Zielfernrohr... Allgemeine Fragen!

  • Grüß euch...

    Da der Erwerb eines Gewehres nimmer allzulang auf sich warten lassen wird, bin ich schon fleissig am stöbern bezüglich Zielfernrohr.

    Allerdings is die Hülle und Fülle an Vergrösserungen, Durchmessern usw. ziemlich verwirrend.

    Ich suche ein Glas für:
    + Repetiergewehr in .308 (wahrscheinlich Steyr SSG 08)
    + Distanzen: 45% 100m, 45% 300m, Rest ev. Long-Range... bin noch net sicher, was hier in Ö wo angeboten wird
    + Ich mag keine extrem hohen Vergrösserungen. Hab lieber noch ein bissl Überblick über den Zielbereich
    + Qualität von Verarbeitung und Darstellung! Ein gutes ZF hat man, denk ich, auch recht lang
    + Preis 2000 - 2500 Euro

    Da hier im Forum Nightforce NXS des öfteren empfohlen wird, hab i mich da mal umgesehen. I kann mir allerdings net ausmahlen, ob i ein 3,5-15x oder ein 5,5-22x nehmen soll. Auch hab i keine Ahnung welchen Unterschied ein Objektiv-Durchmesser von 50mm zu 56mm ausmacht. Könnt mir des jemand erklären, bitte.

    Ach ja... Kleine Frage am Rande: Is das Steyr SSG 08 empfehlenswert? Man findet im I-Net sehr wenig darüber. Aber als Österreicher würde ich halt schon ein einheimisches Produkt bevorzugen... Wenns kein überteuerter Mist ist. ^^

    MFG
    C_C

    Irren ist Menschlich... Aber wer richtig Mist bauen will braucht einen Computer.

  • Hallo,

    zu diesem Thema kann man wieder Romane schreiben. Gut ist aber schon mal, dass du eingesehen hast, etwas mehr Geld für ein ZF auszugeben. Für 2000-2500 Euro bekommst du mit Sicherheit ein sehr gutes Glas, welches dich sehr viele Jahre begleiten wird.

    Qualitativ sind in diesem Preissegment eigentlich nur sehr gute Gläser vorhanden. Sofern du nicht extreme Vergrößerungen brauchst reicht dein Budget hier auch völlig aus.

    Gute Hersteller sind neben anderen in jedem Falle: Zeiss (Jagdlich und sportlich), Nightforce (eher sportlich), Swarovski (eher jagdlich) und vor allem auch Schmidt und Bender (jagdlich aber vor allem sehr gute sportliche Gläser).

    Ich denke der erste Schritt sollte sein, dir zu überlegen, zu welchem Einsatzzweck das Glas dienen soll (ich denke mal nur sportlich), woraus sich dann schon einmal deine Absehen ergeben würden, die für dich geegnet wären. Als zweites wäre bei einem sportlichen Einsatz zu klären, welche Vergrößerungen überhaupt in deinen Disziplinen zulässig sind. Was nutz ein 40fach Glas, wenn du nur 10fach benutzen darfst.

    Ich persönlich schieße Swarovski und Zeiss Gläser mit Vergrößerungen bis 12fach und bin mit der Bildqualität voll zufrieden. Als nächste Anschaffung steht ein Glas mit mindestens 24facher Vergößerung auf dem Zettel. Hier habe ich ein Schmidt und Bender PMII oder Field Target im Auge.

    Zu deiner Frage vom Objektivdurchmesser: Ein 50er Objektivdurchmesser ist sportlich schon ausreichend. Grundsätzlich gilt, je größer dieser Wert ist, desto Lichtstärker ist das ZF. Für einen Jäger kann das allerdings schon Auswirkungen haben. Er schießst, nicht wie wir am Tage auf beleuchtetetn Ständen, sonder oftmals in der Dämmerung. Um ein Stück Wild dann noch gut ansprechen zu können, wird der Jäger in Bezug auf den Objektivdurchmesser immer sagen: Viel hilft Viel!


    Gruß
    Frank

    ---- BDMP ---- DSB ----- ProLegal ---- German Rifle Association ---- DJV ----

    "Ein Grüner ist erst dann zufrieden, wenn er einem anderen Menschen etwas verboten hat!"

