes Stück weiter.
    Die Lauflänge ist 5", der Drall 1:16

    Und was die Anmerkungen zu den goldenen Marketinggeschossen betrifft, ich habe ja gesagt, ich bin lernfähig.
    Die Dinger habe ich irgendwann mal in geringer Menge gekauft weil sie mir erstens empfohlen wurden (nein, nicht von irgendeinem Verkäufer),
    und ich zweitens etwas zum Probieren, was das Wiederladen angeht, haben wollte.

    Was ist denn z.B. davon zu halten? .45 Long Colt 255 grain

    LG .535


  • Und was die Anmerkungen zu den goldenen Marketinggeschossen betrifft, ich habe ja gesagt, ich bin lernfähig.

    Was ist denn z.B. davon zu halten? .45 Long Colt 255 grain

    Lernfähig ist immer gut, es gibt bereits genügend beratungsresistente Wiederlader, also braucht man dieser Schiene nicht zu folgen. :thumbup:

    Die Pillen in dem Link machen auf den ersten Blick einen guten Eindruck, sollten aber getestet werden. Eine vernünftige Bleibohne würde Ich so einen goldenen Mantelimitat immer vorzuziehen. Und Trailboss und Tin Star laufen in der LC hervorragend.... :)

    Gruß
    Rick

    Ελευθερία ή Θάνατος!

  • Sollten in die .45LC nicht eher .454er Bleigeschosse, wenn man sich für welche ohne Mantel (egal ob echter oder Fake-Mantel) entscheidet?


    Gruß
    Frank

    ---- BDMP ---- DSB ----- ProLegal ---- German Rifle Association ---- DJV ----

    "Ein Grüner ist erst dann zufrieden, wenn er einem anderen Menschen etwas verboten hat!"

  • Nix gegen die goldenen, (bis jetzt) zumindest.
    Wie das schon alle sagen. Testen, anders ist die Wahrheit scheinbar nicht rauszufinden.
    Ich hab es bis jetzt nicht (in der Theorie) rausfinden können warum die Murmeln schlecht sein sollten.
    Der Erfinder wird wahrscheinlich die Schnauze voll gehabt zu haben von geschossen die den Lauf ( ich sah mal auch wenn gleich wieder komentare kommen) verbleien. Hat die Dinger also verkupfert. Dann hat er festgestellt dass die cu Anlagerungen an den Lauf noch beschissener abgehen wie das weiche Blei. Also a weng Plastik um die Pillen gemacht.
    Und so werden die seit Jahren gebaut, verkauft und bestimmt schon millionenfach verballert. Wenn die Dinger wirklich den Lauf so nachhaltig schädigen, würde doch die Firma nicht mehr existieren!!!
    Bis jetzt hab ich mehr positives als negatives gehört, unter den negativen gibt's auch n paar Bleigießen und mindestens einen der das gegossen Zeug auch verkauft. Dass die natürlich von allem andren nix halten ist klar. Verkupfern und PVC beschichten ist nicht das einfachste sonst würden die das auch verkaufen.


    BILD dir deine Meinung!
    Das hab ich in dem Forum gelernt, das und dass manche sich wünschen dass man Finger verliert ;)

    Liebe, lache, lebe
    Wenns net hilft,
    Lade, ziele, schieße ü

  • Sollten in die .45LC nicht eher .454er Bleigeschosse, wenn man sich für welche ohne Mantel (egal ob echter oder Fake-Mantel) entscheidet?


    Gruß
    Frank

    Laut K.D. Meyer soll man sich bei Revolvern nach dem vorderen Bohrungsdurchmesser in der Trommel richten (bei ungleichmässigen Durchmessern nach dem der engsten Bohrung).
    Anderenfalls müsse man mit erhöhten Bleiverschmierungen rechnen. Erscheint mir logisch.

    Ich habe eben mal nachgemessen (Schieblehrengenauigkeit) und komme auf 11,48 mm. Eine goldene Marketing in .452 passt da saugend rein, hab ich probiert.
    Wenn ich jetzt eine .454er nehme, wird sie ja durch die Trommelbohrung nochmal "nachkalibriert" auf .452
    Das ist ein Punkt, der mir gerade durch den Kopf geht. Was meint Ihr dazu?