  • Das SSG 08 wird wohl seit 2009 von der EKO-Cobra verwendet. Die Steyr Präzisionsbüchsen haben einen guten Ruf. Ich glaub das SSG 04 hatte das Problem, das der Vorderschaft nicht steif genug war, und es passieren konnte das er auf den Lauf drückt. Schaut aber beim SSG 08 ganz anders aus.

    De guadn Gedankn und de hingadn Rooß kemma ollawei hintnach ::bayernbew::

  • @ Frank
    Also i will das Gewehr zu 100% sportlich/hobbymäßig einsetzen. Keine Jagd. Also schlechtestenfalls bewölktes Tageslicht, keine Dämmerung. Desweitern will i keine Wettkämpfe damit bestreiten, somit hab i keine Regeln, an die ich mich da Ausrüstungstechnisch halten müsste.

    Irgendwie hats mir ja das Nightforce NXS 3,5-15x50 F1 angetan...

    Wie siehts in der Preisklasse mit dem Wandern vom Zielpunkt bei Änderung der Zoom-Stufe aus?

    @ Lus
    Klingt ja net schlecht... Die Cobra is ja weltspitze!

    Irren ist Menschlich... Aber wer richtig Mist bauen will braucht einen Computer.

  • Also i will das Gewehr zu 100% sportlich/hobbymäßig einsetzen.

    Bei sportlichen Einsatz, würde ich an deiner Stelle, mal das mit der Vergrößerung überlegen. Das SSG hat in Visier glaub ich sehr sehr gut abgeschnitten.
    Vielleicht findest Du auf dem Stand die Gelegenheit, mal durch eine 15 fache Vergrößerung auf die Scheibe zu sehen, und dann im Vergleich durch eine 24 fache.
    Bei 300 mtr wird es schon mit 24fach eng werden, mal einfach dazu einen Punkt in Kalibergröße auf eine Scheibe.

  • Ausprobieren was mir da vom Glas her taugt is wohl eh das Beste.

    Genau richtig,
    denn wenn Du 100 leute nach dem richtigen Glas frägst, wirst Du 200 Antworten bekommen, was die richige Vergrößerung, und auch den Hersteller betrifft.
    Der Grund ist einfach, jeder hat eine andere Anschauung, was der eine gut findet, ist für den anderen Schrott. Das einzige was dabei zählt, Du selbst musst mit der Anschaffung dann klar kommen.

  • Wie is des jetzt eigentlich beim Verstellen der Vergrößerung bei Gläsern in der Preisklasse 2000+Euro? Wandert da der Zielpunkt auch herum oder gibts das eh nur Billig-ZFs?

    Is wohl ein bissl leichter ein ZF auf weniger als das Maximum zu stellen als darüber hinaus. :D

    Irren ist Menschlich... Aber wer richtig Mist bauen will braucht einen Computer.

  • Wandert da der Zielpunkt auch herum oder gibts das eh nur Billig-ZFs?

    Es kommt auf sie Sichtweise an,
    S&B halten sehr genau, so ca 0,5 cm Differenz auf 100mtr, war es mal als ich bei einem Kollegen damit herumspielte, manche Billig Gläser schaffen auch ca 1 cm, wichtiger ist jedoch, das man beim wieder zurückstellen, den ursprünglichen Punkt wieder hat.
    Zumal man meist in der Praxis nicht mehr groß herumdreht.
    Was das aufdrehen des Glases anbelangt, bei den teueren sollte man auch bis mx aufdrehen können, ohne das die Schärfe sich ändert. Zumindest bei den S&B kann man wirklich bis max gehen.

  • Hi,
    ich kann da jetzt aus fotografischer Sicht und der Sicht des Jägers was zu sagen. In der Fotografie gilt: Objektive mit Festbrennweite ( = Kein Zoom) sind immer besser. Schärfe, Abbildungsqualität, Linsenfehler, etc. pp.. Der Jäger weiß: Variable Gläser haben i.d.R. mehr Linsen, die entsprechend mehr Licht wieder nach vorn raus werfen. Das Ergebnis ist, dass das Glässchen "dunkler" ist.*

    Wie Oetzi schon ganz richtig gesagt hat, dreht "man meist in der Praxis nicht mehr groß"dran herrum. Die selbe Erfahrung habe ich auch gemacht.

    Mein Rat ist also: sieh zu, dass du bei anderen Leuten mal durchs Glas schauen kannst und überleg' dir, ob's wirklich ein Variables sein muss. Wenn du nachher der Meinung bist, dass Du eigentlich mit ein und der selben Vergrößerung alles machen kannst was du willst, kannst du dir vielleicht für weniger Geld ein "festes" Glas kaufen, was von der optischen Leistung und Konstruktion her besser ist.


    *Wie hell man das Ziel sieht, spielt m.E. nach auch für tagaktive Schützen durchaus eine Rolle. Auch ich bin des öfteren auf dem Stand unterwegs und habe mit "hellen" Gläsern erstens ein besseres Gefühl beim schießen und treffe zweitens auch etwas besser.

    in diesem Sinne,
    Jeffry

    :biggrin_1:

    Einmal editiert, zuletzt von Jeffry (27. August 2011 um 19:17)

  • So... Konnte die Tage jetzt mal eine Rem 700 in .223 auf 100 Meter probieren. Lt. Besitzer ein Billigst-ZF (3-9x40, Hersteller unbekannt) drauf.

    Muss sagen, dass i mich mit so 6-7facher Vergrößerung am Wohlsten gefühlt habe. Mit 9facher war mir die Scheibe einfach zu groß.

    Mal eine andere Frage. Ist Leuchtabsehen praktisch oder eher was Jäger in der Dämmerung?

    @ Jeffrey
    Eine feste Vergrößerung kann i mir net vorstellen, da i sowohl 100 als auch 300m schiessen will. Des stell i mir recht ungut vor...

    Irren ist Menschlich... Aber wer richtig Mist bauen will braucht einen Computer.

  • Hallo,

    Du schreibst: "die Scheibe zu groß". Soetwas gibt es eigentlich gar nicht, da war wohl eher das Absehen zu groß.
    Grundsätzlich gilt, dass es immer besser ist, je größer die Vergrößerung ist, es sei denn, es gibt einen der im Folgenden genannten Gründe, diese zu reduzieren:

    1.) Es gibt sehr viel Mirage und daher ist das Ziel bei hohen Vergrößerungen nicht mehr sicher zu erkennen
    2.) Die eigene Unruhe überträgt sich (ggf. aufgrund von Wettkampfstress) besonders stark auf die Waffe, was durch den Schützen bei hohen Vergrößerungen stärker wahrgenommen wird und sich dann eher kontraproduktiv auswirkt.
    3.) Das Absehen verdeckt das Ziel, da das ZF über ein grobes Absehen (jagdlich) verfügt, oder sich das Absehen in der ersten Bildebene befindet und daher mit vergrößert wird.
    4.) Die Sportordnung lässt keine größere Vergrößerung zu.

    Denk mit diesen Aussagen doch noch einmal über deine von dir oben beschriebenen Eindrücke nach. Vielleicht interpretierst du dein Ergebnis damit etwas anders.

    Ein Leuchtabsehen ist eher was für Jäger in der Dämmerung. Zum sportlichen Schiessen sind möglichst feine Absehen zu wählen, eine Beleuchtung ist nicht erforderlich.

    Gruß
    Frank

    ---- BDMP ---- DSB ----- ProLegal ---- German Rifle Association ---- DJV ----

    "Ein Grüner ist erst dann zufrieden, wenn er einem anderen Menschen etwas verboten hat!"

  • @colonel colt

    Eine Anmerkung möchte ich an dieser Stelle noch einmal nachschieben: Wenn dir die Scheibe zu groß erscheint, dann nimm halt ne kleinere :thumbup:
    Jetzt mal im Ernst: Wenn du schon mit einem Präzisionsgewehr schießen gehst, dann sollte die Scheibe, auf die du schießt auch eine angepasste Größe haben. Schau dir doch mal die BDMP ZG1 Scheibe für 100m an (und auf die wird nicht mit aktuellen Präzisionswaffen geschossen, sondern mit alten Knüppeln :) ) und die ZG2/ZG3 Scheibe für 300m. So hast du mal ein Gefühl für eine passende Zielgröße. Dann wirst du auch sicher über Deine Aussage, 6-7 fach sei völlig ausreichend noch einmal anders urteilen.
    Es sei denn, du hängst eine 300m Standardgewehrscheibe auf 50m auf, dort kannst du die 10 ja auch noch ganz ohne ZF und mit geschlossenen Augen treffen..... ::hahah::


    Dann möchte ich aber auf das noch einmal hinweisen, was oetzi oben geschrieben hat. für 300m ist eine 24fach Vergrößerung schon sehr sinnvoll (ggf. könnte es auch ruhig noch mehr sein). Dem stimme ich zu!
    Wenn du schon 2000 Euro in ein ZF investieren willst, dann bekommst du für dein Geld auch eines mit diesen Eigenschaften. Als Beispiel aus Deiner NXS Serie sei mal das 8-32x56 genannt, welches nur unwesentlich teurer ist.
    Als Absehen solltest du CH1-3 oder NP1 wählen. Auf jeden Fall sportlich immer das feinste Absehen, welches du bekommen kannst um vom Ziel möglichst wenig zu verdecken und gut zielen zu können.