    LG .535

  • BILD dir deine Meinung!
    Das hab ich in dem Forum gelernt, das und dass manche sich wünschen dass man Finger verliert ;)

    So ein Quatsch! Was hätte Ich denn davon wenn unsereins nicht mal zugegen ist wenn die Kanone dicke Backen macht?! :D

    Was die goldenen Eier betrifft, du hast scheinbar noch keine Fetzen davon aus deinem zarten Gesicht popeln müssen weil der Standnachbar das Zeug verschießt?! Oder eine Meisterschaft versaut weil Reste davon zwischen Trommel und Lauf das Drehen der Trommel verhindert haben? Oder gar weil du sternförmige Löcher in der Scheibe hattest? Oder weil deine Pistole neunzehn davon gemocht hat, aber die zwanzigste scheinbar aus Verachtung wegen dem Geschoßmaterial, irgendwo hin gestreut hat?

    BILD dir deine Meinung? NEIN! Erfahrung! Aber jeder wie er glaubt glücklich zu werden! Wenn du weiterhin goldene Eier schießt, so ist das deine Sache.... wenn Ich aber deine Geschoßmäntel aus meinem hübschen Gesicht herauspulen muß besteht Redebedarf.... :indian1:

    Ελευθερία ή Θάνατος!

    2 Mal editiert, zuletzt von Rick Dangerous (18. April 2013 um 21:28)

  • Wie können die goldenen sich so lange am Markt behaupten wenn das Material so schlecht ist. Dass begreife ich nicht.

    Liebe, lache, lebe
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    Lade, ziele, schieße ü

  • Wie können die goldenen sich so lange am Markt behaupten wenn das Material so schlecht ist. Dass begreife ich nicht.

    Hm, ich schätze das liegt daran daß manche Hersteller immer noch vom ihren, in den Glanzzeiten aufgebauten Ruf leben, das ist nicht nur bei Geschoßherstellern so, das findet sich auch im täglichen Leben.

    Ελευθερία ή Θάνατος!

  • .452 geht auch. Wobei ein wenig mehr auch nicht schadet. Hat auch der Druide geschrieben....

    Hallo,
    ich habe inzwischen den Revolver ein wenig genauer vermessen und dazu sowohl einen Bleidurchtrieb
    durch den Lauf als auch durch die Trommelbohrungen gemacht. Ausserdem den Drall bestimmt.
    Testhalber in die Trommel gesteckte auf .452 kalibrierte Bleimurmeln fallen glatt durch, ohne zu klemmen.

    Die tatsächlichen Daten sind:
    Zugkaliber 11,47 mm
    Trommelausgangsbohrung: 11,53 mm
    Drall 1:16

    Sehe ich es richtig, dass ich lieber .454 Bleimurmeln besorgen soll als welche in .452 ?

    LG .535

  • Die tatsächlichen Daten sind:
    Zugkaliber 11,47 mm
    Trommelausgangsbohrung: 11,53 mm
    Drall 1:16

    Sehe ich es richtig, dass ich lieber .454 Bleimurmeln besorgen soll als welche in .452 ?

    Ich würde eher vom Zugkaliber ausgehen, bei den Werten ginge dann auch noch .452 .... vielleicht erstmal eine Handvoll probieren. Hast du jemanden bei dem du ein paar Pillen schnorren kannst?

    Ελευθερία ή Θάνατος!


  • Schau doch mal bei Egun, da wirst du garantiert fündig.

    Hab ich gemacht und eine Packung, die eigentlich auf den ersten Blick einen sehr guten Eindruck machte,
    bei einem bekannten Egon Händler geordert.
    44 % sehen dann so, bzw. so ähnlich aus wie auf dem Bild. Naja, die Sache mit dem Lehrgeld ....
    Die Geschosse stehen übrigens auf einem planen Untergrund.

    LG .535

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