    Gruß
    Frank

    ---- BDMP ---- DSB ----- ProLegal ---- German Rifle Association ---- DJV ----

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  • So... Komm gerade vom 300m Stand und durfte dort ein echtes Sahneteilchen ausprobieren. Ein Sako TRG in .338 Lapua mit einem Zeiss Victory FL 6-24x56.

    Zu deinen 4 Punkten Frank:
    1. Kein Hitzeflimmern zu sehen gewesen. Hab nur 2 Schuss abgegeben.
    2. Mein Herzschlag usw. hat sich schon ausgewirkt. War auch recht aufgeregt, da i sehr gespannt war, wie sich die .338 anfühlt. Wurde in einem amerikanischen Forum mal als "leichte Artillerie" bezeichnet... Macht SEHR viel Spass!
    3. Das Absehen war eigentlich sehr fein, kann aber nix weiter dazu sagen.
    4. Keine Wettkämpfe mit irgendwelchen Regeln geplant. 100% Hobby/Fun-Schiessen

    Na, beim Zielfernrohr werd ich ganz sicher nicht sparen. Ein gutes ZF hat mal wohl sein Leben lang, wenn mans net irgendwie zerstört. Und i bin auch grad dabei, meine anfangs geplanten 2000-2500 Euro eher Richtung 3000 zu verschieben. Wie gesagt, EINMAL kaufen und EWIG Freude dran haben.

    Nur hat mich die .338 Lapua ein bissl ins grübeln gebracht. Macht schon viel Spass, wenn sich ordentlich was tut beim schiessen. ^^
    Ja, ich weiß, dass die Munition SAUteuer is. Aber mein Büchser hat gemeint übern Mun-Preis werden wir uns schon einig und dann beim wiederladen wäre der Preisunterschied zur .308 nimmer so groß.

    Muss man eigentlich bei so einem Kaliber mit erhöhtem Verschleiß bzw. kürzerer Lebensdauer des Gewehres rechnen, oder werden die Teile da schon entsprechend massiv gefertig?

    Irren ist Menschlich... Aber wer richtig Mist bauen will braucht einen Computer.

  • Aber mein Büchser hat gemeint übern Mun-Preis werden wir uns schon einig und dann beim wiederladen wäre der Preisunterschied zur .308 nimmer so groß.

    Nun nicht nur der Preis ist entscheident, doch man kann klar sagen, wenn Du viel trainierst, weil es Spass macht, sind die Kosten auch nicht zu vernachlässigen. Und nur Wiederladen des Preises wegen, bringt echt nichts, es kostest Zeit, und Erfahrung. Wenn man gerade Einsteiger beim Wiederladen sieht, da kommen die Fehler wie komplett beim Pulver daneben gegriffen, oder es werden des Preises wegen nur Schlappladungen produziert, welche dann eine .338 zum KK machen. Zudem solltest Du mal denken, welche Entfernungen dein Maßstab sind, auf 100 mtr gewinnst Du keinen sprichwörtlichen Blumentopf. Ich schieße just for Fun gerne an ZF Wetbewerben mit meinem .223er HA mit, wo sonst 6 mm ppc oder 6mm BR als Repetierer schießen, aber ganz vorn mitmischen kann ich mit dem Kaliber nie, da sind einfach Welten. Genau so wirst Du in der Klasse über 6,5 mm meist nur die .308er vorne mit dabei finden, wielleicht mal eine 300er WinMag.
    Wir haben bei uns im Verein einen Kollegen, der hat sich fürs Fun Schießen eine 378 weatherby in Egun günstig gekauft, aber für Präzise nimmt er immer noch seine .308er.
    Auch wenn Du jetzt am Anfang sagst, Wettbewerbe sind egal, irgendwann willst Du auch gut die 10 halten, dann fängst Du an die Streukreise zu messen, und wenn es da nicht klappt, wird es eine Schrankwaffe.

